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Deutschland sucht wieder den schnellen Laufnachwuchs: Nach den großen Erfolgen 2023 und 2024 gibt es dieses Jahr die dritte Auflage der R5K-Tour. Dabei geht es für die 18- bis 22-Jährigen in fünf Rennen über je fünf Kilometer um Preisgelder und um Unterstützung für die Teilnahme an Trainingslagern des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV).
Wie bereits 2024 gehören mit dem NTT DATA Citylauf in Dresden, dem ADAC Marathon Hannover, dem Paderborner Osterlauf, dem BARMER Alsterlauf in Hamburg und dem BMW BERLIN-MARATHON fünf hochkarätige Straßenlauf-Events zur R5K-Tour. Die R5K-Tour wird von German Road Races (GRR) gemeinsam mit dem DLV und unterstützt von laufen.de veranstaltet. GRR ist die Interessengemeinschaft, in der aktuell fast 100 der größten Laufveranstaltungen im deutschsprachigen Raum organisiert sind.
Der erste Startschuss zur R5K-Tour fällt 2025 am 23. März in Dresden: Der NTT DATA Citylauf bietet einen Fünf-Kilometer-Rundkurs, der gleichzeitig schnell und interessant ist. Die Strecke führt durch die Dresdner Altstadt an der Elbe, vorbei an weltberühmten Sehenswürdigkeiten wie der Semperoper und dem Zwinger. Der NTT DATA Citylauf Dresden bietet bestzeitenhungrigen Läuferinnen und Läufern beste Laufbedingungen für den Start ins Laufjahr.
Der Wettkampf in Dresden bildet den Auftakt zu Fünf-Kilometer-Rennen in insgesamt fünf deutschen Städten, die 2025 zur R5K-Serie gehören: Auf Dresden folgen Hannover (5. April), Paderborn (19. April), Hamburg (7. September) und am Ende das große Finale beim BMW BERLIN-MARATHON in der Hauptstadt am 20. September.
Alle Rennen sind offen für ambitionierte Läuferinnen und Läufer von 15 bis 22 Jahren. Gesamtwertung, Preisgelder und Trainingslager gibt es aber nur in der U20 und U23 der 18- bis 22-Jährigen - das sind 2025 die Jahrgänge von 2003 bis 2007. Läuferinnen und Läufer der Jahrgänge 2008 und 2009 (U18) können aber auch in der U20 starten.
Für eine Platzierung in der R5K-Gesamtwertung sind Starts bei mindestens drei der fünf Rennen Pflicht. Einer davon muss beim Finale in Berlin sein. Am Ende gewinnt, wer in der Addition des Ergebnisses von Berlin mit den beiden schnellsten Zeiten bei den vorhergehenden R5K-Läufen die schnellste Zeit hat (2+1-Regel). Eingeladen sind alle Talente der Jahrgänge 2003 bis 2009, die fünf Kilometer in 22 Minuten oder schneller laufen können. Für die geht es dann um die Nachfolge von Christoph Schrick (Königsteiner LV), Carolina Schäfer (TG Schwalbach), Tristan Kaufhold und Vanessa Mikitenko (beide SSC Hanau-Rodenbach), die 2024 die Gesamtsiege in den Klassen U23 und U20 geholt haben.
Von Dresden nach Berlin: Die R5K-Tour 2025 auf einen Blick:
SO. 23.03. 5K - NTT DATA Citylauf Dresden
SA. 05.04. 5K - ADAC Marathon Hannover
SA. 19.04. 5K - Paderborner Osterlauf
SO. 07.09. 5K - BARMER Alsterlauf Hamburg
SA. 20.09. 5K - BMW BERLIN-MARATHON
Anmeldung zu den Rennen und mehr Informationen unter: www.r5k-tour.de
Medien-Info R5K-Tour vom 25.2.2025
Der Schweizer Laufmarkt hat im Jahr 2024 ein beeindruckendes Wachstum verzeichnet, das durch rekordverdächtige Teilnehmerzahlen bei verschiedenen Laufveranstaltungen im ganzen Land unterstrichen wird. Über 500'000 Finisher, ein Wachstum von mehr als 10% sowie diverse ausverkaufte Veranstaltungen belegen den Boom in der Schweizer Running-Szene. Die positiven Anmeldezahlen für 2025 lassen auf eine Fortsetzung dieses Trends schliessen.
Die Anmeldezahlen bei den Schweizer Lauf-Events entwickeln sich sehr erfreulich. Eine umfassende Analyse der Teilnehmerzahlen der grossen Schweizer Laufveranstaltungen für das Event-Jahr 2024 zeigt eine erfreuliche Steigerung von mehr als 10% im Vergleich zum Vorjahr 2023. Die Top 20 der grössten Schweizer Laufevents haben bei den Finisherzahlen gar um 14% zugelegt. 2024 klassierten sich in der Schweiz über eine halbe Million Läuferinnen und Läufer bei rund 520 Laufevents.
