
Laufen & Achillessehnen-Probleme
LaufReport-Leser Wolfgang H. fragt:
Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,
bin 44 und seit vielen Jahren läuferisch unterwegs. Mein aktuelles Problem
trat nach einem längeren Lauf über ca. 20 km im GA1-Bereich in neuen Schuhen
auf. Gemäß Diagnose meines Orthopäden handelt es sich bei mir um eine Schleimbeutel-Entzündung
am linken Fersenbein in Höhe des Fersenbeinhöckers. Ich erhielt zunächst eine
Kortisonspritze in den Schleimbeutel und die Auflage, eine Laufpause bis zum
völligen Verschwinden der Beschwerden einzuschieben. Was können Sie mir noch
zusätzlich raten, vielen Dank vorab?
Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Zunächst beachten Sie bitte, dass sich alle meine online-Ratschläge generell
nur als allgemeine Empfehlungen verstehen dürfen, die Sie daher entsprechend
mit Ihrem behandelnden Arzt nochmals abstimmen sollten. Dies vorneweg und damit
nachfolgend gleich zum gewünschten Kommentar und Rat:
- Ihr Problem könnte ursächlich mit einem schlecht sitzenden Schuh
zusammenhängen, nicht selten im Gefolge einer falschen bzw. nicht optimalen
Schnürtechnik. Lassen Sie sich daher bitte in Ihrem Laufladen in die richtige
Schnürtechnik einweisen (sogenannte kanadische Schnürung), um so die Fersenkappe
des Laufschuhs und die Ferse des Läufers zu einer Funktionseinheit zusammen
zu fügen, wodurch ein ungünstig „großes Spiel“ im Fersenbereich in der Landephase
limitiert bzw. vermieden wird.
- An zusätzlichen medikamentösen Maßnahmen haben sich in meiner sportmedizinischen
Praxis bewährt:
- Lokal am Entzündungsherd für ca. 10 Tage Verband mit Traumeel®-Creme,
am besten jeweils über Nacht. Der Verband sollte erstmals ca. 8-10 Tage
nach der Kortisonspritze zum Einsatz kommen, um den anti-entzündlichen
Kortison-Effekt nicht künstlich zu limitieren.
- Hochdosierte Enzymtherapie für ca. 2-3 Wochen (z.B. Therazym® Tbl.),
empfohlene Dosierung 3 x 1 Tbl. täglich, jeweils 15-20 Minuten vor dem
Essen. Das Präparat enthält neben 3 verschiedenen Enzymen zusätzlich einen
Vitamin B-Komplex, der sich günstig auf die Dynamik des Regenerationsprozesses
auswirkt.
- Für ca. 4-6 Wochen Einnahme von Traumeel® Tbl, meinerseits empfohlene
Dosierung in Ihrem Fall: 3-4 x täglich jeweils 2 Tbl., einfach im Mund
zergehen lassen. Dieses Präparat hat in der Sportmedizin einen guten Namen
und ist bestens bewährt. Es ist gut verträglich und in jeder Apotheke
erhältlich. Bei bekannter Korbblütler-Allergie sollten Sie allerdings
vor Einnahmebeginn Rücksprache bei Ihrem behandelnden Arzt nehmen.
- Ernährungsmedizinisch empfehle ich zudem, auf tierische Produkte
aus Mastbetrieben, Legebatterien und Zuchtfarmen für ca. 4-6 Wochen möglichst
komplett zu verzichten (bezieht sich auch auf Milch und Milchprodukte), um
so eine ungünstig hohe Zufuhr von pro-entzündlich wirkenden Omega-6-Fettsäuren
über diese Lebensmittel gezielt einzuschränken.
Ja, dann auf diesem Wege alles Gute und möglichst baldige Rückkehr „auf die
Piste“.
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Insertionstendopathie ischiocrurale Muskulatur li und M. Quadrizeps
li.
LaufReport-Leserin Alke W. fragt:
Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,
bei mir wurde vor 2 Tagen im MRT eine linksseitige Sehnenansatzreizung des
Oberschenkelbeugers sowie in geringerem Ausmaß auch eines Teils des Oberschenkelstreckers,
ebenfalls links, festgestellt. Außerdem wurde eine Fehlbildung der Hüftgelenkspfanne
links Grad 3 und Grad 2 rechts diagnostiziert. Die Schmerzen im Gesäß bekam
ich vor 6 Wochen nach Stepp-Aerobic. Zur Info: Vor einigen Monaten wurde mir
das Breitbandantibiotikum Ciprofloxacin verordnet, was meines Wissens ja Sehnen
und Gelenke schädigen kann und zu Sehnenentzündungen auch noch nach Monaten
führen kann. Kurze Zeit nach der Einnahme dieses Präparates fingen meine Gelenke
an Füßen, Knien, Ellenbogen und Handgelenken „zu brennen“ an. Dieses Brennen
habe ich zum Glück jetzt nicht mehr. Was kann ich tun, damit die jetzige Sehnenansatzentzündung
behoben wird? Mein Arzt sagte, ich solle mich schonen und Ibuflam (Wirkstoff
Ibuprofen) nehmen. Ich habe die Entzündung bereits 6 Wochen und auch schon 10
Tage Ibuflam genommen zu Beginn der Erkrankung. Soll ich eher liegen statt sitzen
und gehen? Wie kann ich diesen Bereich überhaupt schonen? Was kann ich zusätzlich
einnehmen oder machen? Radfahren und Sport mache ich die ganze Zeit schon nicht
mehr, Treppen meide ich. Ich bin jetzt für eine Woche krankgeschrieben. Wie
lange kann so eine Sehnenansatzentzündung dauern? Kann ich weitere evtl. Schäden
durch Ciprofloxacin an meinen Sehnen und Gelenken durch Einnahme von Magnesium
usw. verhindern? Mit freundlichen Grüßen
Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Ich darf zunächst vorausschicken, dass jede online-Beratung generell nur Empfehlungscharakter
haben kann. Entsprechend sollten Sie meine Überlegungen und Vorschläge nochmals
mit Ihrem behandelnden Arzt durchsprechen. Und damit gleich zu den erbetenen
Ratschlägen und sportärztlichen Tipps meinerseits:
- Sie scheinen ja regelmäßig sportlich aktiv gewesen zu sein und dies bis
vor ca. 6 Wochen ohne größere gesundheitliche Beeinträchtigungen, wenn ich
Sie richtig verstanden habe. Aus meiner Sicht kann durchaus ein ursächlicher
Zusammenhang mit der erwähnten Antibiotikum-Einnahme hergestellt werden,
wobei es natürlich interessant wäre zu erfahren, wie lange Sie dieses Präparat
eingenommen haben. Ihr Beschwerdebild ist nur linksseitig angesiedelt, wie
Sie schreiben. Insofern könnten Ihre Beschwerden evtl. auch im Zusammenhang
mit der diagnostizierten linksbetonten Hüftgelenksdysplasie im Gefolge
einer chronischen Fehlbelastung der beiden Muskelpartien stehen, die bekanntlich
im Hüftgelenk strecken (ischiocrurale Muskulatur) bzw. beugen (langer Kopf
des M. quadrizeps).
- Was ist jetzt aus meiner Sicht zu tun:
- Checken Sie zunächst mittels videogestützter Laufanalyse Ihre
Fußstatik, die Funktionstüchtigkeit Ihrer Sportschuhe und damit auch die
Notwendigkeit einer gezielten Einlagenversorgung in Sport und Alltag,
um so mögliche Ursachen für Ihr Beschwerdebild auch von dieser Seite her
auszuschließen bzw. anzugehen.
- Bemühen Sie sich um eine kompetente Physiotherapie (manuelle
Therapie), die aus meiner Sicht über mehrere Wochen mit der regelmäßigen
Versorgung mit Kinesiotape zur gezielten Entlastung der Region kombiniert
werden sollte.
- Medikamentös empfehle ich zur effektiven anti-entzündlichen Therapie
und zwar für zunächst ca. 6 Wochen die Einnahme von Lymphomyosot®
Tabletten (3 x 3 Tabletten pro Tag) in Kombination mit Traumeel® S
Tbl. (4 x täglich je 2 Tabletten. Beide Präparate, die sich seit vielen
Jahren in der Sportmedizin bestens bewährt haben und in jeder Apotheke
erhältlich sind, bitte zeitversetzt einfach im Mund zergehen lassen. Die
Einnahme ist unbedenklich und gut verträglich, bei Korbblütler-Allergie
sollten Sie allerdings Rücksprache beim behandelnden Arzt nehmen. Gegen
die zusätzliche Versorgung mit einem Magnesiumpräparat spricht nichts.
- Zusätzlich ist aus meiner Sicht als weitere anti-entzündliche
Maßnahme die hochdosierte Einnahme von Omega-3-Fettsäuren angezeigt
(>800 mg/Tag), z.B. als Biomol Omega-3-power® Pulver. Hier nehmen
Sie bitte für 4 Wochen täglich abends nach dem Essen den Inhalt von 2
Messbechern in Flüssigkeit (stilles Wasser, Obstsäfte).
- Ernährungsmedizinisch achten Sie bitte für ca. 8 Wochen auf den
täglichen Verzehr von enzymreichen exotischen Früchten (Baby-Ananas, Mango,
Guave, Papaya, Litschi, Maracuja) und verzichten Sie bitte bis zum Verschwinden
der Symptome konsequent auf Alkohol.
- Sportlich machbar ist aus meiner Sicht versuchsweise Kraulschwimmen
und Aqua-Jogging. Das Problem dabei ist hier natürlich das Nasswerden
des Tape-Verbandes. Dann ist halt das Aktivprogramm nur an den Tagen mit
Tape-Wechsel angesagt.
Ja, dann hoffe ich für Sie, dass die richtungsweisenden Tipps dabei waren und
Sie recht bald wieder sportlich aktiv sein können, würde mich für Sie sehr freuen.
Alles Gute für Sie
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & ITBS
LaufReport-Leser Bernhard M. fragt:
Ich leide seit ca. 3 Monaten an einem sogenannten Tractus iliotibialis-Syndrom
und musste deswegen seit insgesamt ca. 5 Wochen komplett mit dem Laufen pausieren.
Bin zunächst nur Mountainbike gefahren, habe gezielt gedehnt und Krafttraining
für die Adduktoren gemacht. Einen neuerlichen Laufversuch mit ca. 40 km/Woche
musste ich schmerzbedingt wieder abbrechen. Für kurze Zeit habe ich Ibuprofen
800 mg (1 x 1Tbl. für 6 Tage) sowie Diclofenac (an 4 Tagen je 3 Tbl.) eingenommen.
Insgesamt konnte ich keine spürbare Besserung registrieren. Ab 5 km treten nach
wie vor die gleichen Schmerzen auf. Mein Orthopäde meinte jetzt, ich sollte
zunächst einmal für mehrere Wochen gar keinen Sport machen. Was ist Ihr Rat,
vielen Dank vorab?
