
Fett-Qualität in Lebensmitteln
LaufReport-Leser Daniel B. fragt:
Guten Tag,
ich habe eine m.E. sehr wichtige Frage, die mir bis jetzt noch niemand eindeutig
beantworten konnte. Auf den Packungen der verschiedenen Lebensmittel stehen
normalerweiser alle Nährwerte, doch sind diese leider nicht immer detailliert.
Wenn jetzt, direkt gefragt, neben dem jeweiligen Fettgehalt nur der Gehalt an
gesättigten Fettsäuren aufgeführt ist, kann man dann davon ausgehen, dass der
verbleibende Rest an Fetten ausschließlich aus ungesättigten Fettsäuren besteht,
egal, ob sich dabei um einfach oder mehrfach ungesättigte Fettsäuren handelt?
- Oder gibt es noch weitere Fette(Fettsäuren), die nicht in diese beiden Kategorien
passen? Vielen Dank & mit freundlichen Grüßen.
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Bevor ich auf Ihre Frage konkret eingehe, lassen Sie mich ein wenig „Fett-Sprechstunde“
abhalten. Also, die Bezeichnung Fett ist der Oberbegriff für alle Fett-Arten,
die in der Lebensmittelkunde eine Rolle spielen. Dazu gehören alle Fette, die
in der belebten Natur vorkommen bzw. auch bei der industriellen Bearbeitung
dieser Fettarten entstehen. Dann differenziert man auch noch nach der biologischen
Herkunft in pflanzliche und tierische Fette, wobei man bei industriell unbearbeiteten
pflanzlichen Fetten immer von Ölen spricht, erklärbar wg. Ihres mehr oder weniger
hohen Anteils an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die wiederum
das Ausmaß der Festigkeit dieser Öle bestimmen. Unter dem Oberbegriff „Fett“
werden auch kompliziert aufgebaute Fette aufgeführt (z.B. Cholesterin). Bevor
ich auf Ihre Frage im Einzelnen eingehe, nachfolgend noch ein paar weiterführende
Details. Welche Fettsäuren kommen in der Nahrungskette vor:
- Gesättigte Fettsäuren (SFA – Saturated Fat Acids)
- Werden von Mensch und Tier aus Stärke-Kohlenhydraten (Getreidekörner,
Nudeln, Brot, Gebäck, Reis, Hirse, Mais, Kartoffeln) oder aus Alkohol
selbst gebildet und dienen als gut transportable Energiereserve (Fettdepot),
da leichter als gespeicherte Kohlenhydrate.
- Gelangen generell auch als bereits fertige Fettsäuren in den menschlichen
Organismus und zwar immer dann im gesundheitsgefährdenden Übermaß, wenn
tierische Produkte (Milch, Milchprodukte, Käse, Fleisch, Wurst) aus Mastbetrieben
verzehrt werden, wo bekanntlich überwiegend Getreide, Brotabfälle, Kartoffeln,
Mais sowie Soja als Mastfutter zum Einsatz kommen.
- Entstehen auch bei der industriellen Härtung (= chemische Hydrierungsprozesse)
aus pflanzlichen Ölen und werden dann als sogenannte gehärtete Fette (,
Bratfett, wie z.B. Biskin oder Palmin) bezeichnet, die sich dann in Margarine-Sorten,
in Bratfetten sowie in vielen Fertigprodukten (Kekse, Gebäck, Kuchen etc.)
wiederfinden. Je nach Härtungsgrad bestehen dann diese Kunstprodukte aus
einer unterschiedlich hohen Konzentration an gesättigten Fettsäuren, die
sich dann chemisch von den natürlichen Quellen unterscheiden. Das gesundheitlich
relevante zusätzliche Problem besteht jetzt darin, dass bei diesen Härtungsprozessen
unvermeidbar neben dem Wegfall von Doppelbindungen auch die chemische
Struktur dieser Öle verändert wird. Es entstehen zusätzlich sogenannte
Trans-Fettsäuren, die im Verdacht stehen, langfristig für negative Effekte
bzgl. erhöhter Blutgerinnungsneigung oder Schwächung des Immunsystems
verantwortlich zeichnen.
Biochemisch gesehen handelt es sich bei den gesättigten Fettsäuren immer um
„starre Moleküle“ mit unterschiedlicher Kettenlänge, denen im Organismus 2 Aufgaben
zukommen und zwar alternativ
- Energieträger, der als Depotfett (Energiespeicher) gespeichert werden kann,
dann abgelagert in der Unterhaut, in Organen und als sogenanntes Viszeralfett
in der freien Bauchhöhle,
- oder Grundbaustein für die körpereigene Cholesterin-Biosynthese.
Gesättigte Fettsäuren wurden lange Zeit als potentiell krankmachende Faktoren
für uns Menschen unterschätzt. Mittlerweile misst man ihnen die gebührende medizinische
Aufmerksamkeit zu. Blutfettspiegel (Triglyzerid-Konzentrationen) über 150 mg%
sollten daher generell behandelt werden, wobei die effektivsten Therapiemaßnahmen
in regelmäßiger körperlicher Aktivität und einer konsequenten Ernährungsumstellung
bestehen.
- Einfach ungesättigte Fettsäuren (MUF = Mono-Unsaturated
Fat acids)
- Stammen primär aus der Pflanzenwelt.
- Dieser Fettsäure-Typ enthält in seinem Molekül eine Doppelbindung,
was das Molekülgerüst im Vergleich zu den gesättigten Fettsäuren weniger
starr macht. Mit am bekanntesten dürfte hier die Ölsäure sein, die den
Oliven und deren Öl auch ihren Namen gegeben hat. Entsprechend finden
sich diese einfach ungesättigten Fettsäuren vor allem im Speicherfett
von Wild, Wildgeflügel und Weidetieren, bei Stalltieren aber nur dann,
wenn diese in erster Linie mit Gras und Grünfutter und nicht mit Stärkeprodukten
ernährt werden. Über die Nahrungskette erreicht dieser Fettsäure-Typ auch
uns Menschen, sofern wir eine entsprechend gewichtete Ernährungsform pflegen.
Sie finden sich dann im Transport- und Speicher-Fett. Da sie im menschlichen
Organismus auch als Bausteine für komplexere Strukturen Verwendung finden,
wirkt ihr regelmäßiger Genuss senkend auf den Blutfett-Spiegel (= Triglyzerid-Spiegel)
und den Cholesterinspiegel, womit die Betonung einer MUF-reichen Kost
als gezielte Präventivmaßnahme gegenüber den gefürchteten Wohlstandskrankheiten
wie Übergewicht, Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs zu bewerten ist.
- Mehrfach ungesättigte Fettsäuren (PUF = Poly-Unsaturated
Fat acids)
- Stammen wie die MUF ebenfalls primär aus dem Pflanzenreich und gelangen
wie diese über die Nahrungskette ins Tierreich und von da oder direkt
in den menschlichen Organismus. Die PUF dienen weniger als Energieträger,
sie werden vielmehr für hochdifferenzierte Aufgaben in Biomembranen
und als Vorstufen für Gewebshormone benötigt. Jedes PUF-Molekül enthält
zumindest 2 Doppelbindungen, wobei deren Gesamtanzahl und Anordnung
die chemischen Eigenschaften bestimmen. Je mehr Doppelbindungen in einem
Molekül vorkommen, umso flüssiger ist das jeweilige pflanzliche Fett.
Die Stellung der ersten Doppelbindung im Molekül, gerechnet vom Ketten-Ende
her, definiert die Zuordnung zu Omega-6-Fettsäuren (erste Doppelbindung
am sechstletzten C-Atom) bzw. Omega-3-Fettsäuren (erste Doppelbindung
am drittletzten C-Atom). Omega-6-Fettsäuren-reich sind alle Getreidesorten
und Mais sowie bestimmte Nutzpflanzen (Sonnenblumen, Disteln) sowie die
Kerne von Kürbis und Trauben. Omega-3-Fettsäuren-reich sind dem gegenüber
Algen, Moose, Farne, Salat, Gemüse, Chia-Samen, Pilze und die meisten
Nuss-Sorten, v.a. Walnüsse und Pekanüsse. So wird jetzt auch der hohe
Omega-3-Fettsäurengehalt bei allen Wildfischen verständlich, wobei speziell
Seefische in kalten Tiefgewässern eine besonders hohe Konzentration zum
Zwecke einer verbesserten Druck-Belastbarkeit aufweisen. Dies trifft in
gewissem Umfang auch auf Stalltiere zu, die mit Grünfutter großgezogen
werden. Entsprechend große Unterschiede bzgl. des PUF-bezogenen Fettgehalts
finden wir daher bei den Stalltieren und den hieraus hergestellten Lebensmitteln
(Fleisch, Wurst, Eier, Milch, Milchprodukte, Käse etc.).
- Die Fütterungsgepflogenheiten bei Masttieren, Geflügel und Zuchtfischen
und unsere Verzehrgewohnheiten bestimmen damit das im menschlichen Organismus
anzutreffende PUF-Profil. Gesundheitlich anzustreben wäre ein Verhältnis
von 2-5:1 zugunsten der Omega-6-Fettsäuren. Bei der seit mehr als 20 Jahren
sich dramatisch verändernden Ernährungsweise in Deutschland (Fast Food
& Co) in Verbindung mit dem unsinnigen Anspruch „möglichst billig“
provoziert bei einem Großteil unserer Bevölkerung mittlerweile ein gesundheitlich
äußerst bedenkliches Missverhältnis von derzeit 25:1 zugunsten der Omega-6-Fettsäuren.
Ein chronisches Omega-6-:Omega-3-Fettsäuren-Ungleichgewicht provoziert
in unserem Körper nachfolgend eine gesteigerte Entzündungsdisposition,
was z.B. dem Sportler eine erhöhte Verletzungsanfälligkeit und eine unerwünscht
verlängerte Regenerationsdauer bescheren kann, dann auch verantwortlich
sein kann für eine niedrige Schmerzschwelle, für eine erhöhte Thromboseneigung
sowie auch die Leistungsfähigkeit unseres Immunsystems in Mitleidenschaft
zieht, was evtl. als Teilerklärungsansatz für die hierzulande zunehmende
Krebshäufigkeit herangezogen werden kann.
Soweit als „Warm up“ meine kurze Fettstory zum besseren Verständnis und damit
abschließend nochmals zu Ihrer Frage:
- Eigentlich müsste gemäß gültiger Lebensmittelverordnung und Deklarierungspflicht
bei jedem industriell hergestellten Lebensmitteln auf der Verpackung neben
dem Gesamt-Fettgehalt in g oder in Prozent (meist bezogen auf 100 Gramm) auch
alle enthaltenen Fettarten als Unterpunkt zum Gesamtfettgehalt exakt aufgelistet
sein.
- Sollte jetzt nur der Gehalt an gesättigten Fettsäuren aufgelistet sein,
wie von Ihnen ausgeführt, muss zunächst einmal davon ausgegangen werden, dass
das Produkt nur gesättigte Fettsäuren enthält, die dann aller Wahrscheinlichkeit
nach nur aus gehärteten Fetten bestehen, was dann sicherlich auch einen gewissen
Gehalt an Trans-Fettsäuren einschließt. Sollte jetzt aber der angegebene Gesamt-Fettgehalt
und der ausgewiesene Gehalt an gesättigten Fettsäuren bei der fettbezogenen
Gewichtsangabe differieren, so heißt das mitnichten, dass diese Gewichtsdifferenz
beim verbleibenden Fettanteil nur einfach oder mehrfach ungesättigte Fettsäuren
enthält. Es könnte hier nämlich auch ein bestimmter Gehalt an Trans-Fettsäuren
einfließen. Eine beliebte Formulierung der Lebensmittelindustrie lautet dem
entsprechend auch: Das Produkt enthält Fette aus pflanzlichen und tierischen
Quellen in unterschiedlichen Gewichtsanteilen, zum Teil gehärtet. Ich bekam
dieser Tage einen Schoko-Snack aus den USA in die Hände, wo beim Fettgehalt
übrigens explizit der Gehalt an Trans-Fettsäuren ausgewiesen war. Offensichtlich
ist hier die amerikanische Lebensmittelbehörde (FDA) wacher und fürsorglicher
beim Schutz der Verbraucher. Allerdings muss der Konsument dann wieder wissen,
was diese Angabe für ihn gesundheitlich bedeutet: „Wissen ist Macht und lässt
einen auch länger leben, sofern man das Gelernte auch gezielt umsetzt!“
Die abschließende Quintessenz zur erzählten Fettgeschichte:
- „Man ist, was man isst!“
- Wer verpackte und industriell gefertigte Lebensmittel konsequent meidet
bzw. möglichst selten verzehrt und gleichzeitig die“5 am Tag-Regel“ beherzigt,
hat seinen Fettstoffwechsel gesundheitlich optimal im Griff.
