Heidi und Ernst Brauer Der Reiz liegt im Erleben der Landschaft

Eine Laufveranstaltung zu organisieren, ist sehr viel Arbeit. (Sollte übrigens jeder Läufer in seinem Leben mal gemacht haben, damit er die Leistung der Organisatoren zu würdigen weiß.) Drei Laufveranstaltungen pro Jahr anzubieten, das schaffen nur wenige Vereine. Beim TV Bad Bergzabern steht hinter diesem Mammutprogramm ein Ehepaar: Ernst und Heidi Brauer. Die beiden begeisterten Volksläufer vom TV Bad Bergzabern gehören nun seit 20 (!) Jahren zu den engagierten Laufveranstaltern. 1988 war Ernst Brauer die treibende Kraft, einen Lauf in der Kurstadt anzubieten.

Gelaufen ist der heute 56-jährige Ernst Brauer schon zu Bundeswehr-Zeiten. Bei seiner zwölfjährigen Verpflichtung dort hielt er sich mit Geländeläufen fit. Schon hier scheint sich seine Liebe zu Naturläufen gezeigt zu haben. 1987 kam er zum Lauftreff des TV Bad Bergzabern, der vier Jahre zuvor gegründet worden war. „Ich habe sofort Feuer gefangen!“ Die Atmosphäre beim Lauftreff gefiel ihm auf Anhieb. Beim Laufen in Gemeinschaft die Natur entdecken - dazu bietet sich der Pfälzer Wald an: Vom Treffpunkt des Lauftreffs am Kurpark ist man sofort im Wald.

Die heute 55-jährige Ehefrau Heidi ist auch immer dabei: „Eigentlich wollte ich nie laufen. Aber dann hat es mir gestunken, immer nur mitzugehen.“ So kam auch die Sachbearbeiterin zum Laufsport.

Kaum hatte der Finanzbeamte bei seinen ersten Volksläufen mitgemacht, war er begeistert. Die Faszination war so groß, dass er schon im folgenden Jahr bei der Organisation des ersten Kurstadtlaufes maßgeblich mitwirkte. Der Kurstadtlauf hatte fünf Jahre lang einen anspruchsvollen, welligen Wendepunkt-Parcours, der am Schulzentrum/Hallenbad startete und über Wingert- und Waldwege in Richtung Birkenhördt verlief. Die Strecke war genau 10 Kilometer lang. Dann folgte eine neue Idee: ein attraktiver Rundkurs vom Schloss aus über den Kurpark. Da die Läufer mehrere Runden absolvieren mussten, war der gesamte Verkehr der Innenstadt lahmgelegt – was die Polizei nur einmal mitmachte… Nun hat sich der Start des Kurstadtlaufes am Schloss etabliert. Aber die Läufer haben jetzt die Wahl zwischen Mini (7km), Midi (14 km) und Maxi (21km) – alles Landschaftsläufe.
		Heidi und Ernst Brauer beim Volkslauf in Stutensee-Büchig - laufen rund 50mal selbst

1992 kam eine Anfrage vom „Erlebnistag autofreie Weinstraße“: Ob die Bergzaberner einen Lauf am Südzipfel der Weinstraße organisieren würden? Ernst Brauer sagte zu – unter der Bedingung, „dass wir bis Weißenburg laufen“. Gedacht war das als einmalige Aktion. Aber die deutsch-französische Läufer-Freundschaft war so weit gewachsen, dass die Bergzaberner und Weißenburger von nun an diesen Lauf anbieten. Im Wechsel mal von D nach F und im nächsten Jahr umgekehrt.

Und weil sich die Laufbegeisterung der Brauers nicht auf Straßenläufe beschränkt, kam eine neue Idee auf: „Machen wir mal einen Crosslauf!“ Schon 1993 war der Cross in Schweighofen ins Leben gerufen. Als dann ein Weg renaturiert werden sollte, suchten die Brauers ein neues Gelände, was sie in Birkenhördt fanden. Letztes Jahr mussten sie auch hier wieder „ausziehen“. Und wurden direkt bei Bergzabern fündig: Vom Schulzentrum in die Wingerte und durch ein Waldstück bietet der neue Cross einen anspruchsvollen Parcours.

Heidi und Ernst Brauer nehmen an etwa 50 Volksläufen im Jahr teil. Oft verbinden sie „Laufevents“ – beispielsweise in der Schweiz – mit einem Kurzurlaub. Allen drei von den Brauers organisierten Läufen ist gemeinsam: Nicht die Bestzeit und die schnelle Flachstrecke sind wichtig, sondern der Reiz liegt im Erleben der Landschaft. So bereichern die Brauers mit ihren Veranstaltungen die Pfälzer Laufszene.

Das Porträt "Heidi & Ernst Brauer" erstellte Birgit Schillinger Fotos © LaufReport und Birgit Schillinger Zu weiteren Portraits bei LaufReport klick HIER Zu aktuellen LaufReport-Inhalten klick HIER

© copyright
Die Verwertung der Texte und Fotos, insbesondere durch Vervielfältigung oder Verbreitung auch in elektronischer Form, ist ohne Zustimmung der LaufReport.de Redaktion (Adresse siehe unter IMPRESSUM) unzulässig und strafbar, soweit sich aus dem Urhebergesetz nichts anderes ergibt.