Karl Fleschen im "Klub der 50er"

Am 28. Juni 1955 kam Karl Fleschen, einer der erfolgreichsten deutschen Läufer, in Mehren zur Welt.

Heute wird er 50 Jahre alt und feiert am 1. Juli in Odenthal-Eikamp im Eikamper Hof ab 19 Uhr mit seinen früheren Teamgefährten der LG Vulkaneifel und des TSV Bayer 04 Leverkusen den Eintritt in den "Klub der 50er" mit einer Geburtstagfete. "Eigentlich bin ich ja ein richtiger Zwilling," lacht der im Sternzeichen des Krebses geborene Zwillingsbruder von Schwester Inge, die in Köln lebt. Beide haben ihre Verbundenheit zu ihrer Heimat in der Vulkaneifel nie verloren. So oft es dem Heizungsingenieur in der Energie-Abteilung der Bayer AG möglich ist, kommt er im Frühjahr zum Lehwaldlauf, der vom SV Mehren auf seiner früheren Trainingsstrecke ausgerichtet wird.

Karl Fleschen mit Sohn David

An seine "Entdeckung" erinnert er sich heute noch lebhaft. Christoph Müller, der frühere Trainer der LG Daun, aus der die LGV hervorgegangen ist, hatte sein Talent erkannt und meldete ihn zu einem Volkslauf "Rund um das Schalkenmehrener Maar", den der 16jährige auf Anhieb gewann. Von diesem Augenblick wurde das Laufen sein Schicksal.

Die Aufzählung seiner Erfolge in den Jahren 1975-85, in denen er an 23 Länderkämpfen teilnahm, würde ein ganzes Buch füllen. Gleich zu Beginn seiner Laufbahn nach der Teilnahme als Achter über 1500 m bei der Junioren-EM lief er als einer der Jüngsten in der bundesdeutschen Mannschaft die 1500-m-Norm für die Olympischen Spiele 1976 in Montreal. Obwohl er schon im Vorlauf mit einer Zeit von 3:42,09 min ausschied, erinnert er sich heute noch gern an das "schönste Erlebnis", das ihn überwältigte. Seine Medaillenchancen bei den folgenden Spielen von Moskau 1980 machte, wie bei vielen anderen westdeutschen Athleten, der Boykott zunichte.

Weltcup 1977

Mit seinen persönlichen Bestleistungen über 1500 m in 3:36,2, 5000 m in 13:13,88 und dem ehemaligen Deutschen Rekord von 10000 m in 27:36,8 min, erzielt 1979 in Troisdorf, würde er  an der Spitze der deutschen Bestenliste 2005 stehen. In das Buch der heute noch bestehenden Weltrekorde trug er sich am 17. August 1977 zusammen mit Thomas Wessinghage, Michael Lederer und Harald Hudak über 4 x 1500 m in 14:38,8 min in der Halbzeitpause eines Fußballspiels im Müngersdorfer Stadion ein.

 

Bei allen sportlichen Erfolgen war in seinem Privatleben nicht alles eitel Sonnenschein. Seine Ehe mit der Dauner 800-m-Läuferin Dorothee Bormann, die mit ihm nach Leverkusen wechselte, ging in die Brüche und der hochtalentierte Sohn David tritt immer noch nicht in Vaters zu große Fußstapfen. Seine sportlichen Erfahrungen gibt der Jubilar, der sich mit Radfahren fit hält, weiter als Lauftrainer im kleinen Bergisch-Gladbacher Vorortverein TV Herkenrath. Seine Trainingspläne kann man auf seiner Homepage unter "karlslaufstall" nachlesen.

Die Weltrekordstaffel (v.l.) Harald Hudak, Michael Lederer,
Karl Fleschen und Thomas Wessinghage

Als aktiver Läufer, der zuletzt am 1. Mai beim Lehwaldlauf die Klasse M 50 gewann, hegt er einen Wunsch: "Ich möchte die 10.000 m unter 36 Minuten laufen." Das dürfte für "Karl" bei einer Bahnveranstaltung auf dem Wehrbüsch kein Problem sein.

Karl Fleschen vorgestellt und fotografiert von: Gustav Schröder

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