
Laufen & Knochenödem im Sitzbeinbereich
LaufReport-Leser Markus W. fragt:
Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,
seit Jahren lese ich im LaufReport Ihre Sprechstunde und bin stets erfreut,
Ihre kompetenten Tipps zu lesen. Jetzt zu meinem Problem: Ich bin 48 Jahre,
wiege bei 1,75 m ca. 72 kg und laufe 1-2mal pro Jahr einen Marathon in moderatem
Tempo. Bis auf kurze Verletzungspausen habe ich immer Sport betrieben (Laufen,
Rennrad, Schwimmen). Jetzt plagen mich allerdings seit über 10 Wochen arge Schmerzen
im Po-Bein-Bereich, besonders im Bereich der Pofalte im Übergang zum Oberschenkel.
Kortison-Injektionen, Manuelle Therapie, Massagen, Ultraschall sowie Osteopathie,
daneben Neuraltherapie (Narben- und Störfeldbehandlung), Stoßwelle sowie Dehnen,
alles ohne Erfolg. Zunächst war noch leichtes Lauftraining möglich. Wegen Zunahme
der Beschwerden pausiere ich aber mittlerweile seit 2 Wochen komplett. Eine
vor 2 Tagen erfolgte Kernspin-Untersuchung (MRT) ergab jetzt endlich die richtige
Diagnose: Sitzbeinhöcker-Entzündung (Ödem) inklusive Entzündung der ansetzenden
Oberschenkelmuskeln. Mein Orthopäde ist nun nach all den Therapieversuchen ratlos.
An Medikamenten nehme ich derzeit Magnesium Diasporal 300, Vitamin D und Thyronajod
125. Was können Sie mir noch raten, danke vorab?
Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Vorab aber der wichtige Hinweis, dass alle meine online-Tipps und Überlegungen
generell keinen Verbindlichkeitscharakter haben dürfen. Entsprechend meine Empfehlungen
bitte nochmals mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen. Unter diesem Vorbehalt
hier nun meine Überlegungen und Tipps, wie Ihrerseits gewünscht:
- Die Kernspin-Diagnose „Sitzbeinhöcker-Entzündung (Ödem)“ lässt sich
durchaus mit Ihrem Beschwerdebild in Einklang bringen. Allerdings wäre es
sicherlich hilfreich gewesen, diesen diagnostischen Schritt früher anzusetzen.
Zum grundsätzlichen Verständnis sei angemerkt, dass die im MRT gefundene Veränderung
in der Knochenstruktur Ausdruck eines Missverhältnisses zwischen jeweiliger
Belastung und vorhandener Belastbarkeit im beschriebenen Bereich ist, aus
welchen Gründen auch immer. Im ungünstigen Fall droht hier ein Ermüdungsbruch
oder auch eine massive Schädigung innerhalb des Knochengewebes, wenn nicht
gezielt gegengesteuert wird.
Als ursächliche Faktoren kommen in Frage:
- Hohe Trainingsintensität bzw. Wettkampfhäufigkeit, vor allem, wenn
man plötzlich das Belastungsniveau nach oben fährt, was bei Ihnen allerdings
weniger zutrifft.
- Bei Ihnen als Ausdauersportler gehe ich jetzt nicht davon aus, dass Sie
rauchen, da Nikotin-Missbrauch ebenfalls negative Auswirkungen auf
den Knochenstoffwechsel hat.
- Auch chronische Ernährungsfehler können einer solchen Knochenschädigung
Vorschub leisten. Dazu zählen u.a. der Verzicht auf Vitamin D-reiche Kost
(v.a. Seefisch, Eigelb, Leber, Pilze) sowie ein ungünstiges Omega-6-:Omega-3-Fettsäuren-Verhältnis,
wie es typischer Weise bei Zeitgenossen anzutreffen ist, die sich schwerpunktmäßig
von tierischen Produkten aus Mastbetrieben, Zuchtfarmen und Legebatterien
ernähren. Details hierzu finden Sie in meinem aktuellen Ernährungsbuch „Power
ist essbar“.
- Erheblicher Vitamin D-Mangel: Lassen Sie sich daher bitte Ihren Vitamin
D-Spiegel im Blut bestimmen (25-OH-Vitamin D), der bei Ihrem Problem auf jeden
Fall >40 ng/ml liegen sollte. So wird auch aufgezeigt, inwieweit Ihre derzeitige
Vitamin D-Einnahme Ihren Bedarf deckt. Speziell in den Herbst- und Wintermonaten
zw. Oktober und März findet ja in der Haut quasi keine körpereigene Vitamin
D-Produktion statt (der Mensch zehrt in dieser Zeit von seinem Depot), die
zu immerhin 95% den täglichen Bedarf decken muss. Wenn Sie dann schon beim
Labor-Check sind, sollten Sie gleich auch die Schilddrüsenfunktion testen
lassen (TSH, freies T3 und freies T4), nicht dass Sie mit der aktuell gewählten
Dosierung (Thyronajod 125) überdosiert liegen.
Was ist jetzt bei Ihnen aus meiner Sicht zu raten und zu tun:
- Gezielte biomechanische Entlastung des betroffenen Bereichs. Ich
empfehle daher mit gutem Erfolg das generelle Tragen von Laufschuhen
auch im Alltag, die ja per se optimal gedämpft sind und so die ja bereits
beim normalen Gehen auftretenden Bodenreaktionskräfte zu minimieren helfen.
Zusätzlich sollten Sie sich bei Ihren normalen Schuhen Pufferabsätzen
einbauen lassen, die als orthopädische Heil- & Hilfsmittel bei Ihrer Diagnose
auf jeden Fall von jeder gesetzlichen KV kostenmäßig übernommen werden.
- Als wichtige Ernährungsfaktoren zur Unterstützung des Heilverlaufes zählen
hochwertiges Eiweiß (v.a. Wild, Fisch aus Wildfang, Biofleisch, Hülsenfrüchte,
Pseudo-Getreide) in Kombination mit Nüssen, Pilzen, Grüngemüse und Salat,
Milchprodukte aus dem Bioladen bzw. Reformhaus, um so einer evtl. ernährungsbedingt
induzierten überschießenden Entzündungsneigung in Ihrem Körper („silent inflammation“)
gezielt zu begegnen.
- An medikamentösen Maßnahmen sind bei Ihnen aus meiner Sicht angezeigt:
- CalciProtect® (Dosierung 4 x täglich 1 Kapsel für mindestens 6 Monate)
setzen, was Ihnen eine konstante Versorgung mit Kalzium, Vitamin K1
und Vitamin D3 & damit eine schnellere
Abheilung der Knochenproblematik garantiert (erhältlich in jeder Apotheke).
Vitamin D3 wirkt sich nachweislich auch günstig
auf die unangenehme Schmerzsymptomatik aus. Hier muss Ihr Arzt, je nach
vorhandenem Vitamin D-Spiegel, entscheiden, ob Ihre laufende Vitamin D-Einnahme
mit CalciProtect® kombiniert eingenommen werden kann/soll oder besser
im täglichen Wechsel.