Herzliche Grüße
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Omega-3-Fettsäuren - langkettig
LaufReport-Leser Rüdiger S. fragt:
Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,
über www.Laufreport.de
bin ich auf Omega-3-power® gestoßen, ein Nahrungsergänzungsprodukt in Pulverform,
das langkettige Omega-3-Fettsäuren in Reinform enthält und von der Firma KyraMed
Biomol Naturprodukte vertrieben wird. Das klingt für mich zunächst überzeugend.
Doch als absoluter Ernährungslaie und Fischabstinenzler habe ich mich auf die
Suche begeben, um die Informationen besser bewerten zu können. Dabei habe ich
folgende Aussage gefunden: "Ohne ärztlichen Rat sollte niemand zu teuren
Spezialprodukten greifen, die mit Omega-3 angereichert sind. Stattdessen sei
es sinnvoller, ein- bis zweimal pro Woche eine Portion Fisch zu essen, hauptsächlich
fettreichen Meeresfisch wie Makrele, Hering, Thunfisch oder Lachs. Dabei eignen
sich geräucherter Fisch oder Fischkonserven für die Versorgung mit hochwertigen
Fettsäuren genauso gut wie frischer Fisch. Wenn man dann zusätzlich noch spezielle
Öle verwenden würde, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind, also z.B. Raps-,
Walnuss-, Lein- oder Sojaöl, dann käme man schon auf ausreichende Mengen an
Omega-3-Fettsäuren. Sogar in grünen Blattgemüsen wie Feldsalat oder Spinat sind
ja Omega-3-Fettsäuren enthalten. Auch Walnüsse enthalten viel Omega-3: Zwei
bis drei Nüsse am Tag reichen völlig aus, mehr brauche man nicht“.
(Quelle: www.daserste.de/wwiewissen/beitrag_dyn~uid,yxjiqlnxfydiohe0~cm.asp).
Ich für meinen Teil habe jetzt Schwierigkeiten, die Empfehlungen der Firma KyraMed
Biomol Naturprodukte und auch Ihre Ausführungen mit den Vorgaben der meinerseits
zitierten Quelle in Einklang zu bringen, vor allem vor dem Hintergrund, dass
ich seit 2005 laufe, beginnend mit 110 Kilo, d.h. bei meiner Körpergröße mit
ca. 25 kg Übergewicht. Inzwischen laufe ich jedes Jahr die 100 km von Biel (bislang
3x gefinisht) sowie 2-3 Marathons. Könnten Sie daher bitte Ihrerseits etwas
zur inhaltlichen Klärung beitragen?
Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Vorausgeschickt sei, dass jede Quelle zunächst einmal auf ihren wissenschaftlichen
Gehalt geprüft werden sollte, bevor man selbige zum Allgemeingut erklärt bzw.
durch ihren Inhalt sich beunruhigen bzw. irritieren lässt. Mit meinen ca. 35
Jahren medizinischer Erfahrung versuche ich daher, mich bei meinen Ausführungen
auf wissenschaftliche Quellen zu stützen, die einer sorgfältigen Prüfung auch
standhalten. Und jetzt gleich zu Ihrer konkreten Fragestellung bzw. Ihrem Verständnisproblem:
- Unser Organismus ist für eine stimmige und gesundheitlich auch notwendige
Versorgung mit höherkettigen Omega-3-Fettsäuren auf 2 Versorgungsstränge
unbedingt angewiesen:
- Nahrungsbezogene Zufuhr von kurzkettigen Omega-3-Fettsäuren über
Gemüse, Salat, verschiedene Nuss-Sorten und bestimmte Öle (das von Ihnen
erwähnte Soja-Öl ist übrigens ausgesprochen arm an Omega-3-Fettsäuren,
aber reich an kurzkettigen Omega-6-Fettsäuren), die dann im Körper in
höherkettige Omega-3-Fettsäuren umgewandelt werden können
- Nahrungsbezogene Zufuhr von „fertigen“ höherkettigen Omega-3-Fettsäuren
über fetten Wildfisch, Wild, Biofleisch und tierische Produkte aus artgerechter
Tierhaltung (Käse, Joghurt, Quark, Milch, Butter, Eier, Wurst, Schinken)
- Der hierzulande in breiten Bevölkerungsschichten fraglos vorhandene Versorgungsengpass
bzgl. kurz- und höherkettiger Omega-3-Fettsäuren erklärt sich jetzt ganz simpel
über 2 bedeutsame Konstellationen:
- Zu geringe Zufuhr an Gemüse, Salat, Nüsse sowie gleichzeitig
die schwerpunktmäßige Versorgung mit Ölen wie Sonnenblumen- & Distelöl,
die reich sind an kurzkettigen Omega-6-Fettsäuren, aber arm an kurzkettigen
Omega-3-Fettsäuren.
- Versorgung mit tierischem Eiweiß meist aus Supermärkten und Standard-Metzgereien,
wo die Tiere in der Regel aus Mastbetrieben, Fisch-Zuchtfarmen und Legebatterien
stammen und daher mit Getreide (v.a. Mais) und Soja gemästet bzw. gefüttert
werden. Die logische und gesundheitlich bedenkliche Konsequenz: In all
diesen so gehaltenen Tieren und damit auch in all deren Produkte finden
sich nicht nur zu wenig höherkettige Omega-3-Fettsäuren sondern gleichzeitig
auch eine ungünstig hohe Konzentration an höherkettigen Omega-6-Fettsäuren,
die ja funktionell als Gegenspieler der Omega-3-Fettsäuren agieren.
- Was heißt das nun für unsere Gesundheit und für die Sportler-Praxis:
Für die bedarfsgerechte funktionelle Harmonie im Zusammenspiel von höherkettigen
Omega-3- und höherkettigen Omega-6-Fettsäuren, die ja beide in unserem Organismus
Hormonwirkungen entfalten, sollte in den Zellen und Membranen ein Verhältnis
von 2-5:1 zugunsten der Omega-6-Fettsäuren vorhanden sein. Die deutsche Durchschnittskost,
wie oben beschrieben, unterstellt, findet sich in breiten Bevölkerungskreisen
aber ein Verhältnis von sage und schreibe 20-25:1 zugunsten der Omega-6-Fettsäuren.
Mit entsprechend ungünstigen Auswirkungen auf so fundamentale vegetative Prozesse
wie Blutdruck-Regulation, Blutgerinnung, Herzrhythmus, Schmerzwahrnehmung,
Allergie- und Entzündungsneigung, Krebs- und Infektschutz sowie Regenerationsdynamik.
- Jeder gesundheitsbewusste wie sportlich engagierte Mitbürger hat es nun
selbst in der Hand, seine Versorgungs- und Bilanzsituation bzgl. höherkettiger
Omega-3- und höherkettigen Omega-6-Fettsäuren ernährungstechnisch zu beeinflussen,
ggf. eben auch durch gezielte Supplementierung von Biomol Omega-3 power®.
- Wer es jetzt ganz genau wissen möchte, wie es um seine Omega-3-Versorgung
steht, hat seit kurzem laborchemisch die Möglichkeit, die Omega-3-Fettsäuren-Konzentration
in seinen roten Blutkörperchen exakt zu bestimmen und damit Kenntnis zu bekommen,
wie es um die Qualität seiner Versorgung im Gesamtorganismus steht (sogenannter
Harris-Schacky-Omega-3-Index).
- Sollte bei Ihnen weiterer Informationsbedarf bestehen, sende ich Ihnen kostenlos
gern meine diesbzgl. Ernährungsbroschüre zu, einen mit € 1,45 frankierten
und an Sie adressierten DIN A5-Umschlag vorausgesetzt, meine Adresse finden
Sie unter www.sportdoktor-ziegler.de
- Und dann noch ein abschließender Tipp von Läufer zu Läufer: 2-3 Marathons
plus 100 km Biel innerhalb eines Jahres würde ich sportmedizinisch unbedingt
auf den Prüfstand stellen, Ihr Immunsystem und Ihr aktiver sowie passiver
Bewegungsapparat wird es Ihnen danken.
Herzlicher Gruß
Ihr Dr. Ziegler

Laufen & optimale Fettverbrennungsintensität
LaufReport-Leser Steffen Sch. fragt:
Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,
neulich hörte ich von der Theorie, dass Fettverbrennung am besten bei einem
Puls von 120/Min. und am frühen Morgen funktioniert. Ich würde nun gern einmal
die Meinung eines Fachkundigen dazu hören.
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Sie schneiden hier einen Themenbereich an, der im Gesundheits-,
Breiten- und Leistungssport gleicher Maßen von großer Bedeutung ist und auch
nicht selten zu vielen kontrovers geführten Diskussionen Anlass gibt. Gern daher
hierzu meine Sichtweise der Dinge und wg. der Wichtigkeit auch etwas ausführlicher:
- Grundsätzlich hängt das Ausmaß der Fettsäuren-Verbrennung zur Energiegewinnung
während der Muskelarbeit ab:
- von der genetisch festgelegten Muskelfaserzusammensetzung sowie
- von den im Rahmen dieser genetischen Vorgabe bereits erzielten stoffwechselbezogenen
Anpassungsprozessen in der beanspruchten Muskulatur, also vom Trainingseffekt.
Der Normalbürger ohne sportartspezifisches Talent weist üblicher Weise
ein Verhältnis von ca. 50 zu ca. 50 auf hinsichtlich der Verteilung von
roten Muskelfasern (aerob arbeitend, sogenannte Typ I-Fasern) und
weißen (schwerpunktmäßig anaerob arbeitend, sogenannte Typ II-Fasern).
Beim „geborenen“ Sprinter dominieren daher die weißen, beim „geborenen“
Marathonläufer dagegen die roten Fasern. Dies sind übrigens die als Talent
bezeichneten privilegisierenden strukturbezogenen Faktoren. Zu etwa 5%
existieren in der Skelettmuskulatur auch noch sogenannte Intermediärfasern,
die je nach Trainingsausrichtung vom Körper dann sukzessive in Typ I-
oder Typ II-Fasern umgewandelt werden können.
- Der „fifty-fifty-Bürger“ (50 % rote und 50% weiße Fasern) muss jetzt nicht
gleich resignieren nach dem Motto: Bei mir ist sportlich ehedem „kein Blumentopf
zu gewinnen“. Ganz im Gegenteil, geht es doch im Gesundheits- und Breitensport
nicht um Höchstleistung, sondern vielmehr um das Setzen von gesundheitlich
wertvollen Akzenten und die sind eigentlich mit jeder Faserverteilung zu realisieren.
