Gabor Szirt der Mann, der Blinde laufend macht Ein Portrait |
Foto: Promo Film Blind Jogging, CH |
von Wolfgang W. Schüler im August 2024
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Wenn über ihn berichtet wird, geschieht dies meist in Superlativen - von sachlich "Der Schweizer Pionier des Blinden-Laufsports" (Runner's World) bis hymnisch "Held von Basel" (Basler Kantonalbank). Wer ihn kennt, spürt, dass ihm der Rummel um seine Person eher unangenehm ist. Gleichwohl bedient der mehrfache Preisträger stets Anfragen von Presse, Radio und TV, um der Aufgabe, der er sich verschrieben hat, noch größere Bekanntheit und Unterstützung zu ermöglichen.
Auch hierzulande wurde der Mann, der Blinden das Laufen lehrt, ihnen im Alltag und bei Laufveranstaltungen Laufbegleiter zur Verfügung stellt und dazu Laufguides ausbildet, bekannt. Verschiedene deutsche Zeitschriften und Portale des Laufsports und der Sehbehindertenhilfe berichteten bereits über ihn und seinen Verein "Blind Jogging", den Dachverband, der die Arbeit von Basel aus in die Schweiz trug. Eine Arbeit, die auch auf Deutschland übersprang. Schon einige Interessenten reisten von hier aus nach Basel, um das "Handwerk" des "Laufguide für Menschen mit Sehbehinderung und Blindheit" zu erlernen und zuhause nutzbar zu machen; Verbände luden ihn zu Workshops nach Deutschland ein.
Von wem die Rede ist? Von Gabor Szirt, der am 23. August 2024 auf 75 Lebensjahre zurückschaut.
Lebensprägung |
Es gibt Lebensgeschichten, die sich unvorhersehbar entwickeln. So auch diese. Da wandert einer im Kindesalter mit seinen Eltern von Ungarn nach Argentinien aus, um als Jugendlicher mit ihnen zurückzukehren und als Erwachsener das Land erneut zu verlassen, nun in Richtung Schweiz. Da erlernt einer den Beruf des Elektroingenieurs, in dem er aber keinen einzigen Tag arbeitet, sondern betätigt sich zunächst als Dolmetscher für eine große Exportfirma, dann als Kürschner, das Pelzgeschäft des Vaters übernehmend, um schließlich als diplomierter Vorsorge- und Anlageberater ins Versicherungswesen zu wechseln. Da nimmt einer unter Qualen an einem Laufkurs für Anfänger teil, entwickelt sich zu einem gestandenen Läufer, wird Trainer, der seine eigene Laufpraxis ganz hinter die Erfordernisse von Laufnovizen zurückstellt, und beginnt, Blinden den Weg ins Laufen und in ein aktiveres Leben zu weisen.
Die frei- und unfreiwilligen Wandlungen im Leben des Gabor Szirt sind markant - und haben ihn positiv geprägt: in der Fähigkeit, sich auf verändernde äußere Bedingungen einzustellen, wie auch in dem Vermögen, persönliche Ziele neu zu definieren und beharrlich zu verfolgen. Anpassung und Selbstbestimmung, Sensibilität und Selbstdisziplin - Szirt scheint in hohem Maße das zu besitzen, was Psychologen Resilienz und Handlungsorientierung nennen. Wobei bei ihm am Ende stets der Erfolg und die Zufriedenheit des Tüchtigen stehen: ob im Sich-Beheimaten, im beruflichen Ankommen oder in der Wahl des Ehrenamts. Während sich bei herausfordernden Lebenswegen der soziale Blickwinkel egozentrisch verengen kann, findet sich dergleichen bei Gabor Szirt nicht. Mit "Blind Jogging" stellt er sich bereits langjährig und mit ganzer Kraft in den Dienst anderer Menschen und der Gesellschaft. - Wie kam es dazu?
