
Laufen & Schienbeinkanten-Syndrom (bds. medial)
LaufReport-Leserin Svenja Sch. fragt:
Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,
ich habe seit Anfang des Jahres Schmerzen im Bereich beider Schienbein-Innenkanten
(Shin Splints). Seit ich 7 bin, habe ich regelmäßig Fußball gespielt und nie
mit Problemen am Schienbein zu tun gehabt. Nun bin ich 20 und habe vor genau
einem Jahr den Vereinsfußball aufgegeben. Nach einigen für meine Verhältnisse
weniger aktiven Monaten fing ich im vergangenen August mit regelmäßigem Lauftraining
an. Mein erster 10km Wettkampf lief im September super und ich baute eine große
Leidenschaft zum Laufen auf, ging in den Lauftreff der Uni und steigerte meine
Strecken bis auf 15 km. Es machte mir einfach Spaß. So kam es, dass ich oft
3mal die Woche lief und 1mal mich zum Fußball spielen traf. Allerdings wurde
dies für meine Beine wohl zu viel, vielleicht auch, da es mir beim Lauftraining
schwer fällt, nicht alles zu geben und daher fast alle Einheiten intensiv waren.
Dann traten die beschriebenen Schienbeinschmerzen auf, die trotz Laufpause immer
schlimmer wurden. Ende Januar konnte ich dann keine 25m mehr ohne Schmerzen
laufen. Seitdem pausiere ich. Ein Test vorgestern ergab, dass ich beim sehr
langsamen vorsichtigen Laufen ca. 250 m weit komme, bis Schmerzen einsetzen.
Bei 2 Orthopäden war ich schon, ich bekam neue Einlagen wg. meiner Senk-Spreizfüße
und seit 2 Wochen Physiotherapie. Meine Kühlpacks sind auch regelmäßig im Einsatz
sowie die Schaumstoffrolle, um die Waden durchzukneten. Seit 1,5 Wochen nehme
ich Wobenzym®. Summa summarum: eigentlich kaum Fortschritte. Haben Sie vielleicht
noch ein paar Tipps für mich? Mit freundlichen Grüßen.
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Meinerseits vorausgeschickt sei zunächst der Hinweis, dass sich alle meine
online-Vorschläge generell nur als allgemeine Empfehlungen verstehen dürfen,
die Sie daher dann bitte nochmals mit Ihrem behandelnden Arzt abstimmen sollten.
Soviel vorneweg und damit nachfolgend gleich zu meinen gewünschten Tipps:
- Ihre Symptomatik steht m.E. höchstwahrscheinlich in einem ursächlichen Zusammenhang
mit Ihrer Fußstatik, wofür gerade auch das beidseitige Auftreten Ihrer Schmerzen
spricht. Daher sollten Sie sich unbedingt einer videogestützten Laufband-Analyse
unterziehen, um Klarheit über Ihre Landephase zu bekommen. Sollten Sie ausgeprägt
auf dem Außenrand landen = übersupinatorisch (typisch für einen sogenannten
Vorfuß-Varus), werden erhebliche Rotationskräfte provoziert, die bei Ihren
Senkfüßen noch zusätzlich verstärkt werden. Auf Dauer mündet diese Konstellation
in eine Überforderung der reaktiv vermehrt gegensteuernden Unterschenkelmuskulatur,
was dann der Ihrerseits geschilderten Schmerzsymptomatik an den inneren Schienbeinkanten
Vorschub leistet.
- Meinerseits empfohlene Gegenmaßnahmen:
- Sollte bei Ihnen ein Vorfuß-Varus nachweisbar sein, dann bitte Ihre
Einlagen mit einem sogenannten lateralen Vorfußpolster nachrüsten
lassen.
- Bei Ihrem Laufpensum sind auf jeden Fall zumindest 2 Paar Laufschuhe
angezeigt, um dadurch einen Ergänzungseffekt bzgl. der schuhspezifischen
Stützfunktion zu erzielen.
- Spätestens nach 12 Monaten sollte die Funktionstüchtigkeit der Laufschuhe
und der Einlagen wieder mittels videogestützter Laufband-Analyse überprüft
werden. Grundsätzlich zu beachten: Die „Lebensdauer“ von Laufschuhen beträgt
ca. 1500 bis 2000 km (je nach Körpergewicht) und die von Sport-Einlagen
maximal 1 - 1.5 Jahre.
- Als effektive anti-entzündliche Therapie haben sich in meiner
Praxis bewährt:
- Nächtlicher Salbenverband für ca. 14 Tage im betreffenden
Schienbein-Areal und zwar mit einer Kombination aus Ichtholan® 50%
(„Zugsalbe“) und Ibutop® Creme. Dabei bitte beachten: Verband
muss luftdurchlässig sein und die Salbenreste müssen jeweils morgens
sorgfältig entfernt werden, um Hautreizungen zu vermeiden.
- Die gezielte Enzymgabe ist in der Sportmedizin bei Ihrem
Beschwerdebild eine bewährte Interventionsstrategie, auf die ich ebenfalls
bereits seit vielen Jahren setze, nicht zuletzt wegen der guten Verträglichkeit.
Ich würde allerdings Wobenzym® durch Therazym® Tbl. ersetzen,
da dieses Enzympräparat zusätzlich zu den 3 Enzymen Bromelain, Papain
und Pankreatin auch noch die 3 B-Vitamine Thiamin (Vitamin B1), Folsäure
und Biotin enthält, die in dieser Kombination die regenerativen Effekte
im Bereich der lädierten Knochenhaut im Schienbeinbereich optimal
unterstützen. Die empfohlene Dosierung liegt bei 3x1 Tablette pro
Tag, jeweils ca. 10-15 Minuten vor dem Essen. Die Therapiedauer sollte
ca. 4 Wochen nicht unterschreiten.
Einen ersten Laufversuch würde ich dann frühestens nach 3-4 Wochen starten,
hoffentlich dann wieder beschwerdefrei. In der lauffreien Zeit bieten sich als
Sportalternativen Schwimmen, Radfahren, Cross-Trainer oder auch Inline-Skating
an.
Ja, dann auf diesem Wege zunächst einmal gute Besserung, auf dass Sie sich
bald wieder in der von Ihnen so geliebten Laufszene tummeln können! Sollten
allerdings die Beschwerden trotz dieser Maßnahmen unverändert weiter bestehen,
empfehle ich eine weiterführende Diagnostik (Röntgen, Kernspin).
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Knochenödem im Sprungbein-Bereich
LaufReport-Leserin Sonya O. fragt:
Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,
ich bin bis vor ca. 14 Monaten regelmäßig gelaufen, dann aber mit dem rechten
Fuß stark umgeknickt. Damals wurde "nur" ein Knochenödem diagnostiziert
und mit Paracetamol erfolglos therapiert. Nachdem ich jetzt über ein Jahr Schmerzen
im Sprunggelenk habe (z.T. auch nach hinten und vorne auf der rechten Fußseite)
wurde nun ein erneutes MRT (Kernspin-Tomographie) veranlasst. Der Befund ergab
u. a. ein deutliches Knochenödem im innenliegenden Rand des rechten Sprungbeins
mit Erweichungsherden im knöchernen Bereich (Grad II). Mein Orthopäde hat jetzt
vorgeschlagen, ein Hyaluronsäure-Präparat in das obere Sprunggelenk zu spritzen.
Ich bin mir unsicher, ob das hilft. Über 1 Jahr habe ich nun versucht, die Verletzung
mit Osteopathie, Akkupunktur und Neuraltherapie therapieren zu lassen. Daher
frage ich mich, ob jetzt nicht eine Op erfolgversprechender wäre? Sie würden
mir sehr mit Ihrer Einschätzung des Befunds und einem Therapievorschlag helfen,
besten Dank im Voraus und schöne Grüße.
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Mit aller Zurückhaltung würde ich sagen, dass man m. E. ärztlicherseits bei
Ihnen gut beraten gewesen wäre, Sie bei der Diagnose Knochenödem bereits vor
einem Jahr konsequenter und intensiver zu behandeln. Vor allem die alleinige
Gabe des Präparates Paracetamol sehe ich als nicht indiziert bzw. ungenügend
an. Nun ja, jetzt gilt es nach vorne zu blicken und keine Zeit zu verlieren,
da sich aus dem Knochenödem bei ungünstigem Verlauf auch ein umschriebener Knochengewebe-Untergang
(Nekrose) entwickeln könnte.
- Bei Ihrer Diagnose und Ihrem Beschwerdebild mit Schmerzen etc. hat sich
die tägliche Gabe des Präparates Ilomedin® (Prostaglandin-Derivat)
als zeitlich befristete intra-venöse Infusionstherapie über 5 Tage
zur gezielten Durchblutungssteigerung gut bewährt. Dies bedarf aber eines
stationären Aufenthalts, währenddessen Sie sich auch einer geringen Ausdauerbelastung
auf dem Fahrrad-Ergometer unterziehen sollen, um den durchblutungssteigernden
Effekt zusätzlich zu erhöhen. Bei Interesse kann ich Ihnen eine Klinik mitteilen,
die mit dieser Therapie regelmäßig arbeitet und daher diesbzgl. über entsprechende
Erfahrungen verfügt.
- Zusätzlich sollte bei Ihnen Ihr Alter & der hormonelle Status
Berücksichtigung finden, da gerade bei Frauen nach Eintritt der Wechseljahre
bekanntlich eine mehr oder weniger ausgeprägte Verminderung der Sexualhormone-Produktion
im Eierstock zu verzeichnen ist, wodurch eben auch der Knochenstoffwechsel
negativ beeinflusst wird (verminderte Belastbarkeit durch osteoporotische
Veränderungen im Knochengewebe, die dann einem Knochenödem Vorschub leisten
können). Zu diesem Aspekt hatten Sie sich nicht geäußert, sollten dies aber
gemeinsam mit Ihrem Gynäkologen reflektieren, z.B. Einsatz einer zeitlich
befristeten Hormongabe in Form eines Ovulationshemmers o. ä., je nach Ihrem
Alter und Hormonstatus.
- Körpergewicht (Übergewicht disponiert nicht selten zu einer überschießenden
Entzündungsneigung, was dann die Entstehung eines Knochenödems begünstigen
kann)
- Gezielte biomechanische Entlastung, d. h. Einbau von Pufferabsätzen
in die Alltagsschuhe, um so die ja bereits beim normalen Gehen auftretenden
Boden-Reaktionskräfte zu reduzieren. Diese Pufferabsätze verstehen sich als
Heil-& Hilfsmittel und werden daher auch von der gesetzlichen Krankenkasse
kostenmäßig erstattet.
- Konsequente anti-entzündlich ausgerichtete Ernährungsgewohnheiten
- Hochwertiges Eiweiß, d.h. generell nur tierische Bio-Produkte verzehren
und damit Verzicht auf Fleisch, Wurst, Käse, Milchprodukte, Eier und
Fisch aus Mastbetrieben, Legebatterien und Zuchtfarmen und damit sich
konzentrieren auf Wild, Wildfisch, Biofleisch. Außerdem bitte in den Speiseplan
einbauen: Pseudo-Getreide, Nüsse, Pilze, Grüngemüse und Salat, aber auch
Molke- & Eiweiß-Shakes, um so eine evtl. ernährungsbedingt unterhaltene
überschießende Entzündungsneigung in Ihrem Körper effektiv zu reduzieren.
Bei Interesse an weiteren Detail-Infos: Bitte einen mit Euro 1,45
frankierten DIN A-5-Rückumschlag an meine Büro-Adresse in 64646 Heppenheim,
Paul-Geheeb-Str 9 schicken unter Angabe Ihrer Adresse. Dann erhalten Sie
kostenlos meine neueste Ernährungsbroschüre, welche die ausgeführte Thematik
weiter vertieft.
- Labor-Diagnostik: Bei Ihrer Diagnose gilt es für einen optimal hohen
Vitamin D- und Vitamin B-Blutspiegel zu sorgen, um den Knochenstoffwechsel
optimal zu unterstützen. Lassen Sie sich daher umgehend im Blut bestimmen:
- Vitamin D-Plasmaspiegel (25-OH-Vitamin D): In Ihrem Fall sollte
der Wert unbedingt über 70 ng/ml liegen, was im Normalfall nur
von Patienten erreicht wird, die regelmäßig Vitamin D ergänzend als Medikament
einnehmen. Gehen Sie eindringlich auf Ihren behandelnden Arzt zu, dass
er Ihnen im Bedarfsfall das Präparat Dekristol® verschreibt, das pro
Kapsel 20.000 IE Vitamin D enthält.
- Vitamin B12- und Folsäure-Plasmaspiegel
(auch hier sollten Sie auf hoch normale Werte achten)
- Weitere Medikamenten-Empfehlung (zusätzlich zu Vitamin D, Folsäure
und Vitamin B12, je nach erhobenem Laborstatus:
- CalciProtect® als Dauergabe (Dosierung 3 x täglich 1 Kapsel),
um so für eine konstante Versorgung mit Kalzium, Vitamin D
und außerdem Vitamin K (!!!) Sorge zu tragen.
- Effektive Entzündungsharmonisierung durch hochdosierte Einnahme
von pflanzlichen und höherkettigen Omega-3-Fettsäuren. Gute Erfahrungen
habe ich hier mit dem Produkt omega-3 power® gemacht (reine
Omega-3-Fettsäuren in Pulverform mit Nuss-Caramel-Geschmack): Dosierung
täglich 2 Messbecher, am besten abends eingerührt in Joghurt, Wasser,
Fruchtsäfte etc., zunächst für mindestens 6 Monate. Anschließend
wäre eine Dauergabe von 1 Messbecher pro Tag empfehlenswert (Details
hierzu über Biomol-Button in meiner Rubrik Sprechstunde
unter www.laufreport.de).
