
Laufen & Meniskus-Schaden (II)
LaufReport-Leser Peter B. fragt:
Gemäß einer orthopädischen Untersuchung vom Dezember 2012 wegen unklarer Beschwerden
im rechten Kniegelenk unter Laufbelastung und abgesichert durch Röntgen und
Kernspin-Befund habe ich am rechten Kniegelenk eine degenerative Problematik
im Bereich des Innenmeniskus-Hinterhorn sowie zusätzlich Abnutzungserscheinungen
im Bereich des Retropatellargelenks zw. Kniescheibe und Oberschenkelknochen.
Könnten Sie mich bzgl. der aus Ihrer Sicht angezeigten Gegenmaßnahmen etwas
unterstützen, vielen Dank vorab?
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Wunschgemäß darf ich Ihr Problem kommentieren und mit einem Maßnahmenkatalog
zu Ihrer geschätzten Verwendung unter Einbeziehung Ihres behandelnden Arztes
abrunden:
- Ich sehe Ihren MRT-Befund am Innenmeniskus von der Entstehung her im Zusammenhang
mit Ihrem O-Bein (varische Beinachse). Die zusätzlich vorhandenen Abnutzungserscheinungen
an der Kniescheibenrückfläche könnten durch eine überbewegliche und hochstehende
Kniescheibe bedingt sein, evtl. zusätzlich verstärkt durch ein muskuläres
Ungleichgewicht zwischen dem vorderen inneren (Vastus medialis) und vorderen
äußeren (Vastus lateralis) Oberschenkelmuskel. Gott lob sind Sie ja bisher
von schwerwiegenden Knorpelschäden an den beiden Problemzonen verschont geblieben,
sodass hier ein überlegtes Zuwarten mit entsprechenden Vorsichts- und Vorbeugemaßnahmen
aus meiner Sicht durchaus zu verantworten ist, zumindest vorerst.
- Was kann ich Ihnen daher jetzt vorbeugend wie auch therapeutisch vorschlagen,
um diese 2 Problembereiche im rechten Kniegelenk langfristig zumindest zu
verlangsamen bzw. in den Griff zu bekommen:
- Jeweils pro Quartal eine 4-Wochen-Kur als kombinierte Knorpelstabilisierungs-
und Schutzmaßnahme, bestehend aus 3 in dieser Situation bewährten Präparaten
(Orthomol Arthro plus Pulver/Kps./Tbl., artilane-Trinkampullen, Pro-Agil-Kps.),
die Sie jeweils abwechselnd ein um den anderen Tag einnehmen, am besten
abends nach dem Essen. Die Zusammensetzung dieser Präparate unterstützt
die Knorpelbelastbarkeit und verhindert überschießende Entzündungsprozesse
an den lädierten Stellen, die sich ungünstig auf den weiteren Gelenkknorpel-Bestand
und -Festigkeit auswirken würden. Evtl. bietet sich bei Ihnen ja auch
eine Hyaluronsäure-Serie mittels Injektion ins Gelenk an, wie von Ihrem
Orthopäden auch ins Spiel gebracht. Das würde ich aber davon abhängig
machen, wie sich das Beschwerdebild in Alltag und Sport entwickelt.
- Ihren so geliebten Laufsport sollten Sie mit viel Köpfchen weiter
betreiben können, d.h. Laufen nur auf weichem Untergrund und unter Verwendung
Ihrer Einlagen (regelmäßige Überprüfung deren Funktionalität) und natürlich
keine Überlängen (max. 60 Min. pro Einheit). Das Kniegelenk wird Ihnen
dabei ganz genau und zwar mittels Beschwerdebild signalisieren, wie es
sich mit der Belastungsverträglichkeit verhält und ob Sie „überzockt“
haben. Zu überlegen wäre eine zusätzliche und regelmäßige Gabe von täglich
4 x 2 Traumeel® S Tbl. (erhältlich in der Apotheke) und zwar jeweils
an den Trainingstagen. Dieses bewährte naturheilkundliche Kombi-Präparat
könnte mit seiner breiten phyto-therapeutischen Zusammensetzung dazu beitragen,
die Belastungsverträglichkeit zusätzlich zu stabilisieren. Das Präparat
ist gut verträglich, nur bei bekannter Pollenallergie ist Vorsicht geboten
und verlangt dann die Rücksprache bei Ihrem behandelnden Arzt.
- Desweiteren sollten Sie sich auch mit einer Krankengymnastik-Praxis
kurz schließen, die mit Ihnen dann ein gezieltes muskuläres Auftrainieren
Ihres M. vastus medialis in Angriff nehmen sollte, um so die Rückfläche
der Kniescheibe vor weiterer Fehlbelastung zu schützen.
- Sprechen Sie dann auch noch bitte bei Ihrem Orthopäden vor, was er von
einer Schuhaußenrand-Erhöhung von ca. 2.5 mm hält, die aber auch
in Ihre Alltagseinlagen integriert werden könnte. Damit käme der lädierte
Innenmeniskus etwas aus dem „mechanischen Schussfeld“. Was mit der verordneten
Genutrain-Bandage bei Ihnen bezweckt werden soll, weiß ich nicht. Da müssten
Sie dann nochmals genauer nachfragen, wann Sie selbige tragen sollen und
auch warum.
So, dann hoffe ich fürs Erste, dass Ihnen mit dieser Vorschlagsliste eine möglichst
lang anhaltende beschwerdefreie Zeit in Alltag und Sport beschieden ist. Eine
Operation ist aus meiner Sicht erst dann ohne Wenn und Aber indiziert, wenn
die Beschwerden zunehmen bzw. bereits unter Alltagsbedingungen auftreten und
das Knie immer wieder entzündlich reagiert. Hier sollten Sie dann aber auch
die Entscheidung nicht auf die lange Bank schieben und natürlich in allen Zweifelsfragen
stets Rat bei Ihrem behandelnden Orthopäden einholen.
Herzliche Grüße
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Meniskus-Schaden
LaufReport-Leserin Karina K. fragt:
Könnten Sie bitte ganz kurz zu meinem MRT-Befund des rechten Kniegelenks Stellung
beziehen, da ich bzgl. des fachärztlichen Statements des Radiologen nicht so
ganz durchblicke, der sich wie folgt geäußert hatte:
- Gonarthrose sowie Retropatellar-Arthrose mit teils höhergradiger Chrondropathie,
- ausgeprägte degenerative Meniskopathie des Außenmeniskus mit schräg zur
Meniskusunterfläche ziehender Rissbildung im Hinterhornbereich,
- Degenerationen mit intrameniskaler Rissbildung und beginnender Auffaserung
der Meniskusunterfläche im Bereich des Hinterhorns im Innenmeniskusbereich,
- keine Bandläsion, mäßiger synovialer Reizerguss im Kniegelenk, kein Nachweis
einer Bakerzyste.
Gemäß diesem Befund hat mein behandelnder Orthopäde jetzt zeitnah eine Kniespiegelung
vorgeschlagen, da er nicht bis Sommer warten wollte. Wie schlimm ist eigentlich
der vorliegende Befund und muss man wirklich eine Kniespiegelung machen? Und
was passiert, wenn ich die Spiegelung nicht machen lassen würde? Für die Beantwortung
meiner Frage, danke ich Ihnen im Voraus, mit freundlichen Grüßen.
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Kurz und schmerzlos hier die gewünschte Stellungnahme meinerseits:
- Wohl im Gefolge Ihrer beidseitigen Abnutzung (Degeneration) am Innen- und
Außenmeniskus des rechten Kniegelenks hat sich allmählich eine Kniegelenksarthrose
im Bereich der gelenkigen Verbindung zwischen Oberschenkelknochen und Schienbein
entwickelt, weil die normalerweise greifende Schutzfunktion der beiden Menisci
offensichtlich nicht mehr ausreichend gegeben war. Beim Außenmeniskus wird
die Sache noch kompliziert durch die vorhandene Rissbildung an der Unterfläche,
also in Richtung des Schienbeinplateaus, was als zusätzlicher Entzündungsfaktor
auf den Gelenkknorpel wirkt und damit den weiteren Knorpelabbau beschleunigt.
Der im MRT beschriebene Reizerguss hängt damit zusammen. Zusätzlich haben
Sie auch degenerative Veränderungen an der Rückfläche der Kniescheibe (Retropatellar-Arthrose),
aus welchen Gründen auch immer, die ja vorliegendem Befund sogar ausgeprägter
sind als im Bereich der Meniskusläsionen, also am Schienbein und am unteren
Ende des Oberschenkelknochens.
- Was ist Ihnen jetzt hier aus der Entfernung zu raten: Also, aus meiner Sicht
muss hier auf jeden Fall operativ interveniert werden, um eine ansonsten weiter
fortschreitende Knorpelschädigung möglichst zu verhindern. Mit Ihrem Operateur
sollten Sie aber vorab genau durchsprechen, was während der Kniespiegelung
(Arthroskopie) eventuell alles gemacht werden darf/muss. Wenn mit Ihnen vorab
nur eine diagnostische Spiegelung vereinbart würde, dann darf auch nur ins
Kniegelenk reingeschaut werden, aber nicht arthroskopisch operiert werden.
Aber, ich denke, mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit einer „Kniespiegelung“
war seitens Ihres Orthopäden automatisch eine arthroskopische Operation ins
Auge gefasst worden, was aber eben bei der Einwilligung zur Operation schriftlich
genau festgelegt werden muss.
- So, jetzt hoffe ich, Ihnen ein wenig weiter geholfen zu haben. Wann und
wie es mit dem Sport dann wieder losgehen kann, hängt vom Befund unter direkten
Sichtbedingungen und vom Ausmaß des Eingriffs ab.
Herzliche Grüße
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Sehnenscheidenentzündung
im Bereich des M. tibialis posterior
LaufReport-Leser Dietmar H. fragt:
Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,
ich bin 47, wiege bei 1.80 m 73 kg und seit 13 Jahren Triathlet über alle Distanzen.
Seit nunmehr 10 Monaten habe ich eine Sehnenscheidenentzündung am rechten Sprunggelenk
und zwar am Ansatz der M. tibialis posterior-Sehne an den Fußwurzelknochen.
Der Hausarzt diagnostizierte einen Senk-Spreizfuß, verschrieb Trainingspause,
Schuheinlagen und Stützstrumpf. Daraufhin habe ich ausschließlich Rad &
Schwimmen trainiert und ca. 2,5 Monate mit dem Laufen pausiert. Anfang Mai dann
wieder begonnen und das Sprunggelenk bedankte sich mit einer Verdickung am Sehnenansatz,
Ergüssen und leichtes Stechen am Sehnenansatz. Die dann von einem Orthopäden
veranlasste MRT-Aufnahme des Sprunggelenkes zeigte Flüssigkeitseinlagerung in
der Sehnenescheide, ansonsten keine Auffälligkeiten am Sprunggelenk. Mit dem
Ziel den anstehenden Triathlon-Wettkampf bekämpfte ich die Entzündung mit dem
Schmerzmittel Arcoxia® und Phlogenzym® sowie Physiotherapie (Stützmuskeltraining,
Tape, Stromtherapie etc.) Den Wettkampf konnte ich dann problemlos und schmerzfrei
durchführen. Anschließend pausierte ich für ca. 3 Wochen. Bei der Wiederaufnahme
kam es wiederum zu verstärkten Ergüssen am Gelenk und starkem Stechen am Sehnenansatz.
Wieder wurde Arcoxia® zur Hemmung der Entzündung eingesetzt plus einer anti-entzdl.
wirkende Spritze in die Sehnenscheide (Traumeel?). Zusätzlich wurde eine Eigenblut-Serumtheraphie
mit 7 Injektionen verordnet sowie spezielle Laufschuh-Einlagen. Die Übungsempfehlungen
gemäß einer durchgeführten Bewegungsanalyse bei einem Orthopädie-Schuhhaus praktiziere
ich seither. Leider ergab sich bisher insgesamt noch keine durchgreifende Verbesserung.
Seitens meines Orthopäden besteht daher nun die Auffassung, das Problem sei
nur noch operativ zu lösen. Hätten Sie hierzu einen Rat? Mit freundlichem
Gruß
Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Werde versuchen, etwas Licht in Ihre komplexe Symptomatik zu bringen. Zunächst
das m.E. Wichtigste vorne weg: Bis zur Einwilligung zu einer Op würde ich mir
an Ihrer Stelle noch reichlich Zeit lassen. Was ist daher jetzt zunächst zu
tun:
- Eine chronische Überlastung der Ansatzsehne des M. tibialis posterior muss
ja ohne Frage eine funktionelle Ursache haben, zumal er nicht zu den Muskeln
gehört, die beim Laufen dramatisch beansprucht werden. Seine Aufgabe: Heben
der Ferse und Heben des inneren Fußrandes (Supination). Eine Überlastung seines
Sehnenansatzgebietes an den Fußwurzeln (v.a. am Kahnbein) könnte beispielsweise
durch eine chronische Überbeanspruchung wegen Senk-Knickfuß bedingt sein,
wie ja bei Ihnen wohl auch vorhanden. Entsprechend sollten Sie sich nochmals
und zwar unbedingt an laufsportaffiner Stelle (www.laufexperten.de) bzgl.
Schuhwerk (Pronationsstütze) und korrespondierend stützenden Einlagen
beraten und betreuen lassen.
- Physiotherapie: Nach diesem langen Leidensweg ist es höchstwahrscheinlich,
dass das gesamte Bewegungsspiel im Fußwurzelbereich eingeschränkt ist. Entsprechend
sollten Sie zeitnah einen Physiotherapeuten aufsuchen, der eine manual-therapeutische
Zusatzqualifikation vorweisen kann. Und diesem sollten Sie sich anvertrauen
und dort zunächst einmal 8 – 10 Sitzungen anberaumen.
- An medikamentösen Therapien sollten Sie versuchen:
- Lokaler Kombi-Salbenverband mit 50% Ichtholan-Salbe in Kombination
mit Ibutop-Creme an schmerzender Stelle (für 10 Tage über Nacht, Vorsicht:
auf keinen Fall luftdicht mit Zellophan verpacken, sondern über den Verband
nur einen Strumpf ziehen).
- Für 4 Wochen in Kombination eine gezielte Enzymtherapie (z.B.
Therazym® Tbl., 3 x täglich 1 Tbl., jeweils 10 Minuten vor den Mahlzeiten)
mit hochdosierter Magnesiumgabe (z.B. Magnesium-Köhler Kps., abends
jeweils 1 Kps. nach dem Essen).
- Zusätzlich für zunächst 8 Wochen Orthomol Tendo®, ein innovatives
Sehnentherapeutikum und Nahrungsergänzungsmittel mit Bindegewebe-spezifischen
Nährstoffen wie Mangan, Kupfer, Kollagen-Hydrolysat, Enzymen und Omega-3-Fettsäuren,
empfohlene Dosierung: täglich eine Tagesdosis und zwar ebenfalls abends.
- Sportlich würde ich in den nächsten 4 Wochen Laufverzicht üben,
bis die Therapie greift und Sie funktionstechnisch und manual-therapeutisch
wieder auf der Höhe sind. In dieser Zeit jederzeit erlaubt Radfahren,
Schwimmen und Aqua-Jogging. Und dann erst Ihren neuerlichen Laufversuch
starten, über den Sie mir dann gern berichten können.
