Rückblick auf die Berglauf-Saison 2012 im LaufReport

von Winfried Stinn
Andrea Mayr gewann ihren vierten Berglauf WM Titel Masters WM in Bühlertal: alle Weltmeister auf einem Foto Timo Zeiler gewann zum fünften Mal die Deutschen Berglauf Meisterschaften

Mit dem KolsassbergRun, einem Winterberglauf in Tirol, endete am 2. Adventssonntag die Berglaufsaison 2012. In dem wenige Kilometer von Innsbruck entfernten Kolsassberg treffen sich alljährlich einige Weltklasse-Bergläufer zum Saisonfinale. Dabei wiederholte der Südtiroler Gerd Frick seinen Vorjahressieg und verwies mit Marco de Gasperi (Italien) und Jonathan Wyatt (Neuseeland) die beiden erfolgreichsten Bergläufer aller Zeiten auf die Plätze zwei und drei. Bei den Frauen gewann die vierfache Berglauf Weltmeisterin Andrea Mayr (Österreich) zum fünften Mal.

Der internationale Meisterschaftsreigen begann in dieser Saison bereits im Mai mit der 12. Masters-Weltmeisterschaft in Bühlertal. Bühlertal, eine Gemeinde mit 8200 Einwohnern im Nordschwarzwald, rund 20 km von Baden-Baden gelegen, wurde mit der Ausrichtung der Titelkämpfe anlässlich des 100jährigen Bestehens des TV Bühlertals, beauftragt. Damit fand nach Zell-Unterharmersbach (2003) zum zweiten Mal die Masters WM im Schwarzwald statt. Da auch zum Saisonende die Deutsche Berglaufmeisterschaft in Zell-Unterharmersbach stattfand, kam es im Schwarzwald gleich zu zwei Saisonhöhepunkten.

"Auf die badischen Berglaufveranstalter kann ich mich verlassen. Immer wenn wir eine Meisterschaft nach Baden vergeben, kann ich mir sicher sein, dass es eine Top-Meisterschaft mit einer super Organisation wird. Deshalb habe ich auch keinen Moment gezögert die Bewerbung des TV Bühlertal zu unterstützen", äußerte sich DLV Berglaufwart und Council-Mitglied des Berglaufweltverbandes (WMRA) Wolfgang Münzel bei einem VIP-Empfang vor der Eröffnungsfeier.

Schon im Vorfeld zeichnete sich ein neues Rekordmeldeergebnis ab. 1150 Meldungen aus 31 Nationen gingen beim ausrichtenden Verein TV Bühlertal ein und 1013 Läuferinnen und Läufer erreichten das Ziel. Das deutsche Team stellte mit rund 700 Teilnehmern das stärkste Aufgebot und konnte die zahlenmäßige Überlegenheit auch in Titel und Medaillen ummünzen. Neun von 18 Einzel-Goldmedaillen gewannen Läuferinnen und Läufer der deutschen Nationalmannschaft. Neun Silber- und drei Bronzemedaillen, sowie zehn Mannschaftsgoldmedaillen vervollständigen das gute Gesamtergebnis.

Dabei gewann Peter Lessing (LG Ortenau Nord/ M70) seine 22. Goldmedaille bei einer Senioren Weltmeisterschaft. Auch Marie-Luise Heilig-Duventäster (LG Welfen/ W50) baute ihre schon bislang umfangreiche Goldmedaillensammlung aus und gewann in Bühlertal Einzel- und Mannschaftsgold, damit holte sie sich Gold Nr. 17 und 18. Die weiteren Goldmedaillengewinner aus Deutschland: Jutta Brod (TV Konstanz/ W35) Matthias Hecktor (TuS Heltersberg/ M35) , Carsten Brod (TV Konstanz/ M40), Stefan Hinze (LG DUV/ M45), Josefa Matheis (TSG Eisenberg/W45), Lilo Plener (TV Erkheim/ W65), Ingrid Hoffmann (TV Offenbach/W70).

Neben dem sportlichen Erfolgen konnte sich der Deutsche Leichtathletikverband über eine vom TV Bühlertal toporganisierte Weltmeisterschaft freuen. Stimmig das Rahmenprogramm mit Eröffnungsfeier, Folkloreabend, würdigen Siegerehrungen und Abschlussfest. Viel Lob gab es bei den Reden der Politiker und Sportfunktionäre für alle Läuferinnen und Läufer und für den TV Bühlertal, als ausrichtenden Verein. Einhelliger Tenor: "Die Athleten und die Veranstalter mit den vielen Helfern haben Großartiges geleistet". Bruno Gozzelino (Präsident des Berglauf Weltverbandes) sprach von einem historischen Ereignis, da erstmals die Tausender-Marke bei einer Berglauf Senioren WM "geknackt" wurde.

