Einleitung

Im aktuellen Pro und Kontra wird ein Verhalten angesprochen, welches immer mehr um sich greift: Schlechte Kommunikation. Moderne Technologie macht es möglich, Mitteilungen praktisch immer und ohne Zeitverlust zu verbreiten. Dies erleichtert das Privat- als auch das Geschäftsleben. Allein die Fülle an Mitteilungen hat jedoch zur Folge, dass Antworten zunehmend öfter ausbleiben. Das Gespräch oder das persönliche Schreiben ist nicht immer zu ersetzen, gerade wenn es unangenehm ist.

Walter Wagner, 3.11.2024

Kommunikation ist alles
von Markus Heidl 

Es gibt wenig, das mich mehr ärgert, als wenn Entscheidungen für mich getroffen werden, ohne mich einzubeziehen. Sei es privat oder im Beruf, wenn über meinen Kopf hinweg entschieden wird, rebelliere ich. Ich spüre Zorn und gehe auf Abwehr. Schließlich war es nicht meine Entscheidung, obwohl ich maßgeblich betroffen war. Dabei wäre es so einfach gewesen: Eine kurze Frage hätte genügt. Ein kurzes Einbeziehen hätte Wunder gewirkt und den Eindruck der Bevormundung in Luft aufgelöst. Selbst wenn mir die Entscheidung nicht gefällt, hätte ich sie besser nachvollziehen können.

Natürlich kann man es nicht jedem recht machen. Das gehört dazu. Auch unpopuläre Entscheidungen müssen getroffen werden, keine Frage. Aber diejenigen, um die es geht, sollten die Informationen immer zuerst haben. Und sie sollten genügend Informationen haben, sei es im Zweifel auch nur eine Begründung, bevor die Entscheidung kommuniziert wird.

Kommunikation ist das Zauberwort. Dabei geht es um den Austausch und die Übertragung von Informationen. Das kann auf vielfältige Weise geschehen, sei es verbal oder nonverbal, gesprochen oder schriftlich. Im Fall des DLV fehlt allzu oft leider beides. Viele Athletinnen und Athleten beklagen die Nichtkommunikation der Funktionäre. Mitunter werden die nominierten Teams auf Instagram veröffentlicht, ohne den Betroffenen Bescheid zu geben.

Das ist respektlos.

In diesem Jahr wird beispielsweise weder ein U23 Team der Männer noch eine Mixed-Staffel zu den Cross-Europameisterschaften nach Antalya geschickt, in der U23 der Frauen nur drei Läuferinnen. Die Anwärterin für den vierten Startplatz erfuhr ihre Nichtnominierung über den Post auf Instagram. Ohne Hintergründe und ohne Begründung ist das ein Schlag in die Magengrube. Nicht nur persönlich, sondern auch für ihre Motivation und Liebe zum Laufen.

Spätestens alle vier Jahre beschwert sich die ganze Nation über das schlechte Abschneiden der Deutschen bei den Olympischen Spielen. Ein Management wie dieses, über das sich seit Jahren in der Leichtathletik beschwert wird, trägt maßgeblich dazu bei: Wenn junge Sportlerinnen und Sportler schlecht behandelt werden, leidet die Motivation. Gerade in der Leichtathletik braucht es Hingabe, Opferbereitschaft und Durchhaltevermögen. Das muss man von Verbandsseite doch nicht auch noch torpedieren!

"Wenn schon über deinen Kopf hinweg entschieden wird, kannst du ihn ebenso gut in den Sand stecken." - Jürgen Wilbert

Niemand soll den Kopf in den Sand stecken. Wir wünschen uns starke Teams, motivierten wie talentierten Nachwuchs und mitreißende Leistungen, um auch andere für unsere tolle Sportart zu begeistern, bei der man so viel für das Leben lernen kann. Dafür muss der Verband die Voraussetzungen schaffen. Es wird allerhöchste Zeit, an der Kommunikation zu arbeiten!

Beitrag von Markus Heidl
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Verlag: Ampelpublishing - erscheint im November 2024
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ISBN: 978-3982573281
Im Internet unter http://ampelpublishing.de

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