Was macht eigentlich Monika Lövenich?

Monika Lövenich spielt Tennis & besteigt den Kilimandscharo

Wenn am 5. November in der Tennishalle von Nideggen/Eifel die Geburtstagparty für Monika Lövenich eröffnet wird, dann gehört eine der erfolgreichsten deutschen Marathon- und Crossläuferinnen bereits seit zwei Tagen dem "Klub der 50er" an, ähnlich wie vor kurzem der Eifelaner Karl Fleschen.

Monika Greschner heiratete schon als erfolgreiche Läuferin im Jahre 1980 ihren Joggingpartner Willi Lövenich. In Düren begründeten die "Zwei vom Niederrhein" aus Bedburg und Bergheim ein Sportgeschäft mit Schwerpunkt Laufen und fanden in der Nordeifel eine zweite Wohnheimat, wo auch die Töchter Lisa (20) und Greta (16) zur Welt kamen. Sie hätte sich auch gern einen Sohn gewünscht, für den sie sich schon einen Vornamen ausgedacht hatte: "Lasse", nach dem finnischen Läufer Viren. Auf den Vornamen hört jetzt der Haushund.

Monika Lövenich: Blick zurück ohne Zorn

Mit ihren beiden Mädchen kann sie als Mutter aber auch voll und ganz zufrieden sein. Lisa hat gerade ihr Abitur gebaut und will Sonderpädagogik studieren, während Greta noch aufs Gymnasium geht.

Der Jüngeren, die gern Tennis, Badminton und Handball spielt, hat die Mutter das Lauftalent vermacht, nicht aber den kämpferischen Ehrgeiz, für den Monika Lövenich bei der Konkurrenz gefürchtet war. "Immerhin braucht Greta ohne viel Training nur 20 Minuten über fünf Kilometer," berichtet die Mutter, die sich auch heute noch größeren Herausforderungen stellt. So bestieg sie im vergangenen Winter den Kilimandscharo. Als der Bergführer ihr zu langsam war, eilte sie voraus und meinte: "So langsam kann ich nicht gehen..."

Monika & Willi Lövenich mit den Töchtern (v.l.) Lisa & Greta

Die Jubilarin, die ihre sportliche Karriere in der Zeit von 1964 bis 1972 als Deutsche Jahrgangsmeisterin der weiblichen Jugend im Rückenschwimmen begann, war immer eine robuste, vor Kraft strotzende Athletin, die am liebsten bei Crossläufen an den Start ging. Zu ihren Anfangserfolgen für die Farben von Jugend 07 Bergheim unter Trainer Lessenich und ASV Köln unter Trainer Lutz Müller zählten gleich mehrere deutsche Crosstitel sowie der sechste Platz bei der Cross-WM 1978 in Glasgow. Entscheidend für ihren Wechsel vom Schwimmen zum Langstreckenlauf war das Erlebnis der Olympischen Spiele 1972 von München. "Ich sehe heute noch Harald Norpoth im 5000-m-Lauf," erinnert sie sich an den entscheidenden Moment, der sie zu dem Entschluss brachte, eine Läuferin zu werden.

Schon im nächsten Jahr gehörte sie zum besten Nachwuchs bei der Cross-DM in Markredwitz. Von da an ging es steil bergauf, bis zu den nationalen Meistertiteln im Marathonlauf 1982/83 und 1987 sowie den Teilnahmen an der EM in Athen 1982 und der WM 1983 in Helsinki. Bei den ersten internationalen Titelkämpfen im Frauenmarathon, der EM und der WM, war sie jeweils die beste deutsche Starterin. Als ehemalige Schwimmerin glückte ihr auch ein Versuch in einer damals aufkommenden Sportart. Sie holte sich auf Anhieb den Titel einer Deutschen Meisterin im Triathlon.

Brigitte Kraus & Monika Lövenich auf Meisterkurs
bei der Cross-DM ´78 in Goldbach

Mit ihren Bestzeiten auf den längeren Strecken über 10.000 m in 33:39,91 (1983), 25 km in 1:28:23 (1982) und im Marathon in 2:31:37 (1983) brach sie aber vor allem eine Lanze für den Langstreckenlauf der Frauen. Ständige Rückenschmerzen führten leider vorzeitig zum Ende ihrer sportlichen Karriere. "Ich hätte bestimmt noch mehr erreichen können," bedauert sie nachträglich. Andererseits begrüsste sie ihr "zweites Leben" ohne den täglichen Trainingsstress und den Wettkämpfen am Wochenende.

Das Laufen macht ihr heute drei- bis viermal in der Woche immer noch Spaß. Neben Tennis ist das Bergwandern ihr größtes Hobby. Auch der Garten mit einem Teich und Palmen, die in der Region gezogen wurden, sorgt neben der Hilfe im Geschäft dafür, dass es ihr nicht langweilig wird. Als 2. Vorsitzende der SG Nideggen mit 400 Mitgliedern trainiert sie zweimal in der Woche 80 Kinder in der Leichtathletik und gibt damit dankbar weiter, was ihr der Sport in ihrem Leben gegeben hat.

Monika Lövenich vorgestellt und fotografiert von: Gustav Schröder

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