Sollten Sie mit dem Pulver nicht klar kommen, können Sie auch auf Omega-3
100% pflanzlich Kps. zurückgreifen, die aus wildem Sesam gewonnen werden
und von der Fa. ADANA Pharma stammen. Hier liegt die empfohlene Dosierung
bei 2 Kps. pro Tag, nach dem Essen.
- Osteopathie macht bei Ihrem Krankheitsbild aus meiner Sicht derzeit
keinen Sinn.
- Auf jeden Fall sollte sich dann bei Ihnen ca. 4-6 Monaten nach der Infusionstherapie
eine neuerliche MRT-Kontrolluntersuchung (Kernspin) anschließen, wobei
Sie auch bereits klinisch von Ihrer Befundlage bei erfolgreicher Intervention
eine deutliche Schmerzreduktion spüren müssten.
- Folgende Sportarten sollten Sie einstweilen schmerzfrei absolvieren können:
- Aqua-Jogging,
- Schwimmen,
- evtl. Radfahren, nur im Studio, allerdings nur geringe Druck- &
Zugbelastung über die Pedale.
Ja dann alles Gute für Sie & mögen meine sportmedizinischen Ratschläge
zum Erfolg führen, was ich Ihnen von ganzem Herzen wünsche!!!
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Gonarthrose
LaufReport-Leserin Marianne F. fragt:
Guten Tag Herr Dr. Ziegler,
meine Anfrage erreicht Sie aus der Schweiz: Gemäß MRT (Kernspin-Untersuchung)
habe ich eine lateralbetonte Gonarthrose (Arthrose im äußeren Kniegelenks-Kompartment)
mit reaktivem Knochenmarködem plus winziger Bakerzyste, die mich meiner Meinung
nach allerdings beim Laufen sehr behindert. Zusätzlich fand sich im MRT eine
Chondropathia patellae mit kleinem Knorpeldefekt. Joggen (2 x wöchentlich) mit
Bandage geht, aber nicht mehr so unbeschwert. Schwimmen und Fahrrad sind meine
Alternativen. Nach dem Joggen bandagiere ich mit einer anti-entzündlich wirkenden
Salbe. Was bringt hier die Einnahme von Omega 3-Pulver und was halten Sie in
meinem Fall vom Hagebuttenextrakt mit Litozin? Besten Dank für eine Antwort,
falls Sie Zeit finden und freundliche Grüße.
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Ihr betroffenes Kniegelenk ist wahrlich nicht mehr taufrisch, wobei Sie mir
Ihr Alter vorenthalten haben. Auf jeden Fall ist hier therapeutisch Eile geboten,
um noch schwerwiegendere degenerative Veränderungen möglichst auf die lange
Bank schieben zu können. Immerhin geht es bei den Kniegelenken ja um die wichtigsten
Gelenke des menschlichen Körpers. Was ist daher aus meiner Sicht unbedingt und
schnellstmöglich zu tun:
- Zu aller erst sollten Sie (bei einem orthopädischen Schuhmacher) Ihre Alltagsschuhe
mit Pufferabsätzen und einer Schuh-Innenranderhöhung von ca.
2.5-3 mm (bds.) versehen lassen. Und zwar die Schuhe, die Sie sehr oft tragen.
Dadurch wird der Knorpel des Kniegelenks insgesamt entlastet (Pufferabsätze)
und zusätzlich das betroffene äußere Gelenkareal aus der Hauptbelastung genommen.
- Sie ließen offen, ob Ihre Fußstatik mittels Laufband-Analyse schon einmal
genau gecheckt wurde, vielleicht liegt ja hier die Ursache für Ihr Arthrose-Problem.
Sollten bei Ihnen beispielsweise Knick- oder Hohl-Knick-Füße
vorliegen, evtl. sogar kombiniert mit einem sogenannten Vorfuß-Varus,
der übrigens nur beim Rennen eine evtl. beschwerdemachende Bedeutung hat,
dann müssten Sie beim Laufschuhkauf dies berücksichtigen und auch eine entsprechende
Einlagenversorgung vornehmen lassen. Das Vorhandensein eines Vorfuß-Varus
bedeutet zunächst einmal nur, dass Ihr Fußaußenrand angeboren tiefer liegt
als innen. Beim Laufen landet dann Ihr Vorfuß am Ende der lauftypischen „Flugphase“
(= beide Beine für Millisekunden in der Luft) überaußenrand-betont (= über-supinatorisch),
was dann einmal das äußere Kniegelenk-Kompartment belastet und zusätzliche
rotatorische Kräfte freisetzt, die Ihre untere Extremität irgendwie verarbeiten
muss. Das Vorhandensein eines Vorfußvarus lässt sich ganz einfach überprüfen,
indem Sie sich auf eine Liege oder einen Tisch setzen und Ihre Füße frei in
der Luft hängen lassen. Ggf. würde jetzt der Fußaußenrand tiefer hängen als
der Fußinnenrand.
- Die Bakerzyste ist Ausdruck einer chronischen Entzündung im Rahmen Ihres
degenerativen Gelenkknorpelprozesses. Hier sollten Sie versuchen, mittels
nächtlicher Salbenverbände (Ichtholan® Salbe 50% plus Traumeel® Creme)
den Erguss herauszuziehen. Am Morgen können Sie dann den Verband abnehmen
& die Salbenreste abwaschen. Wichtig: Bitte Salbenverband nicht
luftdicht installieren, um Hautreizungen zu vermeiden.
- Zusätzlich sollten Sie für 4 Wochen hochdosiert Enzyme (z.B. Bromelain
POS® Tbl., empfohlene Dosierung 3x2 Tbl. pro Tag, jeweils 15 Minuten
vor dem Essen) in Kombination mit Traumeel® Tbl. (5x2 Tbl. pro
Tag) einnehmen. Bei Traumeel handelt es sich um ein bewährtes Komplex-Homöopathikum
in ausgewogener Zusammensetzung für effektive anti-entzündliche und gezielte
regenerationsfördernde Wirkung, das u.a. Kamille, Arnika, Beinwell und Schafgarbe
enthält.
- Außerdem sollten Sie unbedingt auch therapeutisch gegen das Knochenmarködem
etwas tun. Ich habe hier gute Erfahrungen gemacht mit dem Präparat CalciProtect®
Kps. Hierbei handelt es sich um eine einzigartige Dreierkombination aus
Ei-Schalen-Kalzium, Vitamin D und zusätzlich Vitamin K als besonders innovative
Komponente, gerade im Hinblick auf angepasste und sportlertaugliche Knochenfestigkeit.
Der besondere Clou: Ei-Schalen enthalten neben Kalzium weitere Spurenelemente
wie Strontium, Magnesium und Selen sowie Proteine, was insgesamt die bedarfsgerechte
Kalziumaufnahme in den Körper zusätzlich fördert, wie klinische Studien aufzeigen
konnten.
- Litozin ist ein bioaktiver Stoff der Hagebutte und zählt zu den sogenannten
sekundären Pflanzenstoffen, von denen die medizinische Wissenschaft mittlerweile
über 30.000 kennt, dem ebenfalls anti-entzündliche und immunologisch aktivierende
Wirkung zugeschrieben wird. Sollten Sie selten fetten Tiefseefisch essen,
können Sie durch Zufuhr von höherkettigen Omega-3-Fettsäuren wie EPA oder
DHA ebenfalls die entzündlichen Abläufe in Ihrem Organismus beeinflussen und
gezielt optimieren. Bei Interesse gehen Sie bitte in meine Rubrik Sprechstunde
in www.Laufreport.de
und klicken dort den Unterbrecher-Button Omega-3-power – mehr Bio-Power für
die Muskulatur an.
- Wie schon eingangs gesagt, mit Ihrem aktuellen Kniegelenksbefund ist nicht
zu spaßen. Gern können Sie zunächst in beschriebener Selbstmedikation betreiben.
Aber nach spätestens 6 Wochen sollten Sie unbedingt auch chirurgisch-orthopädischen
Rat einholen, inwieweit das Geschehen nicht operativ angegangen werden
muss/sollte.
Jetzt aber erst einmal alles Gute für Sie, auf dass die vorgeschlagenen Maßnahmen
zunächst einmal zumindest Linderung verschaffen, wünscht Ihnen
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Schmerzen im Großzehengrundgelenk
LaufReport-Leserin Birgit S. fragt:
Lieber Herr Dr. Ziegler,
seit einigen Monaten habe ich (47 Jahre) verstärkt Schmerzen im rechten Großzehengrundgelenk.
Nach dem Joggen ist es geschwollen und meist ziemlich gerötet, bei HM oder 10
km-Läufen mehr als bei kürzeren Trainingsdistanzen. Normalerweise laufe ich
zurzeit zwischen 18km und 30km/Woche. Die antiphlogistische Behandlung hat zwar
Besserung gebracht mit Blick auf die Schmerzen und die Entzündung, jedoch ist
die Ursache nicht beseitigt. Gicht liegt bei uns in der Familie nicht vor, labortechnische
Abklärung bei mir erbrachte nichts Auffälliges. Das Rö-Bild beim Orthopäden
ergab einen beginnenden/leichten Hallux valgus, bei diesem Stadium aber kein
Op-Bedarf. Er hat mir natürlich Einlagen empfohlen, auch wegen meiner bekannten
Knick-Senkfüße. Entsprechende Hausschuhe mit Einlagen besitze ich nun, bei den
Sportschuhen hat es früher schon nicht gut funktioniert, daher Einlagenversorgung
nur bei Haus- & Alltagsschuhen. Die Meinung eines Chirurgen hierzu war:
Lediglich eine Bursitis, mit der Empfehlung der Entfernung plus evtl. leichte
Verkürzung der Sehne, um so die Verschlechterung des Hallux etwas hinauszuzögern.
Wie lange kann ich eigentlich nach dieser OP nicht joggen? Plane zudem, Anfang
April ein Laufseminar zu besuchen bzw. im Mai einen weiteren HM zu laufen. Welche
Ratschläge können Sie geben?
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Ich bin bei Ihrem Problem aus der Entfernung bzgl. der Beurteilungsqualität
etwas begrenzt und dies aus mehreren Gründen:
- Ausmaß der Hallux-bedingten Fehlstellung im Großzehengrundgelenk,
- noch vorhandene Restbeweglichkeit im Großzehengrundgelenk,
- zusätzliches Vorhandensein eines sogenannten Hallux rigidus, was
eine mehr oder weniger ausgeprägte Bewegungseinschränkung im Großzehengrundgelenk
bedeutet. Dies lässt sich relativ einfach feststellen, indem man die Großzehe
nach oben bewegt und den vorhandenen Bewegungsausschlag mit der anderen Seite
vergleicht bzw. grundsätzlich quantifiziert. Sollte sich hier ein zusätzlicher
Hallux-rigidus bewahrheiten, sollten Sie in Ihre Alltags- und Sportschuhe
eine Abrollhilfe einbauen lassen. Vielleicht verhilft ja diese Maßnahme
bereits zu etwas mehr Bewegungs- & Schmerzfreiheit.
So viel vorneweg, jetzt zu meinen ärztlichen Ratschlägen:
- Wenn es irgendwie geht, würde ich mich nicht operieren lassen, soweit
ich mich dazu überhaupt aus der Entfernung und ohne den Befund selbst gesehen
zu haben, äußern möchte. Ich möchte aber zu bedenken geben, dass das Großzehengrundgelenk
nun einmal bei jedem Abrollvorgang beansprucht wird. Und wenn hier operativ
manipuliert wurde, besteht ganz einfach die große Gefahr einer Verschlimmerung.
Aus diesem Grund muss im Falle einer irgendwann notwendig werdenden Hallux
valgus-OP eigentlich gelenkerhaltend operiert werden. Denn bei Verlust dieses
Gelenks müssten Sie bei jedem Schritt zwangsläufig über das Grundgelenk
des zweiten oder dritten Zeh abrollen. Diese Gelenkstrukturen sind aber
für eine permanente Geh- und vor allem Laufbelastung nicht ausgelegt.
- Als ersten therapeutischen Schritt sollten Sie sich daher von einem Orthopäden/einer
Orthopädin mit entsprechender Erfahrung mit dieser Therapiemaßnahme zunächst
einmal Hyaluronsäure (Präparat Ostenil® mini) ins Großzehengrundgelenk
spritzen lassen und dies dann 2-3mal wiederholen. Hylauronsäure sorgt dank
seiner Schmiereigenschaften für ein harmonisiertes Gelenkmilieu und damit
hoffentlich für Rückgang von Entzündung und Schmerz. Evtl. könnte man ja eine
Kortison-Injektion vorausschicken.
- Davon unbenommen können Sie natürlich die angesprochenen anti-entzündlichen
Maßnahmen fortsetzen.
So, dann kann ich nur hoffen, dass meine Empfehlungen „anschlagen“ werden.
Sportlicher Gruß
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Colitis
LaufReport Besucher H. I. fragt: Vor ca. 1,5 Jahren habe ich mich auf
einen Marathon vorbereitet. Bei einer Trainingseinheit früh morgens bekam ich
damals plötzlich Bauchkrämpfe und hatte später Blut im Stuhl. Eine erfolgte
Coloskopie (=Dickdarm-Spiegelung) ergab den Hinweis auf eine ischämische Colitis
(=mangeldurchblutungs-bedingte Schleimhautschädigung), bei sonst unauffälligem
Befund. Man gab mir damals den Rat, einen langsamen und vorsichtigen Trainingsaufbau
zu machen. Nun hatte ich bei einer längeren Trainingseinheit (1,5 Stunden) vor
ca. sieben Monaten wieder Blut im Stuhl. Während des Laufens nahm ich übrigens
Leitungswasser zu mir. Eine erneut erfolgte Coloskopie ergab wiederum den gleichen
Befund wie zuvor. Man sagte mir, so etwas könne nun einmal passieren (Beispiel
Uta Pippig) und empfahl mir daher neuerlich „moderates“ Training. Kurze Zeit
später bekam ich aber nach einer kleinen Trainingseinheit von nur 45 Min. wieder
ähnliche Probleme, wenn auch nicht so ausgeprägt. Nun bin ich insgesamt natürlich
sehr verunsichert und traue mich nicht mehr ohne weiteres mein Lauftraining
fortzuführen. Ein Freund empfahl mir daher, er ist selbst Triathlet, ’mal ins
Internet zu schauen und sich in Foren genauer zu erkundigen. Kurz noch zu meiner
Person: Ich bin dreissig Jahre alt, rauche nicht, habe kein Übergewicht und
bin auch ansonsten gesund. Eine spiro-ergometrische Untersuchung ergab einen
für mein Alter überdurchschnittlichen Befund (316 Watt- Atemreserve nicht voll
ausgeschöpft). Die aerobe/anaerobe Grenze lag bei einhundertzwanzig Watt.