Nur wenige Wochen nach der Berglauf Masters Weltmeisterschaft in Bühlertal, warteten Deutschlands Senioren auch bei der Berglauf Europameisterschaft in Bludenz/ Österreich, erneut mit hervorragenden Ergebnissen auf. Neun Gold-, sechs Silber- und sieben Bronzemedaillen ist die Bilanz. Damit war das deutsche Team, wie schon in Bühlertal, die erfolgreichste Mannschaft. Gold gewannen: Jutta Brod (TV Konstanz/ W35), Carsten Brod (TV Konstanz/ M40), Monica Carl (LG Welfen/ W40), Britta Müller (LG Badenova/ W45), Marie-Luise Heilig Duventäster (LG Welfen/ W50), Christine Sachs (TV Geiselhörning/ W55), Lilo Plener (TV Erkheim/ W65), Peter Lessing (LG Ortenau-Nord/ M70), Ruth Schlager (TSV Neustadt/ W70) und Norbert Schmid (TV Erkheim/ M75).

Bei der Berglauf Europameisterschaft in Pamukkale (Türkei), die turnusgemäß auf einem bergauf/bergabführenden Kurs ausgetragen wurde, gewann Ahmet Arslan (Türkei) seinen sechsten Titel in Serie. Er siegte vor seinem Landsmann Ercan Muslu und dem Rumänen Ionut Alin Zinca. Marco de Gasperi (Italien), viele Jahre lang der weltbeste bergauf/bergab Läufer, wurde hinter seinem italienischen Teamgefährten Gabriele Abati Fünfter. Bei den Frauen überraschte die Schweizerin Monika Fürholz, die nach einem spannenden Rennen knapp die Russin Nadezha Leshchinbskaia besiegte. Erfreulich aus deutscher Sicht, der dritte Platz von Anton Palzer (SK Ramsau) bei den Junioren. Der Welt-und Europameister im Skibergsteigen holte damit die erste EM-Einzel-Medaille seit 2005. Damals erkämpfte sich der Allgäuer Helmut Schießl in Heiligenblut/ Österreich die Silbermedaille.

Die Berglauf Weltmeisterschaft fand in Temu-Ponte di Legno/ Vallecamonica Italien statt. Mit Petro Mamo und Azeria Teklay gab es einen Doppelsieg für die Bergläufer aus Eritrea. Dritter wurde der Russe Andrey Safronov bevor mit Debesay ein weiterer Mann aus Eritrea auftrumpfte. Damit gewann Eritrea überlegen die Mannschaftswertung. Die Italiener mussten sich im eigenen Land mit Platz zwei zufrieden geben. Dabei hatten sie einen Kurs gewählt, der ihnen sehr entgegen kam. Immerhin gab es auf der 14,1 km langen Strecke, die einen Höhenunterschied bergauf von 1150 Meter aufwies, aber, und das bei einer rein bergauf führenden WM, auch ein Gefälle von 300 Meter. Und diese Abwärtspassagen lieben die Italiener. Ein Schelm, wer dabei Böses denkt. Dennoch hat es für eine Einzelmedaille bei den Männern nicht gereicht.

Gabriele Abate, Alex Baldaccini und Marco de Gasperi belegten die Plätze fünf, sechs und sieben. Weit von Top-Platzierungen entfernt waren die beiden deutschen Läufer Timo Zeiler (LG Brandenkopf/ 40.) und Steffen Übel (LAZ Birkenfeld/ 66.). Die Österreicherin Andrea Mayr gewann nur wenige Wochen nach ihrer Marathon-Olympiateilnahme ihren vierten Weltmeistertitel. Sie bezwang die Italienerin Valentin Belotti. Dritte wurde Morgan Aritola (USA) vor der Türkin Burcu Buyukbezgin. Überraschend stark die Österreicherin Sabine Reiner, die einen ausgezeichneten fünften Platz belegte. Die Platzierungen der deutschen Läuferinnen Nora Coenen (43.), Michelle Maier (57.) und Nadine Scholz (75.) reichten in der Mannschaftswertung nur zu Platz 16.

Die erst 17jährige Julia Lettl gewinnt Silber bei der Berglauf WM Die Berglauf Weltmeisterschaft über die Langdistanz wurde dieses Jahr im Rahmen des 20. Jungfrau Marathons ausgetragen

Zwei Medaillengewinne für die deutsche Mannschaft gab es bei den Juniorinnen. Julia Lettl (SC Spiegelau), Deutschlands hoffnungsvollste Nachwuchsläuferin, gewann in der Einzelwertung die Silbermedaille und legte damit die Grundlage für die Mannschafts-Bronzemedaille. Kristina Schollerer (PTSV Rosenheim) und Carla Holland (Droste Running Team Freiburg) belegten die Plätze 13 und 27. Anton Palzer, bei der Europameisterschaft auf Platz drei, überzeugte auch bei der Weltmeisterschaft als sechster bei den Junioren seine Klasse.