- Wie muss man sich jetzt bei einem durch Sport induzierten Energiebedarf
in der Skelettmuskulatur das Zusammenspiel von Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel
vorstellen und welche Schlüsse sind hieraus für die Sportlerpraxis zu ziehen:
- Grundsätzlich versucht unser Körper immer den einfachsten Weg zu gehen
und das heißt entsprechend für die Energiebereitstellung: Im arbeitenden
Muskel wird primär auf die Verbrennung von Kohlenhydraten (Glukose)
gesetzt. Und das, zumindest bei Beginn des Ausdauer- oder eines Kraftausdauertrainings,
auch relativ unabhängig von der Belastungsintensität. Wie ist das
nun wieder zu verstehen: Nun, die energetische Verwertung von Glukose
geht biochemisch-physikalisch viel leichter vonstatten als der
Umsatz von Fettsäuren (so ist Glukose im Ggs. zu Fettsäuren wasserlöslich
und daher im Blut und auch in den Zellen leichter transportabel). Dann
läuft der Zuckerumsatz auch schneller ab, im Fachjargon auch als
höhere Energieflussrate bezeichnet (nicht zu verwechseln mit der Tatsache,
dass der Kaloriengehalt von Fett ja bekanntlich größer ist als der von
Zucker) und schließlich gelingt die energetische Umsetzung von Zucker
im Bedarfsfall auch als Notfallreaktion (bei drohender Energienot in der
Zelle), d.h. sogar ohne gleichzeitigen Sauerstoffverbrauch (sogenannte
anaerobe Glykolyse) und das einer sinnvoller Weise mit einer nochmals
beschleunigten Energieflussrate im Vergleich zur aeroben Glykolyse. Der
Nachteil: Der in diesem Stoffwechselweg umgesetzte Zucker verbrennt nicht
vollständig, was im Blut messbar wird über den Anstieg der Laktat-Konzentration.
Wegen der eigentlichen unrentabel ausfallenden Energiebilanz (bleiben
doch unverbrannte Zuckerreste als Laktat übrig) führt der Laktatanstieg
ab einer gewissen Höhe früher oder später quasi zu einer mehr oder weniger
vollständigen Blockade des gesamten Energiestoffwechsels. Unerfahrenen
Ausdauersportlern ist dieses biochemische Phänomen in der Praxis schon
als „der Mann mit dem Hammer begegnet“, was so viel bedeutet wie im Energiestoffwechsel
geht kaum mehr ’was. Der zunehmende Laktatanstieg ist somit im Gesundheitssport
eigentlich ein physiologisches Alarmzeichen und damit ein Stück weit als
wichtiges Schutzsystem vor unökonomische Energiebereitstellung zu verstehen.
- Was heißt das eben Dargelegte nun für die Beantwortung Ihrer beiden
Fragen:
- Grundsätzlich muss trainingsmethodisch zunächst einmal verstanden
werden, dass ein pulsbezogenes Fettverbrennungsoptimum (bedeutet
definitionsgemäß, dass die hier gewählte Belastungsintensität für
das betreffende Individuum die Fettverbrennung optimal ablaufen lässt)
noch lange nicht bedeutet, dass hier Gesamtkalorien-bezogen
maximal viel Fett verbrannt wurde. Studien-belegt ist dabei, dass
zudem die Laufgeschwindigkeit im Bereich des Fettverbrennungsoptimum
umso niedriger gewählt werden muss, je schlechter der Läufer/die Läuferin
stoffwechselbezogen trainiert ist. Damit wird klar, dass die immer
wieder zu hörende Redensart „wer langsam rennt, mehr Fett verbrennt“
eher verwirrend denn hilfreich ist. Vergegenwärtigen Sie sich doch
das Ganze am besten an diesem einfachen Beispiel aus unserem motorisierten
Alltag: Ein Auto in niedrigem Tempo verbraucht nun einmal weniger
Sprit als bei höherem Tempo oder gar bei Vollgas. Damit wird auch
klar, dass die zahlreichen Abnehmwilligen hierzulande dann vergeblich
auf das Purzeln der Pfunde warten müssen, wenn Sie Ihr regelmäßiges
Training, z.B. Nordic Walking, bzgl. des dort realisierten Kalorienverbrauchs
nicht genau quantifizieren und v.a. das Ganze nicht mit einer konsequent
negativen Kalorienbilanz kombinieren, was das Ernährungsquantum angeht.
Ich würde Ihnen daher raten, mittels eines laufsportspezifischen Laktat-Tests
und zwar beim Profi-Anbieter und als Feldtest (nicht auf dem Laufband)
Ihre derzeit antrainierte individuelle aerobe-anaerobe Schwelle bestimmen
zu lassen und dann darauf Ihr Stoffwechseltraining pulsbezogen auszurichten.
Ich denke, Sie haben verstanden: Der bei Ihnen jeweils gegebene
pulsbezogene aerobe Stoffwechselbereich ist stets abhängig von
Ihrem Alter, Ihrer genetisch vorgegebenen Muskelfaserzusammensetzung
und vor allem von Ihrer vorhandenen Stoffwechsel-Trainiertheit. Diese
Intensitätsvorgabe hat also herzlich wenig mit dem von Ihnen erwähnten
festen Pulswert von 120/Min. zu tun, den Sie entsprechend als
unwissenschaftlich und ungeeignet in die Tonne klopfen können. Noch
ein wichtiger Tipp für die Praxis: Mit der regelmäßigen Kontrolle
Ihres Morgenpulses (gemessen gleich nach dem Aufwachen und im
Liegen) besteht übrigens eine hocheffektive und zudem ganz einfache
sowie beliebig wiederholbare Überwachungsmöglichkeit hinsichtlich
der Entwicklung der Qualität des Fettstoffwechsels als Energielieferant.
Faustformel: Je niedriger der Morgenpuls umso besser ist Ihr
Fettstoffwechsel drauf. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, die
Fettstoffwechsel-Effizienz mittels des Verlaufs des sogenannten OwnIndex
zu überwachen (entspricht in relativ guter Annäherung der maximalen
Sauerstoffaufnahmefähigkeit als Bruttokriterium der Ausdauerleistungsfähigkeit
– VO2max), der als spezifisches
Modul in vielen Polar-Herzfrequenzmessern zur Verfügung steht und
wirklich einfach zu bestimmen ist.
- Ihre zweite Frage bzgl. des Vorteils von Morgentraining hebt sicherlich
darauf ab, dass das morgendliche Nüchterntraining günstige
hormonelle Rahmenbedingungen bietet (niedriger Insulinspiegel im Blut),
um ungestört an die Fettdepots in der Unterhaut und v.a. in der freien
Bauchhöhle zu gelangen. Dieser Vorgang wird im Fachjargon als Lipolyse
bezeichnet und ist eine wesentlich Voraussetzung um Fettsäuren in
ausreichender Menge der arbeitenden Skelettmuskulatur und anderen
beanspruchten Organsystemen zur Verfügung zu stellen. Eine gut funktionierende
Lipolyse schont natürlich auch die Zuckerdepots in der Muskulatur
und verhilft so auch zu einer Verkürzung der Regenerationsdauer. Nochmals
für Sie zum Verinnerlichen: Nicht die morgendliche Uhrzeit ist für
das Fettstoffwechseltraining der entscheidende Kick, sondern die Tatsache,
dass das relativ lange zeitliche Intervall zur letzten (abendlichen)
Nahrungsaufnahme dafür Sorge trägt, die Insulinpräsenz nach unten
zu fahren.

Optimale Fettverbrennungszone
LaufReport-Leserin Carola N. fragt:
Sehr verehrter Doc Ziegler,
2008 war ich bei Ihnen im Polar-Stoffwechsel-Seminar in Hamburg, was mir sehr
gut gefallen hat. Hab’ mich daher für Juli 2009 wieder angemeldet. Ich bin Nordic
Walking-Trainerin und trainiere z.Zt. vier Frauen, die beim Herzfrequenz-gesteuerten
NW-Training Schwierigkeiten haben, ihre altersentsprechende Inzone von 60-70
% der max. Herzfreuenz (Hfmax) zu erreichen. Jetzt meine Frage: Ist eine gute
Fettverbrennung auch bei 60% der indiv. Hfmax möglich? Der betreffende Personenkreis
ist bei ein- bis zweimal NW-Training pro Woche m.E. nicht untrainiert. Zur
Leistungssteigerung wird zusätzlich einmal pro Woche gejoggt. Die Frauen sind
zw. 35 und 40, nicht übergewichtig und wollen eigentlich nur ein wenig abnehmen
bzw. ihr Gewicht halten.
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Sie schneiden hier ein ganz spannendes Thema an, das verstanden sein will,
wenn die Suche nach dem optimalen Trainingsbereich nicht vergeblich bleiben
soll.
- Zunächst einmal gilt es zu unterscheiden zw. dem sogenannten Fettstoffwechsel-Trainingsoptimum
und dem Maximum der Fettsäuren-Umsatzrate pro Zeiteinheit im Training.
Was heißt das konkret: Nun, ganz einfach: Je untrainierter ein Mensch
stoffwechselbezogen ist, um so geringer ist damit automatisch das biochemische
Vermögen entwickelt, unter sportlichen Belastungen oder auch unter Alltagsbedingungen
(Spazierengehen, Wandern, Treppensteigen etc.) aus der Verbrennung von Fettsäuren
Energie für die Muskelarbeit zu rekrutieren.
- Entsprechend ist es trainingsmethodisch wie auch emotional wichtig, auf
einfache und praxistaugliche Möglichkeiten zurück zu greifen, um den jeweiligen
Trainingszustand abzuschätzen. Hier bieten sich an:
- Morgenpuls, gemessen morgens gleich nach dem Aufwachen, im Liegen,
Faustregel: je niedriger um so besser ausdauertrainiert (gesundes
Herz und Schilddrüse sowie bedarfsgerechte Eisenversorgung vorausgesetzt)
- Höhe des Belastungspulses während unterschiedlicher Belastungsintensitäten.
Faustregel: Je schneller der Belastungspuls unter steigender Belastung
nach oben geht, um so schlechter trainiert ist der Betreffende (Linksverlagerung
der Herzfrequenz-Belastungskurve)
- Laktat-Test, der exakte und zudem sportartspezifisch zugeschnittene
Angaben bzgl. der antrainierten aeroben muskulären Leistungsfähigkeit
zulässt und zwar unter standardisiert sich erhöhenden Belastungsmodalitäten
- Ganz allgemein korreliert natürlich der Energieverbrauch und damit
der Energieumsatz in der Muskulatur mit der Belastungsintensität
(Gasgeben beim Autofahren erhöht den Spritverbrauch). In welchem Ausmaß jetzt
aber der Fettstoffwechsel bei höherer Belastung zur Energiebereitstellung
und damit zur unbedingt notwendigen Energiekonstanz in der beanspruchten Zelle
beitragen kann, hängt stets von seiner antrainierten Qualität ab. Davon
unabhängig gilt natürlich stets die einfache mathematische Gesetzmäßigkeit,
wonach bei hohem Energieumsatz auch ein geringer Prozentsatz an Fettverbrennungsrate
insgesamt mehr verbrannte Fettkalorien bedeutet als ein relativ hoher prozentualer
Anteil an Fettverbrennung bei niedrigem Gesamtkalorienverbrauch. Der früher
oftmals zitierte Slogan „wer langsam rennt, mehr Fett verbrennt“, ist insofern
ein Ammenmärchen und damit schlicht unwahr.
- Nach diesen hoffentlich als klärend empfundenen Vorbemerkungen kurz nochmals
zu Ihrer Frage: Natürlich ist der Fettstoffwechsel auch bei 60% der
individuellen Hfmax funktionell aktiv, speziell bei regelmäßig Trainierenden.
Inwieweit diese Intensität plus die gewählte Belastungsdauer (wie lange unterwegs)
jetzt zur Gewichtsreduktion bzw. Gewichtskonstanz beitragen können, hängt
aber fraglos von der täglichen Gesamtkalorienbilanz ab. Soll heißen, nur wenn
ich weniger zuführe (esse) als ich verbrauche, weise ich auch eine negative
Kalorienbilanz auf, unabhängig von den täglichen Sportstunden. Ein weiterer
Faktor ist natürlich auch die individuell gewählte Ernährungszusammensetzung
sowie der zeitliche Abstand zw. Nahrungsaufnahme und Trainingsbeginn.
- Ich würde übrigens, gerade im Sport, generell nicht von Gewichtszunahme
oder Abnahme sprechen, sondern mich bei „Abnehmwunsch“ allein auf die
Frage beschränken, wie entwickelt sich mein Körperfett, kontrolliert
über Körperfettmessung und Überwachung des Taillenumfanges. Kein Mensch auf
der Welt will doch Muskelmasse einbüßen, wenn er beabsichtigt, Körpergewicht
zu reduzieren.