Können Sie mir jetzt einen Rat geben, was ich machen soll, damit ich wieder
unbeschwert mein Lauftraining fortsetzen kann? Für eine Rückmeldung wäre ich
sehr dankbar.
Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Gerade bei Sportarten wie Laufen oder Triathlon, die eben mit längerfristigen
Belastungs-intervallen einhergehen, kommt es automatisch und notwendigerweise
zu nicht unerheblichen Blutumverteilungen, weg von den vegetativen Organen
hin zur arbeitenden Muskulatur, die ja nun einmal auch das gewichtsmäßig größte
Organ unseres Körpers darstellt und damit unter Belastung wie ein Blutschwamm
wirkt. In analoger Weise erklärt sich übrigens auch der Eiweißverlust über
die Niere, der dann eben im Urin nachweisbar wird. Die Wahrscheinlichkeit von
Blutungen aus dem Darm, was zum Teil auch unbemerkt verlaufen kann, je nach
Verlustmenge, bis hin zu der bei Ihnen aufgetretenen schwerwiegenden Verlaufsform
einer ischämischen Colitis, hängt jetzt von verschiedenen individuellen Faktoren
ab:
- Generelle „Schleimhaut-Empfindlichkeit“ auf funktionell bedingte
Blutumverteilung,
- Qualität der schützenden Rahmenbedingungen für die Darmschleimhaut,
was sicherlich auch bei Ihnen der entscheidende Knackpunkt darstellen dürfte.
Entsprechend sollten Sie eine gezielte Ernährungsumstellung zum verbesserten
Schleimhautschutz vornehmen, die darauf abzielt pro-entzündliche Tendenzen
in Ihrem Körper effektiv zu limitieren. Das heißt dann aber automatisch: Weg
bzw. konsequente Limitierung von Getreide-Produkten (Müsli, Nudeln, Gebäck
etc.) und allen Produkten, die von Zucht- & Mastbetrieben stammen (Fleisch,
Wurst, Käse, Milch, Milchprodukte, Eier, Zuchtfisch), die in Ihrem Körper
eine unerwünscht hohe Entzündungsneigung provozieren. Anstelle dessen Favorisierung
von Soja und Pseudo-Getreide-Produkten (Amaranth, Quinoa, Buchweizen), die
genauso wie herkömmliches Getreide Brot, Nudeln, Gebäck & Flocken liefern,
dann Nüsse, Gemüse, Salat & Erdnüsse,
- pro Woche 2 Portionen fetten Seefisch (Thunfisch, Makrele, Atlantik-Hering,
Sardine, Sardelle, Wildlachs) zur gezielten Verbesserung der Versorgung mit
den schleimhautschützenden Omega-3-Fettsäuren (machen die Schleimhäute geschmeidiger
und stabilisieren die schützende Durchblutung auch unter Sportstress). Sollten
Sie ein Fischmuffel sein, bietet sich alternativ die regelmäßige Einnahme
von Fischöl-Präparaten an, z.B. Biomol Omega 3® Pulver (Fa. KyraMed
Naturprodukte GmbH), in den sportlergerecht wohlschmeckenden Geschmacksrichtungen
Ananas oder Nuss Karamel. Mit 2 Messlöffel pro Tag, am besten eingerührt
in Milch, Trinkjoghurt oder Fruchtsäften (einzunehmen nach dem Essen) kommen
Sie auf ca. 1.5 Gramm langkettige Omega-3-Fettsäuren, die aus meiner
fachärtzlichen Sicht bei Ihrem Krankheitsbild eben von besonderer Bedeutung
sind. Die Darreichung in Pulverform verhindert auch das sonst bei Fischöl-Kapseln
meist zu beobachtende lästige Aufstoßen mit Fischgeschmack. Die erwähnten
anderen Lebensmittel liefern vor allem die kurzkettigen Omega-3-Fettsäuren,
die im menschlichen Organismus zu etwa 10 % in die langkettigen Varianten
umgewandelt werden können. Übrigens: Die WHO empfiehlt zur allgemeinen Gesundheitsprävention
eine tägliche Mindestversorgung von mindestens 500 mg Omega-3-Fettsäuren.
Der deutsche Bundesbürger kommt im Durchschnitt auf täglich 100 mg (!!).
„Noch Fragen Kienzle?“
- Weiteres hochwertiges Eiweiß über Wild, Biofleisch (aufgezogen mit
Grünfutter), Spirulina platensis und Weizenkeime.
- Ich würde jetzt frühestens in 4 Wochen wieder Ihr geliebtes Lauftraining
gezielt aufnehmen. Bis dahin dürften Ihre Schleimhautzellen den notwendigen
Schutzwall verinnerlicht haben. Davor können Sie schwimmen, walken und gezieltes
bzw. sportartspezifisches Krafttraining betreiben.
- An Labor-Untersuchungen sollten Sie auf jeden Fall vornehmen lassen: Kleines
Blutbild, Ferritin (spez. Eiweißkörper, der Auskunft gibt über die im
Körper vorhandenen Eisenreserven, sollte bei Ihnen als Läufer über 50 ng/ml
liegen), Selen (wichtiger Zellschutzfaktor, sollte bei 100 Mikrogramm/l
liegen) und Homocystein (gibt Auskunft über Ihren Vitamin B-Haushalt
bzgl. Zellschutz und Zellaufbau-Qualität, sollte bei Ihnen unter 10 Mikromol/l
liegen).
Wenn Sie sich wieder regelmäßig im Lauftraining befinden, gelegentlich einen
Test machen lassen auf verborgenes Blut aus dem Darm (Hämoccult-Test)
und aus der Niere (Uro-Stix, auch auf Eiweiß-Verlust).
Alles Gute
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Kreuzbandruptur
LaufReport-Leserin Sabine B. fragt:
Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,
ich habe vor 4 Wochen einen Skiunfall mit vorderer Kreuzbandruptur erlitten.
Laut Kernspin (MRT) liegen ansonsten keine weiteren Verletzungen vor. Ein Op-Termin
ist anberaumt. Nun bin ich aber sehr unentschlossen, da es ja unterschiedliche
Meinungen gibt - Op ja oder besser nicht. Ich bin Hobbysportlerin. Haben Sie
hierzu Erfahrungen? Mein Therapeut meinte jetzt, ich sollte auf jeden Fall ein
Jahr abwarten und bis dahin konsequente Stabilisierungsübungen machen. Vielen
Dank im Voraus für eine kurze Rückmeldung und freundliche Grüße.
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Unabhängig von Ihrem Alter, das Sie mir gegenüber nicht erwähnt hatten, würde
ich Ihnen im Widerspruch zu Ihrem Physiotherapeuten auf jeden Fall zu einer
zeitnahen Operation raten. Die Gründe:
- Sie sind eine sportlich aktive Frau und wollen das ja wohl auch bleiben.
- Bei gerissenem vorderem Kreuzband fehlt nun einmal ein entscheidender Stütz-
und Schutzfaktor. Durch diese sogenannte "vordere Instabilität"
besteht jetzt automatisch die Gefahr von Folgeverletzungen (beide Menisken,
Gelenkknorpel) und zwar bereits im Alltag (Sie brauchen nur zu stolpern) oder
dann auch beim Walken oder Joggen (Sie bleiben an einer Bodenunebenheit hängen).
- Zusätzlich ungünstig könnte sich auch auswirken, dass Sie
evtl. aus Vorsichtsgründen entsprechend weniger intensiv Sport treiben,
was Muskelabbau und Körperfettzunahme begünstigt und Sie dann verletzungstechnisch
zusätzlich gefährdet oder zumindest emotional negativ berührt.
Zum richtigen Zeitpunkt der Operation:
- Gemäß mittlerweile überholter Sichtweise tendierte man früher alternativ
zur sofortigen Operation oder man wartete dann erst einmal Monate ab, um so
die Qualität des Operationsergebnisses nicht zu gefährden.
- Heutzutage gilt generell: Eine möglichst frühzeitige Operation (Kreuzbandplastik)
sollte gerade bei aktiven Menschen favorisiert werden. Einzige Ausnahmen:
Das Knie ist massiv geschwollen oder überwärmt oder massiv bewegungseingeschränkt.
Nur dann sollte man zunächst zuwarten, bis sich hier die Verhältnisse normalisiert
haben.
- M. E. würde es sich bei Ihnen zusätzlich anbieten, ab sofort und bis ca.
4 Wochen nach der Operation den weiteren Verlauf medikamentös zu begleiten.
In diesem Zusammenhang habe ich gute Erfahrungen mit Traumeel® in Tablettenform
(erhältlich in Ihrer Apotheke) gemacht und zwar in einer Dosis von 4- bis
5-mal täglich 2 Tabletten, einfach unter der Zunge zergehen lassen. Das Präparat
ist bestens verträglich, nur bei bekannter Pollenallergie ist Vorsicht geboten.
Herzlicher Gruß
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Halsschmerzen
LaufReport-Leser Klaus S. fragt:
Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,
bin mitten im Training für den London-Marathon. Jetzt habe ich mir leider
eine bakterielle Hals- und Atemwegs-Entzündung eingefangen. Ich fühle mich sonst
gut und habe heute auch einen lockeren 10 km-Lauf absolviert. Seit heute nehme
ich für 5 Tage ein Antibiotikum. Wollte jetzt fragen, ob ich aus Ihrer Sicht
weiter trainieren kann. Laut Plan morgen ein long Jogg über 2,5 Std auf dem
Programm. Oder doch lieber pausieren soll, vielen Dank vorab für Ihre Nachricht.
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Zu Ihrer Frage kurz ein paar hoffentlich zielführende Ratschläge:
- Obwohl Sie ja offensichtlich kein Fieber hatten, wurde Ihnen ein Antibiotikum
verordnet. Soll verstehen, wer will. Das muss Ihr behandelnder Arzt/Ihre behandelnde
Ärztin verantworten, ich möchte mich da raushalten. Denn normalerweise werden
Antibiotika bei diesem Infekt-Typ nur bei nachgewiesenem Fieber verabreicht.
Und Fieber haben Sie definitionsgemäß ab einer Körper-Kerntemperatur (im Mund
oder im Ohr gemessen) ab 38.0° C. Und in einem solchen Fall besteht absolutes
Wettkampf- und Trainings-Verbot und zwar solange das Fieber persistiert
sowie auch für zumindest 1 weitere Woche nach dem Abfiebern, gleichgültig
ob mit oder ohne Antibiotikum-Einsatz. Unter prophylaktischer Einnahme eines
Antibiotikums gelten die gleichen Vorgaben, also Trainingspause bis eine Woche
nach Absetzen des Präparats.
- Nicht, dass Sie sich einen Virus eingefangen haben. Von der Symptomatik
her könnte es sich nämlich evtl. auch um das sogenannte Pfeiffer-Drüsenfieber
(Mononukleose) handeln, ausgelöst durch eine Infektion mit dem Epstein-Barr-Viren,
was ja bei regelmäßig Trainierenden (wöchentliche Laufbelastung >10 Stunden)
durchaus keine Seltenheit darstellt. Die Symptomatik ist hier ähnlich wie
bei einer Hals-Angina, muss aber ganz anders therapiert werden. Antibiotika
bringen bei einer solchen Viruserkrankung überhaupt nichts, da das Virus in
den betroffenen Zellen sitzt und dort vom Antibiotikum nicht erreicht werden
kann. Zu Ihrer Sicherheit würde ich Ihnen daher auf jeden Fall eine
Blutuntersuchung bzgl. spezifischer Antikörper im Blut empfehlen (IgG-Antikörper-Titer
erhöht = irgendwann einmal Mononukleose durchgemacht, also keine akute
Erkrankung / IgM-Antikörper-Titer erhöht = momentan akute Mononukleose).
- Bis zur Abklärung der Labor-Untersuchung und auch solange Sie das Antibiotikum
einnehmen, kann ich nur dringend und zu Ihrer gesundheitlichen Sicherheit
vom weiteren Training abraten.
- Das verordnete Antibiotikum sorgt (leider) für eine gestörte Immunbarriere
im Darm als unserem größten Immunorgan und wird Sie daher insgesamt schwächeln
lassen. Stützen Sie daher gezielt das darmständige Immunsystem, z.B. mittels
eines täglich zubereiteten Frischfrucht-Cocktail aus exotischen Früchten
(v.a. Baby-Ananas, der Enzym-reiche Strunk kann hier mitgegessen werden, plus
Guave, Mango, Maracuja, gelbe Kiwi und Papaya), evtl. in Kombination
mit Therazym® Tbl., täglich 3 x 1 Tabletten mit Flüssigkeit, jeweils 10-15
Minuten vor dem Essen. Schränken Sie außerdem in den nächsten 12 Wochen konsequent
den Konsum von tierischen Produkten aus Mastbetrieben, Zuchtfarmen und Legebatterien
ein und verzichten Sie bitte auch in dieser Zeit auf Sonnenblumen-, Distel-
und Maiskeim-Öl. Anstelle dessen bitte Oliven-, Raps-, Walnuss- und Leinöl
verwenden, beim Leinöl bitte auf Produkte der Fa. EasyHealth zurückgreifen,
die m.W. als deutschlandweit einzige Firma ein entbittertes und top-schmeckendes
Leinöl auf den Markt gebracht hat. Alle diese ernährungsbezogenen Maßnahmen
zielen darauf ab, das Ausmaß der bei Ihnen in Ihrem Körper schwelenden Entzündung
positiv zu kanalisieren und zu harmonisieren, um so dem Immunsystem die „Arbeit
zu erleichtern“ und damit den Genesungsprozess zu beschleunigen. Zusätzlich
„füttern“ Sie sich bitte täglich und zwar für mindestens 14 Tage mit einem
Bio-Natur-Joghurt (ca. 100 g pro Portion), um Ihrer durch das Antibiotikum
geschädigten physiologischen Darmflora gezielt wieder auf die Beine zu helfen.