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Vorausgeschickt sei, dass ich mich bei online-Beratungen auf grundsätzliche
Aussagen beschränken muss, die Sie daher dann bitte mit Ihrem behandelnden Arzt
nochmals durchsprechen sollten. Soweit zur Vorrede und damit gleich mitten rein
ins Thema, das ich zum besseren Verständnis vorneweg mit ein paar Details zur
betreffenden Anatomie beginnen möchte: Der erwähnte Tractus iliotibialis
ist eine Sehnenplatte, die an der Außenseite der Oberschenkel verläuft und sich
seitlich vom Darmbeinkamm bis zum äußeren Areal am Schienbeinkopf erstreckt.
Unter funktioneller Einbeziehung des Musculus tensor fasciae latae und der oberen
2/3 des Musculus gluteus maximus, die mit ihren Fasern jeweils von vorn bzw.
von hinten in diese Sehnenplatte einstrahlen, wirkt diese Struktur als wichtige
seitliche Zuggurtung des Oberschenkels, wodurch die Biegungsbeanspruchung des
Oberschenkelknochens, speziell in der Landephase beim Laufen, effektiv reduziert
wird. Typisch für eine Über- bzw. Fehlbelastung des Tractus iliotibialis sind
stechende Schmerzen in seinem Insertionsgebiet seitlich im Bereich des
Schienbeinkopfs und zwar speziell in der Landephase. Wegen der insgesamt betroffenen
Struktur wird das Beschwerdebild als iliotibiales Bandsyndrom (ITBS)
bezeichnet. Die lokalen Beschwerden außen am Schienbeinkopf führten in der Sportmedizin
auch zur Bezeichnung „runner’s knee“. Zusätzlich findet sich nicht selten
ein dumpfer Schmerz im Hüftbereich und zwar über einem gut tastbaren
seitlichen Knochenvorsprung (Trochanter major), ausgelöst durch eine Reizung
des dort lokalisierten Schleimbeutels. Typische Auslöser für dieses komplexe
Beschwerdebild können sein: ausgeprägte Übersupination im Vorfußbereich (Fußaußenrand-betonte
Landephase = Vorfuß-Varus-Stellung), O-Beine, Road-Shock (seitliche Ausweichbewegung
des Kniegelenks beim Aufkommen der Ferse in der Landephase) oder auch ein einseitig
an der Fersen-Außenseite abgetragenes Schuhwerk. Welche medizinischen Interventionsmöglichkeiten
bieten sich jetzt beim Tractus iliotibialis-Syndrom an:
- Zunächst videogestützte Laufanalyse beim Fachmann (am besten bei
einem orthopädischen Schuhmacher) anberaumen, um so Effizienz und Tauglichkeit
Ihrer aktuell im Gebrauch befindlichen Schuhe zu testen, ggf. natürlich unter
Verwendung bereits vorhandener Einlagen. Ggf. sind dann Schuhumbau/Schuhwechsel
plus spezielle Einlagenversorgung angesagt. Findet sich bei Ihnen ein sogenannter
Vorfuß-Varus, der durchaus von Fuß zu Fuß unterschiedlich ausgeprägt sein
kann, bedarf es umgehend einer speziellen Ausgestaltung Ihrer Einlagen (Einbau
eines sogenannten lateralen Vorfußpolsters), um so die in der Landephase durch
die Übersupination entstehenden überschießenden Rotationskräfte gezielt abzumildern,
die möglicher Weise für Ihr ja bereits längerfristig bestehendes Beschwerdebild
verantwortlich sein könnten. Bitte zusätzlich beachten: Laufschuhe halten
bei einem wöchentlichen Kilometerumfang von 40-60 km maximal 1,5 bis 2
Jahre, eventuell auch kürzer bei höherem Körpergewicht und wenn sich nur
ein Paar Laufschuhe im Dauereinsatz befindet.
Ergänzend haben sich beim Tractus iliotibialis-Syndrom folgende therapeutische
Maßnahmen bewährt:
- Für ca. 10 Tage Ichtholan®-Salbenverband über Nacht im Bereich
des Bandansatzes am seitlichen Schienbeinkopf (Salbenreste am Morgen sorgfältig
entfernen), tagsüber ergänzt mit einem Kombi-Salbenverband (Traumeel®-Creme
plus Lymphodiaral®-Drainagesalbe im Verhältnis 50:50).
- Flankierend zu empfehlen die Einnahme von Traumeel® S Tbl für
zunächst durchgängig ca. 3-4 Wochen, Dosierung: 3-4 x täglich jeweils 2 Tbl.,
einfach im Mund zergehen lassen. Dieses in der Sportmedizin bestens bewährte
Präparat ist gut verträglich und in jeder Apotheke erhältlich. Bei bekannter
Korbblütler-Allergie nehmen Sie aber bitte vor Einnahmebeginn Rücksprache
bei Ihrem behandelnden Arzt.
- An physiotherapeutischen Maßnahmen bieten sich Querfriktionen
im Ansatzbereich des Tractus iliotibialis an, kombiniert mit einem gezielten
Stretching-Programm für den großen Glutealmuskel (Musculus gluteus
maximus) und den M. tensor fasciae latae zur Behebung der nicht selten
anzutreffenden muskulären Verkürzungen im Bereich dieser beiden Muskeln.
- Desweiteren muss bei entzündetem Schleimbeutel im Hüftbereich evtl. mittels
lokaler Kortison-Injektion therapeutisch interveniert werden.
Einen ersten Laufversuch würde ich frühestens nach erfolgter videogestützter
Laufanalyse und mindestens 14-tägiger Therapie in beschriebener Weise starten,
am besten in Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt, wobei ich vielleicht auch
einen zweiten Orthopäden oder Sportmediziner zu Rate ziehen würde.
Gute Besserung und baldige Rückkehr ich die Laufszene wünscht Ihnen
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Fußwurzelschmerz
LaufReport-Leserin Michaela R. fragt:
Hallo Herr Dr. Ziegler,
bin 34 Jahre alt und laufe seit mehreren Jahren regelmäßig. Das wöchentliche
Pensum liegt derzeit zwischen 30-40 km, je nach Jahreszeit und Wettkampfplanung.
Seit einigen Wochen habe ich Probleme am rechten Fuß und zwar im Bereich des
Übergangs zwischen Mittelfuß und Unterschenkel-Vorderseite. Nach einer Laufstrecke
von ca. 500 m treten hier immer wieder Schmerzen auf, die sich dann aber nach
einer Gehpause wieder deutlich bessern. Je nach Gesamtbelastung beruhigt sich
die Symptomatik dann unter Alltagsbedingungen auch wieder. War jetzt noch nicht
beim Arzt. Was können Sie mir raten, im Voraus besten Dank für Ihre Antwort?
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Vorausgeschickt sei der wichtige Hinweis, dass alle meine online-Kommentare
generell nur als allgemeine Empfehlungen zu verstehen sind, die dann entsprechend
mit dem behandelnden Arzt nochmals abgesprochen werden müssen. Soviel zur Vorrede
und damit nachfolgend gleich zur gewünschten Stellungnahme:
- Auch wenn sich derzeit die geschilderte Symptomatik im Fußwurzelbereich
nur eine Seite betrifft, sollten dennoch zunächst eventuelle Fußstatik-Defizite
als Ursache ausgeschlossen werden (z.B. Senk-Knickfüße), wobei Sie
unerwähnt ließen, ob Sie bereits mit Einlagen versorgt sind. Falls noch nicht
geschehen, rate ich Ihnen als ersten Schritt zu einer videogestützten Laufband-Analyse
im Fachgeschäft, um Klarheit zu bekommen bzgl. Fußstatik und des individuell
passenden Zuschnitts Ihrer aktuell verwendeten Laufschuhe.
- Prinzipiell sei daran erinnert, dass bei Ihrem Laufpensum zumindest 2
Paar sorgfältig ausgewählte Laufschuhe im Wechsel zum Einsatz kommen sollten.
Die Lebensdauer von Laufschuhen liegt bei ca. 2500 bis 3000 km, je nach Körpergewicht.
Da aber die Weichmacher in der Zwischensohle generell altern, also auch unabhängig
von der Laufbeanspruchung, sollten Sie Ihre Laufschuhe niemals auf Vorrat
kaufen und auch von einer Reinigung in der Waschmaschine unbedingt absehen.
- Auch ein mehr oder weniger unbewegliches Großzehengrundgelenk (Hallux
rigidus) könnte für die geschilderte Symptomatik verantwortlich sein,
da hierdurch das normale Abrollverhalten massiv gestört wird und Sie automatisch
zu Ausweichbewegungen gezwungen werden. Diesbezüglich schafft ebenfalls ein
Check beim Orthopäden Klarheit. Im Falle des Falles schaffen spezielle Zurichtungen
an Ihren Einlagen präventiv Abhilfe (Versorgung mit sogenannter Hallux rigidus-Entlastung).
- Als effektive anti-entzündliche Medikation zur Behandlung der schmerzhaften
Weichteilüberlastung empfehle ich in Ihrer augenblicklichen Situation die
flankierende Einnahme von Traumeel® S Tbl und zwar bis zum Abschluss der
meinerseits vorgeschlagenen Diagnostik. Dosierung: 3-4 x täglich jeweils 2
Tbl., einfach unter der Zunge zergehen lassen. Dieses in der Sportmedizin
bestens bewährte Präparat ist gut verträglich und in jeder Apotheke erhältlich.
Bei bekannter Korbblütler-Allergie sollten Sie aber vor Einnahmebeginn auf
jeden Fall bei Ihrem behandelnden Arzt Rücksprache nehmen.
- Je nach erhobenem Befund sollte die Medikation mit physiotherapeutischen
Maßnahmen ergänzt werden, wozu der behandelnde Arzt sicherlich ebenfalls Stellung
nehmen wird, wobei dann die endgültige Befundsituation ja evtl. weitere diagnostische
Schritte nötig machen könnte (z.B. Ultraschall, Röntgen, MRT).
Ja, dann alles Gute, auf dass meine Überlegungen Sie weiter bringen mögen
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Knacken im Sprunggelenk
LaufReport-Leser Peter W. fragt:
Ich registriere seit einiger Zeit immer wieder ein schmerzloses Knacken im
Sprunggelenk beim Gehen wie auch beim Joggen, ’mal mehr, ’mal weniger. Bisherige
Konsultationen bei Sportmedizinern erbrachten keine konkreten Auskünfte. Was
ist Ihre Meinung hierzu?