Läufer-Werdung |
Wir schreiben das Jahr 1989, und seine Geschichte kommt uns nicht unbekannt vor Szirt, 40 Jahre alt, Couch-Potato, massiv übergewichtig und Raucher par excellence. Er weiß, dass er an seinem Lebensstil etwas ändern, sprich Bewegung in sein Leben bringen muss. Per Zufall gerät er an einen Laufkurs für Einsteiger. Doch dieser bietet ihm keinen glücklichen Start: die Teilnehmenden können bereits 30 Minuten am Stück laufen, Szirt ist weitgehend auf sich gestellt, ohne rechte Einweisung und Begleitung. Bereits nach den ersten 200 Metern muss er sich übergeben.
Wochenlang spielt sich beim Joggen das Gleiche ab: "Kopfweh, Schienbeinschmerzen, ein extrovertierter Magen, zitternde Knie beim Treppengang danach." Gleichwohl, er will nicht aufgeben, die Anderen haben es doch auch geschafft! Und so treibt er sich weiter an. Nach ein paar Monaten der Schinderei erreicht er die ihm zuvor magisch erschienene Grenze: die 30 Minuten.
Erfolg beflügelt, macht euphorisch. "Ich nahm all meine Kräfte zusammen und meldete mich - bereits als Nichtraucher und mit ein paar Kilos weniger - zu meinem ersten Lauf an, dem Birslauf in Basel über 10 km! Unterwegs habe ich jede Minute dieses Laufes verflucht, konnte aber nicht aufhören zu laufen, weil mich so viele ältere und vor allem dickere Läuferinnen und Läufer überholt haben. Seitenstechen, Luftmangel, schmerzende Gelenke, eine unendlich erscheinende Strecke. Aber nach ca. einer Stunde lief ich ins Ziel und lebte! Die nächsten Tage konnte ich meine Socken nicht alleine anziehen und die Treppen nur rückwärts runtergehen." Totaler Muskelkater hatte sich eingestellt.
Gabor Szirt kurz vor dem Ziel - Foto: Szirt |
Dank des neuerlichen "Erfolgs" beginnt Gabor Szirt regelmäßig zu trainieren. Vieles wird leichter, ein Wohlgefühl beim Laufen spürbar und die sportlichen Ziele werden realistischer. Von nun an nimmt er immer wieder an Veranstaltungen teil und läuft persönliche Bestzeiten: 48 Minuten über 10 km, "um die 2 Stunden" über Halbmarathon und 3:59 Stunden über Marathon, in Hamburg. Sein Lieblingslauf bleibt indes der heimische Birslauf über 10 km, der zweimal im Jahr stattfindet und den er bis heute 51 Mal absolviert hat. Was diesen Lauf besonders mache? "Sein familiärer Charakter."
Lauftreff-Gründung |
Für Gabor Szirt steht fest: Wenn sein eigener Laufbeginn schon so beschwerlich und freudlos war, so soll diese Erfahrung dazu dienen, andere Laufanfänger vor ihr zu bewahren. Er meldet sich als Freiwilliger bei einem Verein, um Einsteigergruppen zu leiten. Er entwickelt dazu gemeinsam mit einem Sportarzt ein auf der Intervallmethode Laufen-Gehen fußendes Anfängerprogramm. Und er durchläuft mehrere Fortbildungen - u.a. zum Swiss Athletics Running-Leiter im Erwachsenensport -, um sich theoretisch und praktisch weiter zu qualifizieren und selbstsicher aufzustellen. Dass Szirt der Mann ist, bei dem auch scheinbar Unsportliche schonend und erfolgreich ins Laufen finden, spricht sich herum.
Breiter bekannt wird er, als er 1998 die Webseite "lauftreff.ch" eröffnet. Auf ihr führt er bestehende Lauftreffs in Basel und Umgebung auf und bewirbt sie. 2005 wiederum gründet er daraus einen gleichnamigen Verein, der später in "Lauftreff beider Basel" (Basel-Stadt, Basel-Land) umbenannt wird. Trainer, die von Anfang an Gruppen leiten würden, stehen ihm zur Verfügung. Sie wollen aber keine organisatorischen Aufgaben übernehmen. So macht Szirt beides, unterstützt von seiner Frau Madeleine und den beiden Töchtern Diana und Linda.