Nur ein naturbelassender Bio-Joghurt (nicht erhitzt) enthält noch lebende
und quantitativ ausreichende Joghurt-Stämme (Bifidus-Bakterien und Lakto-Bazillen).
Bei Interesse an einer weiteren Vertiefung dieses Themas können Sie über den
Button in meiner Laufreport-Sprechstunde mein neues Ernährungsbuch
zu Sonderkonditionen ordern.
- Außerdem checken Sie bitte Ihren aktuellen Vitamin-D-Plasmaspiegel
(25-OH-Vitamin D). Erreichen doch ca. 80 % der männlichen Erwachsenen in Deutschland
derzeit nicht den empfohlenen Versorgungslevel über die Ernährung. Zumal in
den Monaten Oktober bis April die wichtige Eigenproduktion in der Haut
quasi nicht stattfindet, die ca. 80% der benötigten Vitamin-D-Versorgung ausmacht.
Vitamin D-reich sind übrigens Kalbsleber, fetter Seefisch, Wildpilze, Bio-Milchprodukte
und das Eigelb von frei laufenden Hühnern. Warum dieser Hinweis auf Vitamin
D: Nun, dieses einzige Hormon-Vitamin unseres Körpers übernimmt u.a. wichtige
steuernde Funktionen in unserem Immunsystem ein und ist zudem unersetzlich
für die problemlose neuro-muskuläre Koordination. Sollte Ihr Vitamin-D-Blutspiegel
unter 30 ng/ml liegen, sollten Sie für hochdosierte Abhilfe sorgen.
Herzlicher Gruß & gute Besserung
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Pfeiffersches Drüsenfieber
LaufReport-Leser Dirk T. fragt:
Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,
mein Sohn (15 Jahre) leidet seit 4 Monaten an den Folgen einer chronischen
Mononukleose (Pfeiffer-Drüsenfieber). Ich bin 44 Jahre alt und fühle mich seit
3 Monaten ebenfalls schlapp. Mein behandelnder Arzt meinte, ich könnte ebenfalls
eine Mononukleose durchgemacht haben. Mein Sohn muss leistungsfähig zur Schule
und auch ich möchte wieder vernünftig arbeiten können. Was empfehlen Sie, wir
brauchen wirklich dringend Hilfe, vielen Dank vorab. Was halten Sie in diesem
Zusammenhang eigentlich von der Einnahme von CYL®, Coenzym Q10 und L-Carnitin?
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Zunächst sei einmal vorausgeschickt, dass es leider durchaus keine Seltenheit
ist, wenn bei Patienten mit durchgemachtem Pfeiffer-Drüsenfieber (PDF) die Ihrerseits
geschilderten Schlappheits- & Müdigkeitssymptome längerfristig bestehen
bleiben. Schwerwiegende Komplikationen wie Leber-, Nieren- oder Herzmuskel-Entzündungen
sind aber glücklicher Weise nur während der Akutphase der Erkrankung zu befürchten,
die ja sowohl bei Ihrem Sohn wie auch bei Ihnen vorbei sein dürfte. Während
dieser Zeit finden sich auch mehr oder weniger ausgeprägte Allgemeinsymptome,
d.h. vor allem Halsschmerzen vergleichbar mit einer Mandel-Entzündung,
dann auch Augensymptome, Fieber, Lymphknotenschwellungen und dann nicht zu vergessen
typische Veränderungen im Blutbild, wobei die geschilderten klinischen Symptome
je nach Alter variieren können. Nur in dieser Akutphase besteht Ansteckungsgefahr
und zwar über Körperkontakt oder Tröpfchen-Infektion. Nach Abheilung sind die
geschilderten Komplikationen nicht mehr zu erwarten und bei bloßer Blutbildveränderung
besteht auch keine Ansteckungsgefahr mehr. Entsprechend können Sie sich also
durchaus bei Ihrem Sohn auf diesem Wege angesteckt haben. Zunächst aber sollten
Sie auf jeden Fall zumindest eine PDF-spezifische Labor-Diagnostik vornehmen
lassen, um sicher zu gehen, ob bei Ihnen ein Pfeifer-Drüsenfieber vorliegt.
Bis zum Vorliegen der Laborergebnisse kann man eigentlich noch gar nichts Definitives
behaupten. Zusätzlich empfehle ich, übrigens auch bei Ihrem Sohn, obwohl hier
ja die Diagnose steht, folgende Untersuchungen zusätzlich vornehmen zu lassen:
- Schilddrüsen-Diagnostik (zum Ausschluss einer Schilddrüsenunterfunktion):
- Ultraschall zur Bestimmung von Größe und Beschaffenheit
- TSH-Wert-Bestimmung im Blut, optimal wäre es, wenn bei Ihnen
beiden der Wert zwischen 0.2 – 2.2 µIU/l läge. Jeder Wert über
3 bedarf unbedingt einer weiteren Diagnostik und ggf. einer gezielten
Jod-Gabe
- Selenspiegel im Blut, der Wert sollte über 100 Mikrogramm/l liegen.
- Ausschluss einer Eisen-Unterversorgung, wobei diese bekanntlich bei
Frauen viel häufiger ist. Männer haben hier meist nur dann Defizite, wenn
sie strikte Vegetarier (Veganer) sind, was ich jetzt ‘mal bei Ihnen beiden
nicht unbedingt annehme. Diesbzgl. aussagekräftig ist die Bestimmung des
sogenannten Ferritin-Wertes im Blut, der als hochsensibler Parameter
für einen verborgenen Eisenmangel gilt. Der Wert sollte bei sportlich aktiven
Männern zumindest über 50 Mikrogramm/l liegen.
- Homocystein-Bestimmung im Blut zum Ausschluss einer Vitamin B-Unterversorgung
(B6, B12, Folsäure): Der Wert sollte auf jeden Fall unter 10 µMol/l
liegen.
Dass Sie mich bitte richtig verstehen: Diese weiterführenden Untersuchungen
sollen dazu beitragen, zwischen einer rein PDF-bedingten Problematik
und evtl. zusätzlich vorhandenen Defiziten unterscheiden zu können. Erst wenn
Sie hier Klarheit haben, ist mit gutem Gewissen über therapeutische Möglichkeiten
nachzudenken und auf den Weg zu bringen. Welche allgemeinen therapeutischen
Maßnahmen könnten jetzt dazu beitragen, flankierend und zusätzlich zu
einer evtl. krankheitsspezifisch notwendig werdenden medikamentösen Intervention
Ihren gesundheitlichen Unpässlichkeiten gezielt Paroli zu bieten und Sie beide
auf diesem Wege wieder „alltagstauglicher“ zu machen:
- Ernährungsbezogen sollten Sie konsequent auf pflanzliches Eiweiß
setzen, d.h. v.a. Spirulina Platensis (inForm von Presslingen), Weizenkeime,
Hülsenfrüchte inkl. Soja & Erdnüssen, Nüsse, Shiitake-Pilze, Amaranth,
Quinoa, Buchweizen. Beim tierischen Eiweiß beschränken Sie sich bitte möglichst
auf Biofleisch, Molke, Seefisch, Wild (außer Wildschwein), bei Milch und Milchprodukten
favorisieren Sie bitte gezielt Bioprodukte. Sonnenblumen-, Distel-, Kürbiskern-,
Traubenkern- & Maiskeim-Öl bitte generell meiden und dafür zum Braten
& Backen Oliven- oder Raps-Öl und für kalte Speisen Lein-,
Nuss-, Soja- oder Traubenkern-Öl verwenden. Reduzieren Sie bitte auch
Ihren Konsum an raffiniertem Weißzucker und Auszugsmehlen. Bei Nudelgerichten
sollten Sie auch Soja- oder Amaranth-Nudeln in den Speiseplan einbauen und
verwenden Sie zum Würzen Würz-Hefeflocken als wichtige Selen- und Vitamin
B1-Lieferanten (einfach drüberstreuen).
- Nachfolgend will ich kurz noch zu den Ihrerseits angesprochenen Nahrungsergänzungen
Stellung beziehen bzw. ganz grundsätzlich ein paar Worte verlieren
zur Einsetzbarkeit & Sinnhaftigkeit von Nahrungsergänzungen bei
gesicherter PDF-Diagnose:
- Omega-3-Fettsäuren (z.B. Biomol Omega-3 power® der Fa. KyraMed
Biomol Naturprodukte GmbH ein angenehm nussig schmeckendes Präparat, das
hochdosiert v.a. langkettige Omega-3-Fettsäuren enthält und damit optimal
das spezifische Immunsystem unterstützt und vor allem auch anti-entzündlich
und hirnfunktionell stützend wirkt, was sich damit positiv auf Ihr Beschwerdebild
auswirken dürfte. Dosierungsempfehlung: Für 3 Monate zunächst 3
x 1 Esslöffel pro Tag, danach für zunächst ca. 6-12 Monate auf 1 Esslöffel
pro Tag heruntergehen, Einnahme jeweils zu oder nach den Mahlzeiten,
- Coenzym Q10 (z.B. Sanomit®-Q10-Tropfen),
Dosierung: für 3 Monate 3 x 6 Tropfen pro Tag, danach für 1 Jahr einmal
täglich noch 5 Tropfen. Eine spezielle Vorgabe bzgl. des Einnahmezeitpunkte
liegt nicht vor. Coenzym Q10 greift
gezielt in den Energiestoffwechsel und in den Zellschutz ein, könnte
daher auch bei Ihren Problemen korrigierend eingreifen. Bitte beachten:
Beim Kauf von Coenzym Q10-Produkten
müssen Sie unbedingt auf die Bioverfügbarkeit und damit auf die Wirksamkeit
achten und nicht auf den Preis. Neben Sanomit®-Q10-Tropfen kann ich
Ihnen desweiteren auch noch Gerimed Q10 Tropfen empfehlen, bei denen die
Aufnahme über den Darm und auch die Wirksamkeit im menschlichen Organismus
ebenfalls wissenschaftlich gesichert ist.
- CYL®- hier handelt es sich um ein wissenschaftlich hoch innovative
Mischung zweier organischer Säuren als Konzentrat in flüssiger Form,
die gezielt den Zellschutz vorantreiben, indem sie in den Kraftwerken
der Zelle, den sogenannten Mitochondrien, somit dem „Allerheiligsten
der Zelle“, für einen leistungsfördernden Schutz sorgen und damit die
oxidative Energieausbeute effizienter machen. Subjektiv spürbar wird der
typische CYL®-Effekt in Form eines mehr oder weniger deutlich
spürbaren Leistungszuwachses. Bei Interesse googlen Sie am besten bzgl.
der für Sie optimalen Bezugsadresse.
So, jetzt hoffe ich zunächst einmal, dass Sie beide baldmöglichst wieder die
Kurve kriegen und zu gewohnter Leistungsstärke in Beruf/Schule, Alltag und Sport
zurückfinden. Es wäre toll, wenn meine Empfehlungen ein wenig dazu beitragen
könnten.

Laufen und Bluthochdruck
Ich bin 42 Jahre alt und laufe seit Jahren Marathon- und Ultramarathon. Ich
leide an hohem Blutdruck und bin zudem an Colitis ulcerosa (chronisch-entzündliche
Dickdarm-Entzündung unklarer Genese) erkrankt. Nach Einnahme einer Dreier-Kombination
von speziellen Blutdrucksenkern kam es prompt zu einem relativ optimalen Blutdruck-Profil.
Parallel auftretende Muskelkrämpfe und Muskelschmerzen ließen mich aber die
Medikamente in Absprache mit meiner Ärztin absetzen, was wieder zu völliger
Beschwerdefreiheit beim Sport führte. Zwangsläufig ging jetzt aber mein Blutdruck
wieder nach oben, aktuelle Werte liegen bei 150/100 in körperlicher Ruhe. Eine
mittlerweile getätigte Komplett-Untersuchung auch hinsichtlich Durchblutung
von Kopf & Beinen brachte keine Auffälligkeiten. Welche Tipps haben Sie
bei meinen gesundheitlichen Problemen parat? - Torsten S.
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Das gesundheitlich nicht zu unterschätzende und langfristig immer lebensverkürzend
wirkende Risiko eines chronisch erhöhten Blutdrucks liegt in seiner ausgeprägten
Gefäßwand- und Organ-schädigenden Wirkung. Besonders gefährdet hinsichtlich
hieraus resultierenden und vorzeitigen Funktionseinbußen sind Herz, Gehirn,
Nieren und auch der Augenhintergrund. Was bedeuten nun diese Aussagen konkret
für jeden Patienten mit schlecht oder gar nicht behandeltem Bluthochdruck: Es
drohen in relativ jungem Alter Herzinfarkt bzw. chronische Herzschwäche, Schlaganfall,
Nierenversagen und Blindheit.
