Justine Wehner

Weiße "Tartanbahn" als kleine Pause vor der Freiluftsaison

von Almuth Steinhoff im März 2021 

Der Alltag der Leistungssportlerin Justine Wehner ist durchgetaktet; Training, Wettkämpfe, Schule und die wenige Freizeit lassen zurzeit die Wochen gefühlt schneller vergehen. So geschehen auch in der kürzlich zu Ende gegangenen Hallensaison 2020/2021, die Justine mit zwei Wettkämpfen in Chemnitz erfolgreich abgeschlossen hat. Sicher hatte die ehrgeizige Langsprinterin die ein oder andere Hundertstelsekunde zu viel hinter dem Komma "drücken" wollen, aber insgesamt "sei sie zufrieden mit den Sprints auf den Unterdistanzen."

In der Winterferienwoche hatte die achtzehnjährige Möseranerin Zeit, etwas durch zu schnaufen. Und das tat sie: "ausschlafen, Zeit mit der Familie verbringen, lesen", durchaus nachvollziehbar bei dem Arbeitspensum der Sportschülerin, die in der Streckerklasse 12d am Magdeburger Sportgymnasium lernt. Vom Trainer wurde sie angehalten, "sich anders zu bewegen" als im sonst üblichen Training; also keine Sprints und Steigerungsläufe, keine Kraft- und Sprungübungen. Was lag also näher, als die Langlaufskier aus dem Keller zu holen und den Külzauer Forst auf den schmalen Brettern zu erkunden. Mit Diagonalschritt und Doppelstockschub war Justine jeden zweiten Tag unterwegs und sammelte nicht nur jede Menge Langlaufkilometer, sondern auch einmalige Eindrücke im "Langlaufparadies "Külzauer Forst". Bis zur Schleuse Niegripp hatten die Mitglieder des Skiclubs Hohenwarthe gut belaufbare Loipen gezogen; ohne Pistenfahrzeug natürlich.

Seit zwei Wochen aber gehört Justines Aufmerksamkeit wieder der Leichtathletik, "die ich schon sehr vermisst habe. Auch die Trainingsgruppe fehlt mir." Die jungen Leichtathleten von Trainer Marco Kleinsteuber bereiten sich nun auf die Freiluftsaison vor. Für die U20-Athletin Wehner sind die guten Zeiten auf den Unterdistanzen (60m:7,97s / 200m: 24,82s) eine optimal Grundlage, die längste Sprintstrecke in Angriff zu nehmen. Neben den nationalen Titelkämpfen stehen in diesem Jahr sowohl die U20-EM in Tallin als auch die U20-WM in Nairobi im Terminkalender des DLV. Als Bundeskader hat Justine optimale Trainingsbedingungen und mit Viviane Heilmann nicht nur eine sehr gute Freundin sondern auch eine starke Konkurrentin. Um die Normzeiten macht sich Justine derzeit keine Gedanken: "die geforderte Zeit für die EM (54,40s) bin ich schon in der U18 gelaufen". Wenn der Saisonaufbau optimal läuft, könnte zum Saisonhöhepunkt ein internationaler Einsatz winken. Erfahrung im Nationaltrikot hat Justine bereits: 2019 gehörte sie dem Schülerweltmeisterinnen-Sextett an.

Die Langlaufskier übrigens stehen wieder im heimischen Keller und sind gegen Laufschuhe und Spikes eingetauscht worden.

Das Porträt "Justine Wehner" erstellte Almuth Steinhoff

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