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Zunächst sei darauf verwiesen, dass sich alle meine online-Vorschläge generell
nur als grundsätzliche Überlegungen meinerseits verstehen dürfen, die Sie daher
dann bitte nochmals mit Ihrem behandelnden Arzt abstimmen sollten. Und damit
gleich zur Kommentierung Ihres geschilderten Problems:
- In Fachkreisen besteht eigentlich Übereinkunft, wonach schmerzloses Knacken
im Gelenkbereich nicht automatisch als schwerwiegendes Symptom zu bewerten
ist. Daher ist auch nicht sofort eine aufwändige Diagnostik angesagt.
Kann doch ursächlich zunächst einmal ein etwas laxer Bandapparat bei gleichzeitig
relativ weitem Gelenkspalt angeschuldigt werden, aus dem dann bewegungsabhängig
aus dem betreffenden Gelenk die Luft herausgedrückt wird, was dann dieses
Geräuschphänomen provoziert. Aber aufgepasst, nicht immer ist diese Konstellation
der entscheidende Faktor. In folgenden Fällen sollte daher aus meiner Sicht
exakt weiter diagnostiziert werden:
- Jüngere Personen bis ca. 18 Jahre, bei denen die Gelenkstrukturen
noch in der Entwicklung begriffen bzw. noch nicht ausgereift sind und
entsprechend der Gelenkknorpel hier eine höhere Empfindlichkeit aufweist.
Sie hatten in Ihrer Anfrage ja keine Angaben zu Ihrem Alter gemacht.
- Auftreten dieses Phänomens erstmals nach einer Verletzung am betreffenden
Gelenk, also z.B. am Sprunggelenk nach einem Umknick-Unfall.
In beiden Fällen ist das Knacken dann nicht einfach zu bagatellisieren bzw.
zu ignorieren. Vielmehr würde ich hier zu einer weiterführenden Diagnostik (Kernspin-Untersuchung
– MRT) raten und zwar in einer radiologischen Spezialpraxis mit modernem Gerätepark
(technisch hohes Auflösungsvermögen), um so schwer wiegende Veränderungen am
Gelenkknorpel sicher ausschließen zu können. Würde im Falle des Falles eine
exakte und schnelle Diagnose verschleppt, besteht doch die Gefahr einer vorzeitigen
Arthrose im betreffenden Gelenkareal mit allen unangenehmen Folge-Erscheinungen.
Also entscheiden Sie bitte selbst und in Abstimmung mit Ihrem behandelnden
Arzt, ob Sie ein Kandidat sind, bei dem, je nach Vorgeschichte, eine weiterführende
Diagnostik angesagt ist.
Alles Gute
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Knie-Schmerz re. Retropatellar
LaufReport-Leser Marco B. fragt:
Sehr geehrter Herr Doktor Ziegler,
als aktiver Marathon- und Ultramarathonläufer lese ich regelmäßig die Internet-Seite
von LaufReport. Ich (44 Jahre, 179 cm und 72 kg) habe seit einiger Zeit Kniebeschwerden
im rechten Knie. 2011 wurde mir eine Baker-Zyste entfernt, die Arthroskopie
ergab ansonsten keinen Meniskus-Riss o.ä. Nach meinem letzten Marathonlauf am
Bodensee am 5.10.14 legte ich eine 3-wöchige Pause ein. Jetzt wollte ich im
Hinblick auf einen Frühjahrsmarathonlauf wieder mit dem Training beginnen und
die Knieschmerzen wurden stärker. Eine MRT-Untersuchung vom heutigen Tage ergab
folgenden Befund:
- Zunehmende Dezentrierung der lateralisierten Patella (Kniescheibe) rechts
mit zunehmendem Knorpelschaden im Bereich der Patella-Rückfläche sowie des
femuro-patellaren Gleitlagers (Schweregrad: 3. – 4.).
- Zunehmender Gelenkerguss sowie Restbefund bzw. Rezidiv der Baker-Zyste im
kleineren Ausmaß.
- Kein Nachweis einer Meniskusläsion oder einer Bandruptur bei geringen degenerativen
Veränderungen.
Ich habe Arcoxia® Tbl. sowie Krankengymnastik + Ultraschall verordnet bekommen.
Jetzt meine Frage: Können Sie mir weitere Tipps zur schnelleren Genesung geben
und kann ich das Laufen weiter so intensiv betreiben (5-6 x pro Woche mit insgesamt
70 - 100 km). Mein Ziel (Marathon unter 3 h) habe ich leider bislang mehrmals
knapp verfehlt (insgesamt 7 von 17 Marathonläufen unter 3:10 h, aber leider
steht die 3 h-Marke noch). Außerdem reizen mich Ultra- und Bergläufe. Für Ihre
Bemühungen bedanke ich mich im Voraus. Mit freundlichen Grüßen
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Zunächst einmal sei vorausgeschickt, dass sich alle meine Tipps grundsätzlich
nur als allgemeine Vorschläge und Empfehlungen verstehen, die Sie daher dann
bitte nochmals mit Ihrem behandelnden Arzt im Detail durchsprechen sollten.
Soweit die Vorrede und damit gleich zu meinen Überlegungen, wie ja Ihrerseits
gewünscht:
- Ursache für Ihre Knieschmerzen sind sicherlich in erster Linie die
Abnutzungserscheinungen im Bereich der Rückfläche der Kniescheibe und im korrespondierenden
Gleitlager am Oberschenkelknochen. Der Kniegelenkerguss steht auch mit dieser
Problematik im Zusammenhang.
- Die verordneten Arcoxia-Tbl. sind hochwirksame Entzündungshemmer,
die damit auch schmerzlindernd wirken. Allerdings sollte die Einnahme auf
jeden Fall zeitlich begrenzt bleiben, um unerwünschte Effekte auf den Knorpelstoffwechsel
möglichst zu vermeiden.
Wie sollte jetzt aus meiner Sicht in nächster Zeit weiter agiert werden:
- Auf jeden Fall muss ärztlicherseits bzgl. eines evtl. notwendigen operativen
Eingriffs entschieden werden (sogenanntes „laterales Release“), um so
die Fehlstellung der Kniescheibe ursächlich anzugehen. Der Gelenkerguss scheint
ja aktuell noch nicht punktionswürdig.
- Bis zu einem evtl. Op-Termin empfehle ich als effektive anti-entzündliche
Maßnahme und für mehrere Wochen die hochdosierte Einnahme von Enzymen
(z.B. Therazym® Tbl., 3x täglich 1 Tbl., jeweils ca. 15 Minuten vor den
Mahlzeiten). Zusätzlich macht auch die regelmäßige Magnesium-Einnahme
Sinn, um so einen evtl. erhöhten Anpressdruck im Bereich der Patella im Gefolge
eines unphysiologisch hohen Muskeltonus zu harmonisieren. Ich habe hier gute
Erfahrungen mit dem Präparat Magnesium-Köhler Kps. gemacht, meinerseits empfohlene
Dosierung morgens und abends jeweils eine Kps. nach dem Essen.
- Zu diskutieren wäre m.E. auch der Einsatz von Hyaluronsäure (u.a.
auch Bestandteil der Gelenkschmiere) als gezielten Schutzfaktor für den vorhandenen
Restknorpel in der Problemzone an der Patella und im Bereich des Oberschenkelknochens.
Hier beginnt man typischer Weise zunächst mit einer Spritzenserie ins Gelenk
unter hochsterilen Bedingungen (z.B. Ostenil® plus, 3 Spritzen im Zeitraum
von 3-4 Wochen, um anschließend mit einem Kollagen-Hyaluronsäure-Präparat
(z.B. artilane® Trinkampulle) für einige Monate fortzufahren, dabei den
Inhalt einer Ampulle jeweils abends nach dem Essen einnehmen.
- Desweiteren sollten Sie möglichst umgehend Ihren Vitamin D-Spiegel
(25-OH-Vitamin D3) kontrollieren. Erfahrungsgemäß
rauscht der Vitamin D-Bestand während der Wintermonate meist in den Keller.
Bei Ihrem Krankheitsbild sollte aber der Plasmaspiegel zumindest bei 40
ng/ml liegen, um so die neuro-muskuläre Koordination und damit die Kniescheibenbewegung
beim Beugen und Strecken positiv zu beeinflussen. Liegt er drunter empfehle
ich meinen Patienten das Präparat Dekristol® 20.000 IE Kps., die Dosierung
& Einnahme-Dauer sind aber auf jeden Fall mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin
abzustimmen.
- Die empfohlene Krankengymnastik soll wohl darauf abzielen, eine evtl.
bestehende muskuläre Disbalance zw. dem inneren und äußeren Strang des vorderen
Oberschenkelmuskels (M. quadrizeps) gezielt anzugehen, meist dominiert ja
der äußere Strang (M. vastus lateralis). Zu diskutieren wäre auch das Arbeiten
mit Kinesio-Taping, wenn Sie bereits auch unter Alltagsbedingungen Beschwerden
haben sollten.
- So leid es mir tut: Bei Ihrem aktuellen Befund sollten Sie auf jeden Fall
eine Laufpause einlegen, bis therapeutisch die Weichen klar gestellt
sind, wobei ja Ihr derzeitiges Schmerzprofil ein Laufen ehedem nicht zulässt.
Was natürlich erlaubt ist, ist Aqua Jogging und Kraulen, womit Sie ja auch
sportartspezifisch bei der Stange bleiben können.
Ja, dann erst einmal gute Besserung & mögen Ihnen meine Empfehlungen &
Ratschläge auch aus der Entfernung weiterhelfen, Sie können mich gern auf dem
Laufenden halten!
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Anämie
LaufReport-Leserin Johanna S. fragt:
Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,
ich wende mich heute etwas ratlos an Sie. Ich trainiere für einen 15km-Lauf,
mit Trainingsplan viermal die Woche. Bisher waren es eher kurze Distanzen bis
5km. Da es mir jedoch zunehmend schlechter ging, wurde ein Blutbild gemacht.
Hämoglobin 11,3 aber Ferritin liegt bei 2,4. Kann ich mit diesen Werten normal
weiter trainieren oder sollte ich Pause machen, bis sie besser sind? Es ist
nicht das erste Mal, dass ich längere Strecken laufe, voriges Jahr bin ich einen
Halbmarathon gelaufen. Vielen Dank für eine Einschätzung & viele Grüße.
Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Grundsätzlich sei vorausgeschickt, dass sich alle meine online-Vorschläge generell
nur als allgemeine Empfehlungen verstehen dürfen, die Sie daher dann bitte nochmals
mit Ihrem behandelnden Arzt abstimmen sollten. Soweit die Vorrede und damit
nachfolgend gleich mittenrein zu meinem Kommentar und dem Ihrerseits gewünschten
Rat:
- Zur genauen Diagnostik bei Verdacht auf Anämie (Mangel an roten Blutkörperchen
bzw. an rotem Blutfarbstoff = Hämoglobin) und bei der Fahndung nach möglichen
Ursachen helfen folgende diagnostische Bestimmungsgrößen gezielt weiter:
- Zahl der roten Blutkörperchen
- Hämatokrit (Verhältnis aller Blutzellen zum Blutplasma in Prozent, wobei
ja die roten Blutkörperchen den Löwenanteil ausmachen, weshalb die Höhe
des Hämatokrits in guter Annäherung mit der Zahl der roten Blutkörperchen
gleichgesetzt wird)
- Hämoglobin(Hb)-Gesamtkonzentration
- Hämoglobin-Beladung des einzelnen Erythrocyten (MCH)
- Mittlere zelluläre Hämoglobin-Konzentration (MCHC)
- Mittleres Erythrocyten-Volumen (MCV - durchschnittliche Größe des einzelnen
Erythrocyten), Vitamin B12-Mangel führt
übrigens typischer Weise zu einer Volumenvergrößerung über die Norm, der
MCV-Wert ist dann entsprechend erhöht. Zur Absicherung eines solchen Verdachts
empfiehlt es sich dann auch, den Vitamin B12-Plasmaspiegel
sowie den Homocystein-Wert zu bestimmen.
- Bei der Ihrerseits angegebenen Hämoglobin-Konzentration von 11.3 g% besteht
eindeutig eine echte Anämie (Hb-Normwert bei Frauen ca. 12 g%).
- Auslösend für die Anämie ist bei Ihnen ein Eisenmangel, festgemacht
an Ihrem erheblich erniedrigten Ferritin-Wert, was z.B. infolge einer regelmäßig
starken Regelblutung bei gleichzeitig nicht angepasster Eisenversorgung nicht
selten der Fall ist. Bei sportlich aktiven Frauen sollte übrigens ein Ferritin-Wert
von >25 µg/l angestrebt werden. Bei Ferritin handelt es sich um ein spezifisches
Speicherprotein, dessen Wert im Blutplasma mit der Höhe des Speichereisens
in den blutbildenden Organen Knochenmark, Leber und Milz korreliert.
- Vor einer evtl. notwendigen Eisengabe wird in der modernen Diagnostik zusätzlich
noch die Bestimmung des sogenannten löslichen Transferrin-Rezeptors empfohlen,
dessen Wert dann relativ genau die Abschätzung des aktuellen Eisenbedarfs
erlaubt.
- Zusammenfassend lassen sich die Ihrerseits geschilderten Symptome
ursächlich sehr gut mit dem diagnostizierten Eisenmangel und den entsprechenden
Auswirkungen auf das Ausmaß der Sauerstoffbindung im Blut in Zusammenhang
bringen. Entsprechend sollten Sie schnellstmöglich für „Eisen-Nachschub“
sorgen. Sprechen Sie daher umgehend bei Ihrem Arzt vor, ob er mittels Eisenspritzen
die rasche Behebung des Eisenmangels anstrebt, was ich bei dem sehr niedrigen
Ferritin-Wert unbedingt empfehlen würde. Die Einnahme eines Eisenpräparates
(z.B. Ferro sanol duodenal® Kps.) führt leider nur sehr langsam zur Normalisierung
des Ferritin-Spiegels (nur max. 10% des angebotenen Eisens werden pro Einzeldosis
im Dünndarm resorbiert), von möglichen Beschwerden im Oberbauch und Verstopfungsgefahr
ganz zu schweigen.
- Langfristig können Sie dann Ihr Eisendepot z.B. mit dem Präparat
Floradix® mit Eisen stabilisieren, die empfohlene Dosierung entnehmen
Sie bitte dem Beipack-Zettel. Gleichzeitig sollten Sie natürlich auch auf
die regelmäßige Zufuhr von Eisen-reichen Lebensmitteln achten, also u.a. neben
tierischen Produkten wie Fleisch, Wild, Ei und Kalbsleber vor allem auch pflanzliche
Lebensmittel wie Hirse, Sojamehl, Linsen, weiße Bohnen, Haferflocken, unpolierter
Reis sowie Trockenobst (Datteln, Feigen, Pflaumen und Aprikosen). Eine gleichzeitige
Vitamin C-Gabe verbessert die Resorption im Dünndarm.
- Natürlich können Sie bei Ihren aktuellen Werten und dem diagnostizierten
Eisen-Status weiter trainieren, Sie werden halt nur ausgebremst aufgrund der
negativen Auswirkungen auf Ihre aerobe Kapazität und Leistungsfähigkeit. Ob
Sie Ihren angestrebten 15 km-Lauf absolvieren sollten, würde ich davon abhängig
machen, ob Sie noch kurzfristig eine Eisensubstitution vornehmen können bzw.
in Abhängigkeit von Ihrem subjektiven Befinden. Zur Erbringung einer individuellen
Höchstleistung werden Sie aber sicherlich nicht in der Lage sein.
Ja, dann auf diesem Wege alles Gute für Ihre nähere und weitere sportliche
Planung
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Morton-Neuralgie rechter Vorfuß
LaufReport-Leserin Mechthild G. fragt:
Nach einigen Irrwegen ergab jetzt eine kürzlich durchgeführte Kernspin-Untersuchung
(MRT) endlich die richtige Diagnose: Als Ursache für meine seit längerem bestehenden
Schmerzen im rechten Vorfußbereich fand sich eine sogenannte Morton-Neuralgie
und zwar zwischen den Köpfchen der Mittelfußknochen II und III. Welches therapeutische
Vorgehen können Sie mir empfehlen? Für Ihre Bemühungen bereits im Voraus vielen
Dank.
Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Zunächst sei daran erinnert, dass meine online-Beratung unbedingt der Rücksprache
bei Ihrem behandelnden Arzt bedarf, bevor Sie therapeutisch loslegen können.
Und damit mitten rein in Ihre geschilderte Problematik und zu Ihrer Bitte um
entsprechende Ratschläge.
- Bei der sogenannten Morton-Neuralgie handelt es sich um eine schmerzhafte
Überlastungsproblematik (Kompression - neural entrapment) der Plantarnerven
(Nervi plantares des Nervus tibialis) zwischen den Köpfchen der Mittelfußknochen.
Sie tritt meist zwischen den Mittelfußknochen III und IV im dritten Zehenzwischenraum
auf, seltener zwischen den Mittelfußknochen II und III.
- Bitte lassen Sie zunächst Ihre Fußstatik checken mit besonderem Augenmerk
auf das Vorhandensein von Spreizfüßen, die je nach Ausprägungsgrad
oftmals bahnend auf die Ausbildung einer Morton-Neuralgie wirken. Ggf. wäre
bei Ihnen dann eine Einlagen-Verordnung angezeigt, ärztlicherseits sollte
aber auch entschieden werden, welche Form der Spreizfuß-Entlastung angezeigt
ist (retrokapitale Abstützung oder subkapitale Abstützung), wobei die subkapitale
Abstützung den Vorfuß stärker entlastet und damit automatisch das durchgetretene
Quergewölbe besser stützt und so die unphysiologisch hohe Belastung der Nervenstrukturen
gezielt zu reduzieren hilft.
- Medikamentös haben sich aus meiner langjährigen sportmedizinischen
Sicht bei Ihrer Problematik eine Kombinationstherapie gut bewährt:
- Enzymtherapie als gezielte anti-entzündliche Maßnahme (z.B. Therazym®
Tbl., das drei verschiedene Enzyme sowie zusätzlich drei regenerationsfördernde
B-Vitamine enthält, empfohlene Dosierung: 3 x tägl. 1 Tbl., jeweils ca. 15
Minuten vor dem Essen mit reichlich Flüssigkeit),
- Phosetamin® NE Tbl., dessen Zusammensetzung optimal zur gewünschten
Nervenzellmembran-Regeneration und damit zur Beschwerdelinderung beiträgt,
Dosierung: 3 x täglich 2 Tabletten, jeweils nach dem Essen mit reichlich Flüssigkeit.
- Diese beiden medikamentösen Maßnahmen für zunächst 4 Wochen beibehalten.
- Sollten Sie Ananas-Liebhaber sein, können Sie Ihren Speiseplan mit
Baby-Ananas abrunden (reich an anti-entzündlich wirkenden Enzymen). Bei der
Baby-Ananas ist auch der Strunk essbar (nicht holzig), wobei ja gerade hier
der Gehalt am wichtigen Bromelain-Enzym besonders hoch ist.
- Alkohol zunächst strikt meiden, ebenfalls für zunächst 4 Wochen,
um eine überschießende Durchblutungssteigerung im entzündeten Bereich zu vermeiden,
anstelle dessen regelmäßig Magnesium-reiches Mineralwasser (z.B. Rosbacher
2:1, Gerolsteiner).
Ja, dann gute Besserung und hoffentlich können Ihnen meine Tipps weiterhelfen
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & muskuläre Überlastung v.a. im Bereich des M. tibialis
posterior plus begleitende Sehnenscheidenentzündung
LaufReport-Leserin Dorothée G. fragt:
Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,
ich laufe seit vielen Jahren wöchentlich ca. 30 - 40 km ohne nennenswerte Verletzungen.
Nun leide ich aber seit ca. 5 Monaten an einer Sehnenscheidenentzündung am rechten
Innenfußknöchel. Die MRT Diagnose sagt folgendes: Ausgeprägte und längerstreckige
Tendopathie der Tibialis posterior Sehne mit umfangreicher begleitender Tendovaginitis,
etwas geringer auch der Sehne des M.flexor digitorum longus und sehr kurzstreckig
des M. flexor hallucis longus. Ansonsten intakter Bandapparat. Ich habe bisher
6 Ultraschallbehandlungen und vier Kortison Spritzen bekommen. Leider alles
ohne Erfolg. Auch Eigeninitiative mit Kühlen, Quarkwickel, Arnica D6 hat nichts
geholfen. Selbst das normale Gehen verursacht Schmerzen. Ich trage übrigens
auch Einlagen in meinen Laufschuhen aufgrund meiner Senk-Spreizfüße. Was soll
ich tun? Hätten Sie hierzu einen Rat? Für Ihre Antwort im Voraus herzlichen
Dank und freundliche Grüße
Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Vorausgeschickt sei der Hinweis, dass sich meine online-Tipps auf grundsätzliche
Aussagen beschränken müssen, die Sie daher bitte noch mit Ihrem behandelnden
Arzt durchsprechen sollten. Und damit gleich zu den Ihrerseits gewünschten Ratschlägen:
- Die drei Muskeln, die Ihnen seit längerem die geschilderten Überlastungsprobleme
bereiten, sind funktionell für die sogenannte Supination im Sprunggelenk verantwortlich,
also für das Anheben des inneren Fußrandes. Insofern wäre als erster Erklärungsansatz
ein erheblicher und nicht ausreichend kompensierter Senk-Knickfuß zu diskutieren,
der dann automatisch und bei jedem Schritt eine verstärkte Supination als
funktionelle Gegenreaktion provoziert. Allerdings klagen Sie ja offensichtlich
nur auf einer Seite über die Symptomatik. Trotzdem sollten Sie aber als erstes
bei einem laufaffinen orthopädischen Schuhmacher die Funktionstüchtigkeit
Ihrer Schuhe sowie Ihrer Einlagen bzgl. einer ausreichenden Pronationsstütze
checken lassen. Merke: Ein Laufschuh „hält“ so ca. 1500-2000 km, je nach Körpergewicht
und gewählter Geländestruktur, Sport-Einlagen sollte man nach ca. 1-1.5 Jahre
wechseln.