Entsprechend hat die Deutsche Hochdruckliga mittlerweile konkrete Grenzwerte
vorgegeben, die unbedingt eingehalten werden sollten (Angabe der Blutdruckwerte
in körperlicher Ruhe und gemessen im Bereich der Ellenbeuge, ausgerichtet auf
die unterschiedlichen individuellen gesundheitlichen Rahmenbedingungen):
- Blutdruck (RR) = < 140 / 90 mm Hg (beim ansonsten Gesunden und
unabhängig vom Alter)
- RR = < 135 / 85 mm Hg (beim Diabetiker),
- RR = < 130 / 80 mm Hg (bei im Urin nachweisbaren Eiweißverlusten
über die Nieren).
Um konkrete organische Ursachen für die Hochdruck-Krankheit sicher auszuschließen,
sollte im Rahmen der Erstdiagnostik auf alle Fälle eine 24-stündige Aufzeichnung
der individuellen Werte (in Ruhe, im Alltag, beim Sport, während des Schlafes)
vorgenommen werden. Zusätzlich gilt es auch, eventuell bereits eingetretene
Organschäden offen zu legen. Daher empfehle ich auf alle Fälle ein Belastungs-EKG
(bis zur individuellen Maximalleistung), eine Nierenuntersuchung (zunächst
mittels Laborwerten), eine Ultraschall-Untersuchung des Herzens (Herzgröße)
und die Spiegelung des Augenhintergrundes (wg. evtl. krankhafter Veränderungen
der Gefäße der Netzhaut).
Neben einer regelmäßigen sportlichen Aktivität zur Konstanterhaltung eines
hohen Gefäß-Gesamtquerschnitts, was bei Ihnen als Marathoni ja sicherlich gegeben
sein dürfte, sollten Sie vor allem auch ein spezielles Augenmerk auf Ihre Ernährung
richten, wozu Sie sich ja in Ihrer Anfrage gar nicht konkret geäußert hatten.
Allerdings nehme ich dennoch an, dass Sie wegen Ihrer Dickdarmerkrankung sowieso
bestimmte diätetische Vorgaben einhalten werden.
Was ist jetzt im einzelnen hinsichtlich der richtigen Diätetik zur flankierenden
Behandlung bzw. bei der Prophylaxe der Bluthochdruck-Krankheit zu berücksichtigen:
- Achten Sie auf eine gesunde Körperfett-Proportion (idealer weise sollte
der Körperfettgehalt beim Mann 18 – 20 Prozent des Körpergewichts betragen,
bei der Frau 25 – 27 Prozent); in Apotheken und im Sanitätshäusern werden
hier gute sogenannte Körperfett-Waagen angeboten (Marktführer TANITA), die
neben dem Körpergewicht eben auch den aktuellen Fettanteil am Gesamtkörpergewicht
in Prozent angeben. Seit kurzem sind auch TANITA-Waagen mit Modulen für die
Bestimmung des Körperwassers im Fachhandel, was natürlich automatisch die
Genauigkeit und Reproduzierbarkeit der gemessenen Körperfett-Werte erhöht.
Jedes Kilogramm Fett, das ich durch Sport plus gesunder Kost verliere, senkt
den krankhaft erhöhten Blutdruck immerhin um 1 – 3 mm Hg und zwar bezogen
auf den ersten (= systolischen) wie auch auf den zweiten (=diastolischen)
Wert
- Maximal einmal pro Woche Fleisch („Sonntagsbraten“)
- Nach neuesten Vorgaben der „Deutschen Gesellschaft für Ernährung“ (DGE)
sollte das Verhältnis des Fleischanteils im Vergleich zur Gemüse- oder Salatportion
bei 1 : 3 liegen, also bei 100 Gramm Steakfleisch bedeutet das dann eben 300
Gramm pflanzliche Kost
- Wöchentlich zweimal fetten Seefisch (nicht paniert !!), zu empfehlen wären
hier vor allem Wildlachs, Hering, Sardine, Thunfisch, Makrele oder Kabeljau.
Zusätzlich sollten Sie als gezielte blutdrucksenkende Maßnahme Omega-3-Fettsäuren
(pro Tag mindestens 1.5 Gramm) zuführen. Ein nicht nach Fisch schmeckendes
Präparat ist hier Biomol Omega-3 Pulver in 4 Geschmacksalternativen (Fa. KyraMed),
wovon Sie zunächst für 3 Monate jeweils 3 Esslöffel täglich in Flüssigkeit
und zu den Mahlzeiten einnehmen sollten. Die funktionellen Gegenspieler von
Omega-3-Fettsäuren sind die sogenannten Omega-6-Fettsäuren, die in hoher Konzentration
vor allem im Getreide und auch in allen tierischen Lebensmitteln, die unter
Getreidezufuhr produziert wurden (Mastfleisch, Wurst, Eier, Geflügel, Milch,
Milchprodukte, Käse etc.) Auch bestimmte Öle wie Sonnenblumenöl, Distelöl
und Maiskeimöl sind sehr reich an Omega-6-Fettsäuren. Diese Lebensmittel sollten
daher vom Hochdruckpatienten nur in sehr geringer Menge oder gar nicht verzehrt
werden. Als Brotgetreide-Ersatz sowie Nudel-, Gebäck- und Getreideflocken-Ersatz
bieten sich in wohlschmeckender Weise Soja- und Amaranth-Produkte sowie Weizenkeime
an.
- Täglich mindestens 5 Portionen Obst, Gemüse und Salat, gern auch als frisch
zubereitete Gemüse- oder Obstsäfte oder auch als Trockenobst (nicht geschwefelt):
Verantwortlich für die blutdrucksenkende Wirkung von allen Obst-, Gemüse-
und Salatsorten ist übrigens ihr hoher Kaliumgehalt, was im Zusammenspiel
mit Natrium die Gefäßweite reguliert und damit harmonisierend auf die Blutdruckhöhe
einwirkt. Daher rührt auch der eingängige Slogan „Pflanzenkost – billige
und effiziente Blutdruck-Senker aus dem Supermarkt“.
- Nüsse (z.B. für den kleinen Hunger zwischendurch oder in Salat, Nudelgerichten,
Müsli oder zu Weizenkeimen) enthalten neben hochwertigen Eiweißen, Vitaminen
und Mineralstoffen eben auch die oben erwähnten Omega-3-Fettsäuren (genauso
wie natürlich alle grünen Blattgemüse und grünen Salate und Kräuter) sowie
Ubichinon (Coenzym Q 10), was ebenfalls die Gefäße elastisch und fit erhält
(medizinisch-therapeutisch empfohlen werden hier ca. 1 Milligramm Coenzym
Q 10 pro Kilogramm Körpergewicht und Tag) und so ebenfalls einen wichtigen
Einfluss auf die Blutdruckhöhe ausübt.
- Großzügige und regelmäßige Zufuhr von Magnesium, was ebenfalls die Wandspannung
der Widerstandsgefäße herabsetzt und so zur Normalisierung des Blutdrucks
beiträgt, z.B. über reichlich Fenchel, Spinat, Amaranth, Quinoa, Wildreis,
Sonnenblumenkerne (nicht Sonnenblumenöl, vgl. oben), frische Kräuter und nicht
zu vergessen auch magnesiumreiches Mineralwasser (d.h. > 100 mg Magnesium
pro Liter, bei einem gleichzeitigen Kalzium: Magnesium-Verhältnis von maximal
2: 1. Eventuell sollten Sie zusätzlich noch auf ein hochdosiertes Magnesiumpräparat
zurückgreifen, das Ihnen eine stabile tägliche Magnesium-Zufuhr zwischen 200
und 300 mg ermöglicht. Das Magnesiumpräparat am besten abends vor dem Zubettgehen
einnehmen, was eine bessere Speicherung in den Zellen garantiert. Vor einer
Magnesium-Überdosierung brauchen Sie keine Angst zu haben (bei intakter Nierenfunktion).
Bei individuell zu hoher Zufuhr registrieren Sie ein Weichwerden des Stuhlgangs.
- Reduzieren Sie, sofern erforderlich, konsequent Ihren Alkoholkonsum. Denn
bereits eine regelmäßige Zufuhr von mehr als 15 – 20 Gramm reinen Alkohol
(0.5 Liter Bier entspricht etwa dieser Menge) bedingt neben der Gefahr von
ungewollter Gewichtszunahme und gesteigerter Krebsgefahr bekanntlich und wissenschaftlich
gesichert auch eine direkte blutdrucksteigernde Wirkung.
Übrigens, eine regelmäßige und hochdosierte Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren als
Medikament oder Nahrungsergänzung entfaltet in obiger Dosierung auch gesicherte
positive Effekte bzgl. Ihrer Colitis ulcerosa, wobei natürlich der gleichzeitige
Verzicht auf Omega-6-Fettsäuren-reiche Lebensmittel bzw. deren konsequent reduzierter
Verzehr die gewünschten und medizinisch angestrebten antientzündlichen Effekte
der Omega-3-Fettsäuren zusätzlich verstärkt.

Marcumar und Lauftraining
LaufReport Leserin S. H. fragt: Ich muß momentan Marcumar®
einnehmen, da ich im April nach einem Kaiserschnitt eine Lungenembolie bekam.
Ende November soll Marcumar® Schritt für Schritt abgesetzt werden,
so dass ich Ende Dezember hoffentlich Marcumar-frei bin. Momentan laufe ich
3 - 4 Mal die Woche ca. 9 km. Mir geht es sehr gut beim Laufen, ich versuche
langsam mit einem Puls zwischen 140 - 150 zu laufen. Für die 9 km benötige
ich etwa 63 Minuten. Ich bin 1,68 m und wiede 73 kg. Nun meine Frage: Wenn das
Marcumar® meine Gerinnung im Blut nicht mehr beeinflußt, wird sich
dann etwas bei meinem Laufen verändern. Wird es mir schwerer oder vielleicht
für kurze Zeit auch leichter fallen? Muß ich auf irgendetwas achthaben.
Ich würde gerne 2004 einen Marathon laufen. Mein letzter Marathon war 1995
in 3h45min. Danke für die Antwort! - Mit freundlichen Grüßen
S.H.
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Zunächst einmal freue ich mich für Sie, dass Sie dieses wahrlich dramatische
und lebensbedrohliche Krankheitsbild einer Lungenembolie (Blutgerinnsel aus
dem Venenbereich in der Bein- oder Becken-Region verstopft einen Teil der Lungenstrombahn)
offensichtlich wieder gut überstanden haben. Des weiteren gehe ich davon aus,
dass seitens der behandelnden Ärzte möglicherweise angeborene Defekte in Ihrem
Gerinnungssystem (z.B. Faktor V-Leiden) natürlich abgeklärt worden sind.
Konkret würde ich bei Ihnen jetzt wie folgt verfahren:
- Sie haben Ihre Körpermaße ohne Körperfettgehalt mitgeteilt. Aber bereits
Ihr Body Mass Index (BMI) liegt ja mit 26 kg pro m2 für eine Läuferin entschieden
zu hoch. Bekanntlich ist ja auch Übergewicht ein wichtiger Risikofaktor für
die Entstehung von Thrombosen. Ich würde daher durch gezielte Ernährungsumstellung
(Eiweiß anstelle von Kohlenhydraten) versuchen gegen zu steuern. Anzustreben
wäre ein BMI-Wert von ca. 20 – 22 (BMI = Körpermasse in Kilogramm dividiert
durch die (Körperlänge in Metern)2.
- Ich gehe nicht davon aus, dass Sie als Sportlerin und junge Mutter rauchen,
denn Rauchen disponiert unter anderem auch zu Thrombosen.
- Sie sollten reichlich trinken, d.h. kommen Sie pro Tag auf mindestens 2.5
Liter reine Flüssigkeitszufuhr, nicht gerechnet die Flüssigkeit in den Lebensmitteln
und den Ersatz des Flüssigkeitsverlustes nach Sport (gute Methode: vor und
nach dem Laufen wiegen, die Differenz abzüglich 200 – 350 ml (Oxidationswasser)
ergeben den wirklich entstandenen Flüssigkeitsverlust .
- Versuchen Sie bei Ihrer Ernährung gezielt klassische Kohlenhydrate (Brot,
Nudeln, Gebäck, Plätzchen, Kuchen, Müsli) einzusparen und setzen Sie mehr
auf Amaranth-, Soja-Produkte sowie Weizenkeime, wodurch Sie einmal von Ihren
Pfunden runterkommen und Sie zum anderen eine gezielte Thrombose-Prophylaxe
betreiben, weil Sie so die entzündungsfördernden Omega-6-Fettsäuren einsparen.
Das Gleiche gilt für Käse, Wurst und Fleisch aus Mastbetrieben. Ersetzen Sie
auch Sonnenblumen-, Distel- und Maiskeim-Öl durch Raps-, Oliven-, Soja-, Walnuss-,
Traubenkern-, Kürbiskern- oder Leinöl. Zum Braten und Backen bitte ausschließlich
Oliven- oder Rapsöl verwenden, da beide relativ hitzestabil sind.
- Meiden Sie des weiteren generell auch fette Speisen aus tierischen Quellen
(Sahne, Creme fraiche, Tiramisu, Käse, Wurst, Süßspeisen etc.) sowie auch
Panade, Kuchen etc. Pro Woche sollten Sie mindestens zwei Fischportionen auf
den Speiseplan setzen (fetter Fisch = Wildlachs, Makrele, Thunfisch, Sardine,
Hering, Kabeljau), um so Ihr Gerinnungssystem über die speziellen Omega-3-Fettsäuren
langfristig zu harmonisieren. Gute Effekte in dieser Richtung haben den oben
erwähnten pflanzlichen Ölen auch Nüsse, alle grünen Gemüse und Salat. Sollten
Sie nicht auf die empfohlene Fischmenge pro Woche kommen, bietet sich als
Nahrungsergänzung aus der Apotheke auch Biomol Omega-3®Pulver an (in
den wohlschmeckenden Geschmacksalternativen Ananas, Walnuss, geröstete Haselnuss
oder Milchkaffee). Dosierung: Für 4 Wochen 3 Esslöffel in Flüssigkeit jeweils
zu den Mahlzeiten, danach als Dauergabe 1 Esslöffel pro Tag.