- Zu bedenken wäre übrigens auch, in dieser Reha- & Reparationsphase
einen gezielten Verzicht auf alle tierischen Produkte bis auf Wildfisch
und Bio-Milchprodukte zu praktizieren und anstelle dessen hochdosiert
pflanzliches Eiweiß zu verzehren (u.a. Weizenkeime, ungesalzene und
nicht geröstete Erdnüsse, Chia-Samen, Hanfsamen, Leinölfrüchte, Pinienkerne
und Sauerteig-Vollkornbrot) So limitieren Sie gezielt das über die Ernährung
ansonsten unvermeidlich anflutende Entzündungsneigung.
- Auch rate ich Ihnen zur Kontrolle Ihres Vitamin D-Spiegels (25-OH-Vitamin
D) zwecks Optimierung der neuro-muskulären Koordination. Als Sportler
sollten Sie hier einen Wert von zumindest 40 ng/ml aufweisen.
Ja, jetzt bleibt mir eigentlich nur noch, Ihnen gute Besserung zu wünschen
& zu hoffen, dass meine Tipps bei Ihnen auch anschlagen werden.
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Bandscheiben-Prolaps
LaufReport-Leser Beat E. fragt:
Hallo Herr Dr. Ziegler,
ich bin 50 und betreibe seit Jahrzehnten u.a. Ausdauersport (Laufen 3000 km/Jahr;
Rennrad 5000 km/Jahr). Vor drei Monaten erlitt ich einen Bandscheibenvorfall
im Lendenwirbelsäulenbereich L4/L5 mit Ausstrahlung ins linke Bein (leichte
Paresen). Die Rückenschmerzen sind nach wenigen Tagen abgeklungen. Aufgrund
des MRT-Bildes war allerdings eine rechtzeitige OP zur Entlastung des komprimierten
Nervs erforderlich. Diese ist gut verlaufen. Der Nerv wurde befreit, er ist
nicht beschädigt. Rückengymnastik zur Stabilisierung und Mobilisierung laufen
ok. Allerdings (noch) geblieben sind die Schwächen im linken Bein (Hüftbereich
und oberhalb des Knies sowie Fußheber). Gemäß allen Auskünften bräuchte es nun
„einfach seeehr viel Geduld“, was halt eben nicht die Stärke aktiver Sportler
ist. Kennen Sie diesen langen Heilungsverlauf (wenn überhaupt)? Wie lässt sich
dieser beschleunigen, besten Dank für Ihre Stellungnahme.
Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Vorausgeschickt sei der wichtige Hinweis, wonach es sich bei meinen online-Ratschlägen
generell nur um grundsätzliche Empfehlungen handelt, die Sie dann entsprechend
mit Ihrem behandelnden Arzt/Orthopäden nochmals durchsprechen müssen. Soviel
vorne weg und jetzt gleich mitten rein ins Thema:
In der Tat kann sich die vollständige Wiederherstellung der durch den Bandscheibenvorfall
in Mitleidenschaft gezogenen Nervenstrukturen zeitlich erheblich in die Länge
ziehen, auf Dauer persistierende Restbeeinträchtigungen nicht ausgeschlossen.
Welcher Maßnahmenkatalog hat sich aus in meiner Praxis bewährt:
- Gezielte Krankengymnastik (je nach Vorgaben des Operateurs), um die
ja offensichtlich noch lädierte Innervationsqualität bei den betreffenden
Muskeln zu verbessern, evtl. kombiniert mit vorsichtiger manueller Therapie
zur Beseitigung von vielleicht noch bestehenden Blockaden im Lendenwirbelsäulenbereich.
Falls von ärztlicher Seite nichts dagegen spricht, könnten diese Maßnahmen
auch mit dosiertem Pilates-Training ergänzt werden.
- Regelmäßige Stufenbett-Lagerung (täglich für 15 Minuten), d.h. Rückenlage
auf stabiler Unterlage einnehmen, Oberschenkel im 90° Winkel zur Leiste beugen
bei gleichzeitiger 90° Beugung im Kniegelenk, dabei Ihre Unterschenkel unterstützt
ablegen, was den betroffenen Wirbelsäulenbereich immer wieder entlastet, z.B.
nach längerem Sitzen.
- Evtl. hilft Ihnen ja auch, gerade nach längerer Zwangshaltung (langes Sitzen,
langes Autofahren), das zeitlich begrenzte Tragen einer speziellen Rücken-Bandage
(z.B. Lumbamed Plus-Bandage).
- Desweiteren angezeigt wäre bei Ihnen auch der Einbau von sogenannten Pufferabsätzen
in Ihre Alltagsschuhe, was für ein spürbares Entlastungsgefühl Ihres Wirbelsäulenbereichs
sorgt, indem Sie dann „wie auf Moos gehen“.
- Falls Ihre Matratze älter als 8 Jahre sein sollte, wäre auch ein Matratzenwechsel
anzuraten.
- Gute Erfahrungen habe ich auch mit dem dynamischen Sitzen auf einem sogenannten
Swopper gemacht. Näheres hierzu finden Sie im Internet, die vertreibende
Firma (Aeris-Impulsmöbel) sitzt in München.
- Als sportliche Alternative zum Laufen böte sich zunächst einmal Aqua-Jogging
im wohltemperierten Wasser an. Ihre Verträglichkeit von Radtraining auf
der Rolle müssen Sie einfach ’mal testen. Auch ein Versuch wert wären
Bergauf-Powerwalking bzw. Bergauf-Nordic Walking, das Sie dann
sukzessive durch lockere Bergaufläufe ergänzen können, je nach aktueller
Symptomatik und Empfehlungen Ihres Arztes.
- Ernährungsmedizinisch vermeiden Sie bitte konsequent Lebensmittel
mit entzündungsfördernder Potenz, d.h. kein Verzehr von tierischen Produkten
aus Mastbetrieben, Legebatterien und Zuchtfarmen. Gleichzeitig bauen Sie bitte
in Ihren Ernährungsplan alternativ Omega-3-Fettsäure-reiche Lebensmittel ein
(Wildfisch und Fleisch, Milchprodukte und Eier aus artgerechter Tierhaltung
sowie auch Chia-Samen, Lein- und Borretsch-Öl etc.).
- Sie ließen unerwähnt, was Sie bisher an medikamentösen Maßnahmen
zur schnelleren bzw. verbesserten Nervenregeneration eingesetzt haben.
Meinerseits habe ich in meiner langen Sportarztpraxis hier mit folgenden Medikamenten
und Wirksubstanzen gute Erfahrungen gemacht:
- Zunächst einmal für ca. 6 Wochen: Keltican® forte Tbl. (täglich
eine Tablette) im täglichen Wechsel mit einem Enzympräparat, das zusätzlich
regenerationsfördernde Vitamine enthält (z.B. Therazym® Tbl., Dosierung:
3 x täglich 1 Tbl., jeweils 10-15 Minuten vor dem Essen).
- Täglich ebenfalls für 6 Wochen: Phosetamin® NE Tbl., ein
Kombinationspräparat, das neben den für die Nervenfunktion wichtigen Mineralstoffen
(Magnesium, Kalium, Kalzium) mit Lezithin einen wichtigen Zellbaustein
enthält, der insbesondere für die ungestörte Funktion und Leistungsfähigkeit
von Zell- und Nervenmembranen unersetzlich ist. Mit einer täglichen Dosierung
von 3- bis 4-mal täglich 2 Tabletten unterstützen Sie daher die Wiedergewinnung
der bei Ihnen derzeit ja noch beeinträchtigten Nervenfunktion im betroffenen
linken Bein.
- Vitamin D hat ja als einziges Vitamin eigenständige Hormonwirkung
und greift u.a. in die sogenannte neuro-muskuläre Koordination an, also
in das bedarfsgerechte Zusammenspiel von Nervenaktivität und resultierender
Muskelfunktion. Lassen Sie sich daher bitte Ihren Vitamin D-Spiegel im
Blut bestimmen (25-OH-Vitamin D). In Ihrer Situation sollte der Blutwert
über 40 ng/ml liegen. Falls nicht, lassen Sie sich bitte ein hochdosiertes
Vitamin D-Präparat verschreiben (z.B. Dekristol® 20000 Kps.), die
Dosierung sollte dann Ihr behandelnder Arzt festlegen.
So, jetzt bleibt mir nur noch der Wunsch, dass ich mit meinen Anregungen ein
wenig zur Ihrer möglichst baldigen Genesung habe beitragen können
Ihr Dr. Ziegler

Sport & Leistenschmerzen
LaufReport-Leser Thomas P. fragt:
Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,
bin mittlerweile ziemlich verzweifelt und hoffe sehr, dass Sie mir helfen können.
Ich bin 31 Jahre, leidenschaftlicher Tennisspieler und spiele/trainiere ca.
4x pro Woche. Mitte August habe ich mir im Spiel eine klassische Oberschenkelzerrung
zugezogen. Da mitten in der Saison, habe ich die Schmerzen ignoriert und die
Matches bis September mit Wärmesalbe und Diclofenac Tabletten gespielt.
Bei der letzten Session Ende September wurden die Schmerzen dann zu groß und
ich musste abbrechen. Beschreibung der Symptome/Schmerzen: messerstichartige
Schmerzen in der linken Leiste und auf der linken Seite des Schambeins, vor
allem bei Ausfallschritten und ausschließlich bei sportlicher Aktivität. Im
Alltag habe ich fast keine Probleme. Leichtes Joggen (8,5 - 10 km/h auf Laufband)
und Fahrrad-Ergometer möglich, aber man spürt, "dass da was ist",
aber kein Schmerz, zusätzlich erscheint die linke Oberschenkelinnenseite (Adduktorenstrang)
leicht geschwollen. War bei verschiedenen anerkannten Sportärzten/Orthopäden:
Leistenbruch und weiche Leiste wurden ausgeschlossen, MRT der Leisten-, Adduktoren-
und Hüftregion unauffällig. Aktuelle Diagnose: Sehnenansatzreizung, evtl. zusätzlich
Knochenhaut-Entzündung/-reizung. Aktuelle Maßnahmen: 6x Krankengymnastik, weitere
6-12x sollen folgen, Medikation (Einnahme seit ca. 3 Wochen): täglich 5x2 Traumeel
S Tabletten, 2x Traumeel S Salbe, Anwendung 1-2x Pferdesalbe, 1 Teelöffel Ackerschachtelhalm,
10 g Kollagenhydrolysat, 5x3 Rhus toxicodendron C 12 Globuli, jeweils 1 Teelöffel
Curcuma, Ingwer, schwarzen Pfeffer/Cayenne Pfeffer, vermischt mit einem Esslöffel
Omega-3 Leinöl. Zusätzlich täglich: 1500 mg Glucosamin plus 1200 mg Chondroitin
(Daueranwendung seit mehreren Jahren nach einer Knie-Knorpel/Meniskus OP), sowie
2000 IU Vitamin D, Orthomol Tendo habe ich mir gestern bestellt. Mein Problem:
Trotz (quasi) Sportpause seit 8 Wochen, KG und umfangreicher Medikation verspüre
ich keine Verbesserung der Symptomatik beim Sport. Immer noch messerstichartige
Schmerzen beim Ansetzen von Sprints oder Ausfallschritten, vor allem an den
Sehnenansätzen über dem Schambein. Haben Sie eine Idee, was ich noch zusätzlich
machen könnte bzw. wie ich das Problem in den Griff bekomme? Mit welcher Ausfallzeit
habe ich zu rechnen? Im Voraus tausend Dank. Mit freundlichen Grüßen
Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Keine ganz leichte Fragestellung, die Sie mir da mit auf den Weg gegeben haben
und das auch noch aus der Entfernung, in der Tat. Bevor ich jetzt aber ins Detail
gehe, hier noch folgender Hinweis: Generell können meine per online gemachten
medizinischen Ausführungen keinen Verbindlichkeitscharakter haben. Diese sind
stets nur als grundsätzliche Empfehlungen aufzufassen, die dann mit Ihrem behandelnden
Arzt nochmals abzusprechen sind. Unter diesem Vorbehalt nachfolgend hier nun
meine Überlegungen, wie Ihrerseits gewünscht:
- Bei einem so massiven Befund, wie von Ihnen geschildert, müsste eigentlich
das MRT eindeutige Hinweise („Signalanhebungen“ im betreffenden linksseitigen
Sehnen-Muskel-Areal) auf die aktuell gestellte Diagnose liefern.
- Zusätzlich sollte im MRT auch die betreffende Schambeinregion nochmals genauer
unter die Lupe genommen werden. Speziell die Frage nach Knochenödem oder Ermüdungsfraktur
sollte man nochmals mit Ihnen erörtern, da diese Diagnosen ebenfalls Ursache
für die geschilderten Beschwerden sein könnten. Falls hier die Bildqualität
nicht optimal und aussagekräftig ist, müsste die MRT-Untersuchung eben wiederholt
werden. Allerdings ließen Sie unerwähnt, wie lange die vorliegende MRT-Untersuchung
bereits zurückliegt. Entsprechend könnte sich hier ja mittlerweile eine Veränderung
ergeben haben, die sich dann im Kontroll-MRT darstellt. Alternativ könnte
bei dieser Fragestellung auch eine Knochenszintigraphie weiterhelfen.
- Ihre aktuell eingeleiteten bzw. bereits laufenden Therapiemaßnahmen lassen
ja kaum Wünsche offen. Allerdings kann natürlich jede Therapie immer nur so
gut und hilfreich sein, wie sie auch zur Diagnose passt.
Drängen Sie dem entsprechend auf eine definitive Diagnosestellung, um anschließend
gezielt therapeutisch intervenieren zu können. Gern können Sie mich weiter auf
dem Laufenden halten.
Sportliche Grüße
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Gürtelrose
LaufReport-Leserin Michaela B. fragt:
Bei mir kam es letzte Woche und zwar quasi aus dem Nichts heraus zu einer schmerzlosen
und auch nicht juckenden Bläschenbildung am unteren seitlichen Brustkorb-Bereich
links sowie auch auf dem Rücken linksseitig etwa in Höhe der 10. – 12. Brustwirbel-Segmente.
Wie ich mittlerweile weiß, sind das typische Hautzeichen einer Gürtelrose (Herpes
Zoster), die als Zweiterkrankung auftreten kann und zwar typischer Weise nach
durchgemachter Windpocken-Infektion in der Kindheit. Zu meiner Person: 32-jährige
Läuferin, 4-5 Trainingseinheiten à 15-20 km pro Woche. Hatte in der letzten
Zeit auch Einiges an Stress zu bewältigen und zwar beruflich wie privat. Was
empfehlen Sie mir in meiner Situation und natürlich ganz wichtig: Wann kann
ich wieder mit dem Training beginnen? Die Laufeinheiten brauch‘ ich unbedingt,
um den Kopf frei zu kriegen. Als Therapie bekam ich von meiner Ärztin bisher
nur Aciclovir Tabletten sowie einen Vitamin B-Komplex zum Schlucken. Für eine
Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Gott lob haben Sie keine schwerwiegenden Begleitsymptome. Denn die Gürtelrose
kann sich im Einzelfall durchaus als wirklich schwere Erkrankung manifestieren.