- An medikamentösen Maßnahmen sind aus meiner Sicht in Ihrem Fall zunächst
angezeigt:
- Lokaler Kombi-Salbenverband im Bereich des betroffenen Areals
im Innenknöchelbereich (50% Ichtholan®-Salbe in Kombination mit Traumeel®-Creme)
und zwar über Nacht für 10 Tage; wichtig: Auf keinen Fall luftdicht mit
Zellophan o.ä. verpacken, sonst drohen Hautreizungen, daher auch morgens
sorgfältig wieder abspülen
- Für zunächst ca. 4 Wochen regelmäßige Einnahme von Traumeel®
S Tbl., Dosierung: 3-4 x täglich jeweils 2 Tbl., einfach unter der
Zunge zergehen lassen. Dieses in der Sportmedizin bestens bewährte Präparat
ist gut verträglich und in jeder Apotheke erhältlich. Bei bekannter Korbblütler-Allergie
nehmen Sie aber bitte zuvor Rücksprache bei Ihrem behandelnden Arzt.
- Als weitere anti-entzündlich wirksame Maßnahme von der Ernährungsseite
her rate ich zu einer Begrenzung auf bestimmte tierische Produkte wie
Wildfisch, Wild (außer Wildschwein), Bio-Ei und Bio-Milchprodukte, ergänzt
durch hochwertiges pflanzliches Eiweiß (u.a. Weizenkeime, ungesalzene
und nicht geröstete Erdnüsse, Chia-Samen, Bio-Hanfproteinpulver, Süßlupinen-Mehl,
Blütenpollen, Canihua-Pops, Leinölfrüchte, Pinienkerne, Sauerteig-Vollkornbrot
etc.).
- Desweiteren sollten Sie möglichst umgehend Ihren Vitamin D-Spiegel
(25-OH-Vitamin D3) checken lassen, zumal wir jetzt ja auch auf die UV-kritische
Jahreszeit zusteuern. Kann sich doch ein Vitamin D-Mangel durchaus negativ
auf die neuro-muskuläre Koordination auswirken, was Ihr Problem zumindest
verstärken bzw. längerfristig unterhalten könnte. Beim Sportler ist ein
Wert von zumindest 40 ng/ml anzustreben.
- Eigentlich unwahrscheinlich ist aus meiner Sicht ein möglicher Zusammenhang
mit einer verschleppten, also nicht diagnostizierten Borreliose.
Sicher ist aber sicher, lassen Sie daher doch bitte vom Labor gleich auch
noch den Borrelien-Antikörpertiter mitbestimmen, zumal Sie die Symptomatik
seit Monaten rumschleppen, wie Sie erwähnten.
- Läuferisch würde ich mich aktuell zumindest solange zurückhalten,
bis Sie wieder völlig beschwerdefrei sind. Als Alternativen bieten sich
Einheiten auf dem Rad oder im Wasser an (Aqua-Jogging).
Ja, dann hoffe ich jetzt ‘mal, dass meine Tipps Sie weiter bringen werden,
würde mich sehr freuen.
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Fersensporn
LaufReport-Leser Bernd D. fragt:
Ich bin 38 Jahre und sportlich v.a. als Jogger unterwegs. Leide jetzt seit
einigen Monaten an einem schmerzenden Fersensporn links, der mich total lahm
legt. Ich trage seitdem Einlagen. Leider ohne Erfolg, auch entzündungshemmende
Tabletten halfen nicht groß weiter. Welche Therapie-Alternativen können Sie
aus Ihrer sportmedizinischen Sicht für gut heißen: Stosswellentherapie? Spritzen?
Röntgen-Reizbestrahlung? Bin momentan völlig verunsichert, da ich über sämtliche
angeführte Verfahren schon Negatives gehört habe.
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Vorausgeschickt sei zunächst der wichtige Hinweis, dass sich alle meine online-Vorschläge
generell nur als allgemeine Empfehlungen verstehen dürfen, die Sie daher bitte
nochmals mit Ihrem behandelnden Arzt abstimmen sollten. Soviel vorneweg und
damit nachfolgend zu meinem gewünschten Kommentar und Rat:
- Wenn ich Sie richtig verstanden habe, liegt bei Ihnen ein sogenannter plantarer
Fersensporn vor, also eine knöcherne Ausziehung im Sohlenbereich des linken
Fersenbeins, was sicherlich per Röntgenbild diagnostiziert wurde. Diese Form
des Fersensporns findet sich übrigens nicht selten bei einem rigiden Hohlfuß.
Insofern wäre auch abzuklären, inwieweit sich nicht bereits auch rechts ein
Fersensport entwickelt hat, der eben nur noch nicht symptomatisch wurde.
- Gemäß meiner bisherigen Erfahrungen rate ich zunächst zur Röntgen-Reizbestrahlung
bei einem versierten Radiologen (meist 3 Behandlungseinheiten). Mit diesem
Vorgehen gehen Sie auch sicher, dass nur das wirklich Notwendige gemacht wird.
Sollten Sie Privatpatient sein, können Sie ja sich ja direkt an eine Radiologie-Praxis
Ihres Vertrauens wenden.
- Als durchaus akzeptable Alternative bietet sich die Stoßwellen-Therapie
an. Hören Sie sich hierzu einfach um, wer diesbzgl. in Ihrer Nähe in Frage
kommt. Oftmals wird diese Therapiemaßnahme von Orthopädischen Kliniken angeboten.
- Noch ein paar Takte zu Ihrer erwähnten Einlagenversorgung: Mittels einer
Fersenbein-Weichschaumbettung, evtl. kombiniert mit zusätzlicher Aussparung
der schmerzenden Stelle, wird der Abheilprozess nach der Röntgen-Reizbestrahlung
unterstützt, die ja einen Entzündungsreiz setzt, über den sich dann der Sporn
zurückbildet („verkümmert“). Zusätzlich wirkt die so erzielte Entlastung als
Prophylaxe vor dem Wiederauftreten des Fersensporns, weshalb bei Ihnen die
Einlagenversorgung eine Dauermaßnahme darstellt. Bei 3-4 Laufeinheiten pro
Woche bedeutet dies eine durchschnittliche Einlagen-Haltbarkeit von ca. einem
Jahr, natürlich auch in Abhängigkeit vom Körpergewicht.

Laufen & Vorfuß-Schmerzen
LaufReport-Leser Egmar G. fragt:
Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,
seit ein paar Wochen habe ich Schmerzen im Sohlenbereich des Vorfußes, die
ein normales Gehen unmöglich machen. Bin 84 Jahre alt und habe Leistungssport
seit früher Jugend betrieben, in den letzten Jahren noch Nordic Walking und
Fitness-Studio. Bisherige Maßnahmen; die allerdings keine Besserung brachten:
Neue Einlagen, 2 x Spritztherapie. Nicht zu vergessen: MRT-Untersuchung ohne
Auffälligkeiten (Kernspin). Was können Sie mir raten?
MfG
Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Vorausgeschickt sei, dass meine online-Beratungen generell nur Empfehlungscharakter
haben können. Entsprechend macht es Sinn, meine Ratschläge nochmals mit Ihrem
behandelnden Arzt abzustimmen. Und damit gleich zur gewünschten Stellungnahme:
- Sie ließen leider unerwähnt, ob die geschilderte Symptomatik an beiden Füßen
auftritt. Anhand Ihrer Ausführungen scheint aber nur ein Fuß betroffen?
- Als Ursachen für die Symptomatik kommen bei Ihnen aus meiner Sicht in erster
Linie in Frage:
- eine arterielle Durchblutungsstörung, gerade auch unter Zugrundelegung
Ihres Alters. Entsprechend sollten Sie sich umgehend beim Internisten
Ihren Gefäß- und Pulsstatus erheben lassen.
- Evtl. könnte hinter Ihren Schmerzen auch eine unerkannte Zuckerkrankheit
(Diabetes mellitus Typ II) stecken, also daher bitte demnächst Ihren Nüchtern-Blutzucker
bestimmen lassen.
- Durchaus möglich, dass es sich bei Ihnen um eine sogenannte Morton-Neuralgie
handelt, also eine durch Kompression (Neural Entrapment) bedingte schmerzhafte
Überlastung der Plantarnerven (Nervi plantares des Nervus tibialis), lokalisiert
zwischen den Köpfchen der Mittelfußknochen. Das Krankheitsbild tritt meistens
zwischen den Mittelfußknochen III und IV im dritten Zehenzwischenraum
auf, seltener zwischen den Mittelfußknochen II und III. Disponierend für
dieses Krankheitsbild sind nicht selten Spreizfüße bei durchgetretenem
Quergewölbe. Entsprechend müsste daher der Kernspin-Befund (MRT) diesbzgl.
nochmals genau gecheckt werden.
- Sollte es sich bei Ihnen um ein lokales Überlastungssymptom im Sinne
einer Morton-Neuralgie handeln, bietet sich folgendes Vorgehen an:
- Nochmalige Überprüfung Ihrer neuen Einlagen, evtl. ist es ja
hilfreich, die bei Ihnen höchstwahrscheinlich eingebaute retrokapitale
Abstützung in eine subkapitale Abstützung umzuwandeln, um das durchgetretene
Quergewölbe besser zu stützen und damit automatisch Ihren Vorfuß stärker
zu entlasten.
- Dann sollten Sie unbedingt Ihren 25-OH-Vitamin D3-Spiegel
bestimmen lassen, der gerade im höheren Alter selbst in den Sommermonaten
aus den verschiedenen Gründen oftmals dramatisch absinkt, wie meine vielen
Bestimmungen ergeben haben. Vitamin D braucht gerade der Sportler u.a.,
um neuromuskulär fit zu bleiben, die Schmerzwahrnehmung zu normalisieren
sowie das Immunsystem zu stabilisieren. Vitamin D sorgt auch für einen
intakten Herzrhythmus. In Ihrem Falle sollte daher der Vitamin D-Spiegel
auf jeden Fall über 40 ng/ml liegen.
- Medikamentös sollten Sie zunächst einmal gezielt anti-entzündlich
ansetzen. Hier habe ich gute Erfahrungen mit der regelmäßigen Einnahme
von Enzymen gemacht (z.B. Therazym® Tbl., 3 x tägl. 1 Tbl., jeweils
ca. 15-20 Minuten vor dem Essen, zunächst einmal für 4 Wochen durchgängig).