- Als erfahrene Läuferin wissen Sie natürlich, dass Sie Ihr Trainingsprogramm
bei Ihrem Fernziel „Marathon 2004“ erheblich steigern und modifizieren müssen.
Ich denke aber, dass zunächst einmal meine Ernährungstipps die richtige Basis
darstellen.
- Eventuell greifen Sie bei langen Läufen (2-Stunden-Läufe u.ä.) und dann
natürlich vor dem Marathon-Wettkampf auf eine Aspirin-Variante in niedriger
Dosierung (Miniasal®) zurück. Dabei sollten Sie dann am Vorabend 1 Tablette
nach dem Essen einnehmen, um zumindest Ihre Blutplättchen als einem wichtigen
Teil Ihres Gerinnungssystem „am Verrücktspielen“ zu hindern. Die Verträglichkeit
ist gut und unproblematisch, sofern Sie keine schweren Entzündungen im Magen-Darm-Trakt
aufweisen. Im Zweifelsfalle können Sie ja auch nochmals bei Ihrem behandelnden
Arzt rückfragen.
Ansonsten toi, toi, toi für Ihren weiteren sportlichen Weg
Ihr Dr. Ziegler

Keuchhusten und Marathon?
Hallo Dr. Ziegler,
bei mir wurde vor drei Wochen ein leichter Keuchhusten (Pertussis) festgestellt.
Mein Hausarzt hat mir daraufhin ein Antibiotikum verschrieben. Auch hat er mir
abgeraten, wie geplant am München Marathon (12.10) teilzunehmen. Da ich
aber fast nicht Husten muss und auch sonst nur geringe Beschwerden habe, würde
ich gerne wissen, ob ich nicht doch laufen kann. Ich stecke ja in den letzten
Vorbereitungen zum München-Marathon. Oder ist das Risiko doch zu groß?
MfG Jochen L.
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Ich kenne zwar Ihr Lebensalter nicht, aber trotzdem ist es aus ärztlicher Sicht
für mich sehr unwahrscheinlich, dass Sie wirklich an Keuchhusten leiden. Lehrt
doch die medizinische Erfahrung, dass über 30 % aller Keuchhusten-Fälle bereits
im Säuglingsalter auftreten, also im ersten Lebensjahr, und weitere über 60
% dann das Vorschulalter betreffen. Aus diesem Grund wird in Deutschland ja
auch frühzeitig prophylaktisch und routinemäßig geimpft. Schauen Sie daher diesbezüglich
zunächst einmal in Ihrem Impfpass nach. Aber auch wenn Sie keine Impfung erhalten
haben sollten, was unwahrscheinlich ist, könnte sich bei Ihnen aber dennoch
ein gewisser Schutz durch Kontakt aufgebaut haben (sogenannte „stille Feiung“).
Daher bietet es sich bei Ihnen an, zunächst einmal per Blutuntersuchung die
Höhe Ihres aktuellen spezifischen Schutzes (Antikörper-Titer) gegen Pertussis
bestimmen zu lassen, was problemlos in jedem Labor möglich ist.
Viel wahrscheinlicher ist für mich bei Ihnen dem gegenüber das Vorhandensein
bzw. das durchgemacht Haben einer Virus-Erkrankung.
Daher mein zusammenfassender ärztlicher Rat:
- Sollten Sie zu Beginn der Husten-Erkrankung zusätzlich unter Fiebersymptomen
gelitten haben, also eine Körperkern-Temperatur über 38° und im Mund gemessen,
was bei einer Virus-Erkrankung eher selten auftritt, besteht Trainingsverbot
und damit natürlich auch Wettkampfverbot für mindestens eine Woche über den
Zeitpunkt des eingetretenen Fieberabfalls unter 38° hinaus. Hatten Sie wirklich
Fieber, rate ich bei länger anhaltendem Husten übrigens immer auch zu einer
Röntgen-Untersuchung, um schwerwiegendere Ursachen auszuschließen.
- Interessant für einen Mediziner und damit auch für die Eingrenzung des Krankheitsbildes
ist natürlich immer auch die Frage nach Art und Ausmaß des Hustens (Auswurf
vorhanden, Farbe des Auswurfs, Husten-Attacken Tag und Nacht, nur nachts etc.).
- Dann wäre noch zu klären, ob Sie familiär für Asthma disponiert sind oder
bereits vor Ausbruch der Erkrankung eine gewisse allergische Disposition aufwiesen.
- Therapeutisch würde ich ohne Fieber kein Antibiotikum geben, sondern zunächst
einmal rein symptomatisch behandeln, d.h. Kamille-Inhalationen mit frischer
Kamille aus der Apotheke, Acetyl-Cystein zum Schleimlösen, bei trockenem Husten
mit gestörter Nachtruhe zusätzlich Makatussin®forte Tropfen, des weiteren
täglich 2 Liter hochwertiges Mineralwasser trinken, z.B. Rosbacher mit seinem
günstigen Kalzium-Magnesium-Verhältnis von 2:1, zusätzlich „entwässernde“
Problemgetränke wie Kaffee, schwarzer oder grüner Tee und Alkohol vorübergehend
gegen Null fahren, um so die Schleimhautdurchblutung von Luftröhre und Bronchien
optimal hoch zu halten, was dem „lokalen Abwehrwall“ (sogenannte Immunglobuline
A) zugute kommt. Zusätzlich sollten Sie mindestens einmal täglich einen frisch
gepressten Orangen- oder Grapefruit-Saft trinken, reichlich Frischobst, Salat
(angemacht mit Nussöl, Rapsöl, Traubenkern- oder Kürbiskernöl plus Sonnenblumenkerne,
frische Kräuter und Würz-Hefeflocken) und Gemüse (v.a. auch Hülsenfrüchte
sowie Amaranth) und natürlich ernährungsbezogen immunologisch aktive Lebensmittel
favorisieren, d.h. Nüsse, frischer Seefisch (v.a. Seezunge, Thunfisch, Makrele,
Wildlachs, Sardine und Hering), nicht zu vergessen auch mehrmals täglich Molke-Getränke
(z.B. Molke Fitness-Drink®in 7 Geschmacksrichtungen oder B 6 Molkfit®in
3 Geschmacksrichtungen, beides erhältlich direkt bei Eder Sportprodukte Freiburg,
Tel.: 0761-48 20 03) oder einfach in Ihrer Apotheke, dann täglich zum Frühstück
Weizenkeime von Dr. Grandel (Reformhaus) gelöst in fettarmer Frischmilch &
garniert mit Vollkorn-Knusper-Amaranth (Fa. Granovita, Reformhaus).
So, ich denke, bei Berücksichtigung und Umsetzung dieser vielfältigen Ratschläge
dürfte einem erfolgreichen Start in München ohne gesundheitliche Gefährdung
nichts im Wege stehen.
Toi, toi, toi !!!!!!!

Lipoprotein erhöht
Frage an Dr. med. R. Ziegler von Frau B. K: Mein Vater erlitt einen Herzinfarkt
und dies ohne klassisches Risikoprofil und auch mein Bruder hatte bereits als
30-Jähriger einen leichten Schlaganfall. Im Rahmen der bei mir durchgeführten
präventiven Herz-Kreislauf-Diagnostik wurde eine erhöhte Lipoprotein (a)-Konzentration
im Blut festgestellt (> 55 mg Prozent). Ich habe gehört Vitamin C und Vitamin
B3 sollen hier gewisse positiv-schützende Effekte entfalten. Was raten Sie mir,
um meine ja offensichtlich genetisch bedingt erhöhte Herz-Kreislauf-Gefährdung
zu reduzieren? Ich bin Ende 30, treibe regelmäßig Sport (Fitness-Studio plus
Outdoor-Ausdauersport), ernähre mich bewusst, rauche nicht und habe auch kein
Übergewicht.
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Bei dieser familiären Risiko-Konstellation ist es völlig richtig und auch medizinisch
geboten, wenn bei Ihnen weiterführende Untersuchungen veranlasst wurden. Vorausgeschickt
sei der allgemeine Hinweis, dass der krankmachende gemeinsame Nenner aller gefäßbedingter
Herz-Kreislauf-Erkrankungen bekanntlich die sogenannte Arteriosklerose (degenerativer
Gefäßwand-Verschleißprozess von Arterien/Schlagadern) darstellt, die stets wie
ein chronischer Entzündungsprozess abläuft und im Endstadium ein starr verkalktes
Gefäßbett zurücklässt. Jede unserer Zellen und damit auch alle unsere Schlagadern
unterliegen nun einmal einem stetigen Alterungsprozess. Unweigerlich. Hinsichtlich
des Zeitpunktes des Auftretens sowie auch des Ausmaßes der möglichen gesundheitlichen
Folgen hängt es von der Dynamik (=Geschwindigkeit) dieses dramatischen Umbauprozesses
ab.
An wichtigen Faktoren, die diesen degenerativen Vorgang an den Gefäßwänden
beschleunigen, gilt es zu beachten :
- Angeborene Disposition für erhöhtes Gesamt-Cholesterin bzw. LDL-Cholesterin
(durch Rezeptormangel an den Leberzellen), erhöhtes Lipoprotein (a) und erhöhtes
Homocystein durch Enzym-Defekte, was über Blut-Laboruntersuchungen objektivierbar
ist
- Nikotin
- Übergewicht
- Bewegungsmangel
- Fehl- und Überernährung
- Bluthochdruck
- Zuckerkrankheit
- erhöhter Homocysteinspiegel im Blut durch Vitaminmangel im Gefolge von Mangelernährung
und/oder Resorptionsstörungen im Dünndarm
- Fettstoffwechselstörungen (erhöhte Neutralfette, erniedrigtes HDL, erhöhtes
LDL, erhöhtes Lipoprotein a)
- chronischer Negativ-Stress, was unter anderem den Bedarf an anti-oxidativen
Schutzfaktoren drastisch erhöht.
Treten jetzt mehrere dieser Risikofaktoren gleichzeitig auf, was bei unserem
westlichen Lebensstil gar nicht mal selten ist, so potenziert sich automatisch
das Risikopotential für eine schwerwiegende Gefäßverkalkung.
Gemäß Ihrer Angaben dürften für Sie die meisten Risikofaktoren glücklicher
Weise keine krankmachende Rolle spielen. Von Lipoprotein (a) weiß man mittlerweile,
dass es immer dann ein erhöhtes Gefahrenmoment als spezifischer Gefäßwand-Risikofaktor
darstellt, wenn der Wert längerfristig über 30 mg Prozent im Blut liegt, was
bei Ihnen ja zutrifft, wenn auch Ihr Wert nur gering von der gewünschten Norm
abweicht. Gefährdend wirkt Lipoprotein (a) deswegen, weil dieses kombinierte
Fett-Eiweiß-Molekül eine Blutgerinnselbildung speziell an degenerativ veränderten
Gefäßwandabschnitten begünstigt, was dann akut einen Gefäßverschluss provozieren
kann. Wichtig: Voraussetzung für dieses unerwünschte Geschehen ist immer eine
bereits geschädigte Gefäßwand in Verbindung mit zusätzlichen die Gefäßwand brüchig
machenden Faktoren. Wie sollte man daher bei Ihnen konkret vorgehen:
- Bestimmung des HDL-Cholesterins und des LDL-Cholesterins, wobei bei Ihnen
das HDL möglichst über 50 mg Prozent und das HDL unter 100 mg Prozent liegen
sollte, um so in dieser Kombination eine weitere Verschärfung des degenerativen
Geschehens zu verhindern. Sollte dies nicht durch entsprechende diätetische
Maßnahmen gelingen, müsste man bei Ihnen evtl. auch medikamentös einschreiten.
Als Frau im fortpflanzungsfähigen Alter sind Sie gegenüber den Männern allerdings
dahin gehend privilegiert, dass Ihre Östrogenproduktion im Eierstock den HDL-Spiegel
bis zu den Wechseljahren sicherlich hochhalten wird.
- Absenkung des Homocystein-Spiegels unter 8 Mikromol/l.
- Zur Reduzierung einer unerwünscht gesteigerten allgemeinen Entzündungsneigung
im Körper, woraus eben auch eine verstärkt ablaufende Arteriosklerose resultieren
würde, empfehle ich Ihnen eine regelmäßige Zufuhr von ca. 1.5 Gramm langkettigen
Omega-3-Fettsäuren pro Woche, was Sie mittels gezieltem Verzehr von 2 großen
Fischportionen (a 300 Gramm) fettem Fisch (Makrele, Wildlachs, Hering, Sardine,
Thunfisch) wöchentlich gut erreichen dürften. Diese Fischmahlzeiten sollten
Sie dabei immer mit einem typisch mediterranen Speiseplan (reichlich Obst,
Beeren, Gemüse und Salat, d.h. ca. 750 Gramm pro Woche) kombinieren, was Ihnen
so die notwendige Menge an kurzkettigen Omega-3-Fettsäuren garantiert, die
ja ebenfalls eine überragende Rolle bei der Verhütung von überschießenden
degenerativen Gefäßwandprozessen spielen dürften. Ihr Lipoprotein (a)-vermitteltes
Herz-Kreislauf-Risiko können Sie zusätzlich herunterfahren, wenn Sie den Verzehr
von Omega-6-Säure-reichen Lebensmitteln wie Getreide-Produkte (Brot, Nudeln,
Flocken, Kuchen, Gebäck etc.), Eier aus Legebatterien, Fleisch aus Mastbetrieben,
Käse aus dem Supermarkt und bestimmte Speiseöle (Sonnenblumen-Öl, Maiskeim-Öl,
Distelöl) deutlich reduzieren. Bessere und auch gesündere Eiweißquellen wären
daher Nüsse, Hülsenfrüchte (auch Erdnuss ist eine Hülsenfrucht), Weizenkeime,
und Wildfleisch. Getreideprodukte könnten Sie zumindest teilweise austauschen
durch Amaranth und Soja. Wenn Sie Probleme mit Seefisch haben sollten, so
führen Sie zumindest die langkettigen Omega-3-Fettsäuren bitte als Nahrungsergänzung
zu (z.B. mittels Biomol® omega-3 Pulver, aktuell angeboten in den wohlschmeckenden
Geschmacksrichtungen Milchkaffee, Walnuss, geröstete Haselnuss oder Ananas).