Der "Lauftreff beider Basel", Szirt rechts - Foto: Szirt / Lauftreff beider Basel |
Die Praxis wird bestimmt von zehnwöchigen Joggingkursen für Anfänger und Wiedereinsteiger. Es gibt wöchentlich mehrere Treffen - morgens für die Altersgruppe 60 plus, abends für alle. Gelaufen wird in einem Tempo von 6 bis 7:30 Minuten pro Kilometer; jeder soll teilnehmen können. Vereinsvorsitzender Gabor Szirt liegen die Langsamsten am Herzen; hier darf die Unterhaltung schon mal wichtiger sein als die Leistung. Über die Kursangebote hinaus werden Möglichkeiten offeriert, gemeinsam an Volksläufen teilzunehmen; gestartet wird nicht nur im In-, sondern auch im Ausland.
Ein Herz für Blinde |
Unablässig wird Gabor Szirt gefragt, wie er denn dazu kam, auch Menschen mit Sehbehinderung und Blindheit fürs Laufen zu begeistern. Seine Antwort: "Bei Läufen in Basel bin ich immer wieder einem jungen, sehbehinderten Mann begegnet. Er war eigentlich schneller als ich. Da er jedoch bei jeder Kreuzung den Trottoirrand mit den Füßen ertasten musste und dadurch Zeit verlor, war ich fast immer vor ihm im Ziel." Dies fand Szirt ungerecht und überlegte, wie Abhilfe geschaffen werden könnte.
Der Gedanke, blinden Menschen grundsätzlich ein Laufangebot zu machen, erschien ihm ebenso wenig abwegig. Dass gerade Basel ein guter Ort dafür wäre, hat einen einfachen Grund: Schweizer, deren Sehkraft schwächer wird oder die durch Unfall oder Krankheit erblinden, kommen für einige Zeit hierher, damit ihre weitere Berufs- und Lebensperspektive abgeklärt wird; nicht wenige entscheiden sich sogar für einen Verbleib.
Und so initiiert Szirt 2006 mit Unterstützung der Sehbehindertenhilfe Basel das Projekt "Laufsport für Sehbehinderte". Er studiert dazu Ratgeber von Vereinen des Blindenwesens für einen guten Umgang mit sehbehinderten und blinden Menschen. Er erwägt laufspezifische Kommandos und Verhaltensregeln für die Führungsarbeit innerhalb eines Tandems, bestehend aus Führendem und Geführtem und optimiert diese durch erste eigene Praxiserfahrungen. Und rekrutiert und schult Läuferinnen und Läufer für die Führungsarbeit.
Gabor Szirt als Guide (Mitte) - Foto: Blind Jogging, CH |
In Spitzenzeiten stehen Gabor Szirt bis zu 25 Guides zur Verfügung. Dreimonatspläne weisen die Trainingszeiten der gebildeten Paare aus. Sie starten von der Blindenschule oder vom jeweiligen Wohnort des/der Sehbehinderten aus. Die einen trainieren leicht, die anderen leistungsorientiert. Nicht wenige nehmen an Laufveranstaltungen teil. Auch Ultrastrecken werden auf Wunsch begleitet. So wechselten sich beim 100 km-Lauf von Biel fünf Guides untereinander ab, um den Geführten sicher über die Strecke bis ins Ziel zu bringen.