Bei der diesjährigen Berglauf Weltmeisterschaft über die Langdistanz, die im Rahmen des 20. Jungfrau Marathons ausgetragen wurde, gewannen der Österreicher Markus Hohenwarter und die Amerikanerin Steve Krämer die Titel. Die deutsche Männermannschaft erkämpfte sich die Bronzemedaille. Rund 7000 Läuferinnen und Läufer (8000 hatten gemeldet) stürmten an zwei Tagen bei traumhaften Bilderbuchwetter, von Interlaken auf die Kleine Scheidegg und legten dabei 42,195 km (+1839m /- 305m) zurück. Aufgrund des Jubiläums wurde der Jungfrau Marathon an zwei Tagen durchgeführt. So liefen an den beiden Tagen rund 7000 Läuferinnen und Läufer von Interlaken auf die Kleine Scheidegg und legten dabei 42,195 km bei 1829 Meter Höhenunterschied bergauf und 305 Meter Gefälle zurück.

Titelverteidiger über die Langstrecke Mitja Kusovelic wird diesmal 2. Bei der Langstrecken WM lag Aline Camboulives lange Zeit in Führung und belegte Platz 4 Stevie Kremer, die Überraschungssiegerin bei der Langstrecken WM

Bei den Frauen gewann die US-Amerikanerin Stevie Kremer vor der Österreicherin Sabine Reiner. Die Vorarlbergerin überzeugte bereits durch den fünften Platz bei der Weltmeisterschaft Normaldistanz eine Woche zuvor. Auf Platz drei kam mit Kim Dobson eine weitere Amerikanerin ins Ziel. Die 39-jährige Vorjahressiegerin Aline Camboulives, eine frühere Profiradsportlerin, führte lange Zeit das Feld an, musste sich aber mit dem undankbaren vierten Platz zufrieden geben. Wie stark das Feld besetzt war zeigt, dass auf den Plätzen sieben und acht mit Angela Mudge (Schottland) und Anita Hakenstad (Norwegen) sich zwei Ex-Weltmeisterinnen platzierten. Silke Pfennigschmidt (SV Brackwede) wurde als beste Deutsche elfte, Stefanie Wiesmair (PSV Grün Weiß Kassel), Britta Müller (LG Badenova-Nord) und Lea Bäuscher (TSV Friedberg-Fauerbach) belegten die Plätze 15, 24 und 26. In der Mannschaftswertung verpasste das deutsche Frauen-Team als Vierte nur knapp einen Medaillenrang.

Bei den Männern siegte der Österreicher Markus Hohenwarter, der schon im Vorjahr beim Jungfrau Marathon mit Platz eins überraschte. Der Slowene Mitja Kosovely und der Kenianer Hosea Tuei belegten die beiden übrigen Podestplätze. Mitfavorit Patrick Wieser (Schweiz) kam auf Platz vier. Marco Sturm (LLC Marathon Regensburg) errang als bester Deutscher, nach einem taktisch sehr gut eingeteiltem Rennen, den zehnten Platz. Auf den steilen Passagen, vor allem zwischen Lauterbrunnen und Wengen, machte er Platz für Platz gut. Ulrich Benz (LG Brandenkopf) kam auf Platz 19, Stefan Hubert (SV Sömmerda) auf Platz 23 und Martin Schedler (LAZ Saarbrücken) auf Platz 30. Christian Seiler, in Lauterbrunnen gemeinsam mit Gerd Frick noch ganz vorne dabei, gab in Wengen wegen Krämpfen auf.

Ein strahlendes Paar bei der Langstrecken WM: Gold für Markus Hohenwarter, seine Freundin Sabine Reiner gewann am Tag zuvor Silber Marco Sturm wird 10. bei der Langstrecken WM

Die Mannschaftswertung gewann die Schweiz vor den USA. Bronze gab es für das deutsche Team mit Marco Sturm, Ulrich Benz und Stefan Hubert. Darüber zeigte sich DLV-Berglaufwart Wolfgang Münzel besonders erfreut: "Aus deutscher Sicht ist es hocherfreulich, allen Kritikern zum Trotz, dass die Männermannschaft Bronze gewonnen hat. Die Frauen haben ebenfalls eine gute Leistung gezeigt und nur knapp die Bronzemedaille verpasst. Wir haben bei allen internationalen Meisterschaften in dieser Saison eine Medaille gewonnen. Das spricht für sich. Das zeigt mir auch, entgegen den Äußerungen einiger Kritiker, dass wir die richtigen Läuferinnen und Läufer nominiert haben."

Sicherlich sind die Medaillengewinne, vor allem von Anton Palzer und Julia Lettl erfreulich, aber man darf nicht übersehen, dass bei den Männern und Frauen die Weltelite derzeit in weite Ferne gerückt ist. Da konnten unsere Nachbarn aus Österreich und der Schweiz eher überzeugen. Die Österreicher gewannen innerhalb einer Woche durch Andrea Mayr (Normaldistanz) und Markus Hohenwarter (Langdistanz) gleich zwei Goldmedaillen bei Weltmeisterschaften. Silber durch Sabine Reiner (Langdistanz) und Bronze für die Frauenmannschaft (Langdistanz) ergänzen die erfolgreiche österreichische Bilanz. Die Schweizer konnten bei der Europameisterschaft durch Monika Fürholz einen überraschenden Goldmedaillengewinn feiern.