Und auch nach Abklingen der Akutsymptomatik kann eine manchmal sogar viele Monate
andauernde nicht unerhebliche schmerzhafte Restsymptomatik („Post-Zoster-Neuralgie“)
zurückbleiben. Insofern liegt Ihre behandelnde Ärztin absolut richtig, wenn
Sie zur Vorsicht mahnt. Und nicht zu vergessen: Der Bläschen-Inhalt ist ansteckend.
Welche Maßnahmen sind zusätzlich noch anzuraten, um Ihrer Gürtelrose gezielt
zu Leibe zu rücken:
- Solange noch hautbezogen und/oder allgemeine Krankheitszeichen bestehen,
ist absolutes Sportverbot angesagt. Das kann sich durchaus 4 Wochen
hinziehen. Erst dann sollten Sie piano, piano wieder zum Laufen zurückkehren.
Allerdings spricht überhaupt nichts dagegen, bereits jetzt längere Spaziergänge
und lockeres Radfahren zu unternehmen, z.B. zur Arbeit.
- Das spezifisch Anti-Herpes-Viren-Mittel Aciclovir sollten Sie bekanntlich
insgesamt 7 Tage lang einnehmen und zwar 5 x täglich. Danach müssten eigentlich
die Hautveränderungen verschwunden sein.
- Das Abheilen der Bläschen können Sie mittels Kamille-Puder (z.B.
Chamo-Buerger®-Puder) unterstützen. Dabei aufpassen, dass Sie den Bläscheninhalt
nicht auf dem Körper oder sonst wo verteilen (Ansteckungsgefahr).
- Zusätzlich zum angeführten Vitamin B-Komplex-Präparat von Ratiopharm habe
ich in Ihrem Fall auch gute Erfahrungen mit:
- Unizink® Immun plus in Kapselform zur gezielten Unterstützung
der körpereigenen Abwehr, das neben dem bewährten Zink die Vitamine C
und E, das Spurenelement Selen sowie sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe
enthält. Empfohlene Dosierung: 1 Kps. täglich für 8 Wochen, am besten
abends nach dem Essen,
- Therazym® Tbl. zur flankierenden anti-entzündlichen Unterstützung,
empfohlene Dosierung: täglich 3 x 1 Tbl. für 2-3 Wochen, ca. 10 Minuten
vor dem Essen mit reichlich Flüssigkeit,
- Q10 Gerimed® flüssig, enthält Ubichinon, bekannt als unersetzliche
„Zündkerze“ für die aerobe Energiegewinnung in den Zell-Kraftwerken (Mitochondrien),
was den geforderten Zellen zur schnelleren Regeneration und der abverlangten
höheren Belastung heilsam unter die Arme greift, empfohlene Dosierung:
täglich 3 x 4-6 Tropfen für 12 Wochen, vor dem Schlucken längere Zeit
im Mund behalten.
Mit diesen Maßnahmen dürften Sie den Heilverlauf optimal unterstützen und gleichzeitig
auch der Gefahr von Dauerschmerzen gezielt entgegenwirken. Desweiteren sollten
Sie möglichst auch Ihren Stresslevel runterfahren, auf Alkohol für 12 Wochen
generell verzichten, direkte Sonneneinstrahlung meiden, auf regelmäßigen
und ausreichenden Schlaf achten und bei der Ernährung auf hochwertige
Biokost setzen (u.a. Weizenkeime, Nüsse, Kerne, Hülsenfrüchte, Bio-Obst
und Bio-Gemüse, gegrillter Fisch, frisch gepresste Säfte, grüner Tee, Amaranth-,
Quinoa- & Buchweizen-Produkte, Molat® etc.).
Gute Besserung & halten Sie mich gern weiter auf dem Laufenden, wenn Sie
wollen.

Laufen & Sarkoidose (II)
LaufReport-Leser German H. fragt:
Hallo lieber Herr Dr. Ziegler,
wie Sie wissen, bin ich Sarkoidose-Patient. Seit der letzten Untersuchung werde
ich nun doch wieder etwas intensiver trainieren und mich für die EM über 1500
m vorbereiten. Mein behandelnder Arzt hat mir aktuell sportliche Freigabe erteilt.
O-Ton: „Wenn Ihnen die Luft weg bleibt, dann merken Sie das schon und müssen
ehedem langsamer laufen." Ihre medikamentösen Empfehlungen beherzige ich
und nehme daher seit zwei Monaten regelmäßig: Omega-3-power-Pulver, Gerimed
Q10-Tropfen sowie Traumeel S Tabletten. Beim letzten Lungenfunktionstest hatte
ich einen Sauerstoff-Partialdruck von pO2 = 88 mm Hg (ohne Belastung), nach
3 Min. Bel. mit 100 Watt 69 mm Hg, bei 180 Watt 72 mm Hg und bei 250 Watt-Belastung
einen Sauerstoff-Partialdruck von 75mmHg. Was sagen Sie zu diesen Werten? Gibt
es in der Zwischenzeit therapeutische Möglichkeiten, die Krankheit generell
zu heilen?
Ich hoffe, Sie haben für mich noch ein paar Tipps parat und viele Grüße.
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Aus HP wunschgemäß ein neuerliches kleines Lebenszeichen plus Kommentierung
Ihrer Anfrage:
- Nach wie vor gibt es m.W. leider keine neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse
bzgl. der Entstehung und bzgl. einer ursächlich greifenden Therapie bei Sarkoidose
(Morbus Boeck).
- Wie bei allen chronischen Erkrankungen, bei denen das Immunsystem einbezogen
ist, sollte man allerdings generell darauf achten, nicht massiv in eine Sauerstoffschuld
reinzurennen (Ausnahme 100 m- und 200 m-Läufe), um ein überschießendes
Anfluten von Sauerstoff-Radikalen zu vermeiden, die ihrerseits wiederum
das Immunsystem erheblich schwächen könnten. Andererseits besteht allerdings
wissenschaftliche Übereinstimmung darüber, dass wir existentiell und immer
wieder eine (dosierte) Radikalbildung brauchen, um über spezifische Signalketten
u.a. die Erythropoietin-Bildung in der Niere zu stimulieren, die wiederum
für eine adäquate Blutbildung im Knochenmark verantwortlich zeichnet.
- An zusätzlichen Therapeutika könnte ich Ihnen bei Ihrem Krankheitsbild
jetzt noch empfehlen:
- Gelum-Tropfen (eingesetzt und bewährt als Sauerstoffaktivator,
bewährt bei latenter Übersäuerung und allen chronischen Erkrankungen),
weitere Details entnehmen Sie bitte der Produkt-Information, zu erhalten
über Apotheke oder Internet.
- CYL flüssig (CYL steht für Change Your Life)
, enthält Alpha-Ketoglutarat und 5-Hydroxy-Methylfurfural, die als wissenschaftlich
gesicherte körpereigene hocheffektive Radikal- sowie Ammoniakfänger wirken.
Herzlicher Gruß, weiterhin alles Gute & halten Sie mich auf dem Laufenden!
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Sarkoidose
LaufReport-Leser German H. fragt:
Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,
Anfang dieses Jahres wurde bei mir eine Lungen-Sarkoidose festgestellt. Für
mich als leidenschaftlicher und auch erfolgreicher Senioren-Leichtathlet ist
diese Diagnose natürlich wirklich nicht erfreulich. Was können Sie
mir bei dieser Krankheit raten, ist sie überhaupt heilbar?
Mit sportlichen Grüßen
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Wie Sie sicherlich mittlerweile wissen, handelt es sich bei der Sarkoidose
(Morbus Boeck) um eine chronische Erkrankung des Bindegewebes mit Granulom-Bildung
(Knötchenbildung), die bei Männern mit einem Altersgipfel meist zwischen dem
20. und 40. Lebensjahr auftritt. Was bedeutet dies im Detail für Sie:
- Die genaue Ursache der Krankheit ist bis heute leider nicht bekannt.
- Auch sind die therapeutischen Möglichkeiten begrenzt. Sie beschränken
sich derzeit v.a. auf die Beherrschung und Linderung von evtl. ausgeprägt
vorhandenen Symptomen. Gerade wenn es zu deutlichen Funktionseinschränkungen,
z.B. in der Lunge, gekommen ist, kommt oftmals Kortison zum Einsatz. Allerdings
ist dieses Therapieregime umstritten, da es nach dem Absetzen oftmals zu einem
Wiederaufflammen der gleichen Symptomatik kommt. Einigermaßen hoffnungsvoll
stimmt die Tatsache, dass es nicht selten (bis zu 60%) zu spontanen Rückbildungen
und damit zu einer deutlichen Besserung der Sarkoidose-Symptomatik kommt.
In manchen Fällen wird auch Methotrexat gegeben, um Kortison einzusparen.
In der Langzeittherapie finden auch Immunsuppressiva wie Azathioprin oder
Chloroquin Verwendung.
- Alle diese Therapien müssen natürlich bzgl. evtl. unerwünschter Nebeneffekte
engmaschig ärztlich überwacht werden. Kontrollieren Sie regelmäßig
bitte auch Ihren Kalziumspiegel-Spiegel im Blut, da es durch Einflussnahme
auf den Vitamin D-Stoffwechsel, krankheitstypisch für Sarkoidose, zu einem
Anstieg des Kalziumspiegels im Blut kommen kann, was dann die Bildung von
Nierensteinen begünstigt.
- An wichtigen Ernährungsfaktoren zur flankierenden Unterstützung des
Heilverlaufes greifen Sie bitte regelmäßig auf Grüngemüse, Salat, Bio-Eiweiß
(Wild, fetter Wildfisch, Biofleisch) und Bio-Milchprodukte zurück, um über
diese Ernährungsausrichtung gezielt eine weitere Zunahme der Entzündungsabläufe
der für die Sarkoidose typischer Weise überschießend ablaufenden Entzündungsprozesse
zu verhindern, was nur mittels tierischer Bioprodukten und Vegetabilien durch
ihren bedarfsgerecht hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren gewährleistet ist.
Details hierzu können Sie auch meinem neuen Ernährungsbuch „Power ist essbar“
entnehmen (siehe hierzu den Button in LaufReport unter meiner Rubrik
Sprechstunde.
- Flankierend empfehle ich Ihnen eine hochdosierte und isolierte Gabe von
tierischen Omega-3-Fettsäuren (z.B. in Omega-3-power® Pulver von
KyraMed Biomol Naturprodukte) zur effektiven Entzündungslimitierung und damit
Besserung der Symptome. Der Effekt müsste sich nach ca. 4 Wochen bemerkbar
machen.
- Des Weiteren sollten Sie einen Therapieversuch mit Traumeel® S Tabletten
für mindestens 8 Wochen starten: als Dosis bei diesem bewährten Komplexhomöopathikum
empfehle ich 5 x 2 Tbl. pro Tag, einfach unter der Zunge zergehen lassen.
Nebenwirkungen sind nicht zu erwarten, es sei denn, Sie sind ausgeprägter
Pollen-Allergiker. Dann käme dieses Präparat für Sie allerdings nicht in Frage.
- Ebenfalls einen Therapieversuch wert ist die regelmäßige Einnahme von
Coenzym Q10-Tropfen (z.B. Gerimed Coenzym Q10®) und zwar kontinuierlich
über mindestens 3 Monate. Die Gabe erfolgt zur Unterstützung Ihrer körpereigenen
anti-oxidativen Kapazität und Leistungsfähigkeit. Mit dieser Strategie soll
über einen anderen biochemischen Weg das Entzündungsgeschehen in Ihrem Körper
zusätzlich günstig und therapiefördernd beeinflusst werden. Hier empfehle
ich 3 x täglich 5 Tropfen, jeweils nach dem Essen.
- Gegen moderate sportliche Aktivitäten im Grundlagenausdauerbereich
spricht eigentlich nichts, am besten OwnZone-gesteuert. Bekanntlich moduliert
dieses Belastungsprofil das Entzündungsgeschehen ebenfalls positiv und damit
krankheitslimitierend. Inwieweit Sie wieder in Richtung Leistungssport unterwegs
sein können, muss der weitere Krankheitsverlauf entscheiden.
Alles Gute zunächst & halten Sie mich bitte bzgl. des weiteren Geschehens
auf dem Laufenden, danke vorab.
Herzlicher Gruß
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Plantarfasziitis
LaufReport-Leserin Melanie K.-A. fragt:
Hallo Herr Dr. Ziegler,
ich bin 36 Jahre alt, 1,70 m groß, ca. 55 kg schwer und eine leistungsorientierte
Läuferin. Mein Problem ist eine akute Plantarfasziitis am Sehnenansatz unter
der Ferse. Seit Anfang Mai habe ich hier akute Beschwerden. Sie traten unmittelbar
nach den Dt. Meisterschaften über 10.000 m in Marburg am nächsten Morgen auf.
Diese Strecke bin ich damals mit Spikes gelaufen. Ein MRT wurde bereits gemacht,
Fersensporn wurde hierbei ausgeschlossen. Diagnose: Akute Entzündung am Sehnenansatz
der Plantarfasziitis, desweiteren befindet sich eine Zyste im umliegenden Gewebe.
Ich erhielt bereits 2x Kortison, z.Zt. nehme ich noch Voltaren-Tabletten. Laufen
kann ich nun bereits seit 6 Wochen nicht mehr. So richtig lässt sich trotz Ruhe
keine "richtige" Verbesserung erkennen, jetzt ist eine Strahlentherapie
angedacht. Mein Training besteht zurzeit nur aus Radfahren, um nicht ganz die
Form zu verlieren. Die DM ist gelaufen, jetzt steht auch noch die EM im August
in Frage. Einlagen wurde inzwischen auch angefertigt, welche ich auch im Alltag
trage. Gehen tue ich auch möglichst wenig und weitestgehend über den Vorderfuß
mit ganz leichter Abrollung über die Ferse. Was kann ich tun? Mit welchem Zeitfenster
werde ich voraussichtlich rechnen müssen, bevor ich wieder mit Lauftraining
beginnen kann? Vielen Dank für Ihre Antwort & Hilfe.
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Das Problem einer schmerzhaft-entzündlichen Reizung der sehr derben Plantarfaszie
im Bereich der Fußsohle (medizinisch-anatomisch exakt eigentlich Aponeurosis
plantaris) steht bei Läufern & Läuferinnen meist mit der individuellen Fußstatik
in einem ursächlichen Zusammenhang (extremer Hohlfuß oder auch extremer Plattfuß).
Auch längeres Vorfußlaufen, wie bei Ihnen ja geschehen, kann bei entsprechender
Bodenbeschaffenheit in Verbindung mit nur ungenügend gedämpftem Schuhwerk (Spikes)
die geschilderte Symptomatik auslösen, da dieser kräftige Sehnenzug, ausgehend
vom Fersenbein, sich in 5 Zügel spaltet, die dann jeweils am Bandapparat der
5 Zehengrundgelenke verankert sind. Aber was ist jetzt aus meiner Sicht zu tun:
- Vielleicht wäre schuhtechnisch ja ein Versuch mit einem MBT-Schuh
für den Alltag sinnvoll.
- Einlagentechnisch wurde ja bei Ihnen bereits reagiert, ich hoffe,
in die richtige Richtung.
- Desweiteren würde ich mich mit einem fundiert arbeitenden Physiotherapeuten
zusammen tun, der die Zehengrundgelenke mobilisiert, da ja ein erhöhter
Zug auf das Fersenbein über rigide Zehengrundgelenke Ihre Symptomatik verstärken
kann.
