Portrait Kim Abel Trail-Spezialist vom TV Schriesheim/Engelhorn Sports Team gewinnt 35. Rheinzaberner Winterlaufserie

Nachdem sich der 26jährige Odenwälder Kim Abel beim Rheinzaberner 15km-Lauf im Januar knapp an die Spitze der Gesamtwertung gesetzt hatte, galt es, beim 20km-Finale am 5. Februar in einem taktischen Rennen den Seriensieg an die Bergstraße zu holen. Lange lief er mit seinen beiden Konkurrenten um den Gesamtsieg Kibrom Issac (LG Kurpfalz) und seinem Teamkollegen Christophe Krech aus Schriesheim Seite an Seite. Erst auf den letzten 3 Kilometern setzten sich die beiden Engelhorn-Läufer vom Mann aus Eritrea ab. Kim konnte sich auf dem letzten Kilometer noch etwas von Christophe lösen und wurde schließlich Vierter im 20km-Lauf und damit Sieger der 35. Rheinzaberner Winterlaufserie. Überglücklich und mit einem breiten Grinsen im Gesicht lief er ins Ziel am Rheinzaberner Schulcampus. Kim Abel setzte mit dem Seriensieg eine schöne Tradition für das Engelhorn Sports Team fort. Schließlich gewannen in den vergangenen Jahren mit Julia und Luca Bongiovanni bereits Läufer aus seinem Team die sehr stark besetzte Winterlaufserie.

Kim Abel hatte als kleiner Junge schon einen großen Bewegungsdrang. Schon damals lief er die Hänge an der Bergstraße beim Spielen ständig hoch und runter. So ging er mit seinen Eltern zum Leichtathletiktraining in Schriesheim. Sein erster Übungsleiter war Jürgen Paul. Er meinte aber, dass Kim Hochspringer oder Hürdensprinter werden sollte. Der junge Kim Abel wollte aber einfach nur laufen. So wurde er erstmal von seinen Eltern trainiert und in der Jugend stellte sich Kim selbst Trainingspläne zusammen. Im Jahr 2009 kam er zur Trainingsgruppe des heutigen Engelhorn Sports Teams, die von Christian Stang gecoacht wird. Zu dieser Zeit hieß dieses Laufteam noch CAPS-Team. Kim Abel hat sich durch das gemeinsame Team-Training von Jahr zu Jahr weiterentwickelt. Vor allem sein Talent in den Bergen hat er immer wieder unter Beweis gestellt.

Kim Abel mit der Startnummer 1 in der Spitzengruppe des abschließenden 20 km Laufs der 35. Rheinzaberner Winterlaufserie	Seriensieger Kim Abel mit Christophe Krech und Kibrom Issac bei der Siegerehrung in Rheinzabern

Beim sehr bergigen Heidelberger Halbmarathon wurde er 2013 starker Fünfter im Gesamteinlauf in 1:18:19 Stunden und Sieger der Junioren-Wertung. In den Jahren 2015 und 2016 wurde er jeweils Zweiter und steigerte seine HM-Zeit auf dem schweren Kurs auf 1:15:36. Bereits zweimal gewann er die 10 Kilometer beim Wilhelmsfelder Kerwelauf. Da es hier auf Waldwegen bergauf und bergab geht und der Lauf fast vor seiner "Haustür" stattfindet, ist diese Veranstaltung einer der Lieblingsläufe von Kim.

Besonders bemerkenswert sind auch die zwei 2. Plätze beim Trail-Marathon in Heidelberg in den beiden letzten Jahren. Hier wurde er jeweils nur von den gestandenen Marathon-Läufern Matthias Müller und Florian Neuschwander geschlagen.

2016 holte sich Kim Abel in Freiburg sehr überlegen den Titel bei den Deutschen Zollmeisterschaften im 10km-Geländelauf. In starken 32:26 Minuten stellte er dort außerdem einen neuen Streckenrekord auf. Die deutsche Zollsporthilfe kürte ihn aufgrund dieser starken Leistung zum Sportler des Jahres 2016.