Neben den internationalen Meisterschaften stand auch in diesem Jahr wieder der Grand Prix auf dem Programm. In jedem Berglauf-Rückblick ist vom freien Fall dieser ehemals attraktiven Serie die Rede, und der freie Fall scheint endlos zu sein. Hoffnungen wurden für dieses Jahr durch türkische Sponsoren geschürt, und ausgerechnet das Finale in der Nähe der türkischen Großstadt Bursa wurde kurzfristig abgesagt. Dafür sprangen die Slowenier mit dem Smarna Gora Race ein. So gab es mit dem Montée du Grand-Ballon in Willer-sur-Thur (Frankreich), dem Harakiri-Berglauf in Mayrhofen (Österreich), den Grintovec Race in Kamnik und dem Smarna Gora Race in Ljubljana (beide Slowenien) sowie den Weltmeisterschaften in Ponte di Legno/ Italien fünf Wertungsläufe. 17 Männer und 16 Frauen kamen in die Wertung, wobei schon zwei Läufe reichten um in die Wertung zu kommen. Eine magere, kaum noch zu unterbietende Bilanz.

Azerya Teklay (Eritrea) wurde vor den beiden Italienern Alex Baldaccini und Gabriele Abate Gesamtsieger. Europameister Ahmet Arslan (Türkei) kam nur auf Platz vier. Bei den Frauen gewann Valentina Belotti (Italien) vor der Tschechin Iva Milesova und Mateja Kosovelj (Slowenien).

Aus nationaler Sicht war die deutsche Meisterschaft zum Saisonende in Zell am Harmersbach der Saisonhöhepunkt. Die kleine Stadt im Mittleren Schwarzwald stand erneut im Mittelpunkt des deutschen Berglaufgeschehens. Zum dritten Mal wurde im Rahmen des Brandenkopf-Berglaufes die deutsche Meisterschaft ausgetragen. Lange Zeit sah es so aus, als würde in der Saison 2012 keine deutsche Berglaufmeisterschaft stattfinden. Nachdem die beiden Berglaufverantwortlichen Wolfgang Münzel und Wilfried Ratz vergeblich nach einem bayrischen Veranstalter Ausschau gehalten hatten, und es schon hämische Kommentare aus Bayern gab, sprangen die Unterharmersbacher ein.

"Im Vorfeld hatten wir uns ganz bewusst nicht um die DM beworben, wir wollten nicht mit einem bayrischen Vertreter in Konkurrenz treten. Als sich aber kein bayrischer Veranstalter fand, haben wir eine Bewerbung nachgereicht. Wir Berglaufveranstalter sind es den Athleten schuldig, eine deutsche Meisterschaft auszurichten", begründete Alfred Siegesmund seinen nachgereichten Antrag auf Durchführung der Berglauf-DM beim DLV. Positiv auch und das wurde viel zu wenig gewürdigt: Die Unterharmersbacher rückten von ihrem ursprünglichen Termin dem 3. Oktober ab, um nicht terminlich mit dem Hochfelln-Berglauf zu kollidieren. Das spricht von einem hohen Maß an Flexibilität und Fairness gegenüber einem anderen Veranstalter. Die Deutsche Meisterschaft wurde diesmal auf einer leicht veränderten Strecke ausgetragen. Der Start war erstmals in der historischen Altstadt von Zell. Von da führte die 9,5 km lange Stecke, die einen Höhenunterschied von 770 Meter aufweist, auf den 940 Meter hohen Brandenkopf. Regen, Nebel, empfindlich kalte Temperaturen und stellenweise klitschige Wegpassagen, waren die äußeren Voraussetzungen.

Timo Zeiler (LG Brandenkopf) und Melanie Weiß (TSVAnnweier) heißen die deutschen Berglaufmeister 2012. Timo Zeiler legte von Beginn an des Rennens ein hohes Tempo vor und setzte sich recht schnell von den übrigen Konkurrenten ab. Unbekümmert von den widrigen Witterungsverhältnissen stürmte Zeiler dem Ziel entgegen.

"Der Titelgewinn ist für mich ein schöner Saisonabschluss. Es ist ein tolles Gefühl den fünften deutschen Meistertitel hintereinander zu gewinnen. Das ist auch ein wenig deutsche Berglaufgeschichte, das hat noch keiner geschafft. Ich wollte heute gewinnen, das war mein Ziel. Dass ich so deutlich gewinnen konnte, hat mich schon überrascht. Ich hatte mit mehr Gegenwehr, vor allem von Heiko Beier, gerechnet. Ich bin Anfangs bewusst schnell angegangen", so der nun fünffache Deutsche Berglaufmeister.

Zweiter wurde nach einem taktisch sehr gut eingeteilten Rennen Benedikt Hoffmann (PTSV Jahn Freiburg) in 42:42,8 Minuten. Die Plätze drei und vier gingen an die bayrischen Läufer Korbinian Schönberger (LLC Marathon Regensburg) und John Mooney (Post Telekom Rosenheim). Korbinian Schönberger gewann auch im Vorjahr Bronze und zeigte sich sehr erfreut über seinen erneuten Medaillengewinn. "Es war ein recht anspruchsvoller Lauf. Natürlich gibt es im Mittelgebirge immer wieder Abwärtspassagen, die mir nicht so liegen, aber das ist eben so. Ich bin aber sehr zufrieden mit meiner Platzierung." Karsten Meier (LG Braunschweig) wurde als Fünfter Juniorensieger. Mitfavorit Heiko Beier (LG Braunschweig), der in dieser Saison schon fast alle deutschen Berglauf-Asse besiegen konnte, kam auf Platz acht. Die Mannschaftswertung gewann LLC Marathon Regensburg vor der LG Braunschweig und der LG Brandenkopf.

