René Strosny Ein junger alter Hase

• geb: 26/01/73
• Ultraläufer seit 1989
• seither weit über 100 Marathons und 225 Ultras sowie 11 Mehrtagesläufe

Zu seinem 20-jährigen Ultralaufjubiläum "gönnte" sich René die rund 4500 Kilometer einer Transkontinental-Durchquerung. Dabei ist er erst 36 Jahre alt. Im Juni 2009 finishte René den Transeuropalauf. Rund zwei Jahre Vorbereitung hatte dieser Event in Anspruch genommen.

Zwei Jahre, die neben dem Training vor allem von der Planung bestimmt waren: "Was esse ich unterwegs?", "Welche und wie viele Schuhe nehme ich mit?", "Wie erkläre ich 3 Monate Abwesenheit meinem Arbeitgeber?" "Wie finanziert man das Ganze?". 64 Tage waren René und ich (Anmerkung der Redaktion: Support-Chefin Angela Ngamkam) dann mit 67 anderen Läufern aus 11 Nationen von Bari zum Nordkap unterwegs - ich in einem extra dafür erworbenen VW-Bus!

Etappenläufe sind Renés Leidenschaft und da ich 2005 den Deutschlandlauf, eine rund 1200 Kilometer lange Durchquerung unseres Heimatlandes, verletzungsbedingt abbrechen musste, die verbliebenen 9 Tage jedoch als Fotografin dabei blieb, hatte ich Zeit den Mann in Ruhe zu beobachten. Seither stellten wir uns jedes Wochenende im Stau auf der A5 entweder gen Süden Richtung Stuttgart oder umgekehrt nach Darmstadt an.

Übers verlängerte Weihnachtswochenende hat René die Distanz zwischen uns auch schon mal zu Fuß zurück gelegt oder den Froschradweg nonstop absolviert, ein rund 260 km langer Radrundweg durch die Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. Dies sind unter anderem für mich dann die Gelegenheiten, die Betreuung von René zu üben und seine Essgewohnheiten kennen zu lernen. Ein wirkliches Trainingstagebuch existiert nicht. Pläne schon gleich gar nicht. Nur eine akribische Sammlung von eigenen Ergebnissen und den dazugehörigen Ergebnislisten. René läuft einfach. Überall und fast jedes Wochenende. Distanz egal. Wettkämpfe wie den Treppenmarathon, Bobbahn- oder Parkhausmarathon, über die Berge der Schweiz, den Spartathlon oder durch Frankreich und am allerliebsten durch viel Natur und querfeldein.

Das Umsiedeln von Renés gesammelter Pokalsammlung nach Hessen ist gerade abgeschlossen und war letztes diesjähriges Projekt. Vielleicht ist für mich dann im nächsten Jahr eine neue persönliche Marathonbestzeit mit eigenem Edelhasen drin oder sogar eigene Betreuung beim Spartathlon. Geübt im Support ist René auch längst, beispielsweise durch den Badwater Ultramarathon oder beim 24 Stunden Schwimmen.

Angela Ngamkam

René Strosny

Vor 20 Jahren zog es mich aus der Turnhalle ins Freie. Nachdem ich viele Jahre meiner Jugend leistungsorientiert geturnt habe, wendete ich mich dem Laufen zu. Im Alter von 16 Jahren versuchte ich mich erfolgreich an der Bewältigung einer 100km Wanderung, bei der ich die Lust und den Spaß an ganz langen Strecken entdeckt habe. Nachdem ich einige Jahre läuferisch auf Distanzen zwischen 3000 m und 100 km unterwegs war, suchte ich nach neuen Herausforderungen, um an die Grenzen meiner Leistungsfähigkeit zu stoßen.
Somit stand ich im Jahr 2000 erstmalig an der Startlinie eines Etappenrennens, dem Spreelauf, unter der Regie von Ingo Schulze.

Nachdem ich aus beruflichen und finanziellen Gründen die Teilnahme an der Europadurchquerung von Lissabon nach Moskau 2003 zurückstellen musste, bot sich mir mit dem TransEurope-FootRace 2009 die Gelegenheit den Kontinent zu durchlaufen. Die wichtigsten Faktoren, die der beruflichen Freistellung, der körperlichen Leistungsfähigkeit und Gesundheit, sowie einer Partnerin, die den Traum mit mir lebte, waren gegeben. Angela begleitete mich als Fotografin und Dolmetscherin und empfing mich täglich im Ziel. Dadurch entkam ich den Turnhallenübernachtungen und konnte im eigenen VW-Bus nächtigen. Massage, Pflege, Wäsche waschen, psychologische Unterstützung…

Trotz meiner Vollzeittätigkeit als Sanitärinstallateur habe ich mich als Amateursportler so professionell wie es mir möglich war, sowohl sportlich als auch logistisch, auf das Event vorbereitet.

René Strosny

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