- Als effektive anti-entzündliche Maßnahme Einnahme eines Enzym-Präparates
für zumindest einmal 8 Wochen, um dann je nach Wirkung das weitere Vorgehen
zu entscheiden. Kombinieren würde ich die Gabe mit der gleichzeitigen
Einnahme von Traumeel® S Tbl., ebenfalls für 8-10 Wochen. Dieses Präparat
hat in der Sportmedizin einen guten Namen, als tägliche Dosierung empfehle
ich 4x2 Tbl., einfach im Mund zergehen lassen. Das Präparat ist gut verträglich
und in jeder Apotheke erhältlich. Bei bekannter Pollen-Allergie nehmen
Sie bitte gezielt Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt.
- Zur weiteren Entzündungsharmonisierung bietet sich zusätzlich die hochdosierte
Einnahme von Omega-3-Fettsäuren sinnvoll. Hier empfehle ich seit
Jahren das Produkt Omega-3 power (Pulver mit Nuss-Caramel-Geschmack),
Dosierung 2 x täglich 1 Messbecher, eingerührt in Joghurt, Wasser, Fruchtsäfte
etc.. Diese Dosierung würde ich für zunächst 4 Wochen beibehalten, um
danach für weitere 4 Wochen auf einen Messbecher pro Tag zu reduzieren.
- Weiterführung Ihrer Magnesium-Einnahme, wie bisher gewohnt.
- Sportlich sollten Sie in den nächsten Wochen auf jeden Fall auf
Laufeinheiten oder Radsport verzichten, um so keine stauchende Vertikalbelastung
zu provozieren. Anstelle dessen wären empfehlenswert: Schwimmen
oder Aqua-Jogging, die beide biomechanisch unbedenklich sind, aber den
Knochenstoffwechsel aktivieren, was heilungsfördernd wirkt.
- Krankengymnastische Maßnahmen würde ich zunächst einmal zurückstellen,
bis Sie wieder völlig schmerzfrei sind. Zu erwägen wäre allenfalls physikalische
Therapie wie z.B. Elektro- oder Magnetfeld-Therapie. Zu diskutieren wäre
auch ein spezieller Tape-Verband (Kinesio-Tape in blau) im hinteren
Oberschenkelbereich, um so den Zug der hinteren Oberschenkel-Muskulatur
auf den Sitzbeinhöcker zu reduzieren. Der Verband kann über mehrere Tage
belassen werden, bevor er zu erneuern ist.
- Ca. 8 Wochen nach Beginn der aufgeführten Maßnahmen wäre aus meiner Sicht
eine MRT-Kontrolluntersuchung (Kernspin) sinnvoll, um den (Heil)-Verlauf
besser beurteilen zu können.
Alles Gute einstweilen
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Achillessehnen-Probleme
LaufReport-Leser Wolfgang H. fragt:
Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,
bin 44 und seit vielen Jahren läuferisch unterwegs. Mein aktuelles Problem
trat nach einem längeren Lauf über ca. 20 km im GA1-Bereich in neuen Schuhen
auf. Gemäß Diagnose meines Orthopäden handelt es sich bei mir um eine Schleimbeutel-Entzündung
am linken Fersenbein in Höhe des Fersenbeinhöckers. Ich erhielt zunächst eine
Kortisonspritze in den Schleimbeutel und die Auflage, eine Laufpause bis zum
völligen Verschwinden der Beschwerden einzuschieben. Was können Sie mir noch
zusätzlich raten, vielen Dank vorab?
Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Zunächst beachten Sie bitte, dass sich alle meine online-Ratschläge generell
nur als allgemeine Empfehlungen verstehen dürfen, die Sie daher entsprechend
mit Ihrem behandelnden Arzt nochmals abstimmen sollten. Dies vorneweg und damit
nachfolgend gleich zum gewünschten Kommentar und Rat:
- Ihr Problem könnte ursächlich mit einem schlecht sitzenden Schuh
zusammenhängen, nicht selten im Gefolge einer falschen bzw. nicht optimalen
Schnürtechnik. Lassen Sie sich daher bitte in Ihrem Laufladen in die richtige
Schnürtechnik einweisen (sogenannte kanadische Schnürung), um so die Fersenkappe
des Laufschuhs und die Ferse des Läufers zu einer Funktionseinheit zusammen
zu fügen, wodurch ein ungünstig „großes Spiel“ im Fersenbereich in der Landephase
limitiert bzw. vermieden wird.
- An zusätzlichen medikamentösen Maßnahmen haben sich in meiner sportmedizinischen
Praxis bewährt:
- Lokal am Entzündungsherd für ca. 10 Tage Verband mit Traumeel®-Creme,
am besten jeweils über Nacht. Der Verband sollte erstmals ca. 8-10 Tage
nach der Kortisonspritze zum Einsatz kommen, um den anti-entzündlichen
Kortison-Effekt nicht künstlich zu limitieren.
- Hochdosierte Enzymtherapie für ca. 2-3 Wochen (z.B. Therazym® Tbl.),
empfohlene Dosierung 3 x 1 Tbl. täglich, jeweils 15-20 Minuten vor dem
Essen. Das Präparat enthält neben 3 verschiedenen Enzymen zusätzlich einen
Vitamin B-Komplex, der sich günstig auf die Dynamik des Regenerationsprozesses
auswirkt.
- Für ca. 4-6 Wochen Einnahme von Traumeel® Tbl, meinerseits empfohlene
Dosierung in Ihrem Fall: 3-4 x täglich jeweils 2 Tbl., einfach im Mund
zergehen lassen. Dieses Präparat hat in der Sportmedizin einen guten Namen
und ist bestens bewährt. Es ist gut verträglich und in jeder Apotheke
erhältlich. Bei bekannter Korbblütler-Allergie sollten Sie allerdings
vor Einnahmebeginn Rücksprache bei Ihrem behandelnden Arzt nehmen.
- Ernährungsmedizinisch empfehle ich zudem, auf tierische Produkte
aus Mastbetrieben, Legebatterien und Zuchtfarmen für ca. 4-6 Wochen möglichst
komplett zu verzichten (bezieht sich auch auf Milch und Milchprodukte), um
so eine ungünstig hohe Zufuhr von pro-entzündlich wirkenden Omega-6-Fettsäuren
über diese Lebensmittel gezielt einzuschränken.
Ja, dann auf diesem Wege alles Gute und möglichst baldige Rückkehr „auf die
Piste“.
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Fersensporn
LaufReport-Leser Michael D. fragt:
Bin 45 Jahre und Gelegenheitsjogger mit 2-3 Laufeinheiten pro Woche mit Distanzen
zwischen 5 und 10 Kilometer. Leide bereits seit einigen Monaten an einem schmerzenden
Fersensporn links, der mich total lahm legt. Ich trage seitdem Einlagen. Leider
ohne Erfolg, auch entzündungshemmende Tabletten halfen nicht groß weiter. Welche
Therapie-Alternativen können Sie aus Ihrer sportmedizinischen Sicht für gut
heißen: Stoßwellentherapie? Spritzen? Röntgen-Reizbestrahlung? Bin momentan
völlig verunsichert, da ich über sämtliche angeführte Verfahren schon Negatives
gehört habe.
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Grundsätzlich sei angemerkt, dass eine online-Beratung immer nur Empfehlungscharakter
haben darf. Entsprechend sollten Sie daher meine Vorschläge bitte nochmals mit
Ihrem behandelnden Arzt abstimmen. Soviel vorneweg und damit umgehend zu meinem
gewünschten Kommentar und Rat:
- Wenn ich Sie richtig verstanden habe, liegt bei Ihnen ein sogenannter plantarer
Fersensporn vor, also eine knöcherne Ausziehung im Ballenbereich des linken
Fersenbeins, was sicherlich mittels Röntgenbild diagnostiziert wurde. Diese
Form des Fersensporns findet sich übrigens nicht selten bei einem rigiden
Hohlfuß. Insofern wäre auch abzuklären, inwieweit sich nicht bereits auch
rechts ein Fersensporn entwickelt hat, der bis dato nur noch nicht Beschwerden
bereitet hat.