- Abschließend sei nochmals auf „Ihre Nordic Walking-Frauen“ eingegangen,
die ja gemäß Ihrer Angaben erst mit einem gewissen Stress-Input und Anstrengungsgrad
den gesundheitlich empfohlenen Intensitätsbereich von 60-85% der individuellen
Hfmax erreichen. Erklärungsansatz: Der relativ geringe Muskeleinsatz bei Nordic
Walking ist dafür verantwortlich, woraus entsprechend auch nur ein geringer
Stresslevel zur Wahrung einer ausgeglichenen Energiebilanz in der beanspruchten
Muskulatur resultiert. Entsprechend mein Tipp für Ihre Nordic Walking-Praxis:
Bauen Sie regelmäßig Bergauf-Passagen als Wiederholungen ein (10 x 4-5 Minuten),
um über den so provozierten größeren Muskulatur-Einsatz einen höheren Energiebedarf
zu provozieren, was sich dann automatisch auch in einer höheren Belastungsherzfrequenz
niederschlägt. Man soll’s kaum glauben, wie viele Bergauf-Passagen es im flachen
Hamburger Raum gibt, wenn ich nur an das Elbe-Steilufer denke, das ich im
Rahmen des Blankenese-Halbmarathon ehrfurchtsvoll kennen gelernt habe. Zusätzlich
wäre es unerlässlich, über 2.5 – 3 Stunden währende Nordic Walking-Belastungen
bei niedriger Intensität die muskulären Glykogen-Speicher gezielt zu entleeren,
um so dem Fettstoffwechsel eindeutige und genetisch auch so gebahnte Signale
zu vermitteln, dass sein Mitwirken beim „Energiekonzert in der Muskulatur“
unbedingt erforderlich ist.

Schlechte und gute Fette
LaufReport-Leserin Maria L. fragt:
Ich leide seit vielen Jahren an einer Autoimmun-Erkrankung. Mein eigenes Immunsystem
spielt verrückt und zerstört sukzessive mein Knorpelgewebe. Selbst
der Kehlkopf-Knorpel bleibt nicht verschont. Haben Sie Ernährungstipps
parat, um auf diesem Wege diesem chronisch-entzündlichen Prozess eventuell
Einhalt zu gebieten? Ich weiß z.B., dass in diesem Zusammenhang u.a. Omega-6-Fettsäuren-reiche
Lebensmittel wie Getreide "Gift" sind.
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Ihre angeschnittene Fragestellung ist äußerst komplex. Ich werde
aber dennoch versuchen, die Thematik auch für einen medizinischen Laien
einiger Maßen verständlich darzustellen. Zunächst einmal gilt
es zu verinnerlichen, dass unser Körper grundsätzlich auf eine regelmäßige
Zufuhr mit sogenannten mehrfach ungesättigten Fettsäuren angewiesen
ist. Die Rede ist hier von den Omega-6- und den Omega-3-Fettsäuren.
Diese lebensnotwendigen Fettsäuren benötigen wir allerdings
nicht bzw. kaum als Energieträger. Sie finden Verwendung als elementare
Hormon-Vorstufen, die im menschlichen Organismus so wichtige Funktionen
wie Blutdruck, Gerinnung, Herz-Rhythmus, Schmerz und Entzündungsprozesse
steuern. Zur ordnungsgemäßen Steuerung bedarf es aber eines bestimmten
Mengenverhältnisses zwischen diesen beiden Fettsäuren-Typen untereinander,
was übrigens so auch in unseren Erbanlagen fest verankert ist. Gesunderhaltend
wäre ein Verhältnis von 2:1 zugunsten der Omega-6-Fettsäuren.
Und jetzt aber bitte genau hinschauen:
- Die beim Großteil unserer Bevölkerung regelmäßig bzw.
täglich auf dem Speiseplan stehenden tierischen Produkte aus Mastbetrieben
(Fleisch, Wurst, Käse, Milch, Milchprodukte), Legebatterien und Zuchtfarmen
(Zuchtfisch) sind weit von dieser genetischen Vorgabe entfernt. Denn sie enthalten
mit bis zu 20: bis 25:1 zugunsten von Omega-6-Fettsäuren eine
absolut krankmachende Relation bzgl. dieses Fettsäure-Musters.
Wie denn das: Nun, ganz einfach: Die Stall- & Zuchttiere erhalten größtenteils
nicht mehr bzw. nicht ausreichend das von Natur aus vorgesehene Grünfutter
bzw. auch nicht bzgl. der Fische Moose, Algen & Farne. Vielmehr werden
sie mit Getreide, Mais und Soja gemästet, die allesamt reich an
Omega-6-Fettsäuren sind.
- Im Klartext: Zumindest Personen wie Sie mit krankhafter Entzündungsneigung
im Körper müssen diese Produkte meiden und sollten sich anstelle
dessen mit Produkten aus Biobetrieben versorgen und zusätzlich
Fischkost nur aus der Tiefsee verzehren, d.h. also kein Zuchtlachs
etc. Mittlerweile wird ja u.a. auch Steinbutt gezüchtet und selbiger
ist damit für Sie natürlich auch off limits. Auch Wild ist zu
empfehlen. Allerdings bitte beachten: Kein Fleisch aus Wildgehegen,
was übrigens immer häufiger in den Handel gelangt, auch kein Wildschwein,
da gerade dieses Fleisch sehr Omega-6-lastig ist. Von der nach wie
vor bestehenden Strahlenbelastung ganz zu schweigen (Tschernobyl lässt
grüßen).
- Und jetzt wird's komplex: Grundsätzlich führen wir unserem Körper
beim Verzehr von tierischen Produkten bereits unmittelbar verwertbare Gewebshormon-Vorstufen
wie Arachidonsäure, EPA oder DHA zu. Hier kann also unser Stoffwechsel
nicht mehr präventiv gegensteuern. Anders ist es, wenn wir nur
kurzkettige Omega-6-Fettsäuren (v.a. Linolsäure) bzw. kurzkettige
Omega-3-Fettsäuren (v.a. Alpha-Linolensäure) uns einverleiben.
Hier sorgen die im Körper installierten Regulationsprozesse dafür,
dass das Verhältnis von 2:1 bei der Synthese von langkettigen
Omega-6- und langkettigen Omega-3-Fettsäuren gewahrt bleibt. Allerdings
sollte man auch hier Einseitigkeit tunlichst vermeiden.
- Gerade bei Menschen mit einer akut- oder chronisch- überschießenden
Entzündungsneigung im Körper, wie bei Ihnen ja gegeben, aber
z.B. auch bei Leistungssportlern (hoher Regenerationsbedarf) empfehle
ich natürlich, Produkte aus Mastbetrieben, Legebatterien und Zuchtfarmen
generell zu meiden bzw. zumindest drastisch zu reduzieren, wie beschrieben.
Gleichzeitig sollte aber auch beim Verzehr von kurzkettigen Omega-6-Fettsäuren
Augenmaß bewahrt werden, um nicht zu viele potentielle pro-entzündlich
wirkende Gewebshormon-Vorstufen zu konsumieren. Was dann konkret bedeutet:
- Zurückhaltender Verzehr von Getreideprodukten, die entgegen
Ihrer Annahme durch die Bank reich an kurzkettigen Omega-6-Fettsäuren
(Linolsäure) sind, aber auch von Soja (der Ihrerseits angesprochene
Frühstückstipp mit Soja-Crisp und Weizenkeimen zielt dagegen
auf die optimale Versorgung v.a. mit hochwertigem Eiweiß und essentiellen
Vitaminen und Spurenelementen ab).
- Richtig ist natürlich auch, dass nicht jede Nuss ein optimales
Omega-6:Omega-3-Fettsäuren-Verhältnis aufweist. Anti-entzündlich
günstig schneiden hier v.a. Walnüsse, Pinienkerne und alle
Leinöl-Früchte (hier v.a. Leinsamen) ab und natürlich
alle Salat- & Gemüse-Sorten (bis auf Hülsenfrüchte,
wozu ja bekanntlich auch Soja und die Erdnuss gehört).
- Auch bei den verwendeten Speise-Ölen sollten Patienten mit
verstärkter Entzündungsneigung Vorsicht walten lassen. Empfehlenswert
zum Braten und Kochen sind hier Olivenöl und Rapsöl,
für kalte Speisen ideal sind Walnuss- und Leinöl,
wobei letzteres den höchsten Gehalt an kurzkettiger Omega-3-Fettsäure
unter allen Ölsorten aufweist. Ungünstig hohe Omega-6-Fettsäuren-Konzentrationen
finden sich im Sonnenblumen- und v.a. im Distel-Öl.
Zusammenfassung: "Man ist, was man isst", wie das Sprichwort
so schön beschreibt. Entsprechend gilt es bei Ihnen zunächst einmal,
gerade bzgl. der tierischen Produkte auf Biokost umzustellen (= Lebensmittel
mit einer harmonischen Omega-6- : Omega-3-Fettsäuren-Relation).
Das heißt dann eben auch bzgl. Milch, Käse, Quark, Joghurt und Eier.
Gegen den gelegentlichen Verzehr von Brot-Getreide, Weizenkeimen oder
Hülsenfrüchten ist natürlich nichts einzuwenden. Bei Ihrem Krankheitsbild
ist generell eine gezielt hohe Zufuhr mit langkettigen Omega-3-Fettsäuren
als Nahrungsergänzung zu diskutieren. Ich empfehle hier das Produkt omega-3-power®
(reines Fischöl-Pulver mit wohlschmeckendem Nuss-Caramel-Geschmack): Einfach
in Fruchtsaft oder in Milchprodukte wie Milch, Buttermilch oder (Trink)-Joghurt
einrühren und schon haben Sie Ihren fertigen Omega-3-Shake. Die empfohlene
Dosierung liegt hier bei 2 Messlöffel täglich, am besten abends.
Ja, dann alles Gute für Sie & mögen meine Ernährungsempfehlungen
bei Ihnen positiv anschlagen
Ihr Dr. Ziegler
Wer noch detaillierter in dieses spannende Thema einsteigen möchte,
schicke mir bitte einen mit € 1,45 frankierten & adressierten DIN
A 5-Umschlag an: Dr. med. Rudolf Ziegler, Paul-Geheeb-Str. 9, 64646 Heppenheim.
Postwendend geht dann meine völlig überarbeitete Ernährungsbroschüre
(2. Auflage) kostenlos auf die Reise an Sie.

Laufen & Körperfett
Hallo Herr Dr. Ziegler,
meine Frage zielt auf die sogenannte low carb-Ernährung ab. Wie Sie
wissen, habe ich ja vor dem Hamburg-Marathon in diesem Jahr sensationelle 3
kg innerhalb einer Woche verloren. Das habe ich seither nicht mehr geschafft.
Mein Gewicht ging sogar wieder ein wenig hoch. Ich habe vom sogenannten set-point
gehört, bei dem sich das individuelle Gewicht irgendwie einzupendeln scheint.
Wie sind Ihre Erfahrungen damit? Was können Sie sonst von den Patienten berichten,
die über die Ihrerseits propagierte Ernährungsumstellung ebenfalls Gewicht verloren
haben? Mein Gewicht von 67 kg bei einer Größe von 1,69 m finde ich persönlich
recht hoch, erst recht, wenn man Marathon-Ambitionen hat. Allerdings kann ich
mich auch nicht kasteien. Eine Kleinigkeit pro Woche in Form von Schokolade
muss ich mir schon gönnen. Aber daran können doch wohl die meinerseits geschilderten
Probleme nicht liegen?
Es grüßt Sie herzlichst
Katharina M.
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Sie sprechen von Ihrem Gewicht, das Ihnen zu hoch erscheint und meinen doch
wohl aber Ihren Körperfett-Anteil. Und dieser Körperfettanteil ist natürlich
variabel, je nach Alter, sportlichen Ambitionen und Ernährungs-Qualität und
–Quantität. Der Ihrerseits angefragte set-point wiederum beschreibt die bekannte
Tatsache, dass in gewissen Grenzen der Körperfettgehalt genetisch fixiert ist.