Spannender ging es bei den Frauen zu. Die Überraschungssiegerin Melanie Weiß (TV Annweier) ging das Rennen sehr verhalten an. Erst 500 Meter vor dem Ziel lief sie an der bis dahin Führende Tina Fischl (LG Passau) vorbei und gab die Führung bis zum Ziel nicht mehr ab. "Der Sieg ist für mich eine große Überraschung. Ich bin ohne jegliche Zielvorstellung hier angereist. Umso glücklicher bin ich. Ich bin mir zwar bewusst, das mit Lisa Reisinger die beste deutsche Bergläuferin nicht am Start war, aber es waren doch auch einige gute Läuferinnen dabei." Tina Fischl verteidigte ihren zweiten Platz vor der Juniorensiegerin Tanja Griesbaum (LG Rülzheim). Auf Platz vier kam Monica Carl (LG Welfen) vor Nora Coenen (LG Wettenberg). Die Mannschaftswertung gewann die LG Welfen vor dem TB Emmendingen und der LG Brandenkopf.

Erstmals seit vielen Jahren wurden im gleichen Rennen auch die Seniorenmeister ermittelt. Titel gewannen: Ralf Preißl (LLC Marathon Regensburg/ M35), Carsten Brod (TV Konstanz/M40), Joachim Benz (LG Brandenkopf/ M45), Reinmund Hobmeier (Post-Telekom SV Rosenheim/ M50), Franz Prager (LG Passau/ M55), Meinrad Beha (FC Unterkirnach/ M60), Wolfgang Nehring (VFL Ostelsheim/ M65), Peter Lessing (LG Ortenau-Nord/ M70),Tina Fischl (LG Passau/ W35), Monica Carl (LG Welfen/ W40), Barbara Stich (LLC Marathon Regensburg/ W45), Britta Müller (LG Badenova-Nord/ W50), Brigitte Hoffmann (LG Welfen/ W55), Christel Kornmeyer (LG Brandenkopf/ W60) und Lilo Plener (TV Erkheim/ W65).

Auch in der zurückliegenden Saison gab es mit dem Schwarzwald Berglauf Pokal, dem Pfälzer Berglauf-Cup und dem Salomon Trailrunning Cup, drei Pokalwettbewerbe.

Bedingt durch die Austragung der Senioren Weltmeisterschaften beim Hundseck-Berglauf in Bühlertal sowie der Deutschen Meisterschaften am Brandenkopf wurden im Jahr 2012 nur fünf Läufe in die Serienwertung des Schwarzwald Berglauf Pokal aufgenommen. Markus Jenne (USC Freiburg) wurde Gesamtsieger. Schon auf Platz zwei kam der frühere mehrfache Schwarzwald Pokalsieger Joachim Benz (LG Brandenkopf). Dritter wurde Roland Vetter (USC Freiburg). Bei den Frauen gab es durch Martina Kugele (LT Altburg) und Margarethe Grieshaber (VFL Freudenstadt) einen württembergischen Doppelerfolg. Dritte wurde Rosi Knäble (LG Brandenkopf).

Beim Pfälzer Berglauf-Cup, der aus sieben Wertungsläufen bestand, gab es durch Jonas Lehmann und Matthias Hecktor einen Doppelsieg für den TuS Heltersberg. Dritter wurde Stefan Hinze (LG DUV). Bei den Frauen gewann die amtierende Deutsche Meisterin Stefanie Weiß (TSV Annweiler) vor der deutschen Juniorenmeisterin Tanja Griesbaum (LG Rülzheim) und Sabine Rankel (LC Bad Dürrheim).

Abschiedsstimmung herrschte beim 39. Hochfelln Berglauf in Bergen/Chiemgau. Georg "Bibi" Anfang fungierte zum letzten Mal als OK-Chef. Gesundheitliche Gründe zwangen Georg Anfang, der nun seit fast 40 Jahren das Zepter beim Hochfelln Berglauf führte, zu diesem Schritt. Trotz angeschlagener Gesundheit war er zu der Berglauf Weltmeisterschaft nach Italien gereist, um dort einige der weltbesten Bergläufer/ innen zu verpflichten.

Top-Star war erneut die Österreicherin Andrea Mayr. Die Olympiateilnehmerin im Marathonlauf hatte Anfang September ihren vierten Weltmeistertitel im Berglauf gewonnen. Dazu gesellten sich mit Jonathan Wyatt, Marco de Gasperi, Antonio Molinari und Helmut Schmuck vier ehemalige Weltmeister, die zusammen, insgesamt mehr 15 WM-Einzel- und unzählige Mannschaftstitel auf ihrem Konto verbuchen können. Da wurden Erinnerungen wach. 1998, also vor 14 Jahren, präsentierte Georg Anfang schon einmal diese vier Berglauf-Stars. Damals hatte Jonathan Wyatt, kurz zuvor bei der Weltmeisterschaft auf La Réunion überraschend den Favoriten Antonio Molinari geschlagen und seinen ersten von sieben WM-Titeln gewonnen.