- Zusätzlich würde ich die Waden- und lange Fußmuskulatur im Wadenbereich
(Zehenbeuger) für ca. 2-3 Wochen mittels detonisierendem Kinesio-Tape
versorgen.
- Sportlich wäre bei Ihnen tägliches Aqua-Jogging empfehlenswert. So bleiben
Sie sportartspezifisch am Ball, ohne Ihre lädierte Plantarfaszie unnötig zu
strapazieren.
- An medikamentösen Maßnahmen bieten sich an:
- Für zunächst 8 Wochen hochdosiert tierische sowie pflanzliche Omega-3-Fettsäuren
– im Grammbereich (Präparate: Omega-3-100%® pflanzlich der Fa. Adana Pharma
in Kombination mit Omega-3-Power®-Pulver der Fa. KyraMed)
- Für ca. 6 Wochen Hochdosiert Enzyme (z.B. Therazym® Tbl.
- Fa. Köhler Pharma) tägl. 3 x 1 Tbl., jeweils vor dem Essen
- Ebenfalls für 6 Wochen hochdosiert Magnesium (z.B. Magnesium-Köhler®
Kps. - Fa. Köhler Pharma), abends 2 Kps. mit reichlich Flüssigkeit
- Für 4 Wochen hchdosiert Traumeel® S Tbl. (Fa. Heel), über
den Tag verteilt tgl. jeweils 5 x 2 Tbl., am besten langsam unter der
Zunge zergehen lassen, Vorsicht bei bekannter Pollenallergie.
- Ich würde die Voltaren®-Tbl. zunächst absetzen (evtl. auf Dauer
Magenprobleme!) und mal schauen, was das meinerseits vorgeschlagene neue
Therapie-Regime bewirkt.
- Zu den evtl. zu erwartenden positiven Effekten durch Röntgen-Reizstrahlung
kann ich nichts sagen, da ich zu dieser Indikation keine eigenen therapeutischen
Erfahrungen habe. Gut dokumentiert sind Erfolge bei Fersensporn, der ja
bei Ihnen röntgenologisch ausgeschlossen wurde.
Ja, dann alles Gute und halten Sie mich doch bitte auf dem Laufenden
Sportlicher Gruß
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Einschlafen der Füße und Zehen bds.
LaufReport-Leser Timo H. fragt:
Hallo Herr Dr. Ziegler,
meine Frau läuft seit ca. einem Jahr regelmäßig. Nach anfänglich eher kleineren
Umfängen bereitet Sie sich aktuell auf Ihren ersten HM vor. Von Anfang an hatte
Sie aber das Problem, dass ihr beim Laufen die Zehen einschlafen, manchmal nur
links, manchmal nur rechts und manchmal beide Füße, manchmal nur einzelne Zehen,
manchmal alle. Das Ganze geschieht unabhängig davon, mit welchen Schuhen, welche
Strecken und auf welchem Untergrund sie läuft. Auch egal, ob sie Kompressionsstrümpfe
verwendet oder, oder etc. Gemäß unlängst durchgeführter Laufberatung benötigt
sie Stabilschuhe. Aber auch in Neutralschuhen oder in leichten Wettkampfschuhen
hat sich dieses Problem bisher nicht erledigt. Hätten Sie einen Rat für uns?
Freundliche Grüße.
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Überschaubare Symptomatik, die aber komplexe Ursachen haben kann:
- Ursächlich zunächst naheliegend wäre ein zu klein gewählter Schuh,
wobei dann aber meist gerade das Zehenbett aufjaulen und entsprechend die
Zehennägel der längsten Zehen mehr oder weniger schnell blau unterlaufen sein
würden.
- Da die Symptomatik ja offensichtlich seit Beginn der Laufaktivitäten auftrat,
sollte unbedingt und auf das Genaueste die Fußstatik orthopädisch gecheckt
werden und dabei v.a. auf das Vorhandensein eines Hohl-Knickfußes und eines
Hallux rigidus (schlechte Beweglichkeit im Großzehengrundgelenk mit reaktiver
Ausweichbewegung) geachtet werden, beides Phänomene, die bahnend für die geschilderte
Symptomatik wirken könnten.
- Natürlich muss auch an internistische Ursachen gedacht werden, also
die Frage nach der Qualität der Beindurchblutung geprüft werden, was zunächst
einmal ganz einfach mittels Erhebung eines Routine-Pulsstatus beim Hausarzt
abzuklären ist. Negativ bahnend für das geschilderte Problem könnten hier
Faktoren wirken wie Alter, Raucher-Vorgeschichte, Körpergewicht, hoher Blutdruck,
Diabetes mellitus, erhöhtes LDL-Cholesterin, erhöhte Triglyzeride etc.).
- Plädiere in Ihrem Fall umgehend auch für einen kompletten Labor-Check,
da z.B. auch ein Eisenmangel (vegetarisch ausgerichtete Lebensweise und/oder
starke Regelblutung) die geschilderten Symptome provozieren kann! Folgende
Parameter lege ich Ihnen daher dringend ans Herz: Neben Ferritin und Transferrin
v.a. auch Blutbild mit Differential-Blutbild, Blutsenkung, Blutzucker, Kalium,
Magnesium, Calcium, Selen, TSH, Homocystein, Gesamt-Eiweiß und nicht zu vergessen
auch 25-OH-Vitamin D. Vitamin D spielt gerade auch beim Sportler eine
besondere Rolle und zwar wg. der Steuerung der neuro-muskulären Abläufe, also
der Umschaltung von Nerv auf Willkürmuskulatur. Entsprechend sollte der Wert
bei Sportlern auf jeden Fall >30 ng/ml (= 75 nmol/l) liegen.
- Sollte Ihre Frau zu den notorischen Fischabstinenzlern zählen, wäre
evtl. auch ein mehr oder weniger ausgeprägter Mangel an tierischen Omega-3-Fettsäuren
(EPA, DHA) ein Erklärungsansatz. Wenn dem so ist, empfehle ich umgehend eine
konsequente Supplementierung mit tierischen Omega-3-Fettsäuren (Präparat:
Biomol Omega-3-power® Pulver, angenehm nussiger Geschmack, Details hierzu
siehe unter dem Button in meiner online-Sprechstunde in Laufreport), Dosierung
zunächst einmal für 8 Wochen täglich abends 2 Messbecher nach dem Essen, gelöst
z.B. in Apfel- oder Ananas-Saft. Weitere inhaltliche Details zu diesem spannenden
Thema können Sie auch meinem neuen Ernährungsbuch „POWER ist essbar“
entnehmen, Bestellungsmodalitäten ebenfalls über Button in meiner online-Sprechstunde.
-
Beim geschilderten Beschwerdebild legitim ist auch die Frage nach dem Ausmaß
der Schweißneigung unter Belastung und damit auch die Frage nach einem vielleicht
nicht ordnungsgemäß bedienten Mineralhaushalt. Tatsache ist nun ‘mal,
dass unsere magnesiumverarmten Böden eine bedarfsgerechte Magnesium-Versorgung
beim Sportler mit seinem regelmäßig mehr oder weniger hohen schweißbedingten
Magnesiumverlust erschweren bis unmöglich machen. Daher sollte Ihre Frau natürlich
einerseits regelmäßig auf magnesiumreiche Lebensmittel wie Wildreis,
Hülsenfrüchte (Erbsen, Bohnen, Linsen, Soja, Erdnüsse), Sonnenblumenkerne, Fenchel,
Brokkoli, Amaranth Quinoa und Molke setzen und zusätzlich speziell magnesiumreiches
Mineralwasser verwenden (z.B. Rosbacher Mineralwasser oder Gerolsteiner). In
diesem Zusammenhang wäre auch die Gewichtung auf Sauerteigprodukte beim Verzehr
von Backwaren wichtig, was die Magnesiumresorption im Darm verbessert (wg. enzymatischen
Abbaus des Resorptionsblockers Phytat). Sofern zutreffend wäre auch ein differenzierter
Umgang beim Alkohol- und Koffein-Quantum zu erwägen, beide ja bekannter Maßen
„gefährliche Magnesium-Räuber“ über die Nieren. Zusätzlich sinnvoll wäre m.E.
auch die vorübergehende Einnahme eines gut verträglichen und hochdosierten
Magnesium-Präparat zur gezielten Aufsättigung der Magnesium-Depots (durchgängig
für zunächst 8 Wochen). Ich habe hier sehr gute Erfahrungen mit dem Präparat
Magnesium-Köhler® gemacht, empfohlene Dosierung: abends 2 Kps. mit
reichlich Flüssigkeit. Das Präparat ist übrigens frei von Gluten und Laktose.
Ja, dann viel Erfolg beim Umsetzen und Kurieren und halten Sie mich doch bitte
auf dem Laufenden, was sich perspektivisch ereignet hat, danke!
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Kniegelenksarthrose
LaufReport-Leser Nordén H. fragt:
Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,
ich hatte letzte Woche eine arthroskopische Operation am rechten Kniegelenk
mit folgender Diagnose: Knorpelschaden II. bis III. im Bereich des inneren Kondylus
des Oberschenkelknochens, korrespondierender Knorpelschaden II. - III. am inneren
Schienbein-Plateau, zusätzlich femoro-patellare Dysplasie mit Lateralisation
der Kniescheibe und reaktiv ausgedehntem Knorpelschaden II. - III. im Bereich
der Rückfläche der Kniescheibe und korrespondierend III. Grades auch noch im
Bereich des Gleitlagers des Oberschenkelknochens. Durchgeführt wurden eine Glättung
des Knorpels und eine funktionelle Kniescheibenversetzung (laterales Release).
Nun meine Frage: Was kann ich ernährungsseitig tun, um den Heilungsprozess zu
beschleunigen bzw. den nicht unerheblichen Knorpelschaden bzw. -verlust wieder
aufzubauen oder zumindest den vorhandenen Rest zu bewahren? Zu meiner Sportart:
Ich bin Marathon-/Ultraläufer. Vielen Dank für Ihren Tipp und viele Grüße.
Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Also, ganz ehrlich, das sieht bei Ihnen insgesamt nicht gut aus. Zum weiteren
Vorgehen:
- Zunächst einmal würde ich für 6 Wochen das natürliche Kombinationspräparat
Traumeel® S einnehmen, um die Operationsfolgen entzündlich zu limitieren
und die regenerativen Prozesse zu unterstützen (Dosierung: 5 x 2 Tbl. pro
Tag, langsam unter der Zunge zergehen lassen). Das Präparat ist gut verträglich
und es bestehen keinerlei Bedenken bzgl. dieser hochdosierten Einnahme, sofern
Sie kein Pollen-Allergiker sind.
- Die Ursache für Ihren schweren Knorpelschaden an der Kniescheiben-Rückfläche
erklärt sich logisch aus dem langjährig bestehenden asymmetrischen Belastungsprofil.
Die ausgeprägte Knorpelschädigung im Bereich des inneren Gelenkspalts kann
allerdings ursächlich nur von einem bereits länger bestehenden medialen Meniskus-Schaden
oder aber einem extremen O-Bein (Achsenfehlstellung) herrühren. Auf
jeden Fall sollten Sie an Ihren Alltagsschuhen umgehend eine Schuhaußenrand-Erhöhung
von ca. 3 mm anbringen lassen und zwar beidseits, um so das lädierte Areal
funktionell ein wenig aus der Hauptbelastung zu bringen.
- Zusätzlich müssen Sie versuchen, das Fortschreiten Ihres schweren Knorpelschadens
zumindest zu stoppen. Neuer Gelenkknorpel wird sich nicht bilden (können),
im günstigsten Fall entsteht Ersatzknorpel, der Bewegungsschmerz verhindert.
Hier sollten Sie unbedingt mit Ihrem Orthopäden Rücksprache nehmen, ob er
bei Ihnen das Einbringen von Hyaluronsäure als Gelenk-spezifischen Schutz-
und Ernährungsfaktor in den Gelenkspalt mittels Spritze für angezeigt sieht.
Gute Erfahrungen habe ich hier mit dem Präparat OSTENIL® PLUS gemacht.
Es genügen hier zunächst 3 Spritzen im richtigen zeitlichen Intervall.
- Zusätzlich kann ich Ihnen bei Ihrer Problematik eine sogenannte bilanzierte
Diät empfehlen und zwar mit den beiden Produkten Orthomol Arthro plus®
und Artilane® Trinkampullen, die Sie dann im täglichen Wechsel einnehmen.
Sie beginnen hier am besten sofort für zunächst 3 Monate und unterbrechen
nur an den „Spritzentagen“. Die parallele Einnahme von Traumeel® S
Tabletten bedeutet kein Hindernis. Diese Kur wiederholen Sie dann bitte
jeweils einen Monat pro Quartal für die nächsten 1-2 Jahre. Sprechen Sie bitte
auch Ihren Orthopäden an, wann es Sinn macht, den Arthrose-Verlauf mittels
MRT-Diagnostik zu kontrollieren.
- An Laufen ist bei Ihnen in den nächsten 8-10 Wochen gar nicht zu denken,
wie Sie sich vorstellen können. Ich hege auch massive Zweifel, inwieweit eine
Ultrabelastung überhaupt noch jemals für Sie wieder angezeigt bzw. möglich
sein wird, wenn Ihnen Ihr Kniegelenk ohne künstlichen Ersatz lieb und teuer
ist. Evtl. könnten Sie nach der angezeigten Karenz z.B. lockere Bergaufläufe
als laufspezifische Einheit machen, dabei die Bergab-Passagen in Serpentinen-Manier
nur gehend oder locker trabend. Dadurch bekommen Sie auch ein Gefühl, was
Ihr Gelenkknorpel überhaupt noch toleriert. Als Lauf-Ersatz wären folgende
Alternativ-Sportarten sportmedizinisch-präventiv zu empfehlen: Aqua-Jogging,
Schwimmen (Kraulen), Radfahren oder Mountainbiking, Cross-Trainer und Ski-Langlauf.
- Ernährungsseitig sind Sie gut bedient mit dem Studium meines neuen Ernährungsbuches
„Power ist essbar“, Details hierzu entnehmen Sie bitte meine Rubrik
Sprechstunde unter www.Laufreport.de
- Laborchemisch lassen Sie bitte zeitnah Ihren 25-OH-Vitamin D-Spiegel
bestimmen. Der Plasmaspiegel sollte hier generell über 30 ng/ml liegen. Falls
nicht, müssen Sie Ihr Depot schnellstmöglich mit dem Präparat Dekristol®
20 000 IE (in Kapselform) auf sättigen, da Vitamin D u.a. die neuromuskuläre
Koordination steuert und damit durchaus präventiv in Ihr Arthrose-Geschehen
im Kniegelenk eingreifen kann. – Alles Gute und hoffentlich waren meine Überlegungen
nicht allzu niederschmetternd für Sie, was mir sehr leid täte.
