Einleitung

Genau, so ist das mit dem mobilen Telefoncomputer. Dem ist nichts hinzuzufügen. Und doch frage ich mich, wie ist Markus nur auf den Hund gekommen???.

Walter Wagner, 02.05.2024

Unser treuester Begleiter
von Markus Heidl 

Einst hieß es, der Hund sei der treueste Begleiter des Menschen. Er begleitete Frauchen und Herrchen beim Spazierengehen, ruhte mit ihnen beim Fernsehen, bewachte den Schlaf und hielt seine Familie beisammen. Der Hund, ein Rudeltier.

Heutzutage hat er ausgedient. Wir brauchen keinen vierbeinigen Begleiter mehr. Weder beim Spaziergang noch auf der Couch oder um die Familie beisammenzuhalten. Überhaupt ist er viel zu aufwändig geworden, schließlich muss man ihn nicht nur wässern und füttern, man muss das Resultat auch noch mit einem Plastikbeutel auflesen. Welch erniedrigende Schmach für die Begleitenden! Kein Wunder, dass der Hund auf der Treueskala abgerutscht ist.

Überdies kann unser neuer treuester Begleiter viel mehr. Was sind im Vergleich Stöckchenholen, Platz und Sitz, wenn gegenwärtig echte Unterstützung für unseren Alltag erwartet wird? Wir haben ständig etwas zu tun: Nachrichten lesen und schreiben, fotografieren und filmen, bezahlen, Nachrichten lesen, zum nächsten Ziel navigieren oder über Witze lachen. Manchmal - ganz selten - wollen wir mit unserem Smartphone sogar telefonieren! Wie könnte es also anders sein, als dass unser heutiger treuester Begleiter unser Handy ist? Es begleitet uns immer und überall hin. Was manchmal gut ist - aber auch eine Kehrseite hat.

Es kann sehr hilfreich sein, wenn man nicht nach dem Weg suchen muss. Es hilft dabei, Freundschaften zu erhalten, wenn man auch über Distanz in Kontakt bleiben kann. Es ist schön, besondere Momente mit einem Schnappschuss festhalten zu können. Manchmal sorgt das Telefon sogar für Sicherheit, wenn man erreich- und ortbar ist. Gleichwohl ist man eben genau das: ständig erreichbar.

Denn wenn man etwas richtig gut machen will, braucht es Fokus. Die Gedanken müssen bei der Sache sein. Sie dürfen schweifen, um nach Inspiration zu suchen, dürfen jedoch nicht ständig aus ihrem Fluss gerissen werden. Genau das aber schafft unser Handy, das so anschmiegsam in der Hand liegt.

Sei es beim Laufen, wenn es vom Trainingsziel ablenkt, sei es im Kraftraum, wenn es die nächste Übung verzögert, sei es gar auf dem Fahrrad, wenn es zum Sturz führt! Genauso betroffen sind andere Aufgaben fernab des Sports. Das Schreiben zum Beispiel. Wie könnte ein flüssiger Text entstehen, wenn ständige Nachrichten ablenken? Wie könnte sich ein Musikstück entfalten, wenn es nebenan unrhythmisch vibriert? Wie könnte man seinem Job gewissenhaft nachgehen, wenn man mit den Gedanken stets in einer Parallelwelt weilt? Die dauerhafte Ablenkung raubt nicht nur Konzentration, sie schadet der Perfektion.

Mit dem Handy läuft es sich schlechter, arbeitet es sich schlechter, sogar der Hund fühlt sich beim Gassigehen vernachlässigt. Und mit dem Smartphone im Schlafzimmer hat man weniger Sex. Ein Grund mehr, den neuen treuesten Begleiter öfter einmal auszuschalten.

Beitrag von Markus Heidl
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