Bei den Frauen gewann die Favoritin Andrea Mayr vor der Junioren Vizeweltmeisterin Julia Lettl (SC Spiegelau) und der Slowakin Silvia Olejarova. Bei den Männern wiederholte der Schweizer David Schneider seinen Vorjahressieg vor Andrzej Dlugosz und dem Italiener Antonio Toninelli. Vierter wurde Jonathan Wyatt.

Bei der traditionellen Willkommensparty am Tag vor dem Lauf und bei der Siegerehrung gab es viele Dankesworte und Lob für den scheidenden OK-Chef Bibi Anfang. Zunächst dankte Bürgermeister Bernd Gietl Anfang für seine Verdienste um den Hochfelln-Berglauf und damit auch für die Gemeinde Bergen. DLV Berglaufwart Wolfgang Münzel richtete Grußworte des Deutschen Leichtathletikverbandes aus. "Ich habe die ehrenvolle Aufgabe Georg Anfang im Namen des Deutschen Leichtathletikverbandes ein herzliches vergelt´s Gott zu sagen für 39 Jahre Weltklasse-Berglauf." Münzel strich besonders die Verdienste für den Verband heraus. Vier deutsche Meisterschaften und eine Weltmeisterschaft hat Anfang federführend organisiert. Für die Athleten bedankte sich Jonathan Wyatt und erinnerte an das Jahr 1998, als er zum ersten Mal in Bergen startete.

"Ich habe in diesem Jahr bei der Vorbereitung gemerkt, dass mir aus gesundheitlichen Gründen vieles viel schwerer gefallen ist als früher. Deshalb ist der Zeitpunkt, die Hauptverantwortung abzugeben, genau richtig. Natürlich ziehe ich mich nicht ganz zurück", so Anfang. Letzteres hätte eh niemand geglaubt. Er wird sich weiterhin, soweit es seine Gesundheit erlaubt, für den Hochfelln Berglauf engagieren. Im kommenden Jahr findet im Rahmen des 40. Hochfelln Berglaufes die deutsche Meisterschaft statt, da wird er sicherlich seine jahrzehntelangen Erfahrungen mit einbringen. Ein Hochfelln Berglauf ohne Bibi Anfang ist nicht vorstellbar.

Der Hochblauen-Berglauf in Müllheim/Baden muss ebenso künftig auf seinen langjährigen Chef Klaus Diethelm, der 2012 seinen 70.Geburtstag feierte, verzichten. Auch Diethelm, der seit fast drei Jahrzehnten Berglaufwart des Badischen Leichtathletikverbandes ist, und in dieser Funktion seit mehr als 25 Jahren den Schwarzwald Berglauf Pokal organisiert, muss aus gesundheitlichen Gründen kürzer treten.

Abschied galt es auch vom traditionellen Matterhornlauf zu nehmen. Die 30. Auflage war der letzte Lauf in dieser Form. 2013 wird der traditionelle Matterhornlauf durch den sogenannten "Matterhorn Ultraks" abgelöst. Das neue Event wird von einer professionellen Veranstaltungsfirma, die sich vor allem im sportlichen Bereich einen Namen gemacht hat, ausgerichtet. Es findet am gleichen Wochenende wie der bisherige Matterhornlauf statt und wird nach wie vor am Samstag mit den Kinderläufen eröffnet. Am Sonntag wird es drei Trails über 16 km (+/- 1100 m), 30 km (+/-2000 m) und 46 km (+/- 3600 m) geben. Start und Ziel sind in Zermatt. Dabei werden, je nach Streckenlänge, die landschaftlichen Höhepunkte Zermatts, wie Sunnegga, Gornergrat (mit 3100 Meter höchster Punkt der 46 km langen Strecke), Riffelberg, Riffelalp, Schwarzsee, Trift usw. passiert. Einige Streckenabschnitte sind identisch mit dem Zermatt Marathon. "Wir versprechen uns eine größere Attraktivität und dadurch größere Teilnehmerzahlen", so OK Präsident Reto Wyss. Im Frühjahr wird der Marathon Ultraks für Tourenskiläufer angeboten. Dabei geht es auf der längsten Strecke aufs 4164 Meter hohe Breithorn. Als Sieger des "letzten" Matterhornlaufes trugen sich Daniela Gassmann-Bahr (Schweiz) und Berhane Oqubit (Eritrea) in die Ergebnislisten ein.