Sportliche Grüße
Ihr Dr. Ziegler

Triathlon & Schambeinentzündung
LaufReport-Leser Jürgen P. fragt:
Hallo Hr. Dr. Ziegler,
bin 43 Jahre, leidenschaftlicher Triathlet, trainiere seit 1993 in dieser Sportart
und zwar hauptsächlich für regionale Sprint-Events. Bei 4 Ironman-Veranstaltungen
konnte ich jeweils in 10 Std. finishen. Seit ca. 2 Jahren plagt mich jetzt eine
Schambeinentzündung, die ich nicht wirklich weg bekomme. Wiege nur 71 kg und
habe keine Fußprobleme. Seit 4 Monaten habe ich richtiges Trainieren eingestellt,
um die Verletzung endlich mal gezielt auszukurieren. Alles, was ich noch mache,
ist Schwimmen mit dem Pool-Boy. Jeden 3.Tag betreibe ich auch Rumpfstabilisation
und schlucke Omega 3-Pulver. Bei meiner letzten MRT wurde in Höhe LWK 4/5 ein
leichter Bandscheibenvorfall festgestellt. Mir wurde dann Fango und Massage
verschrieben. Dort erst bemerkte ich, dass es nach der Massage auch meinem Schambein
schlechter ging. Kann es da irgendeinen Zusammenhang geben? Habe im Netz schon
viel gelesen, konnte dazu aber nirgends etwas finden. Mein Orthopäde weiß sich
auch keinen Rat. Nächste Woche suche ich einen Neurochirurgen auf. Bin ganz
unten angekommen. Wissen sie noch einen Rat?
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Die für Ihre Symptomatik meist verantwortlichen 3 Muskelschichten der Adduktoren
werden gemeinsam mit den vorderen und hinteren Oberschenkelmuskeln zu der vom
Becken entspringenden Oberschenkelmuskulatur gerechnet. Alle Adduktoren nehmen
ihren Ursprung vom Schambein und müssen gerade im Laufsport bzw. in der Laufdisziplin
beim Triathlon eine Menge leisten: Beugung und Streckung im Hüftgelenk, Stabilisierung
des Standbeins, Heranziehen des Beins etc.. Alles zusammen kann zu unangenehmen
Überlastungsbeschwerden in ihrem Ursprungsbereich am Schambein führen, wie ja
auch von Ihnen seit einiger Zeit leidvoll registriert. Interessant zu wissen
wäre noch, ob das Problem nur einseitig gegeben ist? Was ist aus meiner Sicht
zu tun:
- Zunächst einmal sollte ein Fachmann/eine Fachfrau Ihre Fuß-Biomechanik
& Ihre Beinachsen im Rahmen einer videogestützten Laufanalyse
genauestens unter die Lupe genommen werden. Ich würde in Ihrem Fall auf jeden
Fall eine Gesamtvermessung anstreben, also auch die Wirbelsäule (Achsenskelett)
genau checken. Nicht dass eine Fußstatik-Problematik sich nach oben bis zum
Becken fortsetzt, um sich dann als Adduktoren-Überlastungsproblem zeigt. Hören
Sie sich genau um, wer in Sachen Laufanalyse und biomechanischer Vermessung
in Ihrer Gegend Profi ist. Natürlich können auch die falschen Laufschuhe (instabil,
alt, zu weich, zu hart – weil evtl. in der Waschmaschine gewaschen, was „den
Tod aller Weichmacher“ in der Sohle bedeuten würde) negativ bahnend wirken.
Nicht selten kommen die Schuhe schief bereits aus der Produktion, was durch
einfaches Hinstellen auf einen ebenen Untergrund heraus zu bekommen ist.
- Das Ihrerseits geschilderte Becken-Bauchmuskulatur-Stabilisierungsprogramm
sollte unbedingt Pilates- & Yoga-Elemente enthalten, um so vom Rumpf her
gezielt Stabilität und Ruhe in die komplexen Funktionsabläufe im Becken-Beinbereich
zu bringen.
- Interessant zu überprüfen wäre auch die Frage, ob bei Ihnen eine irgendeine
Bauch-Op vorausging. Dann müsste Ihr physiotherapeutisches Programm durch
eine kompetente osteopathische Behandlung ergänzt werden.
- Diagnostisch wichtig wäre auch die Fahndung nach einem evtl. bestehenden
Vitamin D-Mangel, wo doch dieses Hormon-Vitamin wichtige Funktionen im Bereich
Schmerzwahrnehmung und neuromuskulärer Koordination wahrnimmt. Im Sportbereich
sollte der 25-OH-Vitamin D-Spiegel bei >35 ng/ml liegen. Abfallende Vitamin
D-Spiegel finden sich in unseren Breiten typischer Weise im Herbst-Winterzeitraum,
also jeweils zwischen Oktober und Februar/März.
- Medikamentös würde ich Ihnen zu einer gezielten und hochdosierten
Kombinationstherapie über ca. 8 Wochen raten und zwar mit folgenden
Präparaten:
- Omega-3-Fettsäuren im Grammbereich (mittels Omega-3-power®
Fischölpulver der Fa. KyraMed Biomol Naturprodukte, angenehm nach Nuss-Caramel
schmeckend, abends 2 Esslöffel, eingerührt z.B. in Fruchtsaft oder Joghurt
etc.),
- parallele Einnahme des Komplex-Homöopathikums Traumeel® S Tabletten,
(Dosierung: 6 x 2 Tabletten/Tag, jeweils langsam unter der Zunge zergehen
lassen),
- bei Bedarf (je nach Labor-Ergebnis) zusätzlich auch die hochdosierte
Zufuhr eines Vitamin D-Präparates (Dekristol® 20000 IE Kps.),
aber natürlich nur in Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt.
- Seitens sinnvoller physikalischer Maßnahmen wäre Hochvolt-Therapie
im täglichen Wechsel mit Magnetfeld-Therapie durchaus ein zusätzlicher Versuch
für ca. 10-12 Wochen wert.
- Ihren Entzündungs- & Überlastungsschmerz am Schambein kann man in der
Tat und das mit relativ gutem Erfolg auch operativ angehen, wenn hier
fachmännisch zu Werke gegangen wird. Die Operation zielt auf 2 Effekte
ab:
- Kappung des überreizten sensiblen Nervs (Denervierung),
- durch vorsichtige Stichelung des betroffenen Knochens Aktivierung
von hochaktiven Zellen (Knochenmark-Stammzellen), um so an der schmerzenden
Stelle belastbarere Strukturen entstehen zu lassen. Wenn Sie hier Bedarf
an einer kompetenten Adresse haben, lassen Sie mich dies bitte wissen.
Postoperativ müssten Sie mit einem Trainingsausfall von ca. 4 bis 6 Wochen
rechnen. Diese Option würde ich allerdings erst dann empfehlen, wenn die
angesprochenen konservativen Maßnahmen nicht gefruchtet haben.
- Sportlich sollten Sie in der gesamten Therapiephase natürlich kürzer
treten, also vielleicht konsequent für 4 Wochen z.B. nur gemütliches Aqua-Jogging
oder Schwimmen mit dem Pool-Boy betreiben, wie von Ihnen ja bereits
praktiziert.
Gute Besserung wünscht Ihnen
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Kopfschmerzen
LaufReport-Leser Michael R. fragt:
Hallo Herr Dr. Ziegler,
ich bin 46, laufe seit 6 Jahren 3-5 mal in der Woche und mache zusätzlich pro
Woche 2 x Krafttraining in einem Studio, jeweils ca. 1 Std.. Bereits seit längerer
Zeit habe ich folgendes Problem: Am Tag nach dem Sportstudiobesuch quälen mich
starke Kopfschmerzen, so dass ich manchmal sogar nicht zur Arbeit gehen kann.
Meine Ernährung ist ausgewogen, ich rauche und trinke nicht, nehme Magnesium
in Tablettenform als Nahrungsergänzung,. Für einen Rat Ihrerseits wäre ich sehr
dankbar.
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Folgende Aspekte sollten Sie bei Ihrem geschilderten Problem beachten bzw.
medizinisch genauer hinterfragen lassen, wenn ich bei Ihnen jetzt einmal eine
mehr oder weniger lange zurückliegende schwere Kopfverletzung oder Gehirnerschütterung
ausschließen darf:
- Da Sie Kopfschmerzen nur nach Ihrem Krafttraining entwickeln, könnte hier
über eine falsche Technik mit Pressatmung Ihr Blutdruck in die Höhe
getrieben werden, der sich dann im Nachgang über Kopfschmerzen manifestiert.
Sie machten zwar bzgl. einer evtl. bestehenden Bluthochdruck-Neigung keine
Angaben, aber vielleicht besteht bei Ihnen bereits unter Ruhebedingungen ein
Blutdruck außerhalb der Norm (Norm-RR = bis 135/85 mm Hg), ein mehr oder weniger
ausgeprägtes Übergewicht bis zur Fettsucht wirkt bekanntlich zusätzlich disponierend.
Daher mein ärztlicher Rat:
- Ruhe-Blutdruck-Messung (die genaueste Bestimmung erfolgt mittels
Stethoskop und nicht oszillometrisch),
- Dauer-Blutdruck-Messung über 24 Std., d.h. Sie tragen einen Blutdruckmesser
und ein Aufzeichungsgerät auch während des Sports (es kann durchaus vorkommen,
dass nur unter körperlicher Arbeit bzw. unter Kraftanstrengung der Blutdruck
verrückt spielt),
- Bestimmung von Body-Mass-Index (Normwert: bis 24.9 kg/m2) und
Bauchumfang (sollte beim Mann <90 cm betragen)
- Laborbestimmung bzgl. Ihrer Schilddrüsenfunktion (TSH, T3 &
T4)
- Zusätzlich sollten Sie sich auf jeden Fall Ihre Augen checken &
dabei v.a. auch den Augen-Innendruck messen lassen, da ein erhöhter Augen-Innendruck
ebenfalls mit einem erhöhten Blutdruck einhergehen kann.
- Wenn Sie mit meinen Denkanstößen in Kooperation mit Ihrem behandelnden Arzt/Ihrer
behandelnden Ärztin nicht weiter kommen, würde ich unbedingt zu einer weiterführenden
Diagnostik raten, d.h. EEG (Messung der Hirnströme) und Kernspin-Untersuchung
(MRT) des Schädels.
Alles Gute
Ihr Dr. Ziegler

Knochenödem im Iliosacralgelenksbereich bds.
LaufReport-Leserin Sandra B. fragt:
Seit meiner ersten Schwangerschaft 2006/07 leide ich unter starken Rückenschmerzen
sowie Schmerzen in der rechten Hüfte. Bis zur nächsten Schwangerschaft im Jahre
2008 wurde ich orthopädisch behandelt, die Röntgenbilder von Wirbelsäule und
Hüfte waren unauffällig. Konservative Therapie mit Kinesio-Tape, Spritzen, Akupunktur
sowie Krankengymnastik von 03/07 bis 12/08 war zum Teil erfolgreich, osteopathische
Behandlung ohne Effekt. Seit 01/09 sind die Schmerzen wieder sehr stark ausgeprägt.
Daher suchte ich einen neuen Orthopäden auf, wo ein MRT veranlasst wurde, Diagnose:
Geringe rechtsbetonte, jedoch nahezu seitensymmetrisch ausgebildetes bandförmiges
Knochenmarködem entlang der unteren Anteile der Iliosakralgelenke beidseits
(= gelenkige Verbindungen im unteren Wirbelsäulenbereich zw. Kreuzbein und Darmbein),
rechtsseitig minimaler Gelenkerguss im Iliosakralgelenk, jedoch kein Nachweis
erosiver Veränderungen, keine Fraktur, keine Osteolyse. Mein Orthopäde meinte
jetzt, dass das wieder weggeht, man kann da nichts machen. Er hat mir Diclac
verschrieben, die ich 2 Wochen genommen habe (nicht wirklich geholfen). Da ich
stille, ist eine längere Einnahme der Tabletten für mich derzeit nicht denkbar.
Krankengymnastik. soll ich auch nichts machen, er meinte, es wäre eine Warnung
des Körpers, dass ich ja zu viel gemacht hätte.
Die Schmerzen machen mich fast wahnsinnig und ich funktioniere nur noch halb,
Hausarbeit ist fast nicht mehr zu erledigen, da ich nicht lange stehen kann
ohne brennende Schmerzen im Rücken. Gibt es denn wirklich nichts, was man hier
gezielt tun könnte?
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Sie haben nichts verlauten lassen über Ihr Alter, wobei ich bei Ihrem zweifachen
Mutterglück von etwa 25-35 Jahren ausgehen darf. Des weiteren fehlen leider
auch Angaben über besondere sportliche oder berufliche Belastungen des Achsenskeletts
im Vorfeld zu Ihren 2 Schwangerschaften. 2 Aspekte möchte ich zunächst vorausschicken:
- Die Diagnose Knochenödem wurde erst nach Einführung der MRT-Diagnostik
(Kernspin) überhaupt möglich.
- Eigentlich findet sich dieses Krankheitsbild typischer Weise im Kontext
mit einer relativen oder absoluten mechanischen Überlastung in diesem
Bereich, also z.B. bei Leistungssportlern im Laufsport- oder Triathlonbereich
mit regelmäßiger und hoher Vertikalbelastung. Aber auch bei Menschen mit
unphysiologisch niedriger Knochenstabilität (Osteoporose, Unterernährung,
chronische Einnahme von Kortison etc.). In Ihrem Falle sehe ich als wesentlichen
auslösenden Faktor die hohe mechanische Belastung durch das Herumtragen des
Säuglings in Verbindung mit der schwangerschaftstypischen und hormonell bedingten
Minderbelastbarkeit des Halte- & Bewegungsapparates (Knochenstoffwechsel
ist auf Umbau eingestellt).
Welche therapeutischen Maßnahmen bieten sich jetzt aus meiner ärztlichen
Sicht bei Ihnen an, natürlich unter Berücksichtigung der Tatsache, dass Sie
derzeit noch stillen:
- Zunächst einmal wäre die gezielte biomechanische Entlastung des betroffenen
Bereichs überaus sinnvoll und wichtig. Hierfür bieten sich sogenannte Pufferabsätze
an, die bereits beim normalen Gehen die zwangsläufig auftretenden Bodenreaktionskräfte
minimieren helfen. Diese Pufferabsätze gehören zu den Heil- und Hilfsmitteln
und werden dem entsprechend auch von der Krankenkasse ersetzt. Ihre Alltagsschuhe
verändern sich weder in Farbe noch Aussehen, das spezielle Material (Polyurethan)
wird in den Schuhabsatz eingearbeitet. Den gleichen Effekt erzielen Sie aber
auch, wenn Sie im Alltag spezielle Laufschuhe tragen, die ja per se bereits
optimal im Fersenbereich gedämpft sind.
- An wichtigen Ernährungsfaktoren zur Unterstützung des Heilverlaufes
sollten Sie in Ihren Ernährungsfahrplan folgende Lebensmittel gezielt einbauen,
die natürlich auch Ihrem Säugling über das Stillen zugute kommen werden:
- Hochwertiges Eiweiß (Wild, Fisch, Biofleisch, Hülsenfrüchte,
Pseudo-Getreide, Kalbsleber, Nüsse, Pilze)
- Hochwertige Kohlenhydrate und Fette (Grüngemüse und Salat, Frischobst,
Milchprodukte aus dem Bioladen sowie Molke- & Eiweiß-Shakes) um gezielt
eine evtl. ernährungsbedingt induzierte überschießende Entzündungsneigung
in Ihrem Körper zu harmonisieren. Bei Interesse an weiteren ernährungsbezogenen
Detail-Infos: Bitte einen mit Euro 1,45 frankierten & adressierten
Rückumschlag an meine Büro-Adresse in 64646 Heppenheim, Paul-Geheeb-Str
9 schicken. Sie erhalten dann umgehend & kostenlos meine neueste Ernährungsbroschüre,
welche die angeschnittene Thematik weiter vertieft.