Handbuch des Blindenlaufsports |
2009 lässt Szirt seine Erfahrungen und sein Wissen in ein Buch einfließen: "Laufsport für und mit Sehbehinderten" (Friedrich Reinhardt Verlag, CH). Im Vorwort schreibt er dazu: "Anfragen von Läufern und Sehbehinderten aus verschiedenen Regionen der Schweiz hatten mich dazu motiviert, die Erfahrungen aus vielen hundert Trainingsstunden in diesem Buch zusammenzufassen. Diese und auch die Erfahrungen bei der Begleitung von Sehbehinderten an vielen Volksläufen, Bergläufen und Staffeln haben mir geholfen, die wesentlichen Maßstäbe für das Training zu setzen und die zuvor bereits bekannten, in der Literatur jedoch kaum dokumentierten Methoden zu optimieren." Das Text-Foto-Buch stößt auf großes Interesse, wird für Blindenlaufguides zur "Bibel".
Schriftliche Anleitungen zum Blindenlauf - Foto: Schüler |
2018 veröffentlicht Gabor Szirt seine Anleitungen überarbeitet und
aktualisiert als großformatige, bebilderte Broschüre: "Laufsport
mit Sehbehinderung", herausgegeben von PluSport Behindertensport Schweiz
(Ingold Verlag, Herzogenbuchsee/CH). Beantwortet werden Fragen wie:
- Welche Aufgaben kommen auf den Guide zu?
- Welche Formen des geführten Laufens gibt es?
- Wie sollte die Kommunikation zwischen Guide und geführtem Läufer
aussehen?
- Wie bewegt man sich miteinander?
- Mit welcher Ausrüstung?
- Wie umgeht man Hindernisse - unbewegliche und bewegliche?
- Wie kann die "Laufschule" bei Sehbehinderung umgesetzt werden?
- Was ist bei der Teilnahme an Volksläufen zu beachten?
- Was dient letztlich der Sicherheit des Schützlings?
Ausbildung |
Mit dem Erst- und Zweitwerk hat Szirt eine optimale Grundlage für die von ihm durchgeführte Ausbildung von Laufguides für Sehbehinderte und Blinde geschaffen wie auch für deren Möglichkeit der individuellen Nachbereitung des Unterrichts und der Vorbereitung der späteren Praxis.
Die Baseler Ausbildung selbst beinhaltet je einen halbtägigen Theorie- und Praxisteil plus zwei Praktikum-Trainings à 1,5 Stunden, verteilt auf insgesamt zwei Tage. Die Auszubildenden sollen vorab in der Lage sein, ununterbrochen eine Stunde zu joggen und sich bei 7 km/h zu unterhalten. Selbstredend werden gute Deutsch- bzw. Schweitzerdeutschkenntnisse, Gesundheit sowie eine gute Seh- und Hörfähigkeit vorausgesetzt. Nicht zuletzt soll die Bereitschaft vorliegen, "sehbehinderten und blinden Menschen dabei zu helfen, ihr Leben noch lebenswerter zu gestalten und beim Joggen zu ihrem Auge' zu werden."
Blindenguide-Ausbildung: Gabor Szirt, hier mit
Ausbildnerin Nancy Blüthgen-Schiller - Foto: Blind Jogging, CH |
Der Dritte im Bunde der Ausbildner: Gregor Leonhardt
- Foto: Szirt / Blind Jogging, CH |
Nach erfolgreicher Schulung erhalten die Ausgebildeten ein Zertifikat. Die Gültigkeit der Zertifizierung verlängert sich alle drei Jahre nach erfolgreicher Supervidierung der eigenen Praxis, zu der zwei Ausbilder anreisen. Ebenso hat alle drei Jahre eine Auffrischung des Erste-Hilfe-Kursus zu erfolgen. Auf Grund der Zielsetzung und Güte der Ausbildung sowie der erfolgenden internen Qualitätskontrolle wurde die Arbeit von SZBLIND (Schweizer Zentralverein für das Blindenwesen) anerkannt.