Die Anmeldezahlen haben sich vollständig von der Corona-Pandemie erholt. Vor allem grosse City-Events haben dank neuen Kategorien und dem Zulauf von neuen Zielgruppen die Finisherzahlen von 2019 bereits übertroffen. Erwähnt seien hier beispielsweise die Escalade in Genf von Anfang Dezember, welche 57.183 Anmeldungen und 47.878 Finisher verzeichnen durfte. Nie sind an einem Schweizer Laufevent mehr Teilnehmende mitgelaufen. Aber auch Jubiläumsveranstaltungen wie der Hallwilerseelauf (50 Jahre) mit über 10.000 Anmeldungen (+78% mehr als im Vorjahr) sowie der Murtenlauf (90 Jahre) mit 14.472 (+ 33% im Vergleich zum Jahr 2023) profitierten vom Running-Boom. Weniger Glück hatten die Organisatoren des Gornergrat Zermatt Marathon. Die Veranstaltung wurde 2024 als Folge der Unwetter im Wallis abgesagt.
"Das Jahr 2024 war für den Schweizer Laufsport ausserordentlich erfreulich. Wir sind begeistert von der wachsenden Begeisterung für das Laufen", sagt Andreas Grüter, Geschäftsleiter der Swiss Runners. "Die positive Entwicklung zeigt, dass Running weiterhin eine bedeutende Rolle in der Förderung von Gesundheit, Gemeinschaft und Wohlbefinden spielt."
Besonders positiv entwickelten sich die Anmeldezahlen für längere Strecken. Dieser Trend hat sich bereits im Vorjahr abgezeichnet. Die Analyse bei den grossen Marathons und Halbmarathons bringt hervor, dass vor allem bei den längeren Distanzen die Zahlen von 2024 bereits wieder Rekordwerte erreichen. Bei den fünf grossen Schweizer Marathons in Zürich, Genf, Lausanne, Luzern sowie beim Jungfrau-Marathon waren 2024 15% mehr Finisher (12.513 Personen) über 42,195 Kilometer unterwegs als im Vorjahr und 20% mehr als 2019. Betrachtet man nur die vier grossen Schweizer Städte-Marathons ist das Wachstum von 40% im Vergleich zu 2019 über die Marathon-Distanz sogar noch eindrücklicher (2023: 6522 vs 2024: 9230 Personen).
Auch die Halbmarathondistanz (rund 50.000 Finisher, (ohne Bergläufe)) zeigt ein starkes Wachstum und eine Zunahme von 27% zum Vorjahr.
Längere Distanzen verzeichnen einen Zuwachs und auch 2025 wird über die Halbmarathon- und Marathon-Distanz ein Wachstum erwartet.
In den Top 20 der Schweizer Laufevents klassierten sich im Jahr 2024 290.495 Finisher, im Vorjahr 2023 waren es 249.468. Die grossen Veranstaltungen haben also eine eindrückliche Sogwirkung. Dies zeigt auch der Umstand, dass die Top10 der Schweizer Laufevents im Vergleich zum vorletzten Jahr 2022 ihre Anzahl Finisher um 39% steigern konnten (2022: 149.990; 2024: 206.455).
Die positive Entwicklung der Anmeldezahlen sorgt bei Swiss Runners, dem Dachverband der grossen Schweizer Laufveranstaltungen, hinsichtlich der Laufsaison 2025 für Zuversicht. Die Buchungsstände der Veranstaltungen per Mitte Januar sind erfreulich. So ist beispielsweise der OCHSNER SPORT Zürich Marathon vom 13. April 2025 bereits seit Dezember ausverkauft und beim SwissCityMarathon - Lucerne, welcher am 26. Oktober 2025 stattfindet, sind bereits im Januar mehr als die Hälfte der Startplätze verkauft.
Swiss Runners erwartet für 2025 ein moderates Wachstum von 5-10%, auch wenn Kapazitätsgrenzen bei einigen Veranstaltungen erreicht werden könnten. Beim 4. Swiss-Running FORUM Ende März in Fribourg wird die Lauf-Community neue Wege zur Weiterentwicklung des Laufsports in der Schweiz diskutieren.
Erfreulich für die Zukunft der Schweizer Running-Community und allenfalls auch mitverantwortlich für das Wachstum ist das Angebot mit dem Swiss Runners-Ticket. Die Läuferinnen und Läufer profitieren bei 25 ausgewählten Laufevents von einer kostenlosen Fahrt mit dem öffentlichen Verkehr von ihrem Schweizer Wohnort zum Veranstaltungsort und zurück. Mit der ökologischen Anreise leisten die Teilnehmenden einen wichtigen Beitrag für die nachhaltige Organisation der Schweizer Laufveranstaltungen.