- Gemäß meiner bisherigen Erfahrungen rate ich zunächst zur Röntgen-Reizbestrahlung
bei einem versierten Radiologen (meist 3 Behandlungseinheiten). Mit diesem
Vorgehen gehen Sie auch sicher, dass nur das wirklich Notwendige gemacht wird.
Sollten Sie Privatpatient sein, könnten Sie sich ja direkt an eine Radiologie-Praxis
Ihres Vertrauens wenden.
- Als durchaus akzeptable Alternative bietet sich die Stoßwellen-Therapie
an. Hören Sie sich hierzu einfach um, wer diesbzgl. in Ihrer Nähe in Frage
kommt. Oftmals wird diese Therapiemaßnahme von Orthopädischen Kliniken angeboten.
- Noch ein paar Takte zu Ihrer erwähnten Einlagenversorgung: Mittels einer
Fersenbein-Weichschaumbettung, evtl. kombiniert mit zusätzlicher Aussparung
der schmerzenden Stelle, wird der Abheilungsprozess nach der Röntgen-Reizbestrahlung
unterstützt, die ja einen Entzündungsreiz setzt, über den sich dann der Sporn
zurückbildet („verkümmert“). Zusätzlich wirkt die so erzielte Entlastung als
Prophylaxe vor dem Wiederauftreten des Fersensporns, weshalb bei Ihnen die
Einlagenversorgung eine Dauermaßnahme darstellt. Bei Ihren Laufumfängen bedeutet
dies eine durchschnittliche Einlagen-Haltbarkeit von ca. einem Jahr, natürlich
auch in Abhängigkeit von Ihrem Körpergewicht.
- Medikamentös empfehle ich eine flankierende Einnahme von Traumeel®
S Tbl. für ca. 6-8 Wochen, um so den bei der Röntgenreizstrahlung typischerweise
auftretenden Entzündungsschmerz gezielt zu limitieren, wobei Sie die Einnahme
durchaus sofort beginnen sollten. Traumeel ist ein in der Sportmedizin vielfach
bewährtes Präparat, das in jeder Apotheke erhältlich ist. Dosierungsvorschlag:
3-4 x täglich jeweils 2 Tbl., einfach zwischen den Mahlzeiten im Mund zergehen
lassen. Die Verträglichkeit ist gut, bei bekannter Blütenpollen-Allergie sollten
Sie allerdings vor Einnahmebeginn mit Ihrem behandelnden Arzt Rücksprache
halten.
Ja, dann gutes Gelingen und baldige Rückkehr in die Laufszene wünscht Ihnen
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Bandruptur
LaufReport-Leser Michael B. fragt:
Ich habe mir diese Woche beim Lauftraining eine Außenbandruptur am linken Sprunggelenk
zugezogen. Gemäß Diagnostik beim Orthopäden ist allerdings nur ein Zügel betroffen,
weitere Begleitverletzungen konnten ausgeschlossen werden. Entsprechend wurde
ich mit einer speziellen Schiene (Aircast) und zur vorübergehenden Entlastung
mit Gehhilfen versorgt. Was können Sie mir begleitend noch empfehlen und wann
kann ich wieder mit dem Lauftraining beginnen?
Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Bitte beachten Sie, dass sich alle meine online-Ratschläge generell nur als
allgemeine Empfehlungen verstehen, die Sie daher bitte mit Ihrem behandelnden
Arzt nochmals abstimmen sollten. Soviel vorneweg und damit nachfolgend gleich
zum gewünschten Kommentar und Rat:
- Bei einer unkomplizierten Bandverletzung am Sprunggelenk sollte die Aircast-Schiene
konsequent ca. 6 Wochen getragen werden und zwar Tag und Nacht. Warum
jetzt das? Nun, nachts lässt generell die Muskelspannung nach, was für das
verletzte Areal automatisch weniger dynamische Stabilität bedeutet, damit
„Unruhe“ reinbringt, was die bindegewebige Überbauung des gerissenen Bandes
erschwert und so die Gefahr einer chronischen Instabilität erhöht. Mit der
Schiene am Bein erinnert allerdings das tägliche Duschen manchmal so ein wenig
an einen Eiertanz. Ganz hilfreich ist es daher, den betreffenden Fuß in einen
Plastikbeutel zu stecken, um entspannt das Duschvergnügen zu erleben und sich
so nicht im Einbein-Stand üben zu müssen. Wichtig ist natürlich auch,
dass die Schiene in Größe und Passform individuell ausgerichtet wird, wovon
beim Kauf im Sanitätshaus ja eigentlich auszugehen ist.
- Die Rehabilitation und Wiederbelastbarkeit des oberen und unteren
Sprunggelenks wird optimiert, wenn Sie während der „Beschienung“ gezielt spezielle
krankengymnastische Übungen machen, um den bei erzwungener Immobilisierung
nicht zu vermeidenden Schrumpfprozess im Bereich von Muskulatur, Sehnen und
Bändern zu begrenzen. Gleichzeitig darf aber in die verletzte Bandstruktur
nicht zu viel Unruhe reinkommen.
- Während der 6-wöchigen Schienung spricht eigentlich nichts dagegen, mittels
Fahrrad-Hometrainer zumindest die Grundlagen-Ausdauer bei Laune zu halten,
sofern Sie unter Alltagsbedingungen schmerzfrei sind (geworden sind). Generell
wichtiger Hinweis: Verbleiben auch nach Schienung erhebliche Beschwerden mit
starker Schwellung und Schmerz über mehrere Tage, sollte unbedingt eine weiterführende
Diagnostik betrieben werden, um gezielt kombinierte Verletzungen auszuschließen.
- In den ersten 14 Tagen hat es sich zur Beschleunigung des Heilungsprozesses
aus meiner sportmedizinischen Sicht bewährt, Schwellung und Schmerz konsequent
medikamentös anzugehen. Hierzu empfehle ich die regelmäßige Einnahme eines
Enzympräparates (z.B. Therazym®) in Kombination mit Traumeel® S Tbl
und zwar zusätzlich zu einer eventuell verordneten Gabe von Schmerzmitteln.
Bei Traumeel S dosiere ich wie folgt: 3-4 x täglich jeweils 2 Tbl., einfach
im Mund zergehen lassen. Das sportmedizinisch seit vielen Jahren bewährte
Präparat ist gut verträglich und in jeder Apotheke erhältlich. Bei bekannter
Korbblütler-Allergie sollten Sie das Arzneimittel nicht einnehmen.