Zur Normalisierung des Muskeltonus bietet sich hochdosiert Magnesium an.
Hier empfehle ich Magnesium-Köhler® Kps. (jeweils abends 1 Kps. vor
dem Zähneputzen), Einnahmedauer ebenfalls 4 Wochen. Die in den Präparaten
Therazym® Tbl. und Magnesium-Köhler® Kps. enthaltenen B-Vitamine
wirken sich übrigens zusätzlich optimal auf die notwendige Nervenregeneration
aus.
- Ernährungsbezogen wäre der regelmäßige Verzehr von exotischen
Früchten ratsam (Baby-Ananas, Mango, Papaya, Passionsfrucht - Maracuja).
Alle diese Früchte sind reich an anti-entzündlich wirkenden Enzymen sind.
Bei der Baby-Ananas ist auch der Strunk essbar (nicht holzig), wobei gerade
hier der Gehalt an Bromelain besonders hoch ist. Desweiteren sollten
Sie auch eine anti-entzündliche Ernährungskomponente einbauen, also auf
Omega-3-Fettsäure-reiche Lebensmittel setzen (fetter Seefisch, Hanfsamen,
Chia-Samen, Leinöl, Sesamöl, Walnuss-Öl, Bio-Milchprodukte). Alkohol
für zunächst mindestens 4 Wochen strikt meiden (wirkt pro-entzündlich),
als Alternative bietet sich Magnesium-reiches Mineralwasser an
(z.B. Rossbacher 2:1, Gerolsteiner).
Ja, dann bleibt mir nur noch, Ihnen gute Besserung zu wünschen & zu hoffen,
dass meine Tipps auch anschlagen.
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Pfeiffersches Drüsenfieber
LaufReport-Leserin Anke D. fragt:
Guten Abend Herr Dr. Ziegler,
ich hatte vor kurzem das Pfeiffersche Drüsenfieber mit den üblichen Symptomen
wie geschwollene Lymphknoten, geschwollene Milz und Leber, eitrige Mandeln etc.
Insgesamt habe ich 5 Wochen nur gelegen. In der dritten Woche kam die Angina
hinzu. In der 6ten Woche habe ich angefangen, wieder halbtags zu arbeiten und
konnte langsam das Pensum steigern, leide aber immer noch an Müdigkeit und Konzentrationsschwäche.
Nun habe ich eine Streptokokken-Infektion, 3 Wochen nachdem ich wieder angefangen
hatte zu arbeiten. Die Blutwerte waren alle wieder in Ordnung und die Organe
wieder auf Normalgröße. Nun die Streptokokken, die sich relativ harmlos auswirken.
Nur dicke Mandeln. Fieber und Eiter nach einem Tag weg. Trotzdem habe ich Antibiotika
bekommen (das 4. Mal in den letzten 9 Wochen) und zwar wg. Ohrspeicheldrüsenentzündung,
Angina bei Drüsenfieber zur Vermeidung der Superinfektion, Blasenentzündung
und nun Streptokokken. Ich nehme aktuell Omniflora N und Mutaflor für den Darmflora-Aufbau
und 2 x wöchentlich Immuno akut MensSana! Was kann ich noch machen, um endlich
wieder fit zu werden? Wann kann ich wieder mit Laufsport anfangen und wie sollte
der Anfang aussehen? Ich war vorher 2 x in der Woche laufen immer 5-10 km. Was
ich vermeiden will ist ein Rückfall. Ich freue mich auf Ihre Antwort und verbleibe
mit freundlichen Grüßen.
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Meinerseits vorausgeschickt sei der wichtige Hinweis, dass meine online-Beratungen
generell nur Empfehlungscharakter haben können. Entsprechend sollten Sie meine
Ratschläge nochmals mit Ihrem behandelnden Arzt durchsprechen. Und damit gleich
rein ins Thema:
- Eitrige Mandeln sind keine typischen Symptome beim Pfeiffer-Drüsenfieber
(PDF). Vielmehr befinden sich auf den Mandeln weißlich-schmierige Belege,
die dann nicht selten zur Verwechslung mit einer eitrigen Mandelentzündung
Anlass geben. Der/die erfahrene Mediziner/in weiß dies aber sehr wohl auseinander
zu halten. Dann ist es eben durchaus keine Seltenheit, dass nach durchgemachtem
PDF die Ihrerseits geschilderten Schlappheits- & Müdigkeitssymptome längerfristig
bestehen bleiben. Schwerwiegende Komplikationen wie Leber-, Nieren- oder Herzmuskel-Entzündungen
sind aber glücklicher Weise nur während der Akutphase der Erkrankung zu befürchten,
die sie ja bereits hinter sich haben. Ansteckungsgefahr über Körperkontakt
oder Tröpfchen-Infektion besteht auch nur während dieser Akutphase. Nach Abheilung
sind die geschilderten Komplikationen nicht mehr zu erwarten und bei bloßer
Blutbildveränderung besteht auch keine Ansteckungsgefahr mehr. Folgende Vorgehensweise
bietet sich bei Ihnen wg. der aktuell noch bestehenden gesundheitlichen Einschränkungen
an:
- Aus Ihren Ausführungen war nicht eindeutig zu ersehen, ob Sie derzeit noch
ein Antibiotikum einnehmen. Auf jeden Fall sollten Sie aber für mindestens
ca. 14 Tage über dessen Einnahmephase hinaus Ihre beiden erwähnten Präparate
zur Stabilisierung der Darmflora (Omniflora® N und Mutaflor®)
weiternehmen. Zusätzlich sinnvoll ist auch der tägliche Verzehr einer Portion
Bio-Naturjoghurt (ca. 200 ml), was Ihre lädierte Darmflora weiter „aufpäppelt“.
Nicht zu vergessen: Gerade die längerfristige Einnahme eines Antibiotikums
in Verbindung mit der dadurch beeinträchtigten Darmflora (Darm = wichtigstes
Immunorgan) disponiert zu Ihren geschilderten Allgemeinsymptomen.
- Anstelle von Immuno akut MensSana® sollten Sie auf Unizink Immun plus®
Kps. (täglich 1 Kps.) umstellen, da dieses Präparat kompletter zusammengesetzt
ist und daher in idealer Weise die wichtigsten für das Immunsystem relevanten
Bausteine zur Verfügung stellt. Neben den Vitaminen C und E sowie den Spurenelementen
Zink und Selen sind bei diesem Präparat besonders Beta-Glucane (aus Speisepilzen
gewonnen) sowie bioaktive Pflanzenstoffe mit ihren gezielt stimulierenden
und stabilisierenden Effekten auf das Immunsystem hervorzuheben.
- Wg. den geschilderten Symptomen (u.a. Müdigkeit und Konzentrationsschwäche)
sollten Sie sich aber unbedingt noch einer weiterführenden Labordiagnostik
unterziehen und nicht von vornherein und ausschließlich Ihre gesundheitlichen
Probleme ausschließlich im Zusammenhang mit Ihrem durchgemachten PDF sehen.
Zu analysieren wären daher:
- TSH (optimaler Wert zwischen 0.2-2.2 µIU/l) - Schilddrüsenfunktion
- Selen (möglichst >100 µg/l) – Zellschutz und Schilddrüsenfunktion
- 25-OH-Vitamin D3 – Vitamin D-Versorgung, der Wert sollte beim Sportler
über 40 ng/ml liegen
- Ferritin plus löslicher Transferrin-Rezeptor - Eisenversorgung bzw.
Eisenbedarf
- Gesamt-Eiweiß
- Ernährungsbezogen achten Sie bitte konsequent auf hochwertiges pflanzliches
und tierisches Eiweiß (u.a. Süßlupinen-Mehl, Bio-Hanf-Proteinpulver, Blütenpollen,
Weizenkeime, Hülsenfrüchte inkl. Soja & Erdnüsse, Nüsse, Shiitake-Pilze,
Amaranth, Quinoa, Buchweizen, Fleisch aus artgerechter Tierhaltung, fetter
Seefisch, Wild (außer Wildschwein), Mager-Quark etc). Zum Braten und Backen
verwenden Sie bitte nur Oliven- oder Raps-Öl und für kalte Speisen Lein-,
Raps- und/oder Walnuss-Öl. Reduzieren Sie bitte einen evtl. regelmäßigen Verzehr
von raffiniertem Weißzucker und Auszugsmehlen. Bei Nudelgerichten achten Sie
auf Vollkornprodukte und zum Würzen setzen Sie bitte auch Würz-Hefeflocken
(wichtige Selen- und Vitamin B-Lieferanten) sowie frisch gemahlenen Pfeffer
aus der Pfeffermühle ein.
- Regelmäßig spazieren gehen können Sie natürlich ab sofort und dabei durchaus
täglich und in forschem Schritt. Nicht selten hilft dies bereit, diese Schlappheit
aus den Knochen ein wenig zu lindern. Zu sportlichen Aktivitäten (Laufsport)
können Sie unbedenklich ca. 14 Tage nach Abschluss Ihrer Antibiotika-Behandlung
zurückkehren. Das bedeutet aber natürlich piano, also für 4 Wochen im GA1-Bereich
(langsamer bzw. ruhiger Dauerlauf), evtl. in den ersten 14 Tagen auch noch
im Wechsel von Gehen und Laufen, um dann Woche für Woche die Gehphasen zu
reduzieren und die Laufphasen zu steigern. Wichtig dabei ist, dass Sie sich
während der Belastung wohlfühlen und anderntags nicht außergewöhnliche Müdigkeit
und Schlappheit verspüren. Evtl. unterziehen Sie sich ja so ca. 6 Wochen nach
dem Wiedereinstieg in den Laufsport einem Laktat-Leistungstest, um so Ihre
aktuelle Ausdauerleistungsfähigkeit definitiv zu bestimmen und daraus dann
die individuell richtige Belastungssteuerung ableiten zu können.
Ja, dann hoffe ich zunächst einmal, dass ein paar hilfreiche Tipps für Sie
dabei waren und Sie baldmöglichst wieder die Kurve kriegen, um so die gewohnte
Leistungsstärke in Beruf, Alltag und Sport wiederzufinden.