Die 20 grössten Schweizer Laufevents 2024 in der Übersicht Laufevent Finisher | ||
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Course de l'Escalade |
47878
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20KM de Lausanne |
27279
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Grand-Prix von Bern ¦ GP Bern |
27251
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Zürcher Silvesterlauf |
19752
|
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Generali Genève Marathon |
18463
|
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Morat-Fribourg |
14472
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SOLA-Stafette |
13958
|
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OCHSNER SPORT Zürich Marathon |
13097
|
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Luzerner Stadtlauf |
12992
|
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SwissCityMarathon - Lucerne |
11313
|
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Lausanne Marathon |
11244
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Greifenseelauf |
10823
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Schweizer Frauenlauf Bern |
9527
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Wings for Life World Run |
9471
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Basler Stadtlauf |
9302
|
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Hallwilerseelauf |
8792
|
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Auffahrtslauf St. Gallen |
7134
|
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Kerzerslauf Swiss Season Opening |
6259
|
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Les Balexert 20KM de Genève |
6122
|
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Course de Noël et Trail des Châteaux |
5366
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Der Verein Swiss Runners wurde 1994 gegründet. Er fördert
als unabhängiger Verein den Laufsport in der Schweiz. Dem Verein gehören
mittlerweile 58 Laufveranstaltungen an. Swiss Runners fördert den Breitensport, insbesondere im Bereich Running und Walking, und vertritt die Interessen des Breitensports und der Laufveranstalter. Die gemeinsame Marktbearbeitung im In- und Ausland und die Werbung für den Laufsport ist ein zentrales Anliegen der Interessengemeinschaft. Swiss Runners betreibt zusammen mit Swiss Athletics die online Plattform www.swiss-running.ch, auf welcher alle News und Informationen zum Schweizer Laufsport zu finden sind. |
Verein Swiss Runners Medienmitteilung, 30. Januar 2025
Gesa Krause und Amanal Petros sind die Läufer des Jahres. Gewählt wurden die beiden von der Online-Community laufen.de und den unter dem Dach von German Road Races organisierten Laufveranstaltungen.
Ausgezeichnet wurden die beiden am Freitagabend zum Auftakt der vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) und laufen.de unterstützten Jahrestagung von German Road Races (GRR). GRR ist die Interessensgemeinschaft der Laufveranstaltungen im deutschsprachigen Raum.
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Preisverleihungen im ehrwürdigen Hodlersaal
des Neuen Rathauses von Hannover Foto: GRR/ Norbert Wilhelmi |
Beide Athleten zeigten bei den diesjährigen Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom Top-Leistungen: Die zweimalige Europameisterin Gesa Krause vom Silvesterlauf Trier war gut ein Jahr nach der Geburt von Töchterchen Lola schon wieder ganz die Alte und rannte über 3000 Meter Hindernis zu EM-Silber. Das war für sie nach den Bronzemedaillen bei der EM 2012 und den Weltmeisterschaften 2015 und 2019 sowie zwei EM-Titeln 2016 und 2018 die sechste internationale Hindernis-Medaille in ihrem 14. internationalen Finale. Bereits in der Hallensaison hatte die 32-Jährige angedeutet, dass 2024 wieder voll mit ihr zu rechnen sein würde: Bei den Deutschen Meisterschaften in Leipzig gelang ihr der Doppelsieg über 1500 und 3000 Meter. Bei Olympia in Paris stand sie nach einem souveränen Vorlauf im Finale.
In der Abstimmung unter den Mitgliedern der Online-Community laufen.de und den bei GRR organisierten Laufveranstaltungen gewann sie mit 82 Punkten deutlich vor Marathonläuferin Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regensburg/35 Pkt.) und ihrer Disziplinkollegin Lea Meyer (TSV Bayer 04 Leverkusen) sowie Trailspezialistin Nina Engelhard (PSV Grün-Weiß Kassel) und Melat Kejeta (Laufteam Kassel), die alle auf 22 Punkte kamen. Für die Punktwertung wurden die prozentualen Anteile an den Stimmen der laufen.de-Mitglieder und der GRR-Veranstaltungen addiert. Insgesamt wurden bei den Wahlen mehr als 15.000 Stimmen abgegeben. Für die Nominierung der Läuferinnen und Läufer war der Zeitraum vom 6.11.2023 bis zum 4.11.2024 maßgeblich. Alle nach dem 4. November 2024 erzielten Leistungen werden für die Läuferwahl im kommenden Jahr berücksichtigt.
Gesa Krause: "Es war ein wunderschönes Sportjahr"
"Gerade in diesem Jahr bedeutet es mir sehr viel, Läuferin des Jahres
geworden zu sein, weil 2024 für mich ein schwieriges, spannendes, aber
vor allem wunderschönes Sportjahr war. Wahrscheinlich war es das bisher
beste meines Lebens, weil ein Kind einfach das größte Geschenk ist.
Und dann ist es am allerschönsten, wenn man das Familienleben mit der eigenen
Leidenschaft fürs Laufen erfolgreich verbinden kann", sagte Gesa Krause
in einer Video-Grußbotschaft an die über 100 Macherinnen und Macher
von Lauf-Events, die zur Ehrung der Läuferinnen und Läufer des Jahres
mit vielen anderen Persönlichkeiten aus der Laufszene in den ehrwürdigen
Hodlersaal des Neuen Rathauses von Hannover gekommen waren.