- Nach Abnahme der Schiene beginnen Sie bitte Ihre sportartspezifische
Rehabilitation mit Aqua-Jogging (für ca. 3-4 Wochen), was in der Regel als
sehr angenehm empfunden wird, weil zum einen wieder sportartspezifisch trainiert
wird und gleichzeitig ungünstige Belastungsspitzen in der gerade verheilten
Region vermieden werden. Parallel sollten Sie im flotten Walking-Schritt,
am besten bergauf, das betroffene Sprunggelenk wieder an die normale Belastbarkeit
„gewöhnen“, z.B. jeden zweiten Tag. Je nach Alter und zurückliegender Verletzungsgeschichte
stabilisiere ich zusätzlich gern mittels Tape-Verband noch für einige Wochen,
wobei meist einige richtig angelegte Zügel genügen, um einen gewissen stabilisierenden
Schutz zu gewährleisten. Sollten 2 Wochen nach Abnahme der Schiene die geschilderten
Belastungen problemlos vertragen werden, kann risikolos wieder mit leichtem
Traben auf brettebener Strecke ohne Unebenheiten (z.B. im Stadion) begonnen
werden, z.B. jeden zweiten bis dritten Tag. 10 bis 11 Wochen nach dem Akutereignis
ist normaler Weise wieder von einer vollen Belastbarkeit der Bandstrukturen
auszugehen, einen unkomplizierten Verlauf und die richtige Diagnose vorausgesetzt.
- Zusätzlich Therapie-unterstützend wirkt absoluter Alkoholverzicht
in den ersten 4-6 Wochen nach dem Ereignis, um so keine zusätzliche Schwellneigung
zu provozieren. Ernährungsbezogen bewährt hat sich auch der regelmäßige
Konsum von frischen exotischen Früchten (keine Konserven!), wie Baby-Ananas,
hier kann der Enzym-reiche Strunk mitgegessen werden, der ja sonst oftmals
sehr holzig ist, sowie Guave, Papaya, Mango, Litschi, Passionsfrucht und Kiwi.
Ja, dann bleibt mir nur noch, Ihnen gute Besserung zu wünschen und natürlich
auch eine baldige Rückkehr „auf die Piste“
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Knie-Schmerz retropatellar
LaufReport-Leserin Birgit B. fragt:
Sehr geehrter Herr Doktor Ziegler,
bin 32 und seit einigen Monaten Laufsport-Wiedereinsteigerin. Seit einigen
Wochen registriere ich jetzt ohne erinnerbare Verletzung plötzliche Knieschmerzen
rechtsseitig, gefühlt hinter der Kniescheibe. Sie treten v.a. auf, nachdem ich
bergab oder bergan gelaufen oder gegangen bin und auch beim Treppensteigen.
Vom Arzt hatte ich dann erst mal eine Kniebandage verschrieben bekommen, was
mir nur kurzzeitig Linderung verschaffte. Ich hörte dann erst mal auf zu laufen,
aber der Schmerz ließ erst nach, nachdem mir ein Enzympräparat (Therazym®)
empfohlen wurde. Da der Schmerz aber im geringeren Umfang Bestand hatte, suchte
ich Rat beim Orthopäden, der eine Kernspin-Untersuchung (MRT) veranlasste. Beim
MRT sagte man mir, dass es nur eine Entzündung sei, die aber bereits am Abklingen
sei. Als ich dann aber mit den MRT-Bildern beim Orthopäden war, meinte dieser,
es handle sich um einen Knorpelschaden. Super?! Was macht jetzt ein Laie mit
diesen Auskünften? Gibt es irgendetwas, was ich unterstützend unternehmen kann,
damit es zu keiner Entzündung kommt? Ich bin bisher hauptsächlich auf Betonwegen
gelaufen, habe aber meine Laufschuhe diesbezüglich auch so gekauft. Mir hilft
das Laufen sehr, mein Essen zu reduzieren.
Vielen Dank vorab und viele Grüße.
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Grundsätzlich vorausgeschickt sei, dass sich alle meine online-Vorschläge generell
nur als allgemeine Empfehlungen verstehen dürfen, die Sie daher bitte im Detail
jeweils mit Ihrem behandelnden Arzt/Orthopäden durchsprechen sollten. Unter
diesem Vorbehalt nachfolgend meine Empfehlungsliste:
- Gemäß Ihren Ausführungen scheint ja bei Ihnen nur ein Gelenk betroffen.
Auf jeden Fall sollten Sie jetzt unbedingt nochmals das Gespräch mit Ihrem
Orthopäden suchen. Ihnen muss doch definitiv aufgezeigt werden, wie es
um Ihr Kniegelenk bestellt ist, desweiteren wo sich der diskutierte Schaden
genau befindet (Rückfläche der Kniescheibe, korrespondierende Gelenkfläche
am Oberschenkelknochen) und auch, welches Ausmaß ggf. vorliegt. Im günstigsten
Fall ist bei Ihnen ja evtl. die Knorpelschicht nur vermindert. Auch Ihr
Alter spricht eigentlich gegen einen schweren Knorpelschaden, es sei denn,
Sie hatten am betreffenden Knie irgendwann in der Vergangenheit eine Verletzung
(Skifahren, Fußballspiel). Erst wenn der Befund definitiv feststeht, kann
auch zielgerichtet agiert werden. Beziehen Sie sich doch bitte auch auf die
Erstdiagnose des Radiologen, hierzu müsste Ihrem Orthopäden ja ein schriftlicher
Befund vorliegen.
- Bis die Diagnose definitiv feststeht, empfehle ich eine Laufpause.
In dieser Zeit sollten Sie sich z.B. mit Aqua-Jogging fit halten, falls
für Sie möglich, gern auch kombiniert mit Pilates-Training zur Stärkung
der Rumpfstabilität. Lassen Sie sich doch bitte auch physiotherapeutisch checken,
inwieweit bei Ihnen muskuläre Defizite im Bereich des inneren Kniegelenk-Streckers
(M. vastus medialis) im Vergleich zum äußeren Kniegelenk-Streckers vorhanden
sind, was ebenfalls zu Überlastungen im Bereich der Kniescheibenrückfläche
und im Bereich des korrespondierenden Gelenkareals am Oberschenkelknochen
führen kann. Hier wäre dann gezielte Krankengymnastik angesagt. Evtl.
aus diesem Grund wurde bei Ihnen ja auch die erwähnte Bandage verschrieben,
die sicherlich keine Dauerlösung sein kann.
- Ich hoffe, Sie haben sich beim Schuhkauf gut beraten lassen und es wurde
Ihrer individuellen Fußstatik Rechnung getragen. Wenn nicht, sollten Sie mittels
Laufband-Analyse sich hier nochmals Klarheit verschaffen, ob der Schuh
wirklich der richtige für Sie ist und ob Sie evtl. zusätzlich Sporteinlagen
benötigen.
- Zusätzlich zum bereits eingesetzten Enzympräparat empfehle ich Ihnen
für zunächst einmal 3-5 Wochen die flankierende Einnahme von Traumeel®
S Tbl. Dosierung: 3-4 x täglich jeweils 2 Tbl., einfach unter der Zunge zergehen
lassen. Dieses in der Sportmedizin bestens bewährte Präparat ist gut verträglich
und in jeder Apotheke erhältlich. Bei bekannter Korbblütler-Allergie sollten
Sie aber vor Einnahmebeginn auf jeden Fall bei Ihrem behandelnden Arzt nochmals
Rücksprache nehmen.
- Die weiteren therapeutischen Schritte sind dann natürlich abhängig
vom exakt erhobenen MRT-Befund.