- Generell müssen Sie bei den nachfolgend aufgeführten Nahrungsergänzungsmaßnahmen
und Medikamenten bei Ihrem behandelnden Frauenarzt Rücksprache halten,
inwieweit sich die Bestandteile mit dem Stillen vertragen, da sie evtl. über
die Muttermilch den Kreislauf des Säuglings erreichen können. Evtl. wäre daher
bei Ihnen ja auch die Frage eines Abstillens zu diskutieren (mit allem wenn
und aber). Hier sollte Ihr aktueller Leidensdruck zur diesbzgl. Entscheidungsfindung
beitragen helfen. Grundsätzlich haben sich folgende medikamentöse Maßnahmen
bei Ihrem Krankheitsbild bewährt:
- Für mindestens 6 Monate konsequent CalciProtect® einsetzen
(Dosierung 4 x täglich 1 Kapsel), , das über eine konstante und angepasste
Versorgung mit Kalzium, Vitamin K und Vitamin D eine schnellere
Abheilung der Knochenproblematik gezielt unterstützt (erhältlich in jeder
Apotheke).
- Zur unbedingt notwendigen Entzündungskanalisierung und Harmonisierung
gebe ich in Ihrem Fall regelmäßig und hochdosiert sogenannte Omega-3-Fettsäuren.
Hier empfehle ich seit Jahren das Produkt Omega-3 power® (Fischöl-Pulver
mit Nuss-Caramel-Geschmack), Dosierung: 2 x täglich 1 Messbecher, eingerührt
in Joghurt, Wasser, Fruchtsäfte etc.. Auch diese Dosierung sollten Sie
für mindestens 6 Monate beibehalten, nachfolgend empfehlenswert
wäre dann vielleicht eine Dauergabe (1 Messbecher pro Tag), je
nachdem, wie Sie üblicher Weise für eine bedarfsgerechte Versorgung mit
Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren Sorge tragen.
- Als dritte wichtige therapeutische Säule empfiehlt sich bei Ihnen
und zwar für zumindest 3 Monate die Einnahme von Traumeel®
S Tabletten, die Sie am besten jeweils unter der Zunge zergehen lassen.
Die empfohlene Dosierung bei akuten Fällen liegt bei 4-5 x 2 Tabletten
pro Tag. Bei Traumeel S handelt es sich um ein in der Komplementärmedizin
bewährtes Komplex-Homöopathikum, das u.a. Arnika- und Kamilleblüten,
Hamamelis- und Beinwell-Extrakte, Melissenblätter sowie Johannis- &
Sonnenhutkraut enthält. Da bei den verschiedenen pflanzlichen Bestandteilen
von Traumeel S keine Untersuchungen vorliegen bzgl. des Übergangs in die
Muttermilch sollten Sie dieses Präparat generell erst nach dem Abstillen
einsetzen.
- Sportlich sinnvoll & angezeigt wäre regelmäßiges Aqua-Jogging,
kombiniert mit Schwimmen & Radfahren, um auf diesem Wege Ihrem Knochenstoffwechsel
Support zu ermöglichen.
- Zu diskutieren wäre auch ein spezieller Tape-Verband (Kinesio-Tape)
im Kreuzbeinbereich, der über Tage belassen wird und dann ggf. immer wieder
neu aufgebracht werden kann, was als bewährte detonisierende Maßnahme den
Heilverlauf evtl. günstig beeinflussen kann.
- Auf jeden Fall sollten Sie beim behandelnden Arzt bzgl. einer Kontroll-MRT-Untersuchung
in ca. 8-10 Wochen vorstellig werden, um so eine hoffentlich eingetretene
Tendenz zum Besseren objektivieren zu können, was Sie natürlich auch über
den Rückgang Ihrer Beschwerden registrieren müssten.
Alles Gute
Ihr Dr. Ziegler

Laufen nach Hysterektomie
LaufReport-Leserin Karin B. fragt:
Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,
mir wurde vor 1 Woche die Gebärmutter über die Scheide, also ohne Bauchschnitt,
entfernt. Die OP habe ich super überstanden, bin auch schmerzfrei. Mir ist klar,
dass ich mich jetzt erst einmal schonen muss, v.a. nicht schwer heben darf.
Aber wann kann ich eigentlich wieder problemlos Sport treiben? Mir fällt jetzt
schon die Decke auf den Kopf. Momentan gehe ich jeden Tag 1 Stunde spazieren.
Ab wann sind Schwimmen, Laufen und Radfahren und dann wohl als letztes Krafttraining
wieder möglich? Danke vorab für die Beratung.
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Die normale Wundheilung ist bei Ihrer OP nach 10-12 Tagen abgeschlossen, sofern
keine Wundheilungsstörungen aufgetreten sind. Ich denke, die erste postoperative
Kontrolle bei Ihrem(r) behandelnden Gynäkologen(in) ist bereits erfolgt und
hoffentlich ohne Beanstandungen über die Bühne gegangen. Zum weiteren sportlichen
Vorgehen:
- Ca. 3 Wochen postoperativ können Sie mit Pilates-Training beginnen,
um so gezielt die muskuläre Vergurtung Ihres Achenskeletts und der schrägen
Bauchmuskulatur mit der Stabilisierung des Beckenbodens zu kombinieren. Unbenommen
können Sie aber natürlich auch zunächst nur mit Beckenboden-Training
zur gezielten Stabilisierung der Dammregion beginnen, um dann nach weiteren
3 Wochen Pilates-Training zu integrieren.
- Sie haben ja jetzt bereits Spaziergänge in Ihr aktives Reha-Programm
eingebaut, was ich gut finde. Sofern Ihre Wohnlage es hergibt, sollten Sie
ca. 4 Wochen nach der OP gezielt auch regelmäßig Bergauf-Walking dazu
nehmen, was bekanntlich ein ideales Kraft-Ausdauer-Training darstellt, zusätzlich
zur optimalen Auswirkung auf Herz-Kreislauf, Stoffwechsel, Immunsystem und
Psyche.
- Ca. 4 Wochen postoperativ spricht m.E. nichts gegen regelmäßiges
Radfahren, Schwimmen sowie Aqua-Jogging.
- Ca. 6 Wochen postoperativ können Sie unter laufendem Pilates- &
Beckenboden-Training wieder sukzessive Laufeinheiten einbauen, wobei
natürlich hier ein ganz gemächlicher Aufbau hinsichtlich Belastungsdauer und
Belastungsintensität das Gebot der Stunde ist. Die Dynamik des Aufbaus
richtet sich dabei nach Ihrem Leistungsniveau vor der Op, was mir aber nicht
bekannt ist.
- Sie hatten auch keine Angabe über Ihr Alter gemacht, sodass ich jetzt
natürlich nichts weiß bzgl. einer evtl. noch vorhandenen hormonellen Aktivität
Ihrer Eierstöcke. Befanden Sie sich prä-operativ noch vor den Wechseljahren,
war ja die Regelblutung stets ein untrügliches und sicheres Zeichen, dass
Sie bei Ihren Trainingseinheiten nicht überzogen hatten. Sollten Sie zum
Operationszeitpunkt bereits keine Regelblutung mehr gehabt haben, wäre
bei Ihnen als regelmäßige Läuferin eine gezielte & regelmäßige Unterstützung
Ihrer Knochenfestigkeit zu diskutieren. Ich empfehle hier stets &
nicht ohne Grund das Produkt CalciProtect®, eine überlegt komponierte
Nahrungsergänzung mit Kalzium und den Vitaminen D3
und K1. Die empfohlene Dosierung liegt hier
bei 3 x 1 Kps. pro Tag (weitere Infos hinterlegt beim CalciProtect-Button
auf meiner Sprechstundenseite in LaufReport).
- Je nachdem, ob Sie zum Zeitpunkt der OP noch Ihre Regelblutung hatten, unterbleibt
ja ab sofort der ansonsten unvermeidliche monatliche Eisenverlust.
Daher wäre es sicherlich von Vorteil, anlässlich Ihres nächsten Labor-Checks
Ihren aktuellen Ferritin-Wert bestimmen zu lassen (Aussage über den
Füllungszustand Ihrer Eisendepots in Knochenmark, Leber und Milz), am besten
kombiniert mit kleinem Blutbild, Blutsenkung, Blutzucker und TSH-Wert zur
Objektivierung Ihrer Schilddrüsenfunktion (Schilddrüse = wichtigster Stoffwechsel-Regulator).

Belastungs-EKG & Gesundheitsinterpretation
LaufReport-Leser Felix G. fragt:
Hallo Herr Doktor Ziegler,
bin 1,70 m und wiege 70 kg. Ein Belastungs-EKG, das ich für meine Bewerbung
brauche, ergab folgende Werte:
|
Puls |
Blutdruck |
Ruhe |
74 |
115/70 |
75W über 2 Minuten |
125 |
129/70 |
100W über 2 Minuten |
145 |
130/70 |
125W über 2 Minuten |
160 |
140/70 |
1-minütige Erholung |
96 |
120/60 |
6-minütige Erholung |
90 |
110/70 |
Würde jetzt gerne wissen, ob diese Werte in Ordnung sind, weil mir der
Anstieg von der körperlichen Ruhe zur ersten Belastungsstufe zu hoch vorkommt.
Wenn das so ist, woran kann dies liegen? Für die Beantwortung dieser Fragen
wäre ich Ihnen sehr dankbar!
Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Das Wichtigste vorneweg: Rein auf die Puls- & Blutdruckwerte bezogen, ist
bei Ihnen alles in Ordnung. Sie hatten allerdings keine Angaben gemacht, inwieweit
beim Herzrhythmus, bei der Herzdurchblutung oder bzgl. Ihrer subjektiven Verfassung
(Luftnot, Übelkeit, Herzschmerzen) irgendwelche Auffälligkeiten zu
verzeichnen waren. Aber ich denke 'mal, hier hätten Sie mir gegenüber
sicherlich Entsprechendes verlauten lassen bzw. der/die Kardiologe/in hätte
Sie sicherlich darauf hingewiesen. Jetzt aber noch ein paar wichtige Details
zu Ihrem besseren Verständnis:
- Sie sprachen von einer Bewerbung, daher gehe ich mal davon aus, dass Sie
noch <30 Jahre sind. In diesem Alter & bei Ihrem Gewicht sollten Sie
als Mann, auch untrainiert, auf 210 Watt kommen (3 Watt/kg Körpergewicht).
Jetzt weiß ich nicht, weshalb man Sie nicht in diesem Sinne ausbelastet
hat.
- Ihre Erholdynamik ist wirklich optimal, festgemacht am Pulsabfall 1 Minute
nach Belastungsende, der immerhin fast 65 Herzschläge ausgemacht hat.
Grund zur gesundheitlichen Besorgnis wäre angezeigt, wenn Ihr Puls in
den ersten beiden Minuten nach Belastungsende weniger als 25-30 Herzschläge
nach unten gegangen wäre.
- Ihren relativ schnellen Pulsanstieg bei der ersten Belastungsstufe,
die übrigens bzgl. Ihrer körperlichen Voraussetzungen völlig
richtig gewählt wurde (lege artis sollte die Einstiegsbelastung auf
dem Fahrrad-Ergometer beim Untrainierten bei 1 Watt/kg Körpergewicht
liegen), würde ich aus der Entfernung am ehesten auf einen nicht optimal
entwickelten Ausdauer-Trainingszustand zurückführen. Wie gesagt,
eine Vermutung, da Sie ja bzgl. Ihrer sportlichen Voraussetzungen keine Angaben
gemacht hatten.
Sportliche Grüße
Ihr
Dr. Ziegler

Laufen & Bursitis praetrochanterica
LaufReport-Leser Björn B. fragt:
Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,
bin 33, 1,85 m groß, wiege derzeit 89 kg und bin Fußballer. Seit einer schweren
körperlichen Aushilfstätigkeit im August 08 spürte ich Schmerzen im Lendenwirbelbereich
links kombiniert mit unklaren Problemen am linken Hüftgelenk. Letztendliche
orthopädische Diagnose: Entzündeter Schleimbeutel am linken großen Rollhügel
im Bereich des Hüftgelenks (Bursitis praetrochanterica). Nach einer ersten lokalen
Kortisonspritze in den Schleimbeutel verspürte ich eine schlagartige & auch
deutliche Besserung. Mittlerweile sind sechs Monate um und meine Schmerzen sind
nach einer Spritzenserie von drei mal eine pro Woche deutlich besser geworden,
aber noch bei weitem nicht weg!!! Und ausgerechnet jetzt, wo es besser wird,
will mein Arzt nicht mehr spritzen. Was ist Ihre Meinung?
Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Mann oh Mann. Eine solche Masse an Kortison kann eigentlich nur das Gegenteil
dessen bewirken, was eigentlich beabsichtigt ist. Logo, Kortison ist eines der
wirksamsten anti-entzündlichen Medikamente und zudem eine körpereigene Substanz.
Gleichzeitig provoziert aber eine so häufige Gabe eine massive Verschlechterung
der körpereigenen Selbstheilungskräfte und verlangsamt daher die Gesundung.
Und ganz wichtig: Wäre Ihr Problem ein rein lokales, müsste der Entzündungsschmerz
nach spätestens 2 Spritzen völlig verschwunden sein. Im Klartext: Die
diagnostizierte Schleimbeutel-Entzündung ist nur das Symptom einer viel grundsätzlicheren
orthopädischen Problematik. Daher mein medizinischer Rat aus der Ferne:
- Auf keinen Fall weiter spritzen.
- Umgehende genaue Ursachenfahndung bzgl. Ihres langen Leidensweges,
hierfür könnten verantwortlich sein:
- Ungünstige Fuß-Biomechanik, zu denken wäre hier v.a.
- an einen Hohl-Knick-Fuß, oftmals kombiniert mit einem Vorfuß-Varus,
- an ein extremes O-Bein, das typischer Weise mit einem entsprechenden
Belastungsmoment auf die Außenseite des Oberschenkels einher geht
und möglicher Weise damit auch auf die bei Ihnen betroffene Region
im Hüftbereich (bekanntlich gerade unter Fußballern keine Seltenheit).
- an eine Beinlängendifferenz.
- Abschwächung der Gesäßmuskulatur kombiniert mit einer Funktionsstörung
im Bereich des seitlichen Sehnenspanners im Hüftbereich (M. tensor
fasciae latae)
Das heißt für Sie im einzelnen:
- Genaue Untersuchung der Fußstatik und der Beinachse, hierzu
sollten Sie auf jeden Fall qualifizierten Rat bei einer(m) Physiotherapeutin(en)
zu suchen, die im Bereich Manualtherapie ausgebildet sind und damit ganz sicher
in der Lage sein werden, einen exakten und auch funktionell hinterfragten
Befund zu erheben. Gemäß dieser Befunderhebung gilt es dann bei Ihnen
einen Therapieplan zu erstellen, der evtl. eine gezielte Einlagenversorgung
und/oder auch eine auf Ihren Bedürfnishorizont zugeschnittene und damit gezielte
Manualtherapie enthalten könnte.
- Nach der langen Dauer Ihres Leidensweges wäre es m.E. auch durchaus angezeigt,
den Hüftknochen bzw. das Hüftgelenk zu röntgen, um ja nicht eine sich
mittlerweile hier entwickelte lokale Problematik zu übersehen.