Amanal Petros im Rathaus von Hannover ausgezeichnet
Der deutsche Marathonrekordler Amanal Petros (SCC Berlin) wurde wie bereits
2023 zum Läufer des Jahres gekürt. Die Ehrung in Hannover übernahmen
Ralf Buckwitz aus dem DLV-Vorstand, Sascha Wiczynski vom GRR-Präsidium
und Hannovers Bürgermeister Thomas Klapproth. Für Amanal Petros ist
die Auszeichnung vor allem Lohn für starke Leistungen bei den Deutschen
Marathon-Meisterschaften im Rahmen des ADAC Marathon Hannover und bei der Leichtathletik-EM
in Rom. In Hannover holte er den deutschen Meistertitel in starken 2:06:05 Stunden
- das schnellste Ergebnis bei Deutschen Marathonmeisterschaften überhaupt.
Bei der Leichtathletik-EM in Rom gewann der 29-Jährige zwei Bronzemedaillen
über die Halbmarathondistanz. Eine im Einzel in 1:01:07 Stunden und eine
weitere mit dem deutschen Team. In der Wahl zum Läufer des Jahres setzte
er sich knapp mit 51 Punkten gegen seinen Marathonkollegen Hendrik Pfeiffer
(TK Hannover/48 Pkt.) durch. Auf den weiteren Plätzen folgen Marathonläufer
Richard Ringer (LC Rehlingen/34 Pkt.) und der Hindernisspezialist Karl Bebendorf
(Dresdner SC/21 Pkt.)
#gemeinsammehrbewegen-Preis geht an die "Running Moms"
Neben dem Läufer und der Läuferin des Jahres 2024 wurden noch weitere
Preise in folgenden Kategorien vergeben: Der von DATEV unterstützte #gemeinsammehrbewegen-Preis
für besonderes soziales Engagement im Laufen ging an die "Running
Moms" um die Initiatorinnen Eileen Rogge-Khallouqi und Kira Sastedt. Die
"Running Moms" sind in ganz Deutschland mit Herz und Leidenschaft
aktiv, inspirieren Frauen zum Laufen und sammeln regelmäßig Spenden.
"Bei uns geht es um Gemeinsamkeit, das pusht und motiviert uns. Der persönliche
Kontakt und die Gemeinschaft sind uns ganz wichtig und natürlich die Unterstützung
von wohltätigen Vereinen und Organisationen in ganz Deutschland",
sagte Kira Sastedt über ihre Initiative, nachdem sie den mit 1000 Euro
dotierten Preis von Petra Pillipp (Head of Brand Communication DATEV) und laufen.de
Chefredakteur Christian Ermert erhalten hatten. "Wir werden das Geld selbstverständlich
für einen guten Zweck spenden", sagte Eileen Rogge-Khallouqi nach
der Preisverleihung. Mehr über die "Running Moms" erfährst
du hier.
Als Nachwuchsläufer des Jahres wurde wie bereits 2023 Tristan Kaufhold (SSC Hanau-Rodenbach) ausgezeichnet. Der 18-Jährige hat in diesem Jahr den deutschen U20-Rekord über zehn Kilometer auf der Straße auf 29:41 Minuten verbessert. Außerdem triumphierte Tristan Kaufhold wie schon 2023 in der Gesamtwertung der R5K-Tour. Und er holte den nationalen U20-Titel über 3000 Meter.
Zur Nachwuchsläuferin des Jahres wurde Julia Ehrle gekürt. Damit heimste die Läuferin von der LG Farbtex Nordschwarzwald den Lohn für ihre zahlreichen Erfolge auf der Bahn, auf der Straße und auf den Trails ein. Ihren wohl größten Triumph feierte die 17-Jährige Ende Mai bei den Trail- und Berglauf-Europameisterschaften im französischen Annecy: Im Dauerregen, im Matsch und zeitweise gar Schnee holte sie den EM-Titel im U20-Bergrennen über 5,6 Kilometer mit 830 Höhenmetern. Eine weitere EM-Medaille gewann Julia Ehrle dann im Juli bei den Leichtathletik-Europameisterschaften der unter 18-Jährigen. Im slowakischen Banská Bystrica lief sie in 9:20,31 Minuten das schnellste 3000-Meter-Rennen ihrer bisherigen Karriere und gewann Silber.
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GRR-Preis fürs sportliche Lebenswerk
ging bei der von Hannover-Marathon-Sprecher Christoph Dannowski moderierten
Gala an die ehemalige Weltklasseläuferin Kathrin Weßel Foto: GRR/ Norbert Wilhelmi |
Kathrin Weßel für ihr sportliches Lebenswerk ausgezeichnet
Der GRR-Preis fürs sportliche Lebenswerk ging bei der von Hannover-Marathon-Sprecher
Christoph Dannowski moderierten Gala an die ehemalige Weltklasseläuferin
Kathrin Weßel, die Ende der 1980er- und Anfang der 1990er-Jahre unter
dem Namen Ullrich zu den weltbesten Bahnläuferinnen zählte. 1987 gewann
sie Bronze über 10.000 Meter bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften
in Rom. Später zählte sie zu den besten deutschen Marathonläuferinnen.
Die heute 57-Jährige war bin in die 2000er-Jahre eine prägende Figur
der deutschen Laufszene. Ihre Tochter Nele ist mittlerweile so erfolgreich,
dass sie bei Olympia in Paris für Deutschland über 1500 Meter angetreten
ist. In Hannover war sie aus dem Trainingslager in Südafrika zugeschaltet
und hielt eine bewegende Laudatio auf ihre Mutter.