Allerdings haben Sie bei vollständigem Verzicht auf Fisch leider noch nichts
für eine bedarfsgerechte Zufuhr hinsichtlich der Spurenelemente wie Jod, Selen
oder Kupfer getan.
- Einsatz von hochwertigem Olivenöl (erste Pressung, kaltgepresst) gerade
zum Braten und Backen (wegen des hohen Gehalts an Ölsäure ist Olivenöl kaum
oxidativ gefährdet sowie zudem relativ hitzestabil) und zusätzlich Verwendung
von bestimmten und hochwertigen pflanzlichen Ölen wie Soja-Öl, Rapsöl, Leinöl,
Nussöl, Traubenkernöl, Kürbiskernöl oder Weizenkeimöl, allerdings wegen Ihrer
Hitzelabilität nur für kalte Speisen.
- Generell gezielt hohe Zufuhr von sogenannten anti-oxidativ wirksamen Mikronährstoffen,
um so überschießende oxidative Prozesse in der Gefäßwand als wichtigen Triggermechanismus
für die Arteriosklerose zu verhindern. Dazu zählen spezielle Vitamine wie
Vitamin C, Vitamin E und ß-Carotin, zusätzlich auch Folsäure, das ja
bekanntlich den Homocystein-Spiegel absenkt (wichtig: Auch Homocystein vermag
Cholesterin zu oxidieren, wodurch sich ja dieser wichtige körpereigene Stoff
erst zu einem gefäßwandschädigenden Faktor verändert) sowie die Spurenelemente
Zink, Kupfer und auch Selen. Um eine konstant hohe Versorgung zu gewährleisten,
wäre bei Risikopatienten auch eine immer wiederkehrende Supplementierung (z.B.
in jedem Quartal für 4 Wochen) zu denken. Ein empfehlenswertes und orthomolekular
konzipiertes Produkt in diese Richtung wäre beispielsweise ORTHOLife®SPORT,
angeboten als sportlergerechtes Trinkfläschchen.
- Regelmäßiger Sport, speziell im Ausdauerbereich, senkt die Neutralfette
(sogenannte Triglyzeride) und hebt das HDL (bis zu 20 Prozent).
- Zusätzlich sollten Sie regelmäßig Ihren Lipoprotein (a)-Spiegel im Blut
überwachen, beispielsweise einmal pro Jahr, um so gemeinsam mit den anderen
aufgeführten und zu testenden Parametern einen Verlauf zu haben und damit
den gewünschten Interventionserfolg auch überprüfen zu können.

Niedriger Blutdruck & Laufen
Läuferin M. B. macht die Hitzewelle doppelt zu schaffen. Sie hat zu niedrigen
Blutdruck (morgens nach dem Aufstehen maximal 90-60 mm Hg). Verstärkt leidet
sie bei der brütenden Hitze an Schwindel mit Übelkeit und kommt daher kaum
zum Laufen. Ihre Frage an Dr. med. R. Ziegler: Was kann ich tun?
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Überspitzt formuliert könnte man eigentlich sagen: Sind Sie doch froh über
diese Blutdruckwerte, die gerade zu als Jungbrunnen wirken, nachdem es in Deutschland
mittlerweile rund 20 Millionen Hochdruckkranke gibt mit einem hieraus resultierenden
unterschiedlich schwerwiegenden Risikoprofil hinsichtlich Herzinfarkt und Schlaganfall.
Und dies mit weiter steigender Tendenz. So, jetzt aber konkret zu Ihren natürlich
berechtigten Klagen. Generell gilt in Medizinerkreisen die Einschätzung, wonach
es keinen grundsätzlich zu niedrigen Blutdruck gibt, der dann automatisch Therapie-Maßnahmen
erfordert. Vielmehr lautet die hier richtige präventivmedizinische Message:
Jeder niedrige Blutdruck muss nur dann behandelt werden, wenn er Beschwerden
und gesundheitliche Probleme macht, wie ja in Ihrem Fall offensichtlich gegeben.
Daher möchte ich Ihnen folgende Gegenmaßnahmen vorschlagen :
- Regelmäßig Ausdauersport-bezogene Aktivitäten, d.h. mindestens 3-4 mal pro
Woche ca. 45 bis 60 Minuten aktiv sein (z.B. mittels Jogging, Nordic Walking,
Radfahren, Schwimmen, Inline-Skating etc.).
- Täglich mindestens 2 Liter außerhalb der Mahlzeiten trinken, bei der aktuellen
Witterung natürlich auch mehr. Achten Sie dabei auf ein Mineralwasser mit
hohem Magnesium- und Natrium-Gehalt, also z.B. Rosbacher oder Kaiser-Friedrich-Quelle,
um so die schweißbedingten Magnesiumverluste gezielt anzugehen und gleichzeitig
auch den Natriumgehalt im Blut zu erhöhen, was zu einem verbesserten Wasserbindungsvermögen
in der Blutstrombahn beiträgt.
- Konsequenter Einsatz von Kneippschen Wechselduschen (im Wechsel eiskalt
und warm), was die Gefäßwandspannung trainiert, zusätzlich auch regelmäßige
Saunagänge inklusive Tauchbecken.
- Trotz all dieser Maßnahmen kommen oftmals gerade Frauen nicht ohne die gezielte
Einnahme von Medikamenten zur Tonisierung der Gefäßwand aus. Hier hat sich
das völlig harmlose Präparat Effortil Depot® Perlongetten bestens bewährt,
das Sie bitte gleich morgens nach dem Aufwachen noch im Bett einnehmen sollten
(mit etwas Flüssigkeit), danach bitte noch ca. 10 Minuten liegen bleiben,
und nicht abrupt aufstehen. Gegebenenfalls kann die Einnahme am Nachmittag
nochmals wiederholt werden.
- Bitte lassen Sie prophylaktisch auch Ihre Blutwerte checken, um mögliche
Defizite vor allem im Mineralhaushalt auszuschließen, was ebenfalls die Blutdruckregulation
negativ beeinflussen kann. Dabei sollten vor allem bestimmt werden: Kleines
Blutbild, TSH, Ferritin (vor allem bei Frauen wegen der Eisenverluste über
die Regelblutung), Kreatinin und Blutzucker.
Ja, dann toi, toi, toi für eine prompte Behebung Ihrer Kreislaufprobleme!
Ihr Dr. Ziegler

Hoher Blutdruck und Krafttraining
Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,
ich bin 45 Jahre alt und mein ganz großes Hobby ist der Sport. Wegen der Verletzungsfolgen
eines Waden- und Schienbeinbruchs musste ich meine aktive Laufbahn als Fußballer
beenden. Danach habe ich die A-Lizenz als Fußballtrainer und ein Fernstudium
als Lehrer für Fitness, Gesundheit und Sport-Reha absolviert. Selbst spiele
ich wieder bei den Alten Herren und trainiere Kraftausdauer im Fitness-Studio.
Als Hochdruckpatient, muss ich Betablocker einnehmen (täglich eine halbe
Tablette Blocotenol). Meine Frage: Was muss ich gesundheitlich-präventiv beachten
und sind die Aussagen des Belastungs-EKG auf dem Fahrrad-Ergometer auf die Belange
im Kraftsport zu übertragen? Und korreliert der Blutdruckanstieg unter Belastung
mit dem Anstieg der Herzfrequenz?
Frage von Herrn P.M.
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
- Sie versäumten, Angaben über die Höhe Ihres Blutdrucks zu machen. Auch liegen
mir keine Informationen bzgl. eine evtl. familiär bedingten Hochdruckneigung
vor, über das Vorhandensein von Übergewicht bei Ihnen, über Ihr Ernährungsverhalten
(u.a. wie oft Seefisch pro Woche) und über das Alkoholquantum, bekanntlich
alles Faktoren, die zur Risiko-Einschätzung und zur Frage der therapeutischen
Angehbarkeit Ihres Hochdrucks von großem Interesse wären. Aber bei nur einer
halben Tablette des Betablockers Blocotenol dürfte der Blutdruck unbehandelt
ja m.E. kein großes gesundheitliches Problem dargestellt haben. Wichtig: Sollten
Sie unter der Einnahme unter kalten Händen oder Füßen neigen, empfehle ich
die Umstellung auf Nebilet®, einen kombiniert angreifenden Betablocker.
- Das eventuelle gesundheitliche Risiko des Hochdruckpatienten beim Krafttraining
liegt im unkontrollierten Blutdruckanstieg unter der Belastung, u.a. eben
durch die angeführten veränderten Druckverhältnisse im Thoraxbereich bedingt.
Wobei eine Korrelation zum Herzfrequenzanstieg nicht gegeben und entsprechend
auch diagnostisch nicht heranziehbar ist.
- Insgesamt resultieren aus Ihrer gesundheitlichen Vorbelastung und Ihrem
sportlichen Belastungsprofil folgende medizinische Ratschläge:
- Durchführung einer Langzeit-Blutdruckmessung, wodurch neben der bei
Ihnen hoffentlich noch gegebenen Nachtabsenkung auf jeden Fall auch das
Blutdruckverhalten während Ihrer Krafttrainingsbelastung nachvollziehbar
wird.
- Empfehlung von Kontroll-Untersuchungen hinsichtlich eventuell bereits
organisch manifestierter Hochdruckfolgen, d.h. Augen-Hintergrund, Urin-Untersuchung
auf Eiweiß und Herz-Echo zur Überprüfung der Größe der linken Herzkammer.
- Ein hochsensibler Parameter zur Objektivierung der Qualität und Funktionalität
Ihrer Schlagadern (Arterien) ist die sogenannte Carotis-Doppler-Sonographie,
mittlerweile in der Kardiologie ja eine Routine-Untersuchung.
- An Labor-Untersuchungen sollten bei Ihnen neben den Routine-Parametern
wie Blutbild oder Blutzucker zusätzlich gemacht werden: Gesamtcholesterin,
HDL, LDL, Triglyzeride, TSH, Homocystein und Selen.
- Das Belastungs-EKG hat generell und bewährter Weise eine hohe Treffer-Wahrscheinlichkeit
zum Objektivieren bzw. Aufdecken von:
- aktuellem Trainingszustand (anhand der Pulsabfall-Dynamik in der
Regenerationsphase)
- Belastungs-Hochdruck,
- Herz-Rhythmusstörungen
- und vor allem natürlich auch zum Nachweis bzw. Ausschluss von Durchblutungsstörungen
im Bereich der Koronar-Arterien, also den Lebensadern des Herzmuskels.
Natürlich könnte man versuchen, eine solche Untersuchung unter Kraftbelastung
zu machen, was aber neben organisatorischen Schwierigkeiten das Problem
der schlechten Vergleichbarkeit aufwirft. Konkret: Die für die Fahrrad-Ergometrie
spezifische Einbeziehung von großen Anteilen der vorhandenen Gesamtmuskelmasse
(die Muskelmasse beider Beine repräsentiert bei der Testperson bereits
ein Drittel der aktuellen Gesamtmuskelmasse) ist ein ausreichend valides
Kriterium bei der Frage nach möglichen Durchblutungsdefiziten im Herzmuskel.
1. Einschränkung: Die Ergometrie ist aber immer nur dann diagnostisch
verwertbar und aussagekräftig, wenn die Testperson ein Minimum an
konditionellen Fähigkeiten mitbringt bzw. nicht zu sehr übergewichtig
ist , d.h. für den Mann, er muss bei der Fahrrad-Ergometrie im Sitzen
mindestens 3 Watt pro Kilogramm Körpergewicht „bringen“ (die Frau
2.5 Watt), abzüglich jeweils 1 Watt pro Lebensalter über 30 (Beispiel:
Mit Ihren 45 Jahren mit einem angenommenen Körpergewicht von 75 Kilogramm
müssten Sie als Minimum 75 X 3 = 225 Watt minus 15 Watt, d.h. 210
Watt erradeln, wobei die einzelnen Belastungsstufen 2 Minuten gehalten
werden sollte
2. Einschränkung: Über 50 Prozent der Herzinfarkte ereignen
sich leider im Bereich von Gefäßabschnitten, die zuvor bei einer evtl.
vorgeschalteten röntgenologischen Darstellung der Gefäßwand-Struktur
(Koronar-Angiographie) unauffällig erschienen. Dafür verantwortlich
ist die berüchtigte und zudem diagnostisch äußerst schwer zu objektivierende
Brüchigkeit von bestimmten Gefäßabschnitten, wie sie sich typischer
Weise findet bei:
- Patienten mit erhöhten Cholesterinwerten und/oder
- mit erhöhten Homocystein-Werten (nach neuesten wissenschaftlichen
Erkenntnissen sollte der Homocystein-Wert daher möglichst kleiner
10 Mikromol/l Plasma betragen)
- sowie bei Patienten mit schlecht eingestelltem Bluthochdruck.
- Zunehmend offensichtlicher wird die Rolle von sogenannten Omega-3-Fettsäuren
für die bedarfsgerechte Gefäßwand-Flexibilität. Diskutieren Sie daher
mit Ihrem Hausarzt die regelmäßige Einnahme dieser Fettsäuren als Blutdruck-Senker
(z.B. mittels des Präparates Biomol®Omega-3, ein Omega-Fettsäuren-Granulat
in verschiedenen wohlschmeckenden Geschmacksvarianten).
Ja, sehr geehrter Herr M., jetzt hoffe ich, Ihren vorhandenen Wissensdurst
ausreichend gestillt zu haben.