Seine große Leidenschaft sind aber immer mehr die Bergläufe und die Trails geworden. So trumpfte er im Juli des letzten Jahres beim Großglockner-Berglauf in Österreich ganz groß auf. Hier wurde er auf den rund 13 Kilometern mit ca. 1500 Höhenmetern, trotz einer an einem Felsen zugezogenen Risswunde am Knie, bärenstarker 18ter. Damit wurde der junge Mann aus der Rhein-Neckar-Region in 1:25:49 drittbester Deutscher. Schon 2014 hatte er den Strahlenburg-Trail über 15km in Schriesheim gewonnen. Hinzu kommen Erfolge und Siege bei regionalen Läufen und die badischen und baden-württembergischen Meistertitel über 3000 Meter.

Kim Abel wurde in Heidelberg geboren und ist im Schriesheimer Ortsteil Altenbach aufgewachsen. Auch heute lebt er noch in dem kleinen Ort im westlichen Odenwald. Hier fühlt er sich als Läufer, der die Berge liebt, sehr wohl. Zur Schule ist Kim Abel in Schriesheim gegangen. Anschließend hat er eine Ausbildung zum Feinwerkmechaniker im Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg absolviert. Ein halbes Jahr hat er dort noch als Geselle gearbeitet, bevor er 2013 zum Zoll nach Heidelberg gewechselt ist.

2016 holte sich Kim Abel den Titel bei den Deutschen Zollmeisterschaften	Alles gegeben: Kim Abel wurde 2016 hinter Kibrom Assac Zweiter beim legendären SAS Halbmarathon in Heidelberg

Die Trainingspläne für Kim Abel schreibt Christian Stang. An manchen Tagen startet Kim das Training vor der Arbeit mit einem Dauerlauf. Das Tempotraining macht er meist beim Engelhorn Sports Team in Mannheim (MTG-Stadion) oder Heidelberg (Olympia-Stützpunkt). Hier können sich die jungen Wilden um Christophe Krech, Tobias Arnold und Marius Meyfarth so richtig pushen. Mittwochs und freitags stehen für die Trainingsgruppe auch Koordination, Sprints und Krafttraining auf dem Plan. Am Wochenende sind dann je nach Wettkämpfen auch Bergtraining und lange Läufe geplant. Da Kim Abel schon einmal einen Ermüdungsbruch hatte, hört er auch gut in seinen Körper rein. Um den Körper nicht zu sehr auszureizen, macht er dann auch einmal etwas Training auf dem Rennrad im Odenwald oder zu Hause auf dem Rollen-Trainer.

Nach dem furiosen Auftakt ins Sportjahr 2017 wird Kim Abel Anfang März beim Mathaisemarkt-Lauf in Schriesheim am Start sein. Jahreshöhepunkt wird wieder die Deutsche Zollmeisterschaft, Ende Juni in Wilhelmshafen. Hier bekommt er auch den Pokal für den Zollsportler des Jahres 2016 überreicht. In Heidelberg wird Kim wieder am Halbmarathon im Frühjahr und am Trail-Marathon im Herbst teilnehmen. Weitere regionale Läufe wird er spontan planen. Dann wird es ihn im Sommer aber auch wieder ins Hochgebirge ziehen. Da hat Kim noch die Qual der Wahl zwischen dem Karwendel-, Großglockner- oder Zugspitz-Berglauf.

Wir dürfen also weiter gespannt sein, wie sich der lange 26jährige Trail-Läufer aus dem Odenwald weiterentwickelt.

Das Porträt "Kim Abel" erstellte Holger Czäczine Fotos © Holger Czäczine, Johann Till, privat & LaufReport Archiv Zu weiteren Portraits bei LaufReport klick HIER Zu aktuellen LaufReport-Inhalten klick HIER

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