Als Nachwuchstrainer des Jahres zeichnete GRR Leo Monz-Dietz aus, der bei der LG Dorsten zahlreiche Talente entdeckte und auch als Coach vom Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler) aktiv ist, die bei Olympia in Paris das Halbfinale über 800 Meter erreichte und mit 1:58,52 Minuten eine der schnellsten Deutschen der vergangenen Jahrzehnte ist.
Der GRR-Preis für Organisatoren von Laufveranstaltungen ging an Swiss Marathon Luzern, der besonders für sein Engagement in Sachen Nachhaltigkeit ausgezeichnet wurde.
GRR Pressemitteilung von Wilfried Raatz (Vorstand Sport) vom 2.12.2024
Mit Kurt Stenzel ist einer der erfolgreichsten Langstreckenläufer des ASC Darmstadt nach schwerer Krankheit im Kreis seiner Familie gestorben.
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In den späten achtziger und vor allem aber in den neunziger Jahren holte er für den südhessischen Traditionsclub sieben seiner insgesamt zwölf deutschen Meistertitel. Schon als Jugendlicher machte er im Trikot des OSC Höchst mit wenigen Trainingseinheiten, aber starken Laufzeiten auf sein Talent mit Titelgewinnen auf Landes- und nationaler Ebene aufmerksam. In die starke Läufergruppe des ASC wechselte er 1986 und erzielte auf Anhieb mit 13:39,68 (5000 m), 28:13,61 (10.000 m), 1:01:02 (Halbmarathon) und 2:13:25 (Marathon) exzellente Zeiten. In Hamburg (1989) und Düsseldorf (1990) wurde er deutscher 10.000 m-Meister, in Maximiliansau (1989), Husum (1990) und Koblenz (1992) deutscher Meister über die seinerzeit noch ausgetragene 25 km-Strecke. |
Sein Marathondebüt gab Kurt in Hannover (1993), wo er auf Anhieb nicht nur deutscher Meister in 2:13:25 Stunden wurde, sondern auch die Gesamtwertung der international ausgeschriebenen Veranstaltung gewann. In seiner starken Leistungsbilanz gehören freilich auch die Siege bei renommierten Laufveranstaltungen wie dem Paderborner Osterlauf, dem Halbmarathon Route du Vin in Luxemburg und dem Würzburger Residenzlauf.
Kurt Stenzel beherrschte die komplette Klaviatur des Laufens, denn zusammen mit Olaf Lübke, Ralf Eckert und Daniel Gottschall wurde er auch 1990 in Heilbronn deutscher Staffelmeister über 4 x 1500 m oder stand auch bei Hallenmeisterschaften über 3 x 1000 m im ASC-Aufgebot auf dem Siegerpodest.
Internationale Einsätze im DLV-Trikot hatte er bei den Halbmarathon-Weltmeisterschaften in Tyneside (GBR/1992) und bei den Weltmeisterschaften in Stuttgart (1993), wo er über die Marathondistanz Zwölfter wurde sowie bei den Europameisterschaften 1992 und 1994.
Als Physiotherapeut mit eigener Praxis, Leiter vieler Laufseminare, Personal
Coach und Trainer der Läufer von Spiridon Frankfurt fasste er in seiner
Frankfurter Heimat nach seiner erfolgreichen Laufkarriere Fuß und war
begehrter Ansprechpartner in vielerlei Hinsicht. Durch seine aufgeschlossene
und vor allem engagierte Art war Kurt überaus beliebt und motivierte viele
Läuferinnen und Läufer zum Ausdauersport. Laufsport war sein Leben,
nicht zuletzt im Verbund mit seinen ebenfalls laufaffinen Brüdern Dietmar
und Helmut. Diese Einstellung wusste er gewiss auch an seine beiden Söhne
Yannik und Jakob weiterzugeben. Die ASC-Familie trauert um einen äußerst
sympathischen Athleten, Laufkollegen und Freund.
Nachruf von Wilfried Raatz im November 2024 - Foto © LaufReport
Auf einer Pressekonferenz erklärt Veranstaltungs-Mitbewerber Munich
Athletics GmbH sein Konzept mit einem Zwei-Runden-Kurs - und wünscht sich
noch mehr Teilnehmer bei der Traditionsveranstaltung in der bayerischen Metropole
von Wilfried Raatz
Ein Ende ist noch lange nicht in Sicht. Der Streit um die Ausrichtung des München-Marathon wird inzwischen mit scharfer Klinge ausgefochten, sodass nun Juristen im Streit um den künftigen Kurs des Traditionsmarathons in der bayerischen Landeshauptstadt das nächste Wort haben. Ob es allerdings das letzte sein wird, das sei dahin gestellt.