Sie kennen sicherlich den altbekannten Spruch: „Wenn 2 Radiergummi sich kreuzen,
dann kann kein Bleistift herauskommen“.
Wie sieht nun mein Ratschlags-Potpourri insgesamt aus:
- Beim Sportler hilft der Body Mass Index (BMI) zur Verifizierung des
Körperfettanteils nicht weiter und allein darum geht es, wenn ich mir Gedanken
„zum Abnehmen“ mache. Er ist nun einmal ein rein rechnerischer Wert,
der von der WHO eingeführt wurde, um die längst überholte Körperlängen-Formel
bzgl. der Frage von Unter-, Normal- und Übergewicht abzulösen. Zur BMI-Bestimmung
werden Körperlänge (in Metern) und das Körpergewicht (in kg) herangezogen.
Die genaue Formel lautet: Körpergewicht in Kilogramm dividiert durch
die Körperlänge in Metern in Klammer zum Quadrat. Gemäß dieser Formel
beginnt nun echtes Übergewicht bei Frauen und Männern ab einem BMI von 25.0
kg/m2 und Fettsucht (medizinisch = Adipositas) ab 30.0 kg/m2. Insofern ist
bei Ihnen rechnerisch schon ’mal alles im grünen Bereich, von „Übergewicht“,
auch rein rechnerisch also weit und breit keine Spur. Gerade bei regelmäßig
trainierenden AusdauersportlerInnen muss aber der BMI generell
in die Irre führen, da ja durch die trainingsbedingt mehr oder weniger
induzierte Muskelmassen-Zunahme oder auch bereits durch die Muskelfaser-Dickenzunahme
der BMI über 24.9 kg/m2 ansteigen kann. Denn Muskulatur ist nun einmal gewichtsmäßig
immer schwerer als Fett. Daher sollte gemäß sportmedizinischer Übereinkunft
beim regelmäßig trainierenden Sportler der BMI-Wert nicht mehr zur Gewichts-
bzw. Körperfettüberwachung herangezogen werden.
- Aussagekräftig ist hier nur der direkt oder indirekt gemessene Körperfett-Wert,
der z. B. mittels TANITA-Waage, also mittels Bioimpedanz-Analyse, bestimmt
werden kann. Hier sollte der Grenzwert bzgl. Übergewicht bei Frauen 25%
und bei Männern 18% nicht überschreiten. Zwar ist die Messgenauigkeit
des Gerätes meist sehr genau, es gibt aber sehr viele beeinflussende Faktoren.
Daher sollten Sie diese sogenannte BIA-Messung stets morgens, gleich nach
dem Aufstehen, machen, um beeinflussende äußere Faktoren möglichst zu minimieren.
Völlig klar, jedes Gramm Fett weniger macht Sie bei gleicher aerober Kapazität
und Leistungsfähigkeit schneller, gerade bei der Vertikalsportart Laufen.
Zum Thema „richtige Ernährung beim Laufen“ bzw. „Laufen und Abnehmen“ habe
ich in meiner Rubrik „SPRECHSTUNDE“ und zwar konkret in den Kapiteln „Rund
ums Fett“ sowie „Stoffwechsel & Ernährung“ so viele Details
bereits veröffentlicht, dass ich mir bei Ihrer Anfrage verkneife, nochmals
konkret zu werden. Ich bitte Sie daher, diesbezüglich selbst das Netz zu bemühen.
Abschließend noch ein paar Takte zum Thema low carb-Kost:
- Da Sie genetisch offensichtlich zu den „Sparbrötchen“ gehören, d.h. jedes
Gramm zuviel wird sofort in Ihren Depots abgelegt, sollten Sie unbedingt Stärke-haltige
Lebensmittel für mindestens 6 Monate quasi meiden. Mein Verständnis von
low carb bezieht sich also auf das Thema Stärke und nicht auf Kohlenhydrate
generell. Ersetzen Sie also Brot, Gebäck, Backwaren, Nudeln, Reis und Kartoffeln
durch Amaranth-, Buchweizen-, Quinoa- und Soja-Produkte sowie natürlich Obst,
Beeren, Gemüse, Salat, Nüsse. Des weiteren sollten Sie wissen, dass natürlich
in allen tierischen Produkten aus Mastbetrieben, Zuchtanstalten und Geflügelfarmen
das arme Getier Getreide als Mastfutter bekommt und zudem eben nur
rumsitzt bzw. rumsteht, bis es geschlachtet wird. Konsequenz: Hoher Anteil
an versteckten Fetten und dabei eben obendrein vor allem bezogen auf die
ungesunden gesättigten Fettsäuren. Vom hohen Gehalt an Arachidonsäure
(= langkettige Omega-6-Fettsäure) ganz zu schweigen, die ja nun einmal
unter sportlichem Gesichtspunkt u.a. die Regenerationsdauer künstlich verlängert
und damit die psychisch-physische Gesamtbelastbarkeit des menschlichen
Organismus künstlich und unerwünscht reduziert.

Omega-6-Fettsäuren und Hypercholesterinämie
Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,
im Rahmen Ihres Kernthemas „Gesundheit - einfach rezeptfrei“ im Gesundheitsmagazin
„Puls aktiv“, Ausgabe 2004 (www.pulsaktiv.de), äußern
Sie sich kritisch gegenüber der regelmäßigen Verwendung von Distel-, Sonnenblumen-
und Maiskeim-Öl für kalte Speisen und Salate. Sie gehen sogar so weit,
diese Öle im Rahmen einer cholesterinbewussten Ernährung zu verbieten. In anderen
Veröffentlichungen findet man aber eine gegensätzliche bzw. sogar relativ positive
Einschätzung gerade diesen Pflanzenölen gegenüber. Das finde ich verwirrend
und erklärungsbedürftig. Vielen Dank vorab für eine Verdeutlichung Ihrer Thesen.
Mit freundlichen Grüßen
Susanne M.
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Die erwähnten Öle bestehen überwiegend aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren
(PUF), wobei aber bei allen drei die sogenannten Omega-6-Fettsäuren im
Vergleich zu den sogenannten Omega-3-Fettsäuren mehr oder weniger überwiegen.
Zur besseren Verdeutlichung: Im Gegensatz zu den einfach ungesättigten Fettsäuren
(MUF) wie z.B. der Ölsäure, die den überwiegenden Fettsäure-Anteil im Olivenöl
ausmacht, verfügen die PUF generell über mindestens 2 Doppelbindungen
pro Molekül. Zum besseren Verständnis hier noch ein paar weitere biochemische
Details: Im Griechischen wird der letzte Buchstabe im Alphabet als Omega bezeichnet,
vergleichbar dem „Z“ im Deutschen. Je nach Vorkommen der ersten Doppelbindung
im jeweiligen Fettsäure-Molekül, also ob vom drittletzten oder vom sechsletzten
C-Atom ausgehend, spricht man daher entsprechend von einer Omega-3 oder eben
einer Omega-6-Fettsäure, unabhängig natürlich von der Gesamtzahl der Doppelbindungen
im jeweiligen Molekül. Unsere Menschheitsgeschichte brachte es jetzt mit sich,
dass wir im Laufe der Evolution irgendwann das Vermögen verloren haben, Omega-3-Fettsäuren
in Omega-6-Fettsäuren umzuwandeln und umgekehrt. Damit bestimmt automatisch
die individuelle Ernährungsqualität das im Körper verfügbare Fettsäure-Muster.
Dabei dienen speziell die PUF nicht als Energieträger. Vielmehr dienen
sie als wichtige Funktionsträger für Zellmembranen und als unersetzbare Vorstufen
für Gewebshormone, die dann auf Zellebene die überlebenswichtige Kommunikation
des Gesamtorganismus realisieren und bestimmen. Omega-6-Fettsäuren-reich
sind alle Getreide-Sorten, Reis und Mais sowie bestimmte Nutzpflanzen (Sonnenblumen,
Disteln) sowie die Kerne von Kürbis und Trauben. Omega-3-Fettsäuren-reich
sind dem gegenüber alle Grünpflanzen (Algen, Moose, Farne, Salat, Hülsenfrüchte
wie u.a. Soja und Erdnüsse, Gemüse) die sogenannten Pseudo-Getreidesorten wie
Amaranth, Quinoa und Buchweizen sowie Pilze und Nüsse. So erklärt sich auch
der hohe Omega-3-Fettsäurengehalt von allen Tieren, die sich Grünpflanzen-betont
ernähren wie Wild und Fische in freien Gewässern, wobei Seefische aus kalten
Gewässern eine besonders hohe Konzentration aufweisen, da sie als wechselwarme
Tiere über eine entsprechend entwickelte und funktionsaktive Isolierschicht
verfügen müssen. Dies trifft in gewissem Umfang auch auf Stalltiere zu, die
primär mit Grünfutter aufgezogen werden. Entsprechend differiert der PUF-bezogene
Fettgehalt der Stalltiere und der aus ihnen gewonnenen Produkte (Fleisch,
Wurst, Eier, Milch, Milchprodukte, Käse etc.) je nach gewählter Ernährungsgrundlage
erheblich. Die Fütterungsgepflogenheiten bei Masttieren, Geflügel und
Zuchtfischen in Verbindung mit unseren Verzehrgewohnheiten bestimmen damit auch
das im menschlichen Organismus anzutreffende PUF-Profil. Gesund,
weil biochemisch sinnvoll und so auch genetisch vorgegeben, wäre ein Verhältnis
von 2 – 3 : 1 zugunsten der Omega-6-Fettsäuren. Bei der seit mehr als 20
Jahren sich dramatisch verändernden deutschen Ernährungsweise (Mastfleisch,
wenig Seefisch etc.) in Verbindung mit dem unsinnigen Anspruch „möglichst billig“,
provoziert bei den herkömmlich sich ernährenden Bundesbürgern mittlerweile ein
massiv unphysiologisches Verhältnis von sage und schreibe 25 : 1 zugunsten
von Omega-6-Fettsäuren. Mit gesundheitlich dramatischen Effekten, da ein
chronisch bestehendes Omega-6-:Omega-3-Fettsäuren-Ungleichgewicht in
unserem Körper automatisch eine unerwünscht hohe pro-Entzündungstendenz
provoziert, was z.B. beim Sportler für eine erhöhte Verletzungsanfälligkeit
und eine unerwünscht verlängerte Regenerationsdauer verantwortlich ist, des
weiteren die Schmerzschwelle senkt und damit der Chronifizierung von
Schmerzen Vorschub leistet, den Herz-Rhythmus durcheinander bringt, die Thromboseneigung
fördert und last but not least die Funktionalität des Immunsystems limitiert,
was mittlerweile u.a. für die erhöhte Krebsdisposition hierzulande verantwortlich
gemacht wird. Cholesterin-bezogen haben die aufgezeigten Zusammenhänge
jetzt folgende negative Auswirkungen: Unsere Stärke-lastige (Getreide) Ernährung
in Kombination mit dem oftmals anzutreffenden reichlichen Verzehr von Masttierfleisch
mit seinem hohen Gehalt an gesättigten Fettsäuren lassen die Cholesterinspiegel
im Blut (LDL) dramatisch ansteigen (LDL > 150 mg%). Andererseits kann man
ja Cholesterin als lebenswichtiger Körperbaustein nicht als primär krankmachenden
Faktor missdeuten, speziell hinsichtlich des Risikos einer altersuntypisch frühen
Gefäßverkalkung. Ist aber unsere Ernährung belastet mit den falschen Fetten,
wie ausgeführt, gleichzeitig kombiniert mit einem Mangel an anti-oxidativ wirksamen
Schutzfaktoren (Vitamine, Spurenelemente, körpereigene Wirkstoffe, sekundäre
Pflanzenstoffe), was ja hierzulande sozusagen an der Tagesordnung ist, nimmt
das Unheil unabänderlich seinen Lauf. Das LDL-Cholesterin im Blut oxidiert
und wirkt in der Gefäßwand als massiver Entzündungsreiz. Haben wir uns
jetzt zusätzlich eine überschießende Entzündungsneigung durch das beschriebene
Omega-6-:Omega-3-Fettsäuren-Ungleichgewicht angegessen, was ebenfalls ja eigentlich
typisch für die übliche Wohlstandsbürger-Kost ist, nimmt der Entzündungsvorgang
richtig Fahrt auf und das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall steigt
dramatisch an. Dies sind im Überblick die wissenschaftlich gesicherten Zusammenhänge,
die mich veranlasst haben, die erwähnten Speise-Öle mit ihrer ungünstig hoher
Omega-6-Fettsäuren-Konzentration vom Speisezettel zu verbannen, um so das Arteriosklerose-Risiko
nicht auch noch durch die regelmäßige Verwendung der „falschen“ Speiseöle
sicherlich unwissentlich ungünstig zu beeinflussen.