Zum letzten Mal präsentiert sich ein Siegerpaar des Matterhornlaufs vor dem Berg der Berge. Daniela Gassmann-Bahr (Schweiz) und Berhane Oqubit (Eritrea) heißen die letzten Matterhornlaufsieger

Nicht ganz glücklich über die Nachfolgepläne des Matterhornlaufes sind die Veranstalter des Zermatt Marathons. Waren bislang beide Zermatter Bergläufe schon von den Längen her recht unterschiedlich, so sind doch in Zukunft beide Läufe den längeren Gebirgsläufen zuzuordnen, und so Konkurrenten. Dazu kommt, dass bei den beiden längeren Trails einige Passagen identisch mit der Streckenführung des Zermatt Marathons.

Beim 11. Zermatt Marathon, der diesmal wieder von St. Niklaus über Zermatt auf den 2585 Meter hohen Riffelberg führte, glänzte wie beim Jubiläumslauf ein Jahr zuvor erneut Daniela Gassmann-Bahr. Nachdem sie bereits im Vorjahr mit neuem Streckenrekord siegte, setzte sie diesmal noch eins drauf, und verbesserte mit der Siegeszeit von 3:29:13 Stunden ihre eigene Bestzeit nochmals um drei Minuten. Zweite wurde die Französin Aline Camboulives vor Jasmin Nunige (Schweiz) und der mehrfachen Zermatt Marathon-Siegerin Lizzy Hawker (Großbritannien). Bei den Männern siegte mit Paul Michieka Maticha erstmals ein Kenianer beim Zermatt Marathon. Er verwies Patrick Wieser (Schweiz) und Jean-Christophe Dupont (Frankreich) auf die Plätze.

Gleich einen dreifachen Triumph feierten die Kenianer beim Großglockner-Berglauf. Geoffrey-Gikum Ndunga siegte vor seinen Landsmännern Isaak Toroitich Kosgei und Thomas James Lokomwa. Jonathan Wyatt wurde vierter, dahinter platzierte sich mit Robert-Panin Surum ein weiterer Läufer aus Kenia. Lucy-Wambui Murigi komplettierte als Frauensiegerin den kenianischen Erfolg. Zweite wurde die Österreicherin Sabine Reiner vor Antonella Confortola-Wyatt (Italien).

Auch bei weiteren Berglauf-Klassikern, vor allem in Österreich, u.a. beim Kitzbühlerhorn-Berglauf und beim Schlickeralmlauf, dominierten die Kenianer. Damit setzen die Afrikaner, die 2009 bei der Weltmeisterschaft in Campodolcino E Madesimo/Italien durch die Läufer aus Uganda und Eritrea ihren Siegeszug begannen, ihre Erfolgsgeschichte fort. Dennoch gelang es auch einigen deutschen Bergläufern/ innen bei internationalen Läufen zu gewinnen oder sich ganz weit vorne zu platzieren. So gewann der dreifache Deutsche Berglaufvizemeister Markus Jenne (USC Freiburg) zum fünften Mal den Inferno Halbmarathon aufs Schilthorn. Stefan Hubert (SV Sömmerda) und Michael Barz (TSV Durach) belegten die Plätze drei und fünf. Lea Bäuscher (TSV Friedberg-Fauerbach) wurde Zweite. Überhaupt fühlt sich Markus Jenne in den Schweizer Bergen wohl. Der Erfolg beim Schilthorn-Halbmarathon war bereits sein fünfter Saison-Sieg in den Schweizer Bergen. Zuvor hatte er den Blümlisalplauf, den Stockhorn-Halbmarathon, den Rigi-Bergauf und den Bannalper-Berglauf gewonnen.

Heiko Baier (LG Braunschweig), der 2012 die deutsche Berglaufszene aufmischte und fast alle deutschen Spitzenläufer besiegen konnte, gewann neben einigen Läufen in Deutschland, den Zillertaler Berglaufsprint vor zwei kenianischen Läufern. Beim Kitzbühlerhornlauf wurde er hinter zwei Kenianern dritter. Den Glacier 3000 Run (26 km/ 2015 Meter Höhenunterschied) gewann überraschend der siebenfache Rennsteiglaufgewinner Christian Seiler (LC Erfurt). Marco Sturm (LLC Marathon Regensburg) und Michael Barz (TSV Durach) belegten die Plätze vier und fünf. Frauensiegerin wurde Daniela Gassmann Bahr, vor der früheren Weltklasse Mittelstreckenläuferin Anita Weyermann (beide Schweiz).

Beim Rothorn-Run in Lenzerheide/ Graubünden, hier wurde die Schweizer Berglaufmeisterschaft ausgetragen, belegte Timo Zeiler (LGB Brandenkopf) hinter dem Schweizer Woody Schoch den zweiten Platz. Steffen Übel (LAZ Birkenfeld) erkämpfte sich einen guten fünften Platz. Schweizer Meisterin wurde die spätere Europameisterin Monika Fürholz. Beim Graubünden-Marathon, der von Chur aufs Rothorn führt, belegte Michael Barz (TSV Durach) hinter dem Briten Martin Cox den zweiten Platz. Max Frei (PTSV Jahn Freiburg) wurde Fünfter.