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Auf der einen Seite streitet der seit nunmehr fast fünfundzwanzig Jahren als Race-Director agierende Gernot Weigl mit der Agentur run about Sport GmbH mit dem Pochen auf eine Art Gewohnheitsrecht und dem gerade erst vor wenigen Wochen mit einer neuen Rekordanmeldezahl von über 27.000 auf unterschiedlichen Strecken durchgeführten Marathonveranstaltung auf einem Ein-Runden-Kurs. Auf der anderen Seite steht die nach einer Ausschreibung vom Kreisverwaltungsreferat (KVR) mit einer mündlichen Zusage als vermeintlicher Gewinner ausgemachte Munich Athletics GmbH mit den Geschäftsführern Jacob Minah und Julia Riedl, die zugleich in Personalunion die Federführung in der LG Stadtwerke München innehaben. Deren Konzept sieht ein Zwei-Runden-Kurs mit dem Schwerpunkt im Englischen Garten mit Cheering Zones als Stimmungs-Highlights vor.
Nachdem Gernot Weigl im Rahmen des 38. Internationalen GENERALI MÜNCHEN MARATHON im Verbund mit einer beauftragten Rechtsanwaltskanzlei um Maximilian Schmid eine Expertise des international anerkannten Fachmanns Marcel Altenburg von der Manchester University das Konzept des Mitbewerbers Munich Athletics GmbH als nicht durchführbar darstellte, gingen nun diese in die Offensive und erklärten in einer Pressekonferenz die Plausibilität ihres Konzepts.
Nach Aussage des LG-Stadtwerke-Präsidenten Jacob Minah sei man angetreten, das ursprüngliche Konzept des Münchner Marathons zu überarbeiten und weiterzuentwickeln. Mit frischen Ideen und einer Streckenführung, die durch geringere Straßensperrungen eine deutlich niedrige Belastung der Bevölkerung mit sich führen würde. Und mehr Läufer und Zuschauer an den für die Marathonläufer zweimal zu belaufenden Rundkurs anlocken sollen. Minah nennt die noch bis Ende November laufende Petition unter dem Titel "Rettet den München-Marathon" eine "Meinungsmache in der Gesellschaft" und "provokativ", die letztlich dem Marathon in München an sich schaden würde. Nach aktuellem Stand haben sich allerdings bereits 10.000 per Unterschrift für den Fortbestand des Marathons in der bisherigen Form ausgesprochen und dies auch in Kommentaren zum Ausdruck gebracht.
Das Trio Jacob Minah, Julia Riedl und Faliero Graiani, dem Vizepräsidenten Leistungssport in der LG Stadtwerke München, schilderte, dass mit der Ausrichtung des Marathons und den damit zu generierenden Gewinnen auch die Sicherung der Förderung der rund 800 Athleten im Vordergrund stehen solle. Damit wird offenkundig, dass die die in Deutschland zu den leistungsstärksten Teams zählende Leichtathletik-Gemeinschaft, bestehend aus 11 Münchener Vereinen, dringend nach weiteren Einnahmequellen sucht, zumal offenbar die Stadttochter Stadtwerke AG ihre Hauptsponsor-Zuwendungen zurückschrauben wird. Eine Sponsorenakquise hatte nach Aussagen von Minah, der übrigens in seiner Aktivenzeit zu den besten deutschen Zehnkämpfern zählte und 2007 mit 8099 Punkten Studentenweltmeister geworden war, nicht den gewünschten Erfolg gebracht. "Wir haben die Kriterien der Ausschreibung des KVR geprüft und haben mit dem Marathon eine zusätzliche Option gesehen, Gelder zu generieren".
Die eher lauffremden LG-Vorständler haben allerdings auch Gespräche über eine Kooperation mit Gernot Weigl und dessen Agentur run about geführt, die allerdings offenbar am Konzept mit dem von der LG Stadtwerke favorisierten Zwei-Runden-Kurs gescheitert waren.
Während Weigl bei der Pressekonferenz zum München-Marathon ein Gutachten mit allerdings falschen Annahmen bei der Durchführung des konkurrierenden Mitbewerbers vorstellte, gab es bei der Pressekonferenz von Minah und Riedl zunächst ein Werbevideo mit LG-Athleten, ehe man im zweiten Teil die Eckpunkte der Veranstaltung mit statistischen Auswertungen mit Zahlen des diesjährigen Marathons offenlegte. Dabei wurde herausgestellt, dass es keineswegs auf einem Zwei-Runden-Kurs vom Super-GAU mit vielen Überrundungen kommen würde. Zumal die Startzeiten mit Halbmarathon (8.30 Uhr), Marathon (11.00 Uhr) und 10 km (mit Fun Run über 6 km/ 15.30 Uhr) weit voneinander getrennt wurden. Nach diesen Annahmen würden erst nach km 30 die ersten Teilnehmer überrundet werden. "Man kann von der Breite der Strecke auch mit einem Schleusensystem arbeiten, das wird überhaupt kein Problem sein", sagt Faliero Graiani.
Zudem wurden Beispiele genannt, dass Marathon auch auf einem Zwei-Runden-Kurs gehen würde. Salzburg und Osaka seien hier beste Beispiele. Auch Weigl habe, in der Corona-Zeit mit einer Halbmarathonstrecke aus der Not eine Tugend gemacht. Touristengerecht würde beim von Munich Athletics GmbH vorgelegten Kurs mit einer großzügigen Schleife im Englischen Garten aber auch städtisches Flair eingebunden. Man sehe zudem auf der Wendepunktstrecke bis zum Odeonsplatz noch Möglichkeiten einer Erweiterung bis zum Beispiel zum Marienplatz. Eines jedenfalls ist im neuen Konzept enthalten, der Einlauf in die Olympiahalle, ähnlich wie es der Frankfurt-Marathon derzeit mit dem Einlauf in die Festhalle aufzeigt.