Abschließende Würdigung: Gemäß aktueller Studien ist die Getreide-lastige
Kohlenhydratversorgung in Verbindung mit dem zunehmenden Fettverzehr bei gleichzeitig
ungünstig hoher Konzentration an gesättigten Fettsäuren und Omega-6-Fettsäuren
in den meisten Industrienationen verantwortlich für die hier anzutreffende hohe
und auch weiter zunehmende Zahl an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, rheumatischen
Erkrankungen, unklaren chronischen Schmerzzuständen und bestimmten Krebserkrankungen.
Es ist immer wieder die alte Geschichte: „Man ist nun einmal, was man
isst!“ Und ich pflege hier dann meist noch anzufügen: „Und wer viel Schrott
isst, rostet eben erheblich früher!“ - Im wahrsten Sinne des Wortes.

Omega-6- & Omega-3-Fettsäuren
LaufReport-Leserin B. Sch. fragt:
Im Rahmen eines Ernährungskongresses in Aachen habe ich Sie als Referent erlebt.
Im Prinzip ist das Thema Omega-3-Fettsäuren und Diabetes natürlich immer ein
wichtiges Thema, das aber beim Gros unseres Patienten (ich bin Diabetes-Ernährungsberaterin)
leider nicht selten in den Hintergrund tritt. Wir sind ja meist schon froh,
wenn die älteren Leute wissen, wo Kohlenhydrate drin sind und was sie ungefähr
essen sollen, um die BZ-Werte zu verbessern. Im Rahmen der Schulung weisen wir
natürlich alle im Team auf die richtige Fettauswahl und die Wichtigkeit von
Fisch hin. Könnten Sie daher bitte zum einen das Thema Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren
nochmals kurz streifen und dann auch noch etwas zur Fettsäuren-Relation in Fleisch-
und Wurstwaren sowie in Milch und Milchprodukten sagen, wenn die Tiere eben
nicht mit Getreide gefüttert würden.
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
- Die Ihrerseits angeschnittene Proportion von früher 2 - 3:1 im Vgl. zum
heute in der Industriekost üblichen Relation von über 25:1 bezieht sich ausschließlich
auf die quantitative Relation der biochemisch hochaktiven langkettigen
und mehrfach ungesättigten Fettsäuren (Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren)
und nicht auf die Fettsäurenverteilung generell. In allen tierischen Produkten
aus Legebatterien, Zuchtfarmen und Mastbetrieben findet sich diese auf Dauer
krankmachende ungünstig hohe Relation, bedingt durch den Reichtum
an Linolsäure (= eine mittelkettige Omega-6-Fettsäure) im Futtergetreide.
Da die Stall- und Zuchttiere gleichzeitig kein bzw. kaum Grünfutter erhalten,
das wiederum reich an mittelkettiger Omega-3-Fettsäure wäre (Alpha-Linolensäure),
wird die hohe Konzentration an Arachidonsäure plausibel, einer langkettigen
Omega-6-Fettsäure, die im tierischen Organismus aus Linolsäure gebildet
und dort dann auch in dessen Membranen und Organellen eingebaut wird.
Parallel kommt es beim Mast- & Zuchttier (auch Zuchtfisch & Geflügel)
zu einer massiv reduzierten Synthese von langkettiger Omega-3-Fettsäuren
(EPA, DHA), da ein ausreichendes Angebot an Alpha-Linolensäure im
Mastfutter nicht gegeben ist. Damit fehlt der hormonell-funktionelle Gegenspieler
zu Arachidonsäure & die gesundheitliche Katastrophe nimmt ihren Lauf.
Das heißt dann im Klartext für den betreffenden sich so ernährenden Zeitgenossen:
- Verstärkte Entzündungsneigung, was unter sportlichen Gesichtspunkten
eine künstlich verlängerte Regeneration und erhöhte Schmerzneigung bedeutet,
- Gesteigerte allergische Disposition,
- Disposition zu erhöhtem Blutdruck und verstärkter Gerinnungsneigung.
- Zusätzlich ist Stall- & Zuchtfleisch immer viel reicher an Speicherfett
als Wildfleisch, da analog zum Menschen auch beim Tier bei Missverhältnis
zw. Kalorienangebot und Kalorienverbrauch nun einmal das Zuviel als Fettdepots
in der Unterhaut, im Fettgewebe und auch in der Muskulatur abgelagert wird.
Da das Kalorienangebot in erster Linie aus Stärke besteht, besteht das Fettdepot
dann automatisch in erster Linie aus gesättigten Fettsäuren, die als Triglyzeride
abgelagert werden und viel schwieriger in den normalen Verbrennungsprozess
eingeschleust werden können als z.B. einfach ungesättigte Fettsäuren, bedingt
durch ihr „sperriges“ Molekül.
Herzlicher Gruß
Ihr Dr. Ziegler

Fette (gute und schlechte)
Die Widersprüche könnten meines Erachtens nicht größer sein. Einmal wird man
durch die Drohkulisse „fett durch Fett“ aufgeschreckt bzw. verschreckt. Bei
nächster Gelegenheit wird das Gegenteil propagiert, nämlich „fit durch Fett“.
Der medizinisch nicht so bewanderte Endverbraucher bleibt ratlos zurück. Wie
kommentiert der versierte Sportarzt dieses brisante Thema ?
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Sie werden es nicht glauben, aber an beiden Aussagen ist ’was Wahres dran.
Wie das? Ganz einfach: Fett ist nun einmal ganz und gar nicht gleich Fett, wie
die nachfolgende Auflistung beweist. Als einzigen gemeinsamen Nenner findet
man bei allen Fetten ihre generelle Wasserunlöslichkeit bei gleichzeitig gegebener
Löslichkeit in organischen Lösungsmitteln. Neben Cholesterin gilt es folgende
Haupt-Fettsorten grundsätzlich zu unterscheiden, was sich auch in unterschiedlichen
Eigenschaften und Funktionen niederschlägt.
- Gesättigte Fettsäuren
- Die von Mensch wie Tier gleichermaßen aus Stärke-Kohlenhydraten (Getreide-Produkte,
Reis, Mais, Kartoffeln) oder aus Alkohol selbst gebildet werden können
und zwar immer dann, wenn ein Missverhältnis zwischen Energie-Verbrauch
und Energie-Zufuhr vorliegt, vor allem bei Bewegungsmangel und/oder einseitiger
Ernährung.
- Sie gelangen aber auch als fertige Fettsäuren in den menschlichen Organismus
und zwar im gesundheitsgefährdenden Übermaß immer dann, wenn tierische
Produkte (Milch, Milchprodukte, Käse, Fleisch, Wurst) aus Mastbetrieben
verzehrt werden, wo ja bekanntlich überwiegend Getreide, Brotabfälle,
Kartoffeln und Mais (alles stärkehaltige Kohlenhydrate) als Mastfutter
zum Einsatz kommen.
- Durch industrielle Härtung (= chemische Hydrierungsprozesse) entstehen
aus pflanzlichen Ölen sogenannte gehärtete Fette (Margarine, Bratfett,
wie z.B. Biskin oder Palmin). Je nach Härtungsgrad bestehen dann diese
Kunstprodukte aus einer unterschiedlich hohen Konzentration an gesättigten
Fettsäuren, die sich zudem dann auch chemisch von natürlichen Fetten unterscheiden
und im Organismus für negative Effekte wie erhöhte Blutgerinnungsneigung
oder Schwächung des Immunsystems verantwortlich gemacht werden.
Biochemisch gesehen handelt es sich bei den gesättigten Fettsäuren immer um
„starre Moleküle“ mit unterschiedlicher Kettenlänge, denen im Organismus 2
Aufgaben zukommen und zwar alternativ
- Energieträger, der als Depotfett (Energiespeicher) gespeichert werden
kann, dann abgelagert in der Unterhaut, in Organen und als sogenanntes
Viszeralfett in der freien Bauchhöhle,
- oder Grundbaustein für die körpereigene Cholesterin-Biosynthese.
Gesättigte Fettsäuren wurden lange Zeit als potentiell krankmachende Faktoren
unterschätzt. Mittlerweile misst man ihnen die gebührende medizinische Aufmerksamkeit
zu. Blutfettspiegel (Triglyzerid-Konzentrationen) über 150 mg% sind daher
generell behandlungsbedürftig, wobei die effektivsten Therapiemaßnahmen
in gesteigerter körperlicher Aktivität und einer konsequenten Ernährungsumstellung
bestehen.
- Einfach ungesättigte Fettsäuren (MUF = Mono-Unsaturated
Fat acids)
- Stammen primär aus der Pflanzenwelt.
- Dieser Fettsäure-Typ enthält in seinem Molekül eine Doppelbindung,
was das Molekülgerüst im Vergleich zu den gesättigten Fettsäuren weniger
starr macht. Mit am bekanntesten dürfte hier die Ölsäure sein, die den
Oliven und deren Öl auch ihren Namen gegeben hat. Entsprechend finden
sich diese einfach ungesättigten Fettsäuren vor allem im Speicherfett
von Wild, Wildgeflügel und Weidetieren, bei Stalltieren nur dann, wenn
diese in erster Linie mit Gras und Grünfutter und nicht mit Stärkeprodukten
großgezogen wurden. Über die Nahrungskette erreicht dieser Fettsäure-Typ
auch uns Menschen, sofern wir eine entsprechend ausgerichtete Ernährungsform
pflegen. Sie finden sich dann im Transport- und Speicher-Fett. Da sie
im menschlichen Organismus auch als Bausteine für komplexere Strukturen
Verwendung finden, wirkt ihr regelmäßiger Genuss senkend auf den Blutfett-Spiegel
(= Triglyzerid-Spiegel) und den Cholesterinspiegel, womit die Betonung
einer MUF-reichen Kost als gezielte Präventivmaßnahme gegenüber den gefürchteten
Wohlstands-krankheiten wie Übergewicht, Herz-Kreislauferkrankungen und
Krebs zu verstehen und werten ist.
- Mehrfach ungesättigte Fettsäuren (PUF = Poly-Unsaturated
Fat acids)
- Stammen wie die MUF ebenfalls primär aus dem Pflanzenreich und gelangen
wie diese über die Nahrungskette ins Tierreich und von da oder direkt
in den menschlichen Organismus. Die PUF dienen kaum als Energieträger,
sie werden vielmehr für hochdifferenzierte Aufgaben in Biomembranen
und als Vorstufen für Gewebshormone benötigt. Jedes Molekül enthält
mehrere sogenannte Doppelbindungen, deren Anzahl und Anordnung
wiederum die chemischen Eigenschaften bestimmen. Je mehr Doppelbindungen
in einem Molekül vorkommen, um so flüssiger ist das jeweilige pflanzliche
Fett. Die Stellung der ersten Doppelbindung im Molekül, gerechnet vom
Ketten-Ende her, bestimmt über die Zugehörigkeit zu den Omega-6- (erste
Doppelbindung am sechst letzten C-Atom) oder Omega-3-Fettsäuren (erste
Doppelbindung am dritt letzten C-Atom). Unerwünscht Omega-6-Fettsäuren-reich
sind alle Getreidesorten und Mais sowie bestimmte Nutzpflanzen (Sonnenblumen,
Disteln) und die Kerne von Kürbis und Trauben. Erwünscht Omega-3-Fettsäuren-reich
sind dem gegenüber alle Grünpflanzen (Algen, Moose, Farne, Salat, Gemüse,
Amaranth, Quinoa), Pilze und Nüsse. Dies erklärt wiederum den hohen Omega-3-Fettsäurengehalt
bei allen Fischen in freien Gewässern, wobei Seefische aus kalten Gewässern
eine besonders hohe Konzentration im Sinne einer lebensnotwenigen Isolierschicht
aufweisen. Dies trifft in gewissem Umfang auch auf Stalltiere zu, die
mit Grünfutter großgezogen werden. Entsprechend differiert der PUF-bezogene
Fettgehalt der Stalltiere und auch bei deren Produkten (Fleisch, Wurst,
Eier, Milch, Milchprodukte, Käse etc.). Speiseöle mit hohem Omege-3-Fettsäurengehalt
und daher generell empfehlenswert für kalte Speisen und Salate sind
Soja-, Lein-, Walnuss- und Raps-Öl. Nicht empfehlenswerte Speiseöle
(Omega-6-Fettsäuren-reich) sind Sonnenblumen-, Distel-, Maiskeim-,
Kürbiskern- und Trauben-Öl.