Mit sportlichen Grüßen
Ihr Dr. med. R. Ziegler

Training nach Leistenbruch-Operation
Hallo Herr Dr. Ziegler,
im Mai dieses Jahres unterzog ich mich einer Leistenbruchoperation - ambulant,
die gut verlaufen ist. In welcher Form kann ich mein Training gestalten um ggf.
im Sommer an einem 10 km Wettkampf bzw.im Spätherbst wieder an einem Marathon
teilnehmen zu können. Laufkilometer hatte ich vor der Operation etwa 60
- 85 km in der Woche bei 4 bis 5 Trainingseinheiten.
Sportliche Grüße Detlef W.
Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler antwortet:
Zunächst einmal gehe ich davon aus, dass bei Ihnen endoskopisch, d.h. ohne
großen Leistenschnitt vorgegangen wurde, was natürlich die Dauer der Wiederbelastbarkeit
erheblich verkürzt. Dann kommt es auch auf die Größe des Bruches an und auf
die Frage, ob es sich bei Ihnen um einen direkten oder indirekten Bruch gehandelt
hat. Hier tappe ich mangels detaillierter Angaben Ihrerseits leider im Dunkeln.
Trotzdem hoffe ich mit meinen folgenden Angaben, Ihnen eine schnellstmögliche
Rückkehr zu Ihrem heißgeliebten Laufsport erleichtern zu können.
- Ihre unmittelbare Wundheilung ist jetzt natürlich bereits abgeschlossen.
Eine Optimierung der Gewebehaltbarkeit erreichen Sie jetzt zusätzlich mittels
reichlich Vitamin C, -Carotin, Vitamin E, Folsäure, Omega-3-Fettsäuren, was
bei einer konsequent mediterran ausgerichteten Ernährung kein Problem sein
dürfte. Das heißt im Klartext: Täglich mindestens 5 Portionen Obst (v.a. Zitrusfrüchte
und Beeren), Gemüse (u.a. Avocado, Auberginen, Spinat) und Salat (Rucola !),
regelmäßig Nüsse und u.a. wegen der Omega-3-Fettsäuren sowie wegen Kalzium,
Jod und Selen 2 Seefischportionen pro Woche (v.a. Hering, Sardine, Wildlachs,
Thunfisch und Makrele). Sollten Sie Vitamin C (sinnvoll täglich mindestens
500 mg) per Präparat zuführen wollen/müssen, so greifen Sie bitte zu einem
retardiertem Präparat (z.B. Ortho C® Depo 2 – 3 x Tabl. pro Tag), um so
eine harmonische Verfügbarkeit zu gewährleisten, weil es ansonsten zu einer
unerwünscht schnellen Wiederausscheidung des eingenommenen Vitamin C über
die Niere kommen würde.
- In den ersten 6 – 8 Wochen postoperativ hat es sich regenerativ gut bewährt,
auf Alkohol und Koffein generell zu verzichten sowie die Nachtschlafdauer
bewusst auf mindestens 8 Stunden täglich zu erhöhen.
- Flottes Gehen, unterbrochen mit lockerem Traben, ist sicherlich ab 7 – 8
Wochen postoperativ Ihrerseits problemlos möglich. Das Geländeprofil sollte
eben sein und der Untergrund weich (am besten Waldboden). Bergaufläufe würde
ich frühestens 10 Wochen nach OP beginnen. Das Heben schwerer Lasten über
10 Kg sollten Sie mindestens 6 Monate unterlassen, wobei diese Zeitspanne
natürlich auch von der Operationstechnik abhängt. Aber hierzu sind Sie ja
sicherlich seitens des Operateurs entsprechend instruiert worden.
- Regelmäßiges Training in gewohntem Dauer und Intensität können Sie gefahrlos
nach ca. 11 – 12 Wochen aufnehmen.
- Die Frage des Wiedereinstiegs in den Wettkampfsport ist damit gleichlautend
zu beantworten, wobei Sie beim Schielen nach Bestzeiten bzw. angepeilten Endzeiten
den nun einmal unvermeidlich eingetretenen Trainingsausfall einkalkulieren
sollten. Ich würde daher einen Marathon erst wieder im Frühjahr 2004 ins
Auge fassen, wenn Sie entsprechend zyklisiert Ihr Trainingsprogramm kontinuierlich
durchziehen konnten.
Alles Gute für Sie und toi, toi, toi für Ihre weiteren sportlichen Pläne
Ihr Dr. Ziegler

Sehstörungen nach dem Lauf
Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,
ich bin am 1. Juni in Regensburg meinen 1. Halbmarathon gelaufen und mit Stolz
angekommen. Ich hatte allerdings, so ca. eine dreiviertel Stunde nach dem Lauf
Sehstörungen im Sinne von Nebel vor den Augen und das hielt ziemlich lange
an. Zuhause angekommen legte ich mich erstmal hin und nach ungefähr 2 Stunden
waren die Sehstörungen weg. Ich bin 56 Jahre alt und laufe seit 3 Jahren
sehr regelmäßig, d.h. jeden 2. Tag ca. 8-9 km. Während des Laufes
hatte ich auf dem rechten Ohr plötzlich ein Rauschen und einen Druck, was
sich im Laufe der Zeit wieder legte. Jetzt bin ich verunsichert, ob sich hinter
der geschilderten Symptomatik etwas Schwerwiegendes verbergen könnte ?
Frage von Gabriele C., 03.06.03
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler antwortet:
Bei der von Ihnen geschilderten Symptomatik muss in mehrere Richtungen gedacht
werden. Zunächst einmal kann ein nicht optimal ausgeglichenes Flüssigkeitsdefizit
dahinter stecken, wobei mir die damals in Regensburg herrschenden Witterungsbedingungen
jetzt nicht mehr geläufig sind. Denn Innenohr wie Netzhaut reagieren äußerst
empfindlich auf Durchblutungsstörungen, die in Ihrem Fall im Zusammenhang mit
dem Flüssigkeitsdefizit zu sehen wären, wobei natürlich auch krankhafte Blutdruckregulationsstörungen
(hoher wie zu niedriger Blutdruck) hier verstärkend wirken können. Zusätzlich
oder alternativ kann es bei Ihnen nach der Belastung aber auch zu einer überschießenden
Blutzucker-Absenkung gekommen sein. Ergänzend muss bei Ihnen auch eine erhöhte
Stressbelastung mit entsprechend hohem Anfall von sogenannten Radikalen in Betracht
gezogen werden, die zumindest die geschilderte Symptomatik verschärft haben
könnten.
Ich würde daher bei Ihnen folgendes Vorgehen vorschlagen:
- Augenärztliche Kontrolle (Bestimmung des Augen-Innendrucks sowie Netzhaut-Check)
- Mehrmalige Blutdruckkontrolle am Tag; sollten hier erhöhte Werte auffallen,
empfehle ich auf jeden Fall eine 24-Std.-Blutdruckmessung zur genauen Überprüfung
- Blutuntersuchung mit Bestimmung vor allem von kleinem Blutbild, Blutsenkung,
Blutzucker, TSH (Schilddrüse), Homocystein (Stressfaktor, Vitamin B-Ernährungsmangelfaktor)
und Selen
- Hals-Nasen-Ohren-Check, vor allem hinsichtlich aktuell aufgetretener Defizite
bei der Schall-Leitung („Hörsturz“), was völlig unproblematisch überprüft
werden kann.
Die möglichen therapeutischen Konsequenzen aus den Ergebnissen stimmen Sie
dann bitte mit den behandelnden Ärzten ab. Unabhängig davon sollten Sie aber
vor bzw. für längere Lauf-Events folgendes beherzigen:
- Überprüfung Ihrer Trinkgewohnheiten im Alltag, vor und vor allem während
eines längeren Laufes. zu empfehlen wäre bei Ihnen der regelmäßige Einsatz
einer Tanita-Waage mit einem speziellen Modul für die Bestimmung des Körperwassers
(z.B. BF 626W). So können Sie unter Alltagsbedingungen und vor allem auch
vor und nach Training und Wettkampf neben Ihrem Körperfett auch Ihre Flüssigkeitsdynamik
und damit den jeweils entstandenen Flüssigkeitsverlust genau überprüfen und
entsprechend reagieren.
- In Unkenntnis Ihrer Ernährungsgewohnheiten, speziell hinsichtlich Ihrer
täglichen Obst-, Gemüse-, Salatportionen sowie Ihrer Vorliebe für Fisch, kann
ich nicht übersehen, inwieweit hier Anpassungsbedarf oder auch die Notwendigkeit
eines orthomolekular zusammengesetzten Nahrungsergänzungsprodukt gegeben ist.
Sollten Sie weniger als zweimal pro Woche Fisch essen, wäre bei Ihnen auch
die regelmäßige Einnahme von Fischöl-Produkten zu empfehlen (z.B. Biomol Omega-3®Fischölperlen
oder Pro-agil®Kps., in den ersten 8 Wochen jeweils 3 x täglich, danach
1 x täglich, immer zu den Mahlzeiten), was die Gefäßwände und die Zellmembranen
geschmeidig hält und so die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung auch unter
Extrembedingungen (Hitzelauf) sicherstellt.
- Vor langen Wettkämpfen evtl. Einnahme eines blutverdünnenden Mittels (z.B.
Miniasal®, ein ganz niedrig dosiertes Aspirin, wodurch die Magen-Darm-Verträglichkeit
eigentlich optimal ist), sofern keine gesundheitlichen Probleme bei Ihnen
dagegen sprechen.
Ja, jetzt bleibt mir nur noch Ihnen für Ihre zukünftigen läuferischen Unternehmungen
alles Gute zu wünschen !

Laufen mit Marcumar®
Hallo Laufreport-Team,
ich laufe seit über 20 Jahren (wöchentlich zwischen 90 und 110 km).
Wettkampf Strecken 3000m bis 21,1km (früher auch 40 Marathons).
Im Februar zog ich mir durch einen Sturz einen Pleuraerguß (Chylothoras)
und 2 Brustwirbelimpressionsfrakturen zu. Nach dem Krankenhausaufenthalt hatte
ich beim Laufen Luftprobleme. Dazu kamen 5 Wochen später starke Wadenschmerzen.
Durch die Liegezeit hatte sich eine tiefe Beinvenenthrombose mit sich absiedelnden
Blutgerinnseln (Embolien) in der Lungenstrombahn entwickelt. Jetzt muss ich
für ein halbes Jahr Marcumar einnehmen. Kann ich mit Marcumar laufen. und
wann kann ich damit anfangen? Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar,
da die von mir befragten Ärzte keine Erfahrung mit Laufsport unter Marcumar-Einnahme
haben.
Frage von Monika W. - 7.5.2003
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Generell können Sie selbstverständlich laufen, wenn Sie folgendes beachten:
- Zunächst einmal müssen Sie zu Ihrer Beruhigung wissen, dass mit diesem Medikament
Ihr Gerinnungssystem natürlich nicht komplett „lahm gelegt“ wird. Marcumar®
wirkt nur im Blutplasma, also bei den flüssigen Gerinnungsfaktoren, und nicht
an den Blutplättchen
- Moderner Weise und damit auch zur höheren Sicherheit des Patienten wird
ja mittlerweile das Ausmaß der therapeutisch reduzierten Gerinnbarkeit des
Blutes nicht mehr mittels Quick-Wert überprüft, wie über viele Jahr üblich,
sondern mittels INR. Dadurch wird eine bessere Vergleichbarkeit der Kontrollwerte
gewährleistet. Quick-Wert & INR verhalten sich dabei gegenläufig, d.h.
je niedriger der Quick-Wert bzw. je zahlenmäßig höher der INR um so größer
ist die aktuelle Blutungsgefahr beim jeweiligen Patienten. Beim INR liegt
der wünschenswerte Bereich zwischen 2.0 und 4.5.
- Bei Ihrem Krankheitsbild sollte der empfohlene INR-Wert nach allgemeiner
wissenschaftlicher Übereinkunft zwischen 2 – 3 liegen, d.h. durch das Medikament
wird also nicht all zu massiv in die physiologische Gerinnbarkeit Ihres Blutes
eingegriffen. Mit einem solchen Wert können daher jederzeit laufen bzw. joggen,
allerdings sollten Sie Bergabpassagen und längere Asphalt-/Beton-Strecken
meiden. Insgesamt natürlich auch vorsichtiger, um Stürzen vorzubeugen.
- Abweichungen von Ihrem empfohlenen INR-Wert bis zu 25 % sind als unproblematisch
einzustufen, wenn
- INR noch in Ihrem persönlichen therapeutischen Zielbereich liegt
- das Ausmaß dieser Abweichung nur gelegentlich vorkommt.
- Bitte außerdem beachten: Auch nach abgeschlossener medikamentöser Einstellungsphase
kann sich Ihr Marcumar-Bedarf übrigens abrupt ändern bei
- Auftreten von Krankheiten
- Massiver Umstellung der Ernährung (Vitamin K-reiche Kost)
- Medikamenten-Einnahme (Pille, Antidepressiva etc.)
- Rauchen, Alkohol
- Reisen mit massiven Klimaveränderungen.
- Es empfiehlt sich daher, den INR-Wert in Absprache mit dem behandelnden
Arzt regelmäßig zu kontrollieren. Wie Ihnen sicherlich bekannt, gibt es ja
längst kleine, transportable und zudem kostengünstige Geräte auf dem Markt
(CoaguCheck®S), evtl. sogar leihweise, aber auf jeden Fall über Ihre Krankenkasse
verschreibbar, die Ihnen problemlos und damit auch zu Hause die Kontrolle
Ihres INR-Wertes jederzeit ermöglichen.
Jetzt bleibt mir noch, Ihnen alles Gute und eine baldige Rückkehr in Ihren
heißgeliebten Wettkampfsport zu wünschen, toi, toi, toi.

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