Fakt ist, dass es bislang noch keine rechtsverbindliche Entscheidung für Munich Athletics GmbH oder run about GmbH gibt. Hier und dort stehe man allerdings in den Startlöchern entweder aus der Tradition heraus oder mit einem Team, das es bislang eher auf dem Papier gibt und einer Website, die auf "Knopfdruck" gestartet werden könne. Der Bayerische Leichtathletik-Verband jedenfalls hat bereits Fakten geschaffen, die Marathon-Landesmeisterschaften 2025 werden beim München-Marathon integriert sein, gleich mit welchem Veranstalter dieser Event zur Austragung kommt.
"Wir wissen, dass wir die Newcomer sind, die sich ins Haifischbecken begeben,
um dem wahrscheinlich dienstältesten Marathondirektor Paroli zu bieten."
Derzeit läuft noch bis Ende November die Petition "Rettet den München-Marathon",
die mit den gleichen Argumenten für Weigls bisheriges Konzept wirbt. Knapp
10.000 Unterschriften kamen bisher zusammen. Inwieweit diese ein Umdenken bei
den Stadtoberen bzw. dem Kreisverwaltungsreferat bewirken, ist gewiss offen.
Die (An)Spannung jedenfalls bleibt in Sachen München-Marathon erhalten.
Wilfried Raatz berichtet von der Pressekonferenz am 25.10.2024 in München
Ausdauernd sind nicht nur die Aktiven, auch Probleme der Zeitangaben halten sich hartnäckig. Dabei ist die Vorgabe des Regelwerks (IWR) hierin eindeutig. Unter Technische Regeln (TR 19), auf Seite 109 der IWR heißt es:
TR 19.24.5 Für alle Läufe sind alle nicht mit Null endenden Zeiten auf die nächsthöhere ganze Sekunde aufzurunden (z.B. ist 2:09:44,3 Stunden mit 2:09:45 Stunden) und so zu erfassen. Es folgt die Anmerkung: Die offizielle Zeit ist die Zeit, die zwischen dem Startschuss aus dem Startrevolver (oder dem synchronisierten Startsignal) und dem Erreichen der Ziellinie durch den Läufer/Geher (Bruttozeit) vergangen ist. Die Zeit, die vom Überqueren der Startlinie bis zum Erreichen der Ziellinie vergangen ist (Nettozeit), kann diesem bekannt gegeben werden, wird aber nicht als offizielle Zeit berücksichtigt.
Neben den Internationalen Wettkampf-Regeln heißt es bei den nationalen Bestimmungen des Deutschen Leichtathletik-Verbandes: Die Statistiker können die festgestellten Nettozeiten in die Bestenlisten mit aufnehmen (Einzel- und Mannschaftsergebnisse). Die Platzierungen und die Siegerehrung richten sich ausschließlich nach den Bruttozeiten, die Mannschaftswertung nach den Nettozeiten. Die Mannschaftswertungen werden durch die Addition der Nettozeiten ermittelt. In den Ergebnislisten sind die Brutto- und Nettozeiten aufzuführen.
Walter Wagner, 21. April 2023
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Das ihm zugeschriebene "Sammeln" von Läufen mochte er als Wort nicht, wenn wieder einmal von der aktuellen Zahl seiner Marathons berichtet wurde, die er für sich akkurat auflistete und die ihm Einträge ins "Guinness-Buch der Rekorde" bescherten. Von 1995 bis 2011 wurde er darin als Weltrekordhalter geführt. Als erster Mensch hatte er im Jahr 2000 zudem tausendmal die 42,195 km (und mehr) zurückgelegt, ein Ertrag aus gut 25 Laufjahren. |
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Foto zeigt v.r. Horst Preisler und Wolfgang W. Schüler
bei einer Begegnung am Vortag des Gutenberg Marathon Mainz 2010
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Zum Nachruf von Wolfgang W. Schüler im LaufReport HIER
Dokumentarfilmer Michael Schwarz traf Läufer Horst Preisler:
Videoinstallation Lebenslauf jetzt preisgekrönt Als Preisler die Anfrage erreichte, ob er bereit sei, an einem solchen Projekt mitzuwirken, war sein erster Gedanke: Klar, so kann ich doch jungen Menschen helfen, ein solches Projekt zu gestalten. Zum Beitrag von Wolfgang W. Schüler im LaufReport klick HIER |
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Im Rahmen ihrer Bachelorarbeit hat sich Silke Hippler mit dem Thema auseinandergesetzt. "Zur Prävalenz der primären Sportsucht im Marathonsport - eine Online-Befragung" so lautet der Arbeitstitel und auch LaufReport-Leser waren vor Wochen angehalten, an der Befragung teilzunehmen. Mit der Auswertung der Befragung schließt die Arbeit. Eine kurze Zusammenfassung ist ihr voran gestellt. Das Thema weckt aber sicher das Interesse von Läuferinnen und Läufern soweit, dass man es nicht beim Lesen der Zusammenfassung belässt. |
Zum Beitrag von Silke Hippler im LaufReport klick HIER
Bei Langstrecken-Wettbewerben wie Halbmarathon- oder Marathonläufen bestehe kein höheres Risiko, eine Herzattacke zu erleiden als im sonstigen Leben. Dies wurde jetzt im Rahmen einer Langzeit-Studie in den USA festgestellt, die im New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde (Cardiac Arrest during Long-Distance Running Races).
