Einleitung
Ohne Worte

Walter Wagner, 31.08.2023

Laufen vereint

von Markus Heidl 

Laufen hat viele Vorteile, wie wir alle wissen. Durch das Laufen trainieren wir unser Herz-Kreislauf-System und reduzieren das Risiko für Herzkrankheiten. Wir stärken Muskulatur und Knochen, haben unser Gewicht im Griff und können durch die Bewegung Stress abbauen. Durch die bessere Kondition haben wir im Alltag mehr Energie.

ber mehr noch, denn Laufen hilft uns nicht nur als Individuum: Vor allem vereint uns das Laufen, der Sport schafft eine große Gemeinsamkeit. Es macht keinen Unterschied, ob jemand weiblich oder männlich ist, welche Hautfarbe man hat, ob man arm oder reich ist oder ob man aus dem Norden, Osten, Süden oder Westen kommt. Laufen schließt nicht aus, Laufen verbindet. Laufen ist perfekt für die Integration. Und schafft als gemeinsames Hobby einen Ausgangspunkt für jede Unterhaltung.

Auch merken wir beim Laufen, wie willkürlich Grenzen festgelegt wurden. Damit sind nicht (nur) die Grenzen sportlicher Leistungsfähigkeit gemeint, sondern vielmehr territoriale Ländergrenzen. Es macht keinen Unterschied, ob man über eine Brücke, eine Straße oder eine Grenze läuft, wenn man das große Glück hat, in einem vereinten Europa zu leben. Diese geniale europäische Idee sollte man noch viel weiter denken, weil die großen Probleme unserer Zeit - wie Kriege, Klimawandel, Hunger - nur dann zu lösen sind, wenn wir als Menschheit an einem Strang ziehen.

Wir brauchen Gemeinsamkeiten statt Spaltung, wir brauchen Lösungen statt Hass.

Umso frustrierender, beängstigender, enttäuschender, lähmender, erschütternder, bitterer sind die aktuellen Tendenzen, sich im rechtsradikalen Gedankengut zu verlieren, statt komplexe Probleme gemeinsam Stück für Stück zu lösen. 20 % sind keine Minderheit mehr. 20 % sind nicht mehr nur peinlich. 20 % sind ein riesengroßes Problem!

Denn "Deutschsein" ist keine Auszeichnung oder Qualifikation und Abschiebung keine Problembewältigung. Je länger wir zögern und keine gemeinsamen Fortschritte erzielen, je stärker sich das Klima wandelt und internationale Konflikte eskalieren, desto mehr Menschen werden gezwungen sein, aus ihrer Heimat zu fliehen. Es gibt genügend Gründe, mit der aktuellen Regierung unzufrieden zu sein, es gibt aber keinen einzigen, der rechtfertigen würde, deswegen eine nationalistische und neonazistische Partei zu wählen.

Dass die Veränderung das einzig Konstante ist, wissen wir seit Jahrtausenden. Dennoch versuchen wir allzu oft, in der Vergangenheit zu verharren statt unsere Zukunft zu gestalten. Bringt euch ein, diskutiert Lösungen - z. B. beim Laufen - aber wählt niemals eine menschenverachtende Partei. Dafür gibt es keine Ausrede, dafür gab es nie eine Ausrede!

Beitrag von Markus Heidl
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