Herzliche Grüße und hoffentlich baldige Rückkehr in die geliebte Laufszene
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Achillessehnen-Probleme
LaufReport-Leser Michael R. fragt:
Hallo Herr Dr. Ziegler,
bin 49, bin Wettkampfläufer zwischen 10km bis Halbmarathon, laufe gerade in
der Cross-Saison gelegentlich mit Spikes. Mein Trainingsumfang beträgt zwischen
40 bis ca. 60 Kilometer pro Woche, Intensität je nach Wettkampfplanung. Verspüre
jetzt seit einigen Wochen Probleme an beiden Achillessehnen, speziell bei hartem
Untergrund. Hab‘ jetzt aber noch keinen ärztlichen Rat eingeholt, was können
Sie mir als erfahrener Lauf-Doc raten, danke vorab?
Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Grundsätzlich sei vorausgeschickt, dass sich Achillessehnenbeschwerden
mit folgenden 6 orthopädischen Ursachenfeldern ursächlich in Zusammenhang bringen
lassen:
- Trainingsfehler (forciertes Training in hügeligem Gelände, häufiges
und steiles Bergauflaufen oder Spikes-Training mit reaktivem Vorfußballen-Laufen,
schnelles & häufiges Bergablaufen); beachte daher: Gerade Spikes-Training
wirkt wg. der hier zwangsläufig immer wiederkehrenden Erniedrigung/Absenkung
des Rückfußes äußerst belastend auf die Achillessehnen-Region und damit beschwerdefördernd,
- falsches Schuhwerk (erhöhter Fersenkappen-Druck bei neuen oder zu
engen Schuhen, labile Fersenkappen mit schlechtem Fersenhalt bei alten oder
qualitativ schlechten Schuhen),
- falsche Schnürtechnik bei den Laufschuhen: Häufig werden die seitlich
oben sitzenden Ösen ausgelassen, obwohl deren Berücksichtigung gerade für
einen stabile Verbindung zwischen Ferse und Schuhkappe Vorteile bringt und
daher vom jeweiligen Schuh-Hersteller auch so angedacht ist (sogenannte kanadische
Schnürung),
- häufiges Training auf belastendem Untergrund (Kunststoff-Belege,
Asphalt- bzw. Zementböden),
- muskulär bedingte Funktionslimitierung (mangelnde Flexibilität der
Wadenmuskulatur sowie der rückwärtigen Oberschenkel-Muskulatur),
- Fußstatik-bedingt (Sprunggelenk-Instabilität durch Bandschwäche,
z.B. nach wiederholtem „Umknicken“, weitere Risikofaktoren wären dann auch
angeborener Hohl-Knickfuß oder ein Vorfuß-Varus, der typischer Weise ein unphysiologisches
Überaußenrand-Laufen in der Abrollphase provoziert),
- Überbein (Haglund-Exostose) am Fersenbein, was relativ einfach mittels
Röntgenbild diagnostizierbar ist.
In Ihrem Fall ist wg. der beidseitigen (Schmerz)symptomatik am ehesten von
einer funktionellen Ursache auszugehen, also Ursachenfahndung in Richtung Fußstatik
und Schuhwerk. Bezüglich meiner therapeutischen Vorschläge beachten Sie bitte
den wichtigen Hinweis, dass alle meine online-Vorschläge generell nur als allgemeine
Empfehlungen zu verstehen sind, die Sie daher dann bitte mit Ihrem behandelnden
Arzt nochmals abstimmen sollten. Soviel vorneweg und damit nachfolgend zu meinem
gewünschten Kommentar und Rat:
- Ich würde zunächst auf den Einsatz von Spikes verzichten, zumindest
bis zur Beschwerdefreiheit
- Videogestützte Laufanalyse zur Abklärung evtl. bestehender Fußstatik-Defizite
wie Hohl-Knick-Fuß oder Vorfuß-Varus, was dann über gezielte Einlagenversorgung
korrigiert werden müsste, wenn nicht bereits geschehen.
- Manuelle Therapie zur gezielten Lockerung der rückwärtigen Muskulatur
des Unter- & Oberschenkels,
- Exzentrisches Krafttraining (ohne Hilfsmittel) und zwar für mindestens
12 Wochen. Dies lässt sich problemlos auf einer rutschfesten Treppenstufe
wie folgt realisieren: Sie stellen sich barfuß auf die Zehenspitzen, halten
diese Position für ca. 2 – 4 Sekunden und senken dann die Ferse über den gleichen
Zeitraum unter die Horizontale (daher die Übung auf einer Treppenstufe). Diese
Übung sollte dann ca. 15mal wiederholt werden. Nach einer Pause von ca. 30
– 45 Sekunden folgen dann weitere 15 Wiederholungen. Um einen Effekt zu erzielen,
sollten Sie diese Maßnahme täglich mindestens 2 x mit jeweils 15 Wiederholungen
pro Seite absolvieren. Nach 6-8 Wochen dürften Sie ggf. eine Dickenabnahme
der Sehne(n) registrieren, auch die Mikrozirkulation im gesamten Sehnenapparat
normalisiert sich.
- Alkohol-Verzicht für etwa 8 Wochen, zusätzlich 3 x pro Woche ein
Bromelain-Fruchtcocktail aus frischen exotischen Früchten (Baby-Ananas,
Mango, Guave, Papaya, Litchi, Maracuja),
- Medikamentöse Maßnahmen:
- für ca. 14 Tage Salbenverband mit Traumeel®-Creme, des besseren
Handlings wegen am besten über Nacht,
- für 4-6 Wochen flankierende Einnahme von Traumeel® S Tbl,
meinerseits empfohlene Dosierung: 3-4 x täglich jeweils 2 Tbl., einfach
unter der Zunge zergehen lassen. Dieses Präparat hat in der Sportmedizin
einen guten Namen und ist bestens bewährt. Es ist gut verträglich und
in jeder Apotheke erhältlich. Bei bekannter Korbblütler-Allergie sollten
Sie allerdings vor Einnahmebeginn auf jeden Fall bei Ihrem behandelnden
Arzt Rücksprache nehmen
- hochdosierte Magnesium-Einnahme für ca. 6 Wochen (400 mg pro
Tag).
- Evtl. kann auch das vorübergehende Tragen eines sogenannten MBT-Schuhs.
MBT steht für Massai-Barfuß-Technik) im Alltag
bei Ihnen hilfreich sein. Allerdings ist dieser Schuh nur noch schwer zu bekommen,
da derzeit keine Nachproduktion erfolgt.
Ja, dann alles Gute, auf dass meine Vorschläge fruchten mögen
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Fersenschmerz
LaufReport-Leser Siegfried B. fragt:
Ich bin läuferischer Wiedereinsteiger mit derzeit 50 km/Woche, verteilt auf
4 Einheiten. Um mein Training effektiver zu gestalten, habe ich erstmals vor
4 Wochen leichte Tempoläufe auf der Aschenbahn durchgeführt (Vorfußlauf). Einige
Tage später kam es zu Fersenschmerzen rechts und zwar am Ansatzpunkt der Plantarfaszie
(= derbe oberflächliche Struktur im Bereich der Fußsohle) an der Ferse. Habe
die Schmerzen auf Anraten meines Arztes zunächst mit Ibuprofen behandelt, was
immer nur kurzfristig Linderung verschaffte. Die Schmerzen stellten sich aber
relativ prompt bei Wiederaufnahme des Trainings wieder ein. Mein Arzt hat mich
jetzt auf Kortison und Stoßwellentherapie mit all den bekannten Problemen bzw.
Kosten hingewiesen. Was raten Sie?