In die Untersuchung flossen die Daten von 10,9 Millionen Läuferinnen und
Läufern ein, die zwischen dem 1. Januar 2000 und dem 31. Mai 2010 an Marathon-
und Halbmarathonläufen in den USA teilgenommen hatten. In diesem Zeitraum
erlitten 59 Teilnehmer einen Herzstillstand, 42 davon starben. Von den 59 Betroffenen
waren 51 Männer, wobei anzumerken ist, dass in den USA der Frauenanteil
bei Halbmarathon- und Marathonläufen deutlich höher liegt als in Europa;
teilweise sind dort in etwa gleich viele Frauen wie Männer am Start solcher
Veranstaltungen.
Dies bedeutet, dass Herzattacken bei Laufwettbewerben nicht häufiger auftreten
als im normalen Leben. "Die Tatsache, dass es sich dabei in der Regel um
sportlich aktive Menschen handelt, die auch sonst einen überdurchschnittlich
gesunden Lebensstil pflegen, spielt insofern eine untergeordnete Rolle, als
einerseits familiäre Dispositionen (Herzerkrankungen bei Eltern, Geschwistern
und nahen Verwandten) und andererseits unerkannte Vorerkrankungen (z.B. koronare
Herzkrankheit, Herzrhythmusstörungen und Bluthochdruck) eine wichtige Rolle
spielen", erklärte Dr. Lars Brechtel, medizinischer Direktor des BMW
BERLIN-MARATHON.
Im Vergleich mit der Studie aus den USA liegt die Häufigkeit für schwere kardiale Zwischenfälle beim Vattenfall BERLINER HALBMARATHON und beim BMW BERLIN-MARATHON, den beiden größten deutschen Laufveranstaltungen ihrer Art, im Vergleichszeitraum zwischen 2000 und 2011 leicht höher. Dies begründet sich einerseits bereits mit dem Hinweis der Autoren, dass die Häufigkeit in ihrer Studie möglicherweise unterschätzt wird, weil nicht alle Zwischenfälle erfasst werden konnten. Auch unterscheidet sich die Geschlechterverteilung der Teilnehmer in den USA deutlich von der in Europa. Während in Berlin ca. 75% der Teilnehmer Männer sind (diese tragen ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Zwischenfälle in sich), gehen in den USA etwa gleichviele Männer wie Frauen an den Start. So waren auch in den vergangenen Jahren bei den beiden Berliner Großveranstaltungen ausschließlich Männer von derartigen Vorfällen betroffen.
Auffallend ist, dass das zugrunde liegende Krankheitsspektrum deutlich unterschiedlich ist. Während in den USA insbesondere die hypertrophe Kardiomyopathie - eine genetisch bedingte Herzerkrankung - in ca. der Hälfte aller Fälle für die schweren kardialen Zwischenfälle verantwortlich gemacht wurde, stehen in Berlin typischerweise die Fälle mit Minderdurchblutung des Herzens bedingt durch eine Arteriosklerose der Herzkranzgefäße und die daraus folgenden Herzinfarkte im Vordergrund.
Gegenüber den USA ist die Überlebenschance bei schweren kardialen Zwischenfällen in Berlin jedoch besser, was durch die gute medizinische Versorgungsstruktur und die präventiven Bemühungen des Medical Teams von SCC EVENTS erreicht wird.
Auffallend ist, dass ein Drittel der betroffenen Läufer in den USA in den letzten zwei Wochen vor dem Wettkampf bereits kardiale Symptome aufwies. 17% hatten zudem eine positive Familienanamnese, 10% Anzeichen einer viralen Infektion in den letzten zwei Wochen vor dem Vorfall. Somit wäre eine weitere Reduktion der Zwischenfälle möglich, wenn entsprechende Screening-Angebote wie der PAPS-Test (Persönlicher Aktivitäts- und Präventions-Screening-Test) und entsprechend daraus resultierende sportärztliche Untersuchungen konsequent genutzt werden würden. Ebenso sollte auf einen Start bei Vorliegen eines Infektes in den Wochen vor dem Rennen verzichtet werden.
Der PAPS-Test ist seit Jahren in den Anmeldeprozess bei allen Veranstaltungen von SCC EVENTS integriert und gibt den Teilnehmern erste Hinweise auf ein möglicherweise individuell erhöhtes Risiko. Sportmedizinische Voruntersuchungen können durch diesen Test nicht ersetzt werden. Sie sollten vielmehr von jedem Läufer eigenverantwortlich vor einer Teilnahme an Laufveranstaltungen wahrgenommen werden.
SCC-Pressemitteilung von Thomas Steffens vom 18.01.2012
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