Ebenfalls Zweiter wurde Josef Beha (FC Unterkirnach) beim Gamperney-Berglauf in Grabs/Schweiz. Beha musste sich nur dem Südtiroler Gerd Frick geschlagen geben. Hubert Stefan (SV Sömmerda), Marco Sturm (LLC Marathon Regensburg) und Steffen Übel (LAZ Birkenfeld) belegten die Plätze drei, fünf und sechs.

Den Zugspitz Extremberglauf (17,9 km/ 2235 HM) mit Start im österreichischen Ehrwald gewannen Woody Schoch (Schweiz) und Ellen Clemens (LG Telis Finanz Regensburg).

Beim Karwendel Berglauf in Mittenwald mussten sich die deutschen Bergläufer dem Polen Andrzej Dlugosz geschlagen geben. Hinter Dlugosz platzierten sich Anton Palzer (SK Ramsau), Stefan Paternoster (LG Passau), Korbinian Schönberger (LLC Marathon Regensburg) und Martin Echtler (SCO Germaringen). Frauensiegerin wurde die Britin Kate Goodhead vor Susanne Mair (Österreich) und Kerstin Straub (SSC Hanau-Rodenbach).

Den LGT Alpin Marathon in Liechtenstein gewannen die Schweizer Patrick Wieser und Jasmin Nunige. Ulrich Benz (LG Brandenkopf) und Marco Sturm (LLC Marathon Regensburg) belegten die Plätze vier und fünf. Bei den Frauen erreichten Stefanie Wiesmair (PSV Grün Weiß Kassel) und Lea Bäuscher (TSV Friedberg-Fauerbach) die Plätze drei und vier.

Ohne Topplatzierung deutscher Läufer/innen endete diesmal der Aletsch-Halbmarathon. Es siegte der Portugiese Cesar Costa zum dritten Mal hintereinander und verbesserte erneut seinen eigenen Streckenrekord. Bei den Frauen gewann Laura Hrebec. 2121 Läuferinnen und Läufer erreichten das Ziel und sorgten erneut für einen neuen Teilnehmerrekord. Damit hält der Aufwärtstrend weiter an.

Dass auch Jonathan Wyatt mit 40 Jahren das Siegen nicht verlernt hat, bewies er u.a. beim Mont-Blanc-Cross in Chamonix. Weitere vordere Platzierungen wie zweite Plätze beim Kaisermarathon, Drei-Zinnen-Alpin-Lauf und beim Red Bull Dolomitenmann zeigen, dass mit dem siebenfachen Weltmeister immer noch zu rechnen ist.

Der Kaisermarathon-Söll, die Königsetappe der dreitägigen Tour de Tirol, ist einer der letzten großen Läufe in der Saison. Nachdem im Vorjahr der Kaisermarathon, bedingt durch einen verfrühten Wintereinbruch auf einer verkürzten Alternativstrecke stattfand, herrschte diesmal beim Kaisermarathon wieder "Kaiserwetter". So konnte der Kaisermarathon über 42,195 km mit rund 2000 Höhenmeter wieder auf der Originalstrecke von Söll über Scheffau, Ellmau, der Rübezahlhütte, dem Hartkaiser, Tanzbodenalm, Hexenwasser bis hoch auf die Hohe Salve (1829 Meter) gelaufen werden. Eine traumhafte Strecke, mit atemberaubenden Blicken auf den Wilden Kaiser. Mit Patrick Wieser und Jasmin Nunige triumphierten die Schweizer Berglauf-Asse in Tirol. Patrick Wieser, der zweifache Sieger des Marathon-Mountain-Cups, siegte in der neuen Streckenrekordzeit von 3:03:28 Stunden. Damit verbesserte er den bisherigen Streckenrekord von Jonathan Wyatt, der diesmal zweiter wurde, um wenige Sekunden. Auf Platz drei kam der Ungar Adam Kovács. Die Vorjahressiegerin Jasmin Nunige verwies die Französin Französin Celine Lafaye und Corinne Zeller (Schweiz) auf die Plätze.

Jasmin Nunigegewinnt den Kaisermarathon-Söll Patrick Wieser siegt beim Kaisermarathon-Söll in neuer Streckenrekordzeit

Auch bei diesem Rückblick bleibt zum Abschluss festzuhalten: Der Berglauf ist so attraktiv, weil die Läufe in schönen Landschaften stattfinden. Ob leichte Bergläufe mit wenigen Höhenmeter, ob extreme Bergläufe, wo die Läufer meist nur noch wandern oder sich an fixierten Seilen hochhangeln, ob rein bergauf, oder bergauf-bergab, ob in den Alpen, Schwarzwald, in der Pfalz, Thüringen oder im Erzgebirge. Das Angebot war auch 2012 wieder groß. Jeder konnte sich die Läufe aussuchen, die ihm Spaß machten und niemand, ob Veranstalter oder Läufer, brauchte sich ein schlechtes Gewissen einreden zu lassen, dass "sein" Berglauf kein richtiger Berglauf war, nur weil er nicht in den Alpen stattfand. Dort wo es Berge gibt, hat der Berglauf überall seine Berechtigung und das wird auch 2013 wieder so sein.

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Berglauf-Saison 2012 im LaufReport
Rückblick von Winfried Stinn
Fotos von Winfried Stinn

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