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Vorausgeschickt sei der wichtige Hinweis, dass ich mich bei online-Beratungen
auf grundsätzliche Aussagen beschränken muss, die Sie daher dann bitte auch
mit Ihrem behandelnden Arzt nochmals durchsprechen sollten. Soweit zur Vorrede
und damit gleich mitten rein ins Thema:
- Natürlich ist die Winterzeit doch eher die Zeit langer ruhiger Läufe und
weniger das Terrain für Tempoläufe, sei’s drum, Symptom ist Symptom. Und Sie
haben sich ja wohl jetzt eine Überlastung der Plantarfaszie (Plantarfasziitis)
„eingefangen“. Denn in der Tat findet sich eine schmerzhaft-entzündliche Reizung
der sehr derben Plantarfaszie im Bereich der Fußsohle (medizinisch übliche
Bezeichnung = Aponeurosis plantaris) nicht selten gerade bei Läufern &
Läuferinnen mit extremem Hohlfuß oder auch einem ausgeprägten Plattfuß.
Auch längeres Vorfußlaufen kann bei entsprechender Bodenbeschaffenheit in
Verbindung mit nur ungenügend gedämpftem Schuhwerk (z.B. Spikes) die geschilderte
Symptomatik auslösen, zumal dieser kräftige Sehnenzug, ausgehend vom Fersenbein,
sich in 5 Zügel spaltet, die dann jeweils am Bandapparat der 5 Zehengrundgelenke
verankert sind.
- Zunächst vielleicht ein paar Takte zur weiteren Diagnostik, bevor Sie „größere
therapeutische Geschütze“ auffahren, wie von Ihrem Arzt ja ins Gespräch gebracht:
- Videogestützte Laufanalyse zur exakten Beurteilung Ihrer Fußstatik
in Verbindung mit Ihren aktuell getragenen Laufschuhen. Zum Beispiel könnten
auch Hohl-Knickfüße in Verbindung mit Ihrem forcierten Vorfußlauf ursächlich
für Ihre Beschwerden sein, was dann entsprechend durch gezielte Einlagenversorgung
angegangen werden müsste. Außerdem wichtig: Auch Laufschuhe altern,
also niemals wahllos Schuhe bei Marathonmessen o.ä. auf Vorrat kaufen,
zumindest 2 Paar im Wechsel tragen und die Laufschuhe niemals in der Waschmaschine
reinigen.
- Ausschluss eines distalen (d.h. nach unten weisenden) Fersensporns,
übrigens nicht selten bei Läufer& Läuferinnen mit Hohlfüßen, großen
Trainingsumfängen &/oder hohem Gewicht. Hier weiterführend ist eine
einfache Röntgenaufnahme (seitlicher Strahlengang). Sollte sich die Diagnose
bestätigen, empfehle ich als wirkungsvolle Maßnahme eine Röntgen-Reizstrahlung
(mehrere Sitzungen erforderlich), die ungefährlich & effektiv ist
und von jeder gesetzlichen KV übernommen wird. Zusätzlich sollten
Sie bei Bestätigung dieser Diagnose, zumindest in der ersten Zeit, beim
Laufen Einlagen mit einer punktuellen Fersenbein-Aussparung verwenden.
Sollte die Röntgen-Reizstrahlung keinen Erfolg bringen, käme als
mögliche und effektive Alternative evtl. auch der Einsatz des REPULS
Tiefenstrahlers infrage, Details sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen.
- An flankierenden therapeutischen Basismaßnahmen, unabhängig von der definitiven
Diagnose, kann ich Ihnen aus sportmedizinischer Sicht ergänzend empfehlen:
- Lokaler Salbenverband über Nacht für ca. 10-14 Tage, z.B. mit
einer Kombination aus Ichtholan® 50% Salbe und Traumeel® Creme,
bitte nicht luftdicht verpacken, um Hautreizungen zu vermeiden und am
Morgen die Salbenreste auch wieder sorgfältig entfernen.
- Einnahme von Traumeel® S Tbl für zunächst ca. 3-4 Wochen
(als gezielte anti-entzündlichen Strategie), Dosierung: 3-4 x täglich
jeweils 2 Tbl., einfach unter der Zunge zergehen lassen. Dieses in der
Sportmedizin bestens bewährte Präparat ist gut verträglich und in jeder
Apotheke erhältlich. Bei bekannter Korbblütler-Allergie nehmen Sie bitte
vor Einnahmebeginn auf jeden Fall noch Rücksprache bei Ihrem behandelnden
Arzt.
- Desweiteren würde ich mich mit einem fundiert arbeitenden Physiotherapeuten
zusammen tun, der Ihre Zehengrundgelenke mobilisiert, da ja ein
erhöhter Zug auf das Fersenbein über rigide Zehengrundgelenke Ihre Symptomatik
evtl. verstärken könnte.
- Die Einnahme von Ibuprofen würde ich als gelegentlich einsetzbare Eingreifreserve
sehen, entsprechend bitte nur dann darauf zurückgreifen, wenn die anderen
Maßnahmen zunächst nicht greifen.
- Den nächsten Lauftest sollten Sie erst dann absolvieren, wenn die
Diagnostik abgeschlossen ist, evtl. verordnete Lauf-Einlagen (Weichschaum)
Ihnen dann zur Verfügung stehen und Sie für 14 Tage die empfohlene Medikation
angewendet haben.
Alles Gute
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Knochenödem im Femurcondylus medialis
- M. Ahlbäck
LaufReport-Leserin Karin P. fragt:
Hallo Herr Dr. Ziegler,
ich leide seit Anfang September an Schmerzen an der li. Knie-Innenseite. Mitte
Oktober wurde am li. Knie im MRT folgendes festgestellt: flaches Patella-Gleitlager
mit Chondromalazie Grad II, Degeneration im Bereich des med. Meniskushinterhorns,
diskretes unspez. Knochenmarködem am medialen Femurcondylus. Ich war nun bei
drei Fachärzten, dabei ein Kniespezialist. Die Therapieempfehlung: Bewegung
mit einer Belastungsintensität maximal bis zur Schmerzgrenze, keine Notwendigkeit
von Unterarmgehstützen. Ich merke allerdings bei längerer Bewegung werden die
Schmerzen stärker, nur beim Radfahren am Hometrainer bleiben Schmerzen gleich.
Nun habe ich auch im re. Knie Schmerzen - gleiche Symptome wie am li. Knie.
Ich habe schon einige Ernährungsvorschläge umgesetzt: Omega 3- Tabletten, Magnesium
Tabletten und das Ultrasport-Ernährungspaket gegen Arthrose. Welche Empfehlungen
können Sie mir noch geben? Ich danke für eine Antwort.
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Bevor ich, wie gewünscht, auf Ihre Fragen eingehe, hier noch folgender grundsätzlicher
Hinweis: Alle meine per online gemachten medizinischen Ausführungen sind generell
nur als grundsätzliche Empfehlungen zu verstehen, die daher mit Ihrem behandelnden
Arzt nochmals abgestimmt werden sollten. Unter diesem Vorbehalt nachfolgend
die gewünschte Stellungnahme meinerseits:
Zuallererst muss es aus meiner Sicht unbedingt darum gehen, das Knochenödem
zu behandeln, um so einer evtl. Verschlimmerung der Situation bis hin zum gefürchteten
Knochengewebe-Untergang (Morbus Ahlbäck) an dieser Stelle effektiv vorzubeugen.