Ihr Dr. Ziegler

Mountainbiking & Knochenödem und Meißelbruch
im Radiusköpfchen im Ellenbogen
LaufReport-Leserin Christina R. fragt:
Hallo,
ich bin 37 Jahre alt und fahre seit ca. 13 Jahren Mountainbike (überwiegend
UpHill). Vor ca. 8 Wochen bin ich bei einem Fahrradsturz auf meinen Ellbogen
gefallen. Die Kernspin-Untersuchung (MRT) ergab ein Knochenödem sowie einen
Meißelbruch im Bereich des Radiusköpfchens. Die erste Therapie war die Ruhigstellung
des Armes. Heute bin ich fast schmerzfrei, aber das Knochenödem ist noch nicht
ganz verheilt. Dadurch verzögert sich womöglich auch die Bruchheilung. Eine
MFT (Magnetfeldtherapie) war nicht so erfolgversprechend, wie es zu Anfang vom
Arzt gelobt wurde. Hätten Sie vielleicht noch einen Rat, was ich zur Genesung
noch beitragen könnte? Vielen Dank vorab schon mal für Ihre Rückmeldung. Mit
freundlichen Grüßen
Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Vorab sei angemerkt, dass meine online-Beratungen generell nur Empfehlungscharakter
haben können. Entsprechend sollten Sie daher meine Ratschläge nochmals mit Ihrem
behandelnden Arzt durchsprechen. Und damit gleich zu meinem gewünschten Kommentar:
-
Der Meißelbruch wurde offensichtlich konservativ ruhiggestellt,
also mit Gips, behandelt.
-
Beim beschriebenen Knochenödem bietet sich erfahrungsgemäß
ein sich gegenseitig ergänzender Maßnahmenkatalog an, um so bereits im Vorfeld
schwerwiegende Stoffwechselstörungen bis hin zum Knochenuntergang (Nekrose)
tunlichst zu vermeiden. Im einzelnen bewährt haben sich hier folgende Details:
- Die tägliche Ernährung bitte gezielt auf eine optimierte Omega-3-Fettsäuren-Versorgung
ausrichten, was sich relativ einfach durch einen konsequenten Verzicht
auf tierische Produkte aus Mastbetrieben, Zuchtfarmen und Legebatterien
realisieren lässt. Außerdem fokussieren Sie bitte Ihre Ernährungsgewichtung
auf pflanzliche Kost. Außerdem ergänzen Sie Ihr Müsli mit Chia-Samen sowie
Walnüssen und verwenden bei kalten Speisen generell Leinöl und Walnuss-Öl,
zum Braten und Backen nur Oliven- und Rapsöl und verzichten grundsätzlich
auf Sonnenblumen- und Distel-Öl. Weitere Details zu diesem spannenden
Thema finden Sie übrigens auch in meinem neuen Ernährungsbuch „Power ist
essbar“.
- Dann lassen Sie Ihren aktuellen Vitamin D-Spiegel im Blut bestimmen
(25-OH-Vitamin D), der bei Ihrer Diagnose auf jeden Fall >40 ng/ml
liegen sollte, um so die Knochenheilung zu verbessern und zu beschleunigen.
- An zusätzlichen medikamentösen Maßnahmen sind bei Ihnen aus meiner
Sicht angezeigt:
- CalciProtect® (Dosierung 4 x täglich 1 Kapsel für mindestens
6 Monate), was für eine konstante Versorgung mit Kalzium, Vitamin
K1 und Vitamin D3
sorgt und eine schnellere Abheilung der Knochenproblematik unterstützt.
Vitamin D3 wirkt sich nachweislich auch
günstig auf eine mögliche Schmerzsymptomatik aus. Hier sollte aber
Ihr Arzt entscheiden, ob neben der CalciProtect®-Einnahme mit
seinem ja nur geringen Vitamin D-Gehalt eine zusätzliche Vitamin D-Zufuhr
angezeigt ist, z.B. mit dem Präparat Dekristol 20000 IE Kps..
- Traumeel S Tbl., ein natürliches Komplexpräparat, das sich
in der Sportmedizin zur effektiven anti-ödematösen und anti-entzündlichen
Therapie einen guten Namen gemacht hat und in jeder Apotheke erhältlich
ist. Die Einnahmedauer sollte zunächst mindestens ca. 8 Wochen betragen,
als sinnvolle Dosierung empfehle ich in Ihrem Fall 4 x 2 Tbl. pro
Tag, am besten einfach unter der Zunge zergehen lassen. Das Präparat
ist gut verträglich, auch gegen eine Kombination mit anderen anti-entzündlich
wirksamen Medikamenten bestehen keine Bedenken. Sollten Sie allerdings
Pollen-Allergiker sein, nehmen Sie aber bitte vorab nochmals Rücksprache
mit Ihrem behandelnden Arzt.
- Zusätzlich in Erwägung zu ziehen ist auch die Einnahme eines
Enzym-Präparates, ebenfalls für zunächst 8 Wochen, um dann je
nach Wirkung das weitere Vorgehen zu entscheiden. Hier empfehle ich
Therazym® Tbl., ein in der Sportmedizin bewährtes Präparat, das
zur besseren Regenerationsförderung zusätzlich drei B-Vitamine enthält.
Tägliche Dosierung: 3 x 1 Tbl., jeweils ca. 20 Minuten vor dem Essen.
- Zu den für Sie aktuell machbaren sportlichen Aktivitäten kann ich mich
aus der Entfernung nicht äußern. Zu überlegen wäre sicherlich das Anbringen
eines Kinesio-Tape im Frakturbereich, um so eine noch sinnvolle
Ruhigstellung mit machbarer Funktionalität sinnvoll zu verknüpfen.
- Der richtige Zeitpunkt für die notwendige MRT-Kontrolluntersuchung
(Kernspin) wird dann Ihr behandelnder Arzt rechtzeitig mit Ihnen absprechen.
Alles Gute & herzliche Grüße
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & muskuläre Überlastung im Bereich der unteren Extremität
sowie Gleichgewichtsstörungen
LaufReport-Leser Michael P. fragt:
Hallo Herr Dr. Ziegler,
ich bräuchte dringend Ihren Rat zu folgenden Problemen: Seit Mai 2013 spüre
ich im Bereich der ischiocruralen Muskulatur (rückwärtige Oberschenkel-Muskulatur),
mal in der Nähe des Sitzbeins, dann mehr oberhalb der Kniekehle ein unangenehmes
Ziehen oder aber der Fuß scheint im Sprunggelenk fest zu sein. Manchmal ist
es auch ein Ziehen vorne oder seitlich des Beckens. Die Probleme treten immer
exklusiv auf. Zunächst hatte ich das selbst in die Hand genommen und die Triggerpunkte
mit festem Daumendruck behandelt, da ich davon ausging, dass es sich um ein
Spannungsproblem handeln würde. Da der Erfolg kurzfristig war (ich hatte so
schon viele muskuläre Probleme ohne Fachkenntnis entschärft) und auch das Dehnen
z.B. des M. piriformis keinen dauerhaften Erfolg brachte, war ich bei einem
Manualtherapeuten, der mich im Bereich des Illiosakralgelenkes einrenkte und
mir dann sieben Physiotherapiestunden aufschrieb, was nur kurzfristig Hilfe
brachte. Zudem bin ich ständig müde und habe auch sportlich sehr lange Anlaufphasen.
Dazu habe ich etwa zwei Tage nach einer harten Belastung Wasser in den Unterschenkeln
(mein Herz wurde ohne Befund untersucht). Allerdings muss ich seit 2002 regelmäßig
ein Psycho-Pharmakon einnehmen, bei dem als Nebenwirkung Ödeme beschrieben sind.
Bislang hatte ich mit dem Medikament keine erkennbaren Probleme. Desweiteren
registriere ich ein zunehmend schlechter werdendes Gleichgewichtsgefühl. Vielen
Dank vorab für Ihre Hilfe und viele Grüße.
Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Vorausgeschickt sei, dass meine online-Beratungen generell nur Empfehlungscharakter
haben. Entsprechend sollten Sie meine Ratschläge daher bitte mit Ihrem behandelnden
Arzt nochmals durchsprechen sollten. So viel vorneweg und jetzt aber gleich
mitten rein in Ihre zahlreichen Problemfelder:
- In der Tat könnten die beschriebenen Ödeme im Zusammenhang mit der Einnahme
Ihres Psycho-Pharmakons stehen.
- Es ist m.E. sehr unwahrscheinlich, dass eine einseitige Gewichtung auf saure
Lebensmittel Ihre ja doch sehr ausgeprägten muskulären Probleme erklären dürfte.
Entsprechend brachte ja auch die Umstellung auf basische Lebensmittel keinen
wirklich lindernden Effekt.
- Sie ließen leider unerwähnt, inwieweit Ihre muskulären Probleme beidseitig
auftreten. Jedenfalls dürften aber doch bei Ihnen als erfahrenem Läufer die
Themen Beinachse und Fußstatik als mögliche Ursachen sicherlich bereits ausreichend
abgeklärt und bei Bedarf auch gegengesteuert worden sein.
- Die Tatsache, dass Ihnen die Manualtherapie ja nur kurzfristig Linderung
verschafft hat, spricht eindeutig für ein generelles Problem. Entsprechend
sollte bei Ihnen zunächst einmal ein ausgeprägter Vitamin D-Mangel
ausgeschlossen werden (Bestimmung von 25-OH-Vitamin D im Blut). Der Wert sollte
bei Ihnen als Leistungssportler auf jeden Fall >30 ng/ml liegen.
- Wg. der beschriebenen Gleichgewichtsstörungen empfehle ich zusätzlich die
Ableitung Ihrer Hirnströme (EEG).
- An flankierenden medikamentösen Maßnahmen sind aus meiner Sicht bei
Ihnen aktuell angezeigt, ggf. dann noch ergänzt durch ein hochdosiertes Vitamin
D-Präparat, je nach Ergebnis der angesprochenen Labor-Untersuchung:
- Für zunächst einmal 4 Wochen die Einnahme eines anti-entzündlich wirkenden
Enzympräparates. Ich habe hier gute Erfahrungen mit dem Präparat
Therazym® gemacht, die empfohlene Dosierung liegt hier bei täglich
3 x 1 Tbl., jeweils ca. 15 Minuten vor dem Essen. Das Präparat enthält
zusätzlich 3 B-Vitamine, die sich günstig auf die regenerativen Prozesse
auswirken. Parallel empfehle ich für den gleichen Zeitraum den Einsatz
eines Mineralstoff-Kombipräparates (Phosetamin® NE Tbl.) zur Unterstützung
des Muskelstoffwechsels, als empfohlene Dosierung haben sich zunächst
3 x 2 Tabl. pro Tag bewährt.
- Läuferisch würde ich mich in den nächsten 4 Wochen bzgl. Belastungsdauer
und Intensität zunächst einmal zurückhalten, um so die Wirkung der vorgeschlagenen
Maßnahmen ohne erzwungene Belastungsspitzen besser einschätzen zu können.
- In dieser Reha- & Reparationsphase wäre auch ein Verzicht auf alle tierischen
Produkte bis auf Wildfisch und Bio-Milchprodukte in Erwägung zu ziehen und
anstelle dessen hochdosiert pflanzliches Eiweiß zu verzehren (u.a.
Weizenkeime, ungesalzene und nicht geröstete Erdnüsse, Chia-Samen, Bio-Hanfproteinpulver,
Süßlupinen-Mehl, Blütenpollen, Canihua-Pops, Leinölfrüchte, Pinienkerne, Sauerteig-Vollkornbrot
etc.). So reduzieren Sie eine evtl. ernährungsbedingte überschießende Entzündungsneigung,
die Ihrer Symptomatik evtl. Vorschub leisten könnte.
