Planwirtschaft im Pro & Kontra. Nach der Saison ist vor der Saison. Was soll 2019 passieren? Stecke ich neue Ziele? Wiederhole ich das Bewährte? Dr.-Ing. Markus Heidl legt sich nicht fest. Aber Reize setzen, das auf jeden Fall. Denn besser werden ist das Ziel, und besser heißt beim Laufen schneller…

Walter Wagner, 24.11.2018

Einfach mal was anders machen

von Markus Heidl

Es ist November, die Tage sind grau und kurz. Während manche schon voll bei Crossläufen