Ich sehe das Knochenödem in einem gewissen ursächlichen Zusammenhang mit dem
degenerativen Schaden am Innenmeniskus. Insofern wäre auch zu diskutieren, inwieweit
hier nicht eine operative Sanierung (sparsame Meniskusresektion) den Entzündungsreiz
reduziert. Was ist bzgl. des Knochenödems zu tun:
- Die wichtigste Maßnahme besteht m.E. zunächst in der Entlastung
des betroffenen Beines und nicht in einer freigegebenen Belastung bis
zur Schmerzgrenze, zumal Sie ja bei Belastung eine Zunahme der Beschwerden
registrieren. Das heißt aus meiner Sicht entsprechend evtl. doch Versorgung
mit Gehhilfen für zumindest 3-4 Wochen, wobei sich allerdings bei Ihnen ja
inzwischen auch das rechte Knie „meldet“. Ich gehe hier von einer reaktiven
Fehlbelastung aus, bedingt durch die instinktive Schonung des linken Beines
mit entsprechender Mehrbelastung rechts. Bitte beachten: Sollten Sie das linke
Bein komplett und über Wochen entlasten (nur Fußsohlenkontakt), ist eine Thromboseprophylaxe
nötig und zwar am besten mittels einer täglichen Heparin-Spritze bis zur kompletten
Wiederbelastung des betroffenen Beins. Da Ihre aktuelle Symptomatik mittlerweile
beide Knie betrifft, wäre die Alternative zu den Gehhilfen, im Alltag konsequent
auf optimal gedämpfte Laufschuhe zurückzugreifen oder alternativ Ihre normalen
Alltagsschuhe mit Pufferabsätzen bestücken zu lassen. Die Versorgung mit Pufferabsätzen
wird bei Ihrer Diagnose von jeder gesetzlichen KV anstandslos übernommen.
Die Effektivität dieser Maßnahme lässt sich dann problemlos am Verlauf der
Schmerzsymptomatik festmachen.
- Mit einem Therapieverlauf von ca. 8 Wochen müssen Sie allerdings
schon rechnen. Nach dieser Zeit sollte dann mittels Kontroll-MRT der Status
quo festgestellt werden und so dann gezielt das weitere Vorgehen festgelegt
werden.
- Sportlich können Sie sich „in Ihrer Schonzeit“ gefahrlos mit Schwimmen,
lockerem Radfahren in der Ebene oder auch mit Aqua-Jogging bei Laune halten,
auch in der augenblicklichen Akutphase.
- An medikamentösen Maßnahmen bieten sich aus meiner Sicht an (zusätzlich
zu den Ihrerseits bereits getätigten Maßnahmen):
- Therazym® Tbl. für mindestens 6-8 Wochen, empfohlene Dosierung
dieses in der Sportmedizin gerade bei Ödem-Problemen bestens bewährten
Enzympräparates, das drei verschiedene Enzyme in Kombination mit einem
Vitamin B-Komplex enthält, der die körpereigenen Regenerationsprozesse
optimiert: 3 x 1 täglich Tbl., jeweils ca. 15 Minuten vor dem Essen mit
reichlich Flüssigkeit.
- Als Magnesiumpräparat empfehle ich in Ihrem Fall Magnesium-Köhler,
ein Nahrungsergänzungspräparat, das auch Vitamin B6
enthält und so eine zusätzliche anti-entzündliche Wirkung entfaltet.
- CalciProtect® Kps. für mindestens 3 Monate (Dosierung 3 x
täglich 1 Kapsel), ein hoch innovatives Kombinationsprodukt, das Sie optimal
mit Kalzium, Vitamin K und Vitamin D versorgt und damit mit allen Mikronährstoffen,
die für eine schnellere Abheilung der Knochenödem-Problematik Sorge tragen
(erhältlich in jeder Apotheke) – zusätzlich wichtig: Lassen Sie
bitte auch Ihren 25-OH-Vitamin D-Spiegel im Blutplasma bestimmen, bei
Ihrem Krankheitsbild sollte der Wert unbedingt bei >40 ng/ml
liegen.
- Bei der Ihrerseits erwähnten Einnahme von Omega-3-Fettsäuren
kommt es auf die Dosierung an. In Ihrem Fall sollte daher die Tagesdosis
auf jeden Fall bei ca. 1000 mg liegen. Das Produkt Omega-3-power®-Pulver
bringt pro Messbecher 750 mg und schmeckt angenehm nach Nuss-Caramel,
einfach in Joghurt, Wasser oder Fruchtsäfte einrühren. Sie sollten diese
Dosierung für mindestens 3 Monate beibehalten. Falls Sie ein klassischer
Fischmuffel sind bzw. sich bzgl. tierischer Produkte konsequent aus dem
Supermarkt versorgen, bietet sich ein Messbecher pro Tag als Dauergabe
an.
- Eine neue Therapieform bei Knochenödem/drohender Knochennekrose besteht
in der Gabe von Ilomedin® 20µg (1 ml-Konzentrat) als Infusionslösung,
was aber nur unter stationären Bedingungen erfolgen darf. Diese Option
würde ich aber erst dann in Erwägung ziehen, wenn sich der Befund auch
nach etwa 8 Wochen noch unverändert zeigt bzw. sich sogar verschlimmert
hat.
Wünsche Ihnen auf diesem Wege alles Gute & baldige Besserung!
Herzliche Grüße
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Schienbeinschmerzen bds.
LaufReport-Leser Bertram W. fragt:
Hallo Herr Dr. Ziegler,
bin Lauf-Einsteiger und seit ca. 8 Monaten aktiv. Trainierte derzeit dreimal
pro Woche. Seit 14 Tagen registriere ich jetzt beim Laufen beidseitige Schienbeinschmerzen
mit zunehmender Tendenz, zusätzlich ist ein lokaler Druckschmerz auslösbar.
Habe daher mittlerweile mein Training ausgesetzt. Unter Ruhebedingungen und
beim normalen Gehen bin ich quasi beschwerdefrei, aber an Laufen ist derzeit
nicht zu denken. Ich habe mir bisher Diclofenac-Tbl. als Entzündungsblocker
verordnen lassen, die ich seit einigen Tagen einnehme. Was können Sie mir außerdem
noch raten, vielen Dank vorab für Ihre freundliche Stellungnahme?
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Bei einer online-Beratung muss ich mich auf grundsätzliche Aussagen beschränken,
die Sie daher bitte mit Ihrem behandelnden Arzt nochmals durchsprechen sollten.
Soweit zur Vorrede und damit gleich mitten rein ins Thema:
- Bei Ihrem Beschwerdebild ist von einer Überlastungsproblematik im Sehnen-Ansatzbereich
entweder des Musculus tibialis anterior (Schmerz lokalisiert an der
äußeren Schienbeinkante) oder des Musculus tibialis posterior (Schmerz
lokalisiert an der inneren Schienbeinkante) auszugehen, die zu einer Knochenhaut-Reizung
an beschriebener Stelle geführt hat und so die geschilderte Symptomatik erklärt.