Ja, dann hoffe ich sehr, dass meine Tipps Sie weiter bringen mögen, würde mich
freuen.
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Hüftgelenksarthrose bds.
LaufReport-Leser Friedrich H. fragt:
Bin 32 Jahre alt, Marathonläufer und leide an einer Arthrose in beiden Hüftgelenken,
die derzeit noch nicht allzu weit fortgeschritten ist. Habe seit Wissen um meine
Diagnose das wöchentliche Trainingspensum von früher 100 km auf 50 bis 60 km
reduziert. Sollte ich wegen dieser Erkrankung den Marathonsport eigentlich besser
generell stecken?
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Bei einer online-Beratung muss ich mich leider auf grundsätzliche Aussagen
beschränken, die Sie dann aber bitte auch noch mit Ihrem behandelnden Arzt durchsprechen
sollten. Und damit gleich zu meinem Ratschläge-Potpourri:
- Die Tatsache, dass in Ihrem relativ jungen Alter bereits beide Hüftgelenke
betroffen sind, spricht für eine gewisse genetische Disposition, z.B.
von Geburt an zu flache Hüftgelenkspfannen, was bei Ihnen in der Vergangenheit
offensichtlich nicht eine ausreichende Beachtung erfuhr.
- Von grundsätzlicher Bedeutung für den weiteren Verlauf Ihrer Hüftgelenksarthrose
sind das Auftreten und das Ausmaß Ihrer Beschwerden im Hüftbereich nach Ihren
Laufeinheiten. Provoziert die Vertikalsportart Laufen nun einmal eine
beständige und hohe Stoß- und Druckbelastung, speziell im Bereich der Sprunggelenke,
der Kniegelenke, der Hüftgelenke sowie aller Wirbelsäulengelenke einschließlich
Halswirbelsäule.
- Unter Abwägung aller Vor- und Nachteile würde ich in Ihrem Falle für die
Zukunft von einem gezielten Marathontraining abraten. Vor allem würde
ich mich zunächst einmal relativ zeitnah bei einem Hüftgelenksspezialisten
vorstellen, um die Frage der Sinnhaftigkeit einer operativen Hüftgelenksumstellung
zu diskutieren. Unterstützend für die Haltbarkeit der Gelenkstrukturen ist
ein niedriges Körpergewicht (niedriges Körperfett) bei gleichzeitig hoher
Muskelmasse. Als sportmedizinischen Support und als mögliche Marathon-Alternativen
bieten sich zunächst einmal an:
- Konsequentes Krafttraining bzw. Kraft-Ausdauertraining unter kundiger
physiotherapeutischer Anleitung,
- Spinning-Training bzw. Mountainbiking oder Rennrad, wobei ich heutzutage
bei der Verkehrsdichte und der zunehmenden Überalterung der Verkehrsteilnehmer
nicht mehr reinen Gewissens den Rennradsport auf der Straße empfehlen
kann.
- Inline-Skating,
- Schwimmsport (Kraulen),
- Ski-Langlauf.
- Da Ihr Herz ja nun einmal am Laufen hängt, sollten Sie Ihre Läufe
zukünftig möglichst auf weichem Untergrund absolvieren, am besten als
Bergauf-Läufe, um so das Ausmaß der nun einmal unvermeidlichen Bodenreaktionskräfte
zumindest zu reduzieren.
- Ergänzend wichtig: Lassen Sie sich für Ihre Alltagsschuhe sogenannte Pufferabsätze
verordnen, was bereits unter Alltagsbedingungen das Belastungsprofil für die
Hüftgelenke günstig verändert.
- Sicherlich wurde bei Ihnen als erfahrenem Läufer die Fußstatik bereits
genauestens unter die Lupe genommen und damit die Notwendigkeit einer Einlagenverordnung
bereits abgeklärt.
- Medikamentös würde ich bei Ihnen zunächst einmal zweigleisig fahren,
zumindest solange, bis entschieden ist, inwieweit bei Ihnen zeitnah eine operative
Intervention sinnvoll ist:
- Unter hochsterilen Bedingungen zunächst einmal 3 Hyaluronsäure-Injektionen
ins Hüftgelenk (z.B. Ostenil plus® als Fertigspritze), die in bestimmten
zeitlichen Abständen verabreicht werden, um so die Knorpelbelastbarkeit
zu stabilisieren und zusätzlich einer überschießenden Gelenkknorpelabnutzung
gezielt entgegenzuwirken.
- Bei Auftreten von Überlastungsbeschwerden im Hüftgelenksbereich
regelmäßige Einnahme von Traumeel® Tbl.. Bei diesem Präparat, das
sich in der Sportmedizin gerade bei derartigen Überlastungssymptomen seit
vielen Jahren einen guten Namen gemacht hat und in jeder Apotheke erhältlich
ist, handelt es sich um ein natürliches Komplexpräparat mit guter Verträglichkeit.
Als wirksame Dosierung lassen Sie bitte 3-4mal täglich je 2 Tbl. einfach
unter der Zunge zergehen, jeweils über mehrere Tage bzw. bis sich die
Symptomatik wieder beruhigt hat. Sollten Sie unter Heuschnupfen leiden,
nehmen Sie bitte vor Einnahmebeginn Rücksprache mit Ihrem behandelnden
Arzt.
Sportliche Grüße und hoffentlich helfen Ihnen die Ratschläge ein wenig weiter
Ihr Dr. Ziegler

Gehen & Überlastungsymptomatik im Kniekehlenbereich
LaufReport-Leser Joachim B. fragt:
Hallo,
ich habe mir letzten Samstag bei einem Geher-Wettkampf eine stärkere Zerrung
im Bereich der rechten Kniekehle zugezogen (lt. Arzt eine Sehnenansatzzerrung).
Ich habe bereits 2 Injektionen Traumeel/Zeel bekommen, weitere werden folgen.
Massagen mit Dehnen wurden verordnet, nachts Salbenverbände mit Traumeel-Salbe,
jeden Tag ein warmes Rheuma-Bad sowie täglich eine Reizstrombehandlung. Da bald
weitere Wettkämpfe im Straßengehen über 20 km stattfinden und ich gern daran
teilnehmen möchte, möchte ich als weitere unterstützende Maßnahme noch Traumeel-Tabletten
und Wobenzym Plus einnehmen (wobei der Orthopäde die Meinung vertritt, dass
dies nicht notwendig sei). Daher konkret meine Frage bzgl. der Ihrerseits empfohlenen
tägl. Dosierung von Traumeel-Tabletten und Wobenzym? Wichtig wäre auch noch,
in welchem zeitlichen Abstand die beiden Medikamente sinnvoller Weise einzunehmen
sind? Ich denke, mehr kann man nicht tun. Vorab möchte ich mich vielmals für
Ihre Bemühungen bedanken. Herzliche Grüße.
Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Sie haben sich nicht näher über die genaue Lokalisation der Zerrung im Kniekehlen-Bereich
ausgelassen. Entsprechend möchte ich mich ganz allgemein auf die gewünschte
Spezifizierung der Ihrerseits bereits vorgenommenen bzw. angedachten therapeutischen
Maßnahmen beschränken. Vorausgeschickt sei hier allerdings noch der Hinweis,
dass sich alle meine online-Vorschläge generell nur als allgemeine Empfehlungen
verstehen dürfen, die Sie dann bitte nochmals mit Ihrem behandelnden Arzt abstimmen
sollten. Soviel vorneweg und damit nachfolgend zu den gewünschten therapeutischen
Ratschlägen:
- Den Ihrerseits ja bereits eingesetzten nächtlichen Salbenverband würde ich
ab sofort als Kombi-Verband weiterführen (50% Ichtholan®-Salbe
und Traumeel® Creme), Einsatzdauer je nach Entwicklung der Symptomatik, maximal
10-12 Tage. Vorsicht: Auf keinen Fall luftdicht mit Zellophan o.ä. verpacken,
einfach über den Verband einen Strumpf ziehen, um die Bettwäsche nicht zu
verschmutzen. Morgens dann die Salbenreste sorgfältig abwaschen.
- Zur angefragten Dosierung der Traumeel® Tbl.: In Ihrem Fall würde
ich 4x2 Tbl. pro Tag einnehmen, einfach zwischen den Mahlzeiten unter der
Zunge zergehen lassen. Das Präparat ist gut verträglich, es sei denn, Sie
sind Pollenallergiker.
- Bei der angesprochenen Enzymtherapie empfehle ich meinen Patienten
Therazym® Tbl., ein bewährtes Präparat in der Sportmedizin, das neben
den Enzymen Bromelain, Papain und Pankreatin auch noch 3 B-Vitamine enthält,
welche die körpereigenen Reparations- und Regenerationsvorgänge zusätzlich
positiv beeinflussen. Die Dosierung: 3 x täglich 1 Tbl., jeweils ca. 10-15
Minuten vor den Mahlzeiten, Einnahmedauer: zunächst einmal 14 Tage.
- Ich würde die aufgeführten medikamentösen Maßnahmen bis zum Wettkampf mit
einer hochdosierten Magnesiumgabe abrunden (z.B. Magnesium-Köhler Kps.,
abends jeweils 1 Kps. nach dem Essen), am Wettkampftag natürlich die Magnesiumgabe
aussetzen. Das Präparat enthält zusätzlich Vitamin B6,
das ebenfalls die regenerativen Prozesse am Problemherd unterstützt.
- Ihre aktuelle Reha- & Reparationsphase sollten Sie auch ernährungsmedizinisch
unterstützen, indem Sie gezielt auf Biofleisch, Wild (außer Wildschwein),
Wildfisch und Bio-Milchprodukte setzen. Ergänzend bietet sich hochwertiges
pflanzliches Eiweiß an, also z.B. Weizenkeime, Chia-Samen, Bio-Hanf-Proteinpulver,
Süßlupinenmehl, Sauerteig-Vollkornbrot etc.. Mit dieser Ernährungsstrategie
greifen Sie harmonisierend in Ihre Entzündungsneigung ein und verkürzen so
die reparativen Prozesse.
- Checken Sie bitte gelegentlich auch Ihren Vitamin D-Spiegel (25-OH-Vitamin
D), ein evtl. Vitamin D-Mangel könnte u.a. die neuro-muskuläre Koordination
stören, was verletzungsdisponierend wirken kann. Als Sportler sollten Sie
hier einen Wert von zumindest 40 ng/ml anstreben.
Ja, jetzt bleibt mir eigentlich nur noch, Ihnen gute Besserung zu wünschen
& zu hoffen, dass meine Tipps Ihnen helfen werden rechtzeitig bis zu den
Wettkämpfen fit zu werden.
Ihr Dr. Ziegler

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