- Die Fütterungsgepflogenheiten bei Masttieren, Geflügel und Zuchtfischen
in Verbindung mit unseren Verzehrgewohnheiten bestimmen damit auch
das im menschlichen Organismus anzutreffende PUF-Profil.
Gesund, weil biochemisch sinnvoll und so auch genetisch vorgegeben, wäre
ein Verhältnis von 2 - 3 : 1 zugunsten der Omega-6-Fettsäuren. Bei der
seit mehr als 20 Jahren sich dramatisch verändernden deutschen Ernährungsweise
(Fast Food & Co) in Verbindung mit dem unsinnigen Anspruch „möglichst
billig“ provoziert bei den allermeisten Bundesbürgern mittlerweile ein
massiv unphysiologisches Verhältnis von sage und schreibe 25 : 1
zugunsten von Omega-6-Fettsäuren. Mit gesundheitlich dramatischen Effekten,
da ein chronisch bestehendes Omega-6- : Omega-3-Fettsäuren-Ungleichgewicht
in unserem Körper automatisch eine pro-Entzündungstendenz provoziert,
was z.B. beim Sportler für eine erhöhte Verletzungsanfälligkeit und eine
unerwünscht verlängerte Regenerationsdauer verantwortlich ist, des weiteren
die Schmerzschwelle senkt und damit der Chronifizierung von Schmerzen
Vorschub leistet, auch die Thromboseneigung fördert und last but
not least die Funktionalität des Immunsystems limitiert, was mittlerweile
für die erhöhte Krebsdisposition hierzulande verantwortlich gemacht wird.
Menschen mit nur gelegentlichem Fischverzehr oder gar generellen Fischkost-Muffeln
bietet sich jetzt Alternativ Biomol Cardiofit (frisch-fruchtiger
Ananasgeschmack) oder Biomol Omega-3-power (angenehm nussiger Geschmack),
jeweils in Pulverform, die elegante Möglichkeit, zumindest die Versorgung
mit den lebenswichtigen Omega-3-Fettsäuren bedarfsgerecht zu dimensionieren
(www.kyramed.com).
Folgendes Vorgehen hat sich dabei in der Praxis bewährt: Zur schnellen
Aufsättigung der Zellmembranen sollten im ersten Monat 2 bis 3
Mal täglich 1 Messlöffel (z.B. vormittags und abends) zugeführt
werden, am besten in Milch, Buttermilch oder (Trink)-Joghurt als wirksame
Emulgatoren für eine gesicherte Fettsäuren-Resorption im Dünndarm.
Danach genügt als Dauergabe ein Messlöffel täglich. Nebenwirkungen
sind keine zu befürchten. Bei regelmäßiger Einnahme von
blutgerinnungshemmenden Mitteln sollten Sie allerdings vorab Ihren behandelnden
Arzt zu Rate ziehen.
- Abschließende Würdigung: Gemäß aktueller Studien ist der zunehmende
Fettverzehr in den meisten Industrienationen in Verbindung mit einer ungünstig
hohen Konzentration an gesättigten Fettsäuren und Omega-6-Fettsäuren verantwortlich
für die hier anzutreffende hohe und auch weiter zunehmenden Zahl an Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
rheumatischen Erkrankungen, unklaren chronischen Schmerzzuständen und
bestimmten Krebserkrankungen.
Die Moral von dieser Fettgeschicht’: „Man ist nun einmal , was man isst
!“

Omega-3-Fettsäuren die Gesundheitspolizei im Laufsport
Wollen kommt von Können
Alle leistungsorientierten Läuferinnen und Läufer benötigen
bekanntlich neben sportartspezifischem Talent, Gesundheit und Beißer-Qualitäten
nicht zuletzt auch das Verständnis und die Bereitschaft für optimale
Regenerationsstrategien. Sonst wird aus Lust all zu schnell arger Frust. Hobby-Läuferinnen
und Hobbyläufer reflektieren dem gegenüber eher auf entspanntes Sightseeing-Joggen
in freier Natur. Im Vordergrund stehen hier weniger Bestzeiten, angesagt sind
vor allem Selbstfindung, Krafttanken oder einfach Abschalten von hartem Beruf
und stressigem Alltag.
Top-Ernährung als Bindeglied
Beiden Läuferansprüchen ist aber gemeinsam: Wer einfach drauf los
mampft und trinkt, sich bei der Ernährungswahl womöglich nur daran
orientiert, was gerade als Werbespot über die Mattscheibe flimmert, darf
sich nicht wundern, wenn neben der Sportlichkeit früher oder später
auch seine Körpermaße auf der Strecke bleiben, woraus sich zwangsläufig
die so genannten Zivilisationskrankheiten entwickeln. Ohne Wenn und Aber. Dem
entsprechend sind nach Wettkämpfen und Volksläufen keine reichhaltigen
Kuchentheken und Würstchen mit Weißmehlbrötchen gefragt, sondern
schlicht und ergreifend Power-Food. Unsere 65 Billionen Körperzellen haben
über Millionen von Jahren nun einmal einen klar definierten Bedürfnishorizont
entwickelt, der sich an Früchten, Beeren, Gemüse, Salat, Sprossen,
Samen, Nüssen, Pilzen, Fisch, Wildfleisch und natürlich viel Flüssigkeit
orientiert. Diese optimal komponierte kulinarische Symphonie, regelmäßig
genossen, ist die Voraussetzung für langfristiges Wohlbefinden, effektiven
Herz-Kreislauf- und Krebsschutz, für dynamische Leistungsentwicklung und
effektive Verletzungsvorsorge und das in jedem Lebensalter.
Fett ist nicht gleich Fett
Wichtig: Offensichtlich nur mit diesem Anspruch an Naturbelassenheit
und Vielseitigkeit bezüglich dem, was wir täglich essen, können
wir auch die lebensnotwendige Versorgung unseres Organismus mit hochspezialisierten
Fettsäuren (Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren) realisieren.
Willkommen in der Fettsprechstunde:
- Nahrungsfett ist bekanntlich kein chemisch-funktioneller Einheitsbrei. Das
meiste Fett wird als Energiequelle für den laufenden Bedarf verwendet.
Die erwähnten Fettsäuren spielen aber nur eine ganz untergeordnete
Rolle bei der Fettverbrennung. Im Normalfall werden maximal 30 % für
die ATP-Produktion in den Mitochondrien (Kraftwerke der Zellen) verheizt.
Denn in erster Linie werden sie als Überträgerstoffe für hochspezialisierte
Aufgaben benötigt.
Das heißt im Einzelnen:
- Weichmacher und Flexibilisierungsfaktor im Bereich von Zellmembran
und Gefäßwand (u.a. Blutdruck-Regulation)
- Regulationsfaktor für die Konzentration der Blutfette
- Harmonisierungsfaktor bei der Blutgerinnung
- Immunsystem-Optimierungsfaktor
- Schmerz-Modulator
Obgleich Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren aus chemischer Sicht relativ
ähnlich aufgebaut sind, verstehen sie sich funktionell als Gegenspieler.
Zum Beispiel steigern Omega-6-Fettsäuren den Blutdruck und fördern
Entzündungen, hingegen senken Omega-3-Fettsäuren den Blutdruck
und hemmen Entzündungen. Von zusätzlicher Relevanz für unsere
Gesundheit ist neben der absoluten Aufnahmemenge das mengenmäßige
Verhältnis dieser beiden speziellen Fettsäure-Gruppen zueinander.
Wenn von einer der beiden Fettsäuren-Gruppen zu viel vorhanden ist,
kommt es zum Verdrängungswettbewerb, d.h. die anderen Fettsäuren
verlieren ihren Einfluss.
- In unserer Evolution haben wir Menschen der Moderne längst die Fähigkeit
verloren, diese speziellen Fettsäuren selbst zu produzieren, was uns
ja auch beim Vitamin C nicht mehr gelingt. Wir stammen eben genetisch aus
einer Zeit, in der es unnötig war, diese Option als genetische Info beständig
mit sich herumzu tragen, gemäß dem alten biologischen
Gesetz: Use it or loose it ! Die logische Konsequenz: Heutzutage
sind wir mehr denn je auf die regelmäßige Zufuhr dieser Funktionsfette
über die Nahrung angewiesen, was ihnen auch den gemeinsamen Namen gab:
Essentielle Fettsäuren.
- Entscheidend für die Verhinderung von unerwünschtem Chaos in unserer
Biologie mit unkalkulierbaren gesundheitlichen Risiken ist eben aber auch
eine bestimmte quantitative Relation zwischen Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren.
Gemäß wissenschaftlichen Untersuchungen über Steinzeit-Menschen
und deren Kost (unsere Erbanlagen haben sich ja seit der Jungsteinzeit, d.h.
vor 40 000 Jahren, nicht mehr bedeutsam verändert) scheint ein Verhältnis
der Omega-6-Fettsäuren zu den Omega-3-Fettsäuren von 2 : 1 optimal
zu sein. Unsere derzeitigen Ernährungsgepflogenheiten bescheren uns aber
eine Relation von sage und schreibe 20 - 25 : 1 !
Ursachenforschung gefällig:
- Dominanz der sehr Omega-6-Fettsäure-reichen Getreide-Produkte
in unserem täglichen Speiseplan (Brot, Nudeln, Gebäck, Kuchen,
usw.)
- Verzehr von Fleisch, Fleischprodukten, Milch, Milchprodukten, Käse
und Eiern von Mastbetrieben, die vor allem Getreide und Fertigfutter
als Mastmittel verwenden. Das Problem dabei ist, liebe Läuferinnen
und Läufer, wir sind genetisch auf diese stereotype Getreide-Mast
aller Orten, die zwangsläufig zu einem Überangebot an Omega-6-Fettsäuren
führen muss, überhaupt nicht eingerichtet. Von dem resultierenden
Übergewichts- und Diabetes-Problem hier gar nicht zu reden.
- Verwendung Omega-6-Fettsäure-reicher Öle zum Braten, Backen
und für kalte Speisen (Salate etc.), also Sonnenblumen-, Distel-,
Maiskeim- und Weizenkeim-Öl.
- Drastisch reduzierter Konsum von Omega-3-Fettsäure-reichen Lebensmitteln
wie Gemüse, Salat, frischen Kräutern, Samen, Sprossen, Pilzen
und Nüssen sowie von Wild und Fischen.