Autor Wolfgang W. Schüler und Ehefrau Beate
Kommritz-Schüler während der Baseler Ausbildung im Sommer 2014 - Foto: Schüler |
Netzwerk Schweiz |
Um dem schweizweit wachsenden Interesse nach Blinden-Laufguides besser entsprechen und die Arbeit umfassender wie zielgerichteter entwickeln zu können, gründet Gabor Szirt mit Gleichgesinnten 2015 den Verein "Blind Jogging". Dies geschieht aus dem Verein "Lauftreff beider Basel" heraus, der die Plattform bisheriger Aktivitäten darstellte. Szirt wird zunächst Präsident des Baseler Lauftreffs bleiben.
Logo des Vereins "Blind Jogging" - Foto: Blind Jogging, CH |
"Blind Jogging" ist als ein landesweit agierender Dachverband für den Blindenlaufsport in der Schweiz gedacht, mit Hauptsitz in Basel und mit lokalen Trainingsorganisationen an verschiedenen Standorten. Und in der Tat: "Blind Jogging" wächst. 2021 schreibt Szirt in einer Mail: "Der Entscheid, gesamtschweizerisch unterwegs zu sein, macht mehr Arbeit, als wir gedacht haben. Vereinbarungen mit allen neuen Guides und sehbehinderten Läufer/innen, Erste-Hilfe-Utensilien für alle, Signalwesten nach Größe und Kategorie [Guide, Blind Runner] und und und. Dies sind aber logische Folgen eines Schrittes, den wir 1,5 Jahre lang vorbereitet und wirklich gewollt haben."
Unter dem Dach von "Blind Jogging" entstehen weitere Standorte bzw. Sektionen in Aargau, Bern, Luzern, St. Gallen und Zürich. Gerade folgte Thun. Was ein entsprechendes Medien-Echo auslöste. In einer weiteren Mail aus 2021 schrieb Szirt: "Mein neuer Job seit Monaten ist es, Medien mit Material über Blind-Jogging zu versehen. Sie haben uns entdeckt und wir werden wöchentlich mit Anfragen eingedeckt. Diese Situation ist sehr erfreulich, da wir regelmäßig im Radio aber auch in kurzen Videos vorgestellt werden. Fernsehauftritte stehen vor der Tür. Auf der anderen Seite ist es etwas zu viel. Mein Arbeitstag [als Rentner] war auch ohne Medien ziemlich gefüllt; die Anfragen kommen noch dazu." Im Kerngeschäft wirkt Szirt als Präsident und Geschäftsleiter, im Marketing und im Sekretariat ganze Schweiz sowie als Ausbildner, Qualitätskontrolleur und Blindenguide - eine Mammutaufgabe!
Mitgliederversammlung im Oktober 2023 - Foto: Blind Jogging, CH |
Aktuell gibt es in der Schweiz 90 sehbeeinträchtigte bzw. blinde Läufer/innen und etwa 100 Guides, die unter dem Logo von "Blind Jogging" ihre Laufrunden drehen. Die Zahl der Trainings summierte sich im Jahr 2023 auf über 2800. Hinzu kamen Teilnahmen an vielen Volksläufen.
Familienunternehmen Szirt |
Der Vorstand von "Blind Jogging" ist mit Sehenden und Blinden besetzt, die weiteren Aufgaben sind entsprechend verteilt. In der Organisation finden sich, wie schon zu Anfangszeiten von "Lauftreff beider Basel", Gabor Szirts Ehefrau und die Töchter. Hier kümmert sich Madeleine Szirt (Ehefrau), dipl. Personalfachfrau und Sprachwissenschaftlerin, ums Fundraising und die Buchhaltung. Diana Buser, dipl. Pflegefachfrau, TCM-Therapeutin und Erwachsenenbildnerin, fungiert als Sektionsleiterin Basel und als Sekretariatsleiterin ganze Schweiz. Und Linda Bourke, Arbeits- und Organisationspsychologin, kümmert sich ums Content Management und Lektorat, derzeit von Samoa, Inselstaat in Polynesien, aus. Der Familiensupport in Sachen "Blind Jogging" erleichtert Vieles, macht Vieles aber auch erst möglich. Gabor Szirt weiß dies sehr zu schätzen.