- Die Tatsache, dass bei Ihnen die Symptomatik beidseits auftritt, spricht
für ein funktionelles Problem. Hier ist in erster Linie an eine entsprechend
disponierende Fußstatik zu denken, wie z.B. bei Senk-Knick-Füßen, evtl.
zusätzlich problematisiert durch einen sogenannten Vorfuß-Varus. Hier landet
der Fuß nach der Flugphase typischer Weise unphysiologisch ausgeprägt auf
der Außenkante des Fußes (Übersupination), was dann die Unterschenkelmuskulatur
zu einer vermehrten Gegenregulation zwingt. Evtl. zusätzlich vorhandene Senk-
oder Senk-Knickfüße verschärfen dieses Problem dann noch in der Abdruckphase
des Laufvorgangs. Diese funktionellen Fehlbelastungen kommen beim normalen
Gehen kaum zum Tragen, entsprechend sind Sie hier dann auch quasi beschwerdefrei.
Welche Gegenmaßnahmen sind aus meiner sportmedizinischen Sicht angezeigt:
- Durchführung einer videogestützten Laufanalyse beim Spezialisten
zur genauen Ursachenforschung und zum gezielten Gegensteuern (Schuhumbau,
individuell zugeschnittene Einlagenversorgung). Unbedingt anzuraten ist ein
regelmäßiger Schuhwechsel im Training, d.h. im Klartext mindestens 2 Paar
Schuhe im Wechsel tragen, wobei die Haltbarkeit von Laufschuhen sich je nach
Laufumfang und Körpergewicht auf ca. 2 Jahre beschränkt bzw. etwa 2000 km
beträgt, da ja nun einmal auch die jeweiligen Dämpfungselemente altern. Eine
Todsünde ist daher auch das Säubern der Laufschuhe in der Waschmaschine.
- Zusätzlich haben sich in meiner langjährigen Praxis bei Ihrem Beschwerdebild
folgende physikalische und medikamentöse Maßnahmen bewährt:
- Lokal Eiswasser-Umschläge,
- Für ca. 10-14 Tage nächtliche Salbenverbände (z.B. Traumeel®
Creme in Kombination mit Ichtholan® 50% Salbe) der Verband darf nicht
luftdicht aufgebracht werden, um Hautreizungen zu vermeiden, am Morgen
daher die Salbenreste auch sorgfältig entfernen.
- Ergänzend für zunächst ca. 3-4 Wochen zusätzliche Einnahme von
Traumeel® S Tbl., Dosierung: 3-4 x täglich jeweils 2 Tbl.,
einfach unter der Zunge zergehen lassen. Dieses in der Sportmedizin bestens
bewährte Präparat ist gut verträglich und in jeder Apotheke erhältlich.
Bei bekannter Korbblütler-Allergie aber bitte zuvor Rücksprache bei Ihrem
behandelnden Arzt nehmen.
- Die Einnahme von Diclofenac würde ich auf jeden Fall auf nur
wenige Tage begrenzen, um Ihren Magen-Darm-Trakt zu schonen und Sie damit
vor unliebsamen Überraschungen zu bewahren.
- Ihr Lauftraining sollten Sie erst wieder aufnehmen, wenn die Schuh-
und Einlagenfrage geklärt ist. Einstweilen bieten sich als geeignete Ausdauer-Alternativen
Schwimmen, Cross-Trainer (keine Flugphase), Radfahren sowie Aqua-Jogging an.
Toi, toi, toi für eine baldige Genesung, auf dass Sie möglichst schnell wieder
auf die Laufpiste zurückkehren können
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Morton-Neuralgie rechter Vorfuß
LaufReport-Leserin Mechthild G. fragt:
Nach einigen Irrwegen ergab jetzt eine kürzlich durchgeführte Kernspin-Untersuchung
(MRT) endlich die richtige Diagnose: Als Ursache für meine seit längerem bestehenden
Schmerzen im rechten Vorfußbereich fand sich eine sogenannte Morton-Neuralgie
und zwar zwischen den Köpfchen der Mittelfußknochen II und III. Welches therapeutische
Vorgehen können Sie mir empfehlen? Für Ihre Bemühungen bereits im Voraus vielen
Dank.
Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Zunächst sei daran erinnert, dass meine online-Beratung unbedingt der Rücksprache
bei Ihrem behandelnden Arzt bedarf, bevor Sie therapeutisch loslegen können.
Und damit mitten rein in Ihre geschilderte Problematik und zu Ihrer Bitte um
entsprechende Ratschläge.
- Bei der sogenannten Morton-Neuralgie handelt es sich um eine schmerzhafte
Überlastungsproblematik (Kompression - neural entrapment) der Plantarnerven
(Nervi plantares des Nervus tibialis) zwischen den Köpfchen der Mittelfußknochen.
Sie tritt meist zwischen den Mittelfußknochen III und IV im dritten Zehenzwischenraum
auf, seltener zwischen den Mittelfußknochen II und III.
- Bitte lassen Sie zunächst Ihre Fußstatik checken mit besonderem Augenmerk
auf das Vorhandensein von Spreizfüßen, die je nach Ausprägungsgrad
oftmals bahnend auf die Ausbildung einer Morton-Neuralgie wirken. Ggf. wäre
bei Ihnen dann eine Einlagen-Verordnung angezeigt, ärztlicherseits sollte
aber auch entschieden werden, welche Form der Spreizfuß-Entlastung angezeigt
ist (retrokapitale Abstützung oder subkapitale Abstützung), wobei die subkapitale
Abstützung den Vorfuß stärker entlastet und damit automatisch das durchgetretene
Quergewölbe besser stützt und so die unphysiologisch hohe Belastung der Nervenstrukturen
gezielt zu reduzieren hilft.
- Medikamentös haben sich aus meiner langjährigen sportmedizinischen
Sicht bei Ihrer Problematik eine Kombinationstherapie gut bewährt:
- Enzymtherapie als gezielte anti-entzündliche Maßnahme (z.B. Therazym®
Tbl., das drei verschiedene Enzyme sowie zusätzlich drei regenerationsfördernde
B-Vitamine enthält, empfohlene Dosierung: 3 x tägl. 1 Tbl., jeweils ca. 15
Minuten vor dem Essen mit reichlich Flüssigkeit),
- Phosetamin® NE Tbl., dessen Zusammensetzung optimal zur gewünschten
Nervenzellmembran-Regeneration und damit zur Beschwerdelinderung beiträgt,
Dosierung: 3 x täglich 2 Tabletten, jeweils nach dem Essen mit reichlich Flüssigkeit.
- Diese beiden medikamentösen Maßnahmen für zunächst 4 Wochen beibehalten.
- Sollten Sie Ananas-Liebhaber sein, können Sie Ihren Speiseplan mit
Baby-Ananas abrunden (reich an anti-entzündlich wirkenden Enzymen). Bei der
Baby-Ananas ist auch der Strunk essbar (nicht holzig), wobei ja gerade hier
der Gehalt am wichtigen Bromelain-Enzym besonders hoch ist.
- Alkohol zunächst strikt meiden, ebenfalls für zunächst 4 Wochen,
um eine überschießende Durchblutungssteigerung im entzündeten Bereich zu vermeiden,
anstelle dessen regelmäßig Magnesium-reiches Mineralwasser (z.B. Rosbacher
2:1, Gerolsteiner).
Ja, dann gute Besserung und hoffentlich können Ihnen meine Tipps weiterhelfen
Ihr Dr. Ziegler

Weitere Beiträge der Rubrik SYMPTOME UND KRANKHEITEN
HIER
Zurück zur Sprechstunde AKTUELL |
H I E
R |
Aktuelles bei LaufReport.de - zur Startseite
HIER