- Als ergänzende anti-entzündliche Therapie würde ich jetzt sofort mit einer
regelmäßigen Traumeel S®-Einnahme in Tablettenform beginnen. Die
empfohlene Dosierung liegt hier bei 4 x 2 Tabletten pro Tag für zunächst
6 Wochen. Gerade mit dem Einsatz dieses bewährten Komplex-Homöopathikums
(enthält u.a. Arnika, Beinwell, Echinacin & Hamamelis) tragen Sie zu einer
effektiven Flankierung sowie Harmonisierung der körpereigenen Selbstheilungskräfte
bei, ohne signalgebende und damit diagnoseleitende Symptome ungewollt zu unterdrücken.
Alles Gute für Sie & hoffentlich konnte ich bei Ihnen die richtige Fährte
legen
Ihr Dr. Ziegler

Laufen nach TEP bds.
LaufReport-Leser Karl-H. B. fragt:
Hallo lieber Sportkamerad Rudolf Ziegler,
wie Du ja weißt, bin ich seit Januar 2011 auch rechts mit einer Hüft-Totalprothese
versorgt. Die Op hat auch diesmal wieder prima geklappt. Im Grunde kann ich
wieder alle Sportarten betreiben und tue dies auch und zwar im Wechsel Radfahren,
Walking, Nordic-Walking und Joggen. Letzteres findet regelmäßig einmal in der
Woche statt, vorübergehend für 3-4 Wochen auch 2-mal, insgesamt aber nicht mehr
als 25 km/Wo. Habe beim Silvesterlauf über 5 km (23:17 min.) gerade noch so
das Ziel erreicht, ohne dass eine sich während des Laufes anbahnende Zerrung
im rechten hinteren Oberschenkel wirklich aufgebrochen wäre. Habe diese Symptomatik
bereits vorher 2- bis 3-mal beobachtet und zwar, wenn ich versuchte, ein etwas
schnelleres Tempo zu gehen. Die Symptomatik hat mich an meine Zeit vor der ersten
Hüft-Op erinnert, wobei hier evtl. ein ganz anderes Laufpensum und Lauftempo
ursächlich waren. Bei den jetzigen Umfängen stehe ich vor einem Rätsel. Evtl.
noch erwähnenswert, dass bei der zweiten Op eine Beinlängendifferenz von rd.
18 mm ausgeglichen wurde. Vielen Dank vorab plus Grüße von der schönen Nahe.
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Es gilt herauszufinden, ob die Symptomatik mit Deiner veränderten Gelenksituation
im ursächlichen Zusammenhang steht oder andere Gründe hat. Die durch die Operation
beseitigte Beinlängendifferenz kann m.E. als Faktor vernachlässigt werden, da
Du ja beim Laufen immer nur mit einem Bein bei der Landephase aufkommst, wodurch
es unerheblich ist, ob eine Beinlängendifferenz besteht oder nicht. Ich würde
fürs erste ein differenziertes Vorgehen vorschlagen:
- Evtl. ist Dein geschildertes Problem im Zusammenhang mit dem bei Dir gewählten
Op-Verfahren zu sehen. Grundsätzlich können 3 Verfahren zum Einsatz kommen:
vorderer Zugang, was Muskulatur-bezogen das schonendste Verfahren ist
/ seitlicher Zugang, hier müssen zunächst Teile der Gluteus-Muskulatur
abgelöst und dann wieder angenäht werden / hinterer Zugang, hier müssen
Teile der Außenrotatoren ebenfalls abgelöst und wieder angenäht werden. Erkundige
Dich daher bitte, welches Verfahren bei Dir zum Tragen kam. Evtl. wurde ja
bei der Op Deine Hüftmuskulatur mehr oder weniger in Mitleidenschaft gezogen
und Du hast noch mit Nachwehen zu kämpfen, was dann gerade unter Belastung
zu Überlastungsproblemen führen und dann die von Dir geschilderten Symptome
provozieren kann. Hier wäre dann ein kompetenter Physiotherapeut gefordert,
mögliche Imbalancen und Schwächen gezielt anzugehen.
- Zusätzlich würde ich Dir regelmäßig Pilates-Training empfehlen, um
von Seiten des Rumpfes her, Stabilität in den Bewegungsablauf der unteren
Extremitäten zu bringen.
- Außerdem könnte auch ein bestehender Vitamin D-Mangel Dich neuromuskulär
schwächen, was dann ebenfalls die Oberschenkelmuskulatur über Gebühr fordern
kann. Lass Dir daher bitte umgehend im Blut Deinen 25-OH-Vitamin D-Spiegel
bestimmen. Dieser sollte bei Sportlern zumindest bei 40 ng/l liegen.
- Klassischer Weise solltest Du natürlich auch Deine Flüssigkeitsversorgung
im Umfeld von Training und Wettkampf hinterfragen und konsequent Deine Magnesiumversorgung
hochhalten. Hab‘ hier gute Erfahrungen gemacht mit dem Präparat Magnesium-Köhler®,
die empfohlene Dosierung liegt hier bei 2 Tbl. täglich, am besten abends vor
dem Schlafengehen mit reichlich Flüssigkeit. Das Präparat ist auch Gluten-
& Laktose-frei.
- Ernährungsbezogen gilt es pro-entzündliche Komponenten bei der Ernährungsauswahl
zu reduzieren und gleichzeitig anti-entzündliche Aspekte zu favorisieren.
Das heißt im Klartext:
-
Dosierter Verzehr bzgl. sämtlicher Lebensmittel, die
herkunftsbezogen mit Getreide in Kontakt kamen (Fleisch, Geflügel, Fisch,
Eier, Milch- & Milchprodukte aus Mastbetrieben, Zuchtfarmen und
Legebatterien),
- favorisierter Konsum von Gemüse, Hülsenfrüchten (v.a. auch Soja und
Erdnüssen), Salat, Obst, Nüssen, Samen, Sprossen, Amaranth, Molke, Wildfisch,
hochwertigen Ölen aus Oliven, Raps, Leinsamen und Nüssen.
Ja, dann hoffe ich, dass ich Dir weiterhelfen konnte. Alles Gute & halt
mich doch auf dem Laufenden
Dr. Ziegler

Laufen & Sprunggelenk-Problematik
LaufReport-Leserin Olga D. fragt:
Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,
ich bin 30 Jahre alt und habe seit ca. 8 Wochen ein geschwollenes Sprunggelenk.
Bei mir wurde schon vor Jahren ein Senk-, Spreiz- und Plattfuß diagnostiziert
und Einlagen verschrieben, die ich ehrlich gesagt nicht permanent getragen habe.
Ich treibe sehr viel Sport in meiner Freizeit, vor allem Kardiotraining auf
dem Laufband. Vor 8 oder 9 Wochen habe ich die Intensität um 0,5 km/h erhöht
(laufe immer 45 Minuten). Seitdem habe ich Beschwerden in meinem Sprunggelenk
(dick geschwollen und sich heiß anfühlend). Der Rö-Befund ergab nur eine leichte
Arthrose, sonst nichts. Beruflich bin ich den ganzen Tag auf den Beinen. Hab’
auch für 3 Wochen eine Sprunggelenksbandage getragen, aber ohne Besserung. Es
wurde eher schlimmer. Ich habe letzten Mittwoch wieder neue Einlagen bekommen.
Wegen derzeit unerträglicher Schmerzen nehme ich Diclofenac. Jetzt Beschwerdelinderung,
aber die Schwellung ist noch da. Auch mein Besuch bei einem zweiten Arzt brachte
keine neuen Erkenntnisse. Was könnte es Ihrer Ansicht nach sein und wie werde
ich wieder schmerzfrei? Vielen Dank im Voraus!
Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:
In Ihrem jugendlichen Alter sollte man in der Tat etwas „um die Ecke gucken“,
um so vielleicht klarer zu sehen und damit Ihnen besser helfen zu können. Festzuhalten
bleibt:
- Offensichtlich handelt es sich ja bei Ihnen nicht um eine angeborene
Bewegungseinschränkung im Sprunggelenk. Auch erwähnten Sie keine schwerwiegende
Unfälle oder Erkrankungen, die man in einen Zusammenhang mit der geschilderten
Schmerzproblematik stellen könnte.
- Zu überlegen wäre natürlich, ob Ihre offensichtlich vorhandenen Fußstatik-Defizite
mit den verordneten Einlagen ausreichend kompensiert wurden.
- Sie erwähnten eine Intensitätssteigerung bei Ihrem Lauftraining (meist
auf dem Laufband), was aus Ihrer Sicht dann auch auslösend für die geschilderte
Schmerz-Odyssee war. Bei der Entstehungsgeschichte und dem Verlauf Ihres Leidens
denke ich aktuell vor allem an ein Knochenödem oder auch an einen Ermüdungsbruch
im Bereich des unteren Schienbeins oder auch des Sprungbeins. Sie sollten
daher unbedingt und umgehend bei Ihren behandelnden Ärzten auf eine Überweisung
zur Kernspin-Untersuchung bei einer kompetenten radiologischen Praxis drängen,
da nur auf diesem diagnostischen Weg wirkliche Klarheit und Eindeutigkeit
meines geäußerten Verdachts hergestellt werden kann. Und erst dann kann auch
eine fundierte und wirksame Therapie eingeleitet werden.
Gern können Sie mich weiter auf dem Laufenden halten.
Hoffe, ich konnte Ihnen mit meinen Ausführungen ein wenig weiterhelfen.
Sportlicher Gruß
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & knöcherner Ausriss an der Spina iliaca anterior inferior
LaufReport-Leserin Christiane M. fragt:
Mein Fußball-begeisterter Partner erlitt eine sogenannte Sprinter-Fraktur am
Oberschenkel (= knöcherner Ausriss an der Spina iliaca anterior inferior am
vorderen Beckenareal, wo der M. rectus femoris seinen Ursprung nimmt, der den
längsten Anteil des vorderen Oberschenkelmuskels/M. quadrizeps darstellt). Seitdem
treten immer wieder Schmerzen an dieser Stelle auf. Seine bisherige kärgliche
Behandlungsgeschichte ist schnell erzählt: 2mal Physiotherapie, welche den betroffenen
Bereich massiert und von Verspannungen lösen soll sowie leichtes Krafttraining.
Insgesamt: kaum Besserung, trotz zusätzlicher Salbenverbände plus Einnahme von
leichten Schmerzmitteln. Mein Partner spielt seit dem Unfall auch nicht mehr
aktiv im Verein und hat auch nur noch teilweise am Training teilgenommen. Jetzt
zu meinen Fragen: Das abgelöste Knochenstück besser entfernen? Wie lange kann
diese Geschichte dauern bis zur vollständigen Genesung und was raten Sie? Vielen
Dank vorab für Ihre Antworten und freundliche Grüße.
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Aus meiner sportorthopädischen Sicht ist mit einem knöchernen Ausriss im Bereich
eines so großen wie auch funktionell wichtigen Muskels wie dem M. rectus femoris
nicht zu spaßen. Kein Wunder, dass Ihr Partner nach wie vor noch (schmerzhafte)
Probleme hat. Vorausgeschickt sei, dass die Verletzung Ihres Partners insgesamt
ein seltenes Ereignis ist und sich typischer Weise, wenn überhaupt, beim heranwachsenden
männlichen Jugendlichen ereignet. Trifft hier doch hormonell gesteuerte allmählich
sich entwickelnde Muskelkraft auf eben noch nicht hochbelastbare Knorpel-Knochen-Übergänge.
Zu diskutieren bzw. zu hinterfragen wäre daher, ob mögliche Risikofaktoren (regelmäßige
Kortison-Einnahme, Fehlernährung, Vitamin D-Mangel) bei Ihrem Partner eine Rolle
spielen könnten. Zu meinen therapeutischen Vorschlägen aus der Distanz:
- Unbedingt und möglichst zeitnah Vorstellung bei einem sportorthopädisch
versierten Chirurgen, der umgehend klären muss, ob bei der aktuellen Ausriss-Situation
eine operative Refixation des ausgerissenen Knochenfragments möglich ist,
es entscheidet die Größe des abgelösten Fragments. Andererseits sollte der
betroffene Muskel ja möglichst wieder Verbindung zum korrespondierenden Knochen
bekommen, um funktionell überhaupt wieder aktiv werden zu können (Beugung
im Hüftgelenk, Streckung im Kniegelenk).
- Sehr ratsam wäre eine vorgeschaltete Kernspin-Untersuchung (MRT), um so
die aktuelle Weichteilsituation vor der Operation genau beurteilen zu können.
- Im Intervall oder auch parallel könnte Ihr Partner sich gezielt mit den
Vitaminen D und K in Kombination mit Kalzium als effektive Knochen-Stimulationsfaktoren
versorgen. Gute Erfahrungen habe ich hier mit dem Präparat CalciProtect®
gemacht, hier ginge es dann um eine Einnahmedauer von zumindest 12 Monaten
(3 x täglich 1 Kapsel). Näheres hierzu siehe auch unter www.laufreport.de – Sprechstunde
(Button). Die gleichzeitige Einnahme dieser 3 Mikronährstoffe ist ganz entscheidend,
um Kalzium dort einzulagern, wo es auch hingehört, also in den Knochen und
nicht in die Gefäßwände.
- In nächster Zeit sollte unbedingt auch der Vitamin D-Plasmaspiegel
bestimmt werden und zwar 25-OH-Vitamin D. Der Wert sollte bei mindestens 40
ng/ml liegen.
- An wichtigen Ernährungsfaktoren zur Unterstützung des Heilverlaufes
empfehlen sich jegliches Grüngemüse, Salat sowie hochwertiges Eiweiß (Wild,
fetter Wildfisch, Biofleisch, Bio-Eier) und Bio-Milchprodukte, um überschießend
ablaufende Entzündungsprozesse im Körper tunlichst zu verhindern.
- Als sinnvolle Physiotherapie-Maßnahme wäre postoperativ an den Einsatz
von Kinesio-Taping zu denken, um gezielt detonisierend auf den Muskeltonus
Einfluss zu nehmen. Dazu werden Sie sicherlich kompetente Adressen in Wohnortnähe
haben.
Ja, dann alles Gute für Sie & gutes Gelingen bzgl. der andiskutierten Maßnahmen
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & eiternder Backenzahn
LaufReport-Leser Florian K. fragt:
Seit ca. 9 Monaten habe ich einen wurzelbehandelten Backenzahn, in dem sich
eine kleine Entzündung gebildet hat. Die Entzündung macht keine größeren
Probleme, nur bei extremer sportlicher Anstrengung, wie beispielsweise einem
Ultralauf, spüre ich leichte Schmerzen. Ich mache mir nun Sorgen, ob bei
einer extremen sportlichen Belastung von diesem Backenzahn aus Bakterien in
die Blutbahn geraten und eventuell eine Herzmuskelentzündung auslösen
könnten. Das Röntgenbild zeigte, dass nur eine kleine Entzündung
vorhanden ist. Sollte ich mir den Zahn trotzdem vorsichtshalber entfernen lassen?
Auf Ultraläufe möchte ich auf keinen Fall verzichten.
Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Bei dieser von Ihnen beschriebenen fast schon klassischen Problematik spricht
man von einem sogenannten Herd, von dem her durchaus Bakterien in die Blutbahn
gelangen und sich auch in anderen Organen (Herzmuskel, Niere etc.) festsetzen
können. Voraussetzung: Die Ursache für die nach wie vor am
Backenzahn schwelende Entzündung sind krankmachende Keime und Ihr Immunsystem
vermag die Keime/Bakterien nicht vor Ort in Schach halten. Wenn ich Sie
richtig verstanden habe, wurde ja der betreffende Backenzahn bereits wurzelbehandelt
und gibt dennoch keine Ruhe. Daher mein Rat, hier möglichst umgehend
mit dem Zahnarzt Ihres Vertrauens nochmals Rücksprache zu nehmen
und die Situation der chronisch-schwelenden Entzündung offen durchzusprechen.
Vor allem müssen Sie dem guten Mann auch reinen Wein einschenken bzgl.
Ihrer sportlichen Ambitionen. Zahnmedizin ist nun 'mal nicht meine Kernkompetenz,
aber ich tendiere doch zur Zahnextraktion, da Sie ja als Ultraläufer Ihrem
Immunsystem nicht unbedingt wenig und das regelmäßig zumuten. Bis
zur Klärung würde ich auf jeden Fall von Wettkämpfen und Mehrstundenläufen
Abstand nehmen. Was können Sie bis zur endgültigen Sanierung sofort
& flankierend noch tun:
- Einnahme eines bewährten Immunstimulanz, z.B. Orthomol Immun®,
das in mehreren Darreichungsformen zur Verfügung steht, Einnahme gemäß
Beipack-Zettel.
- Ernährungsbezogen greifen Sie bitte u.a. zurück auf Magnesium-reiches
Mineralwasser (>80 mg Magnesium/l). Ihr Frühstück sollte
u.a. beinhalten: frisch gepresste Obstsäfte, Weizenkeime, Soja-Flocken
und Nüsse. Bei den Hauptmahlzeiten setzen Sie bitte auf magere
und leicht verdauliche Produkte mit hohem Gehalt an Mikronährstoffen,
also Biofleisch, gegrillter Fisch mit in Oliven- oder in Rapsöl geschwenkten
Pilzen plus jahreszeitlich passendem leicht blanchierten Gemüse, gewürzt
mit Würz-Hefeflocken und frisch gemahlenem Pfeffer.
Alles Gute
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Hüftschmerzen
LaufReport-Leserin Stephanie B. fragt:
Hallo Herr Dr, Ziegler,
hab‘ seit Anfang des Jahres 2009 Probleme im Lendenbereich plus chronische
Muskelansatz-Entzündung im Hüftbereich (Bereich Hüftkamm). Bin 42 Jahre, seit
Jahren begeisterte Marathonläuferin sowie Triathletin und hatte zuvor nie gesundheitliche
Probleme. Erstmals 2008 Schmerzen im Lendenwirbelsäulenbereich. Vom April-Marathon
2009 kam ich mit akuten Schmerzen in der Hüfte zurück, den ich daher auch schmerzbedingt
bei km 20 abbrechen musste. Röntgenaufnahmen brachten kein Ergebnis, der behandelnde
Orthopäde diagnostizierte eine Muskelansatz-Entzündung und spritzte Kortison.
Radtraining und Schwimmen gingen relativ beschwerdefrei. Das Ziehen in der Leistengegend
blieb jedoch mein ständiger Begleiter. Mein Orthopäde verordnete mir 6 x Physiotherapie,
die nicht half. Es folgten 12 x manuelle Therapie, die eine geringe "Entkrampfung"
im Lendenbereich brachten. Der Rücken knackte bei den Behandlungen aber immer
gewaltig. Die zusätzlich veranlasste Kernspintomographie konnte einen Bandscheibenvorfall
ausschließen. Nach 9-monatiger Laufpause mit einhergehender Besserung im Hüftbereich
plus nochmaliger 3-maliger Kortison-Injektionen (in wöchentlichem Abstand) traten
nach 3 Laufeinheiten à 10 km in moderatem Tempo wieder die gleich heftigen Symptome
am Muskelansatz im Hüftkammbereich auf. Was raten Sie jetzt?
Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Aus der Entfernung ist es für mich bei der geschilderten Symptomatik leider
nicht unbedingt einfach, Ihnen hier qualifiziert mit Rat und Tat beiseite zu
stehen. Lassen Sie mich daher auf folgende wesentliche Punkte und Aspekte beschränken:
- Bis zum heutigen Tag steht bei Ihnen die eigentliche Ursachenfindung
wohl noch aus, wenn ich Ihre Ausführungen richtig gedeutet habe, da ja
das geschilderte Überlastungsproblem am Beckenkamm nun einmal nicht aus dem
Nichts heraus entstehen kann bzw. entstanden ist. Zudem haben Sie Ihre Hüftbeschwerden
nicht exakt lokalisiert.
- Eine typische medizinische Wetterecke des Hüftkammes ist übrigens
sein vorderer Bereich, der als Ursprung zweier wichtiger Muskeln dient (M.
sartorius und M. tensor fasciae latae). Vorstellbar wäre daher, dass die eigentliche
Ursache vom Fußbereich her rührt, z.B. dass Sie an Hohl-Knick-Füßen leiden,
womöglich kombiniert mit einer Tendenz, mit Ihrem Spielbein nach der lauftypischen
Flugphase übersupinatorisch aufzukommen (d.h. extrem auf der Außenseite des
Schuhes „zu landen“). Entsprechend sollten Sie sich möglichst umgehend in
die Hände eines kompetenten orthopädischen Schuhmachers begeben, der sich
dann Ihre Bein-Fußachse genauer anschauen müsste. Vielleicht haben Sie ja
auch eine bisher nicht bekannte anatomische Beinlängendifferenz, die auf Dauer
ebenfalls die Ihrerseits geschilderten Symptome auslösen könnte. Wie gesagt,
ich sehe die Schmerzen im Hüftbereich in keinem ursächlichen Zusammenhang
mit Ihren Problemen im Lendenwirbelsäulenabschnitt.
- Sie sprachen ja dann auch im gleichen Atemzug von ziehenden Symptomen im
Leistenbereich. Nachdem röntgenologisch eine Arthrose im betreffenden Hüftgelenk
ausgeschlossen wurde, sollte man bei Ihnen auf jeden Fall auch nach einem
Bruchleiden fahnden. Bei Frauen kommt es ja meist zu einem Schenkelbruch
und nicht zu einem Leistenbruch wie beim Mann.
- Wenn die Röntgenbilder älter als 6 Monate sind, was ja bei Ihnen
wohl der Fall ist, sollten nach meiner Ansicht unbedingt Kontrollbilder des
Beckens wiederholt werden. Vielleicht haben Sie ja auch einen Ermüdungsbruch
in diesem Bereich entwickelt, der auf den alten Bildern noch nicht zu
erkennen war. Wenn seitens des behandelnden Arztes ebenfalls in diese Richtung
gedacht wird, wäre es m.E. auf jeden Fall sinnvoller, sogenannte Computer-Tomographie-Bilder,
also Schichtaufnahmen, anzufertigen. Auch die alten Bilder würde ich kontrollhalber
einem Röntgenfacharzt vorlegen, der evtl. mehr sieht als ein Orthopäde.
- Was auf jeden Fall und unabhängig von Ihrer komplexen Problematik im
Lendenwirbelsäulenbereich funktionell stabilisierend wirken würde, wäre
gezieltes und regelmäßiges Pilates-Training, was täglich heißt.
- Lauftechnisch sollten Sie auf jeden Fall weiterhin Zurückhaltung
üben, zumindest, bis die endgültige Diagnose feststeht, so leid es mir für
Sie tut. Was Sie fraglos praktizieren könnten, wäre regelmäßiges Aqua-Jogging.
Einen sogenannten Aqua-Jogger gibt es bereits für kleines Geld bei jedem Sportfachhändler
und bei dieser sportlichen Betätigung sind Sie gezielt und sportartspezifisch
gefordert und zudem witterungsunabhängig, was bei unseren derzeitigen Minusgraden
outdoor ja auch keinen geringen Vorteil darstellt.
Ja, dann toi, toi, toi, auf dass meine diversen Tipps Sie weiterbringen mögen!
Gute Besserung wünscht Ihnen
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Beta-Blocker
LaufReport-Leser Norbert W. fragt:
Wie kann ich bei Einnahme von Beta-Blockern vernünftig mit einem Pulsmesser
(Herzfrequenz-Messgerät) trainieren?
Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Bekanntlich schirmen Beta-Blocker das Herz vor Stressreizen ab, was automatisch
mit entsprechenden Auswirkungen auf den Belastungspuls einhergeht. Sie haben
nicht erwähnt, weshalb bei Ihnen Beta-Blocker angesetzt wurden. Sollte dies
in Ihrem Fall zur Blutdrucksenkung geschehen sein, so favorisieren die
aktuellen therapeutischen Leitlinien in Deutschland mittlerweile andere
Substanzgruppen (Sartane, Diuretika, Kalzium-Antagonisten, differenziert
je nach Alter des Patienten, evtl. auch in Kombination je nach Schweregrad des
Blutdrucks).
Zurück zu Ihrer eigentlichen Frage:
- Bei medizinischer Notwendigkeit für die fortwährende Einnahme von Beta-Blockern
muss die Belastungsherzfrequenz zur gezielten Intensitätssteuerung in den
verschiedenen Trainingsbereichen (GA1, GA2, WSA etc.) generell und unbedingt
über einen Laktattest festgelegt werden, da ja die Stressreaktion des
Herzens wegen der aktuellen gesundheitlichen Problematik gezielt „gezügelt“
wurde. In einer solchen Situation kann bzw. muss das bloße Schielen auf die
Belastungsherzfrequenz ohne weiteren Zugriff auf die aktuelle muskuläre Stoffwechselsituation
in die Irre führen. Entsprechend werden Details zum jeweiligen Stoffwechselgeschehen
in der Muskulatur in den verschiedenen Belastungszonen benötigt, um richtig
trainieren zu können. Dies geschieht wissenschaftlich exakt und überprüft
über einen nach genauen Vorgaben durchgeführten Laktat-Leistungstest,
der natürlich sportartspezifisch und dann möglichst auch als Feldtest
und nicht auf dem Laufband durchgeführt werden sollte. Jetzt können auch die
parallel erhobenen Herzfrequenzbereiche zur trainingsmethodisch sinnvollen
Intensitätssteuerung herangezogen werden, da sie dem aktuellen Stoffwechselgeschehen
entsprechen.
- Im Jahresverlauf müssen dann in regelmäßigen Abständen Laktat-Leistungstest
eingestreut werden, um Ihrer Leistungsverbesserung auch in der Trainingsintensitätsgestaltung
Rechnung zu tragen. Falls Sie hier eine Top-Adresse benötigen, lassen Sie
mich das bitte wissen.
- Gemäß der aktuellen Studienlage erreicht die Herzleistungsfähigkeit beim
Betablocker-Patienten trotz der ja therapeutisch gewollten „angezogenen Handbremse“
mit der Zeit wieder das Niveau ohne Betablocker. Die negativen Auswirkungen
auf den Fettstoffwechsel können aber nicht komplett kompensiert
werden. Damit bleibt jedem Betablocker-Patient ab Laufstrecken von 5000 m
aufwärts sein eigentlich mögliches Leistungsniveau ein Stück weit verschlossen,
weil eben stoffwechselbezogen nicht komplett abrufbar.
So, jetzt hoffe ich natürlich, Ihnen ein wenig weiter geholfen zu haben. Viel
Erfolg & Konsequenz beim Umsetzen meiner Empfehlungen!

Laufen nach Weber C-Fraktur
LaufReport-Leser Martin S. fragt:
Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,
habe mir am 6.1.2009 bei einem Sturz auf Glatteis eine Weber-C-Fraktur am rechten
Unterschenkel zugezogen. Wurde am selben Tag noch operiert und habe keine Stellschraube,
da die Syndesmose (sehnige Verbindung zw. Waden- & Schienbein) intakt blieb.
Bin Langstreckenläufer im Leistungsbereich (10000 m in ca. 35 Min., 5000 m in
ca. 17Min) und möchte natürlich schnellstmöglich wieder fit werden. Habe Angst,
dass die Saison 2009 bereits gelaufen ist. Welche Reha-Maßnahmen können sie
mir empfehlen? Wie darf ich das Bein belasten und ab wann? Grundsätzlich hätte
ich alle Möglichkeiten vom Ergometer bis zum Aqua-Jogging. Für einen Rat wäre
ich sehr dankbar!
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Bei Ihrem Krankheitsbild gilt es folgende festgelegte Therapieschritte zu beachten
& umzusetzen, die sich schon lange bestens bewährt haben, Entsprechendes
dürften Sie ja sicherlich auch von den behandelnden Ärzten Ihrer Umgebung erfahren
haben:
- Bis zur Entfernung der Fäden, d.h. dem entsprechend 12 -14 Tage,
dürfen Sie das operierte Bein nicht belasten, d.h. konsequentes Gehen mit
Gehhilfen. In dieser Phase machen Sinn:
- Lymphdrainage
- Blutverdünnende Maßnahmen (Heparin-Spritzen)
- evtl. Röntgen-Kontrolle
- Danach sollten Sie für 2 bis 3 Wochen das betreffende Bein mit
maximal 20 kg belasten, also Abrollen mit Unterstützung durch Gehhilfen.
- Auch in dieser Phase sollte die Heparin-Gabe fortgesetzt werden
unter laufender Kontrolle Ihrer Thrombocytenwerte im Blut.
- Anschließend können Sie mit krankengymnastischer Unterstützung allmählich
wieder zur Vollbelastung des operierten Beines in einem Zeitraum von 2
Wochen zurückkehren. Nach Eintritt der Vollbelastung sind dann
erlaubt, natürlich mit Steigerungskomponente:
- Aqua-Jogging
- Ergometer-Training
- Nach 8 Wochen nochmalige Röntgenkontrolle bzgl. der Überbauung
des Bruchspaltes am Wadenbein.
- Wenn röntgenologisch alles okay ist & der behandelnde Arzt grünes
Licht gibt, können Sie gaaaaanz piano mit dem laufsportspezifischen Aufbautraining
beginnen, nach dem Motto über das flotte Gehen und Walking zum Jogging zum
„richtigen Laufen“.
- Zur Vermeidung von reaktiven Schwellungen in dieser Aufbauphase sollten
Sie regelmäßig Enzym-Präparate z.B. Bromelain-POS®) einnehmen,
evtl. kombiniert mit langkettigen Omega-3-Fettsäuren (z.B. Biomol
omega-3 power®).
- Ab sofort sollten Sie täglich CalciProtect® Kapseln (4
x 1 Kps. pro Tag) einnehmen, um die knöcherne Überbauung an Ihrem Wadenbeinbruch
gezielt zu unterstützen & zu beschleunigen. Dieses Präparat würde ich
insgesamt für 3 Monate einnehmen, bei Ihrer Indikation wird das Präparat evtl.
auch von der Krankenkasse übernommen. Wichtig: Lassen Sie sich kein anderes
Produkt aufschwätzen, da CalciProtect® als eines der wenigen
Präparate neben Calcium und Vitamin D auch das für den Knochenaufbau
so wichtige Vitamin K enthält.
Alles Gute & baldige Rückkehr in Ihren geliebten Laufsport wünscht Ihnen
Ihr Dr. Ziegler

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