Der hohe Konsum von Omega-6-Fettsäuren in Verbindung mit zu geringer Versorgung
mit Omega-3-Fettsäuren wird von seriösen Wissenschaftlern mittlerweile
als wesentlicher Faktor für die massive Zunahme einer Vielzahl von so genannten
Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck, Thrombose-Neigung, Herzinfarkt,
Schlaganfall, Rheuma, bestimmter Krebsformen sowie auch für die Entstehung
von Alzheimer, Hyperaktivität und diffuser Schmerzhaftigkeit mit verantwortlich
gemacht. Auch der in dieser Richtung fehl- bzw. unterversorgte Sportler muss
dem entsprechend automatisch mit gesundheitlich negativen Konsequenzen rechnen,
was konkret bedeuten kann:
- verstärkte Infekt- und Verletzungsanfälligkeit (u.a. mehr als
2 - 3 Infekte pro Jahr, erhöhte Muskelkater- Neigung und längerfristige
weichteilbezogene Schmerzsymptome vor allem im Bein-Becken-Wirbelsäulen-
Bereich, speziell nach längeren Läufen auf Asphalt und nach Bergab-Passagen),
- insgesamt deutlich verlängerte Regenerationsphasen mit reduzierter
Trainierbarkeit und dadurch verschlechterter Leistungsentwicklung,
- verringerte aerobe Kapazität und Leistungsfähigkeit in Training
und Wettkampf (wegen gestörter Mikrozirkulation in den feinen muskulären
Gefäßen gerade bei Hitzeläufen und/oder bei nicht bedarfsgerechtem
Trinkverhalten in Alltag und Sport),
- erhöhte Disposition für Herz-Rhythmusstörungen und Thrombosen
besonders bei älteren Läuferinnen und Läufern,
- schlecht einstellbarer Bluthochdruck und auch ansonsten nicht erklärbare
zu hohe Neutralfett-Spiegel (Triglyzeride) im Blut.
Ich will, also kann ich !
Welche wichtigen Präventiv-Empfehlungen sollten daher aus Sicht eines
erfahrenen Läuferarztes beherzigt werden:
- Täglich mindestens 1 Portion Nüsse sowie zusätzlich zu Ihrer
täglichen Obstration 2 Portionen Gemüse und Salat verzehren (Lieferanten
der kurzkettigen Omega-3-Fettsäuren). Besonders empfehlenswert sind hier
Walnüsse sowie grünes Blattgemüse (Spinat, Rukola, Petersilie,
Portulac) sowie Hülsenfrüchte, also Bohnen, Erbsen, Soja und Erdnüsse.
Damit dürften Sie täglich auf etwa 2 Gramm an kurzkettigen Omega-3-Fettsäuren
kommen.
- Olivenöl (enthält vor allem Ölsäure, die wegen ihres
chemischen Aufbaus als einfach ungesättigte Fettsäure besonders
hitzestabil ist) und Rapsöl zum Braten und Backen, für kalte Speisen
vor allem Raps-, Nuss-, Soja-, Leinsamen-, Traubenkern- und Kürbiskernöl
verwenden.
- Die ernährungsbezogene Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
ist gemäß neuester Untersuchungen erst ab einem wöchentlichen
Verzehr von zwei mittelgroßen Fischmahlzeiten (ca. 300 Gramm) von fettem
Seefisch (v.a. Hering, Sardine, Wildlachs, Makrele, Thunfisch) wirksam, was
dann einer Zufuhr von ca. 4 Gramm langkettigen Omega-3-Fettsäuren pro
Fischmahlzeit entspricht. Diese Menge würde ich auch für den leistungsorientierten
Läufer und die Wettkampf-Läuferin für medizinisch sinnvoll
erachten, wobei so auch nebenbei eine bedarfsgerechte Versorgung mit Jod und
Selen gewährleistet ist. Das Problem dabei in Deutschland: ca. 95 Prozent
unserer Bevölkerung essen maximal einmal pro Woche Fisch und dabei findet
nur in den seltensten Fällen eine der angeführten fetten Fischsorten
Berücksichtigung. Zudem favorisieren viele gerade Fischstäbchen,
die eher alsPNP-Stäbchen (Paniermehl-Nichts-Paniermehl) denn
als Fischmahlzeit bezeichnet werden sollten. Wird Fisch gar nicht oder nur
selten verzehrt, müsste man übrigens die Zufuhr an den oben angeführten
kurzkettigen Omega-3-Fettsäuren auf das Fünffache steigern, da diese
Gattung der Omega-3-Fettsäuren in unserem Organismus nur in beschränktem
Maße in die langkettige Form umgewandelt werden kann.
- Läuferinnen und Läufer verstehen sich ja nicht selten als gesundheitliche
Vorbilder, die ihre Lektion vonSport ist immer nur so gesund, wie man
ihn betreibt, längst begriffen haben sollten. Daher sei jeder Sportlerin
und jedem Sportler Omega-3-Power der Fa. KyraMed Biomol Naturprodukte GmbH
wärmstens ans Herz gelegt. Hierauf sollte immer zurückgegriffen
werden, wenn:
- wöchentlich weniger als zweimal fetter Seefisch gegessen wird,
- harte Trainings- und Wettkampf-Einheiten (Marathon auf Asphalt etc.)
anstehen,
- Infekt- und Verletzungsneigung ohne erklärbare medizinische Ursache
bestehen.
Zum schnellen Aufsättigen der Zellen und Zellmembranen für prompten
Schutz und schneller erzielbarer höherer Leistungsfähigkeit (bei
gleichzeitig reduziertem gesundheitlichem Risiko) sollten Sie 2 x täglich
jeweils 2 Messlöffel einnehmen. Einfach in Saft oder Milch einrühren
und zu oder nach den Mahlzeiten trinken. Nach 4 Wochen können Sie dann
die empfohlene Dosis auf einen Messlöffel pro Tag als Dauergabe reduzieren.
Und vergessen Sie auch nicht Ihre verbesserten Endzeiten und Ihr
höheres Wohlbefinden in Ihr Lauftagebuch einzutragen. Sie werden es
erleben, ich freue mich darauf !!!
Ihr Läuferarzt
Dr. med. Rudolf Ziegler

Omega-6-Fettsäuren versus Omega-3-Fettsäuren
LaufReport-Leserin Kathrin W. fragt:
In Ihren Veröffentlichungen warnen Sie, Fleisch, Geflügel, Fisch, Milchprodukte
und Eier aus Mast- u. Zucht-Betrieben enthalten oftmals zum einen gesundheitlich
ungünstig hohe Mengen an gesättigten Fettsäuren sowie auch viel zu viel "krank
machende" Omega-6-Fettsäuren. Warum machen Omega-6-Fettsäuren krank?
Diese sind doch, chemisch gesehen, eben gerade keine gesättigten sondern vielmehr
mehrfach ungesättigte Fettsäuren und kommen zudem nur in Pflanzen vor. Ich stehe
kurz vor einer Prüfung, entsprechend haben mich diese Aussagen ziemlich durcheinander
gebracht. Es würde mich daher sehr freuen, wenn Sie mir hier Klarheit verschaffen
könnten. Vielen Dank vorab & freundliche Grüße.
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:
Vielen Dank für Ihr Interesse. Natürlich wollte ich Sie In keinem Falle verwirren.
Dazu ist das Thema "mehrfach ungesättigte Fettsäuren" ein gesundheitlich
viel zu relevantes und brisantes. Und dabei leider selbst in Arztkreisen oftmals
völlig unterschätzt bzw. unbekannt.
Lassen Sie mich daher Ihre geschätzte Anfrage kurz & prägnant auf den
berühmten Punkt bringen:
- Generell handelt es sich bei allen mehrfach ungesättigten Fettsäuren (Poly
Unsaturated Fat acids = PUF) um essentielle Nahrungsbestandteile,
die vom Menschen nicht selbst produziert werden können (analog zu Vitaminen).
- Biochemisch wie funktionell gilt es bei dieser Fettsäuren-Familie
chemisch wie funktionell klar zu unterscheiden zwischen Omega-6-Fettsäuren
(erste Doppelbindung am sechsletzten C-Atom) und den Omega-3-Fettsäuren
(erste Doppelbindung am drittletzten C-Atom). Diese beiden Spezies sind im
menschlichen Organismus auch nicht ineinander umwandelbar.
- Es ist aber nicht zutreffend, dass Omega-6-Fettsäuren generell
nur in Pflanzen vorkommen. Richtig ist vielmehr, dass je nach Kettenlänge
die Omega-6- wie auch die Omega-3-Fettsäuren sowohl in Pflanzen wie in Tieren
& Menschen anzutreffen sind, wobei es von Nahrungswahl bzw. Nahrungszusammensetzung
abhängt, welches Fettsäuremuster dann in die Zellmembranen eingebaut wird.
Im Pflanzenreich dominieren bei den Omega-6-Fettsäuren die Linolsäure,
bzgl. der Omega-3-Fettsäuren die Alpha-Linolensäure. Beide sind Fettsäuren
mit jeweils 18 C-Atomen & 2 Doppelbindungen pro Molekül, nur die Stellung
der Doppelbindungen im Molekül differiert. ) Linolsäure kommt besonders
reichlich in Getreide und dann in bestimmten pflanzlichen Ölen
(Distel-, Sonnenblumen-, Maiskeim-, Weizenkeim-, Traubenkern- & Kürbiskern-Öl)
vor. Alpha-Linolensäure findet sich v.a. in Salat, Gemüse, Algen,
Moose, Farnen, Nüssen, Kerne, Weizenkeimen und dann speziell im Walnuss-
& Leinöl (enthält zu über 60% Alpha-Linolensäure).
- Aufgepasst: Die im menschlichen Organismus jeweils anzutreffende
Relation zwischen Arachidonsäure (langkettige Omega-6-Fettsäure)
auf der einen Seite und Eikosapentaen- = EPA bzw. Dokosahexaen-Säure
= DHA (die beiden wichtigsten langkettigen Omega-3-Fettsäuren) auf
der anderen Seite ist somit stets eine Frage der Ernährungswahl und
der Ernährungsqualität.
- Biochemisch-funktionell sinnvoll & genetisch so eingeplant wäre
jetzt eine Relation von 2:1 zugunsten der Arachidonsäure, die genauso
wie EPA/DHA als Vorstufe von hochdifferenziert wirksamen Gewebshormonen
(sogenannte Prostaglandine & Leukotriene) wirkt.
- Logo: Nachdem diese Vertreter der Omega-Fettsäurenfamilie im Organismus für
völlig gegensätzliche hormonelle Effekte verantwortlich sind,
greifen wir Menschen über unsere Ernährung massiv und ohne Wenn
und Aber in das gesundheitlich relevante Zusammenspiel dieser Gewebshormone
ein.
- Aufgrund des jetzt seit vielen Jahren in Deutschland realisierten einseitig
hohen Konsums von Arachidonsäure-reicher Kost (Fleisch, Geflügel, Fisch,
Krustentiere, Wurst, Käse, Milchprodukte, Eier aus Mastbetrieben, Geflügelfarmen
und Zuchtanlagen - Getreide als übliches Mastfutter liefert
mit seinem Linolsäure-Reichtum reichlich Vorstufen für die Bildung von Arachidonsäure
im tierischen Organismus), bei gleichzeitiger Vernachlässigung von EPA-
bzw. DHA-reicher Kost (nur geringer bzw. seltener Verzehr von Wild, Fisch,
Algen, Salat, Gemüse, Nüsse, Kerne, Weizenkeime etc.) liegt in Deutschland
die durchschnittlich anzutreffende Relation aktuell bei sage und schreibe
bis zu 25:1 zugunsten von Arachidonsäure. Mit dramatischen funktionellen
und damit auch gesundheitlichen Konsequenzen.
- Sehen doch kompetente Ernährungswissenschaftler & Präventivmediziner in
dieser hoffentlich verständlich aufgezeigten und ausschließlich selbstverschuldeten
biochemischen Konstellation den wesentlichen Erklärungsansatz
für die dramatische hohe Zahl von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebserkrankungen,
chronisch-entzündlichen Erkrankungen, Chronifizierung von Schmerzen und
Allergien in allen Industrienationen, in denen die krankmachende "western
diet" konsequent gepflegter wird, die nun einmal diametral den
genetischen Vorgaben widerspricht, wie aufgezeigt.
- Wir haben verstanden: "Der Mensch ist, was er isst". Wie
wahr!
Fleißiges Schmökern & gesundheitlich unterlegte Grüße
Ihr Dr. Ziegler

Zu weiteren Beiträgen RUND UMS FETT HIER
Zurück zur Sprechstunde AKTUELL |
H I E
R |
Aktuelles bei LaufReport.de - zur Startseite
HIER