Madeleine und Gabor Szirt auf Besuch beim Autor
(auf dessen Bitte mit Fähnchen fürs Foto) - Foto: Schüler |
Wenn Szirt unter der Woche fast ganztägig im Büro verschwindet bzw. zwischendurch "Blind Jogging" - und weiterhin auch "Lauftreff beider Basel" - als Guide zur Verfügung steht, hängt da nicht auch einmal der Haussegen schief, möchte ich wissen. Die Antwort fällt belustigt aus: "Zum Glück hat Madeleine so viele Beschäftigungen - Italienisch, Klavier, Sport, die Enkel und die Mitarbeit im Verein -, dass ich die Freiheit habe, meinem Hobby nachzugehen." Die ihm Anvertrauten danken es ihm - und ihr.
Ein glücklicher Mensch |
Gabor Szirt ist in Basel und darüber hinaus ein bekannter Mann. Für sein Engagement und das seiner Mitstreitenden erhielt er den Preis "schappo" des Kantons Basel-Stadt und den Titel "Held von Basel" durch die Basler Kantonalbank. Zudem wurde im vergangenen Dezember der Sektion Bern der "Berner Sozialpreis" verliehen; sie belegte den 2. Platz in der von der Direktion für Bildung, Soziales und Sport der Stadt Bern vergebenen Auszeichnung für innovatives und vorbildliches Engagement in der "Bundesstadt".
Auszeichnung für Gabor Szirt: "schappo", verliehen vom Kanton Basel-Stadt für Engagement im Alltag - Foto: Szirt |
So klar, überzeugt, entschlossen, tatkräftig und erfolgreich Gabor Szirt auch ist, in meinen Begegnungen erlebe ich ihn als einen ruhigen, besonnenen, freundlichen, humorigen, den Menschen und dem Leben zugewandten Zeitgenossen als einen, der die Last der gewachsenen und geschulterten Aufgaben schon spürt, aber seinen Einsatz nicht als "Aufopferung" bzw. "Opfer" sieht ... der schlichtweg liebt, was er tut der eine Mission hat und diese lebt. Selbst wenn er sachlich über "Blind Jogging" spricht, leuchten seine Augen. Erst recht, wenn er von seiner Frau, den Kindern, Schwiegersöhnen und Enkelkindern erzählt, "meine zehn Nasen", wie er schmunzelnd sagt.
Eine glückliche Familie, von links - hintere Reihe: Roman, Lani, Marc, Connor, Tochter Linda, vordere Reihe: Svenja, Tochter Diana, Toa, Ehefrau Madeleine, Zina, Gabor - Foto: Szirt |
Reinhard Mey schrieb vor ein paar Jahren den Song "What a lucky man you are". Gabor Szirt ist ein Lucky Man! Autor und Chefredaktion von LaufReport.de gratulieren zum 75. Geburtstag und wünschen weiterhin Gesundheit, Freude und Schaffenskraft!
Literatur
Mein Dank richtet sich an Gabor Szirt für die Freigabe der verwendeten Fotos aus dem Archiv Szirt, Lauftreff beider Basel und Blind Jogging CH.
Der Autor: Wolfgang W. Schüler (Wiesbaden) ist Sozialpädagoge (Dipl.) und Pädagoge (M.A.), regelmäßiger Läufer seit 1967, ausgebildeter Lauftherapeut (DLZ) und Lauftherapeut (IART/USA). 2014 hat er mit seiner Frau die Ausbildung zum Running-Guide von sehbehinderten und blinden Läuferinnen und Läufern" (Lauftreff beider Basel/CH) absolviert. Er hat zahlreiche Bücher und Artikel zum gesundheitsorientierten Laufen und zur Lauftherapie verfasst bzw. herausgegeben. Für LaufReport.de schreibt er seit 2006, u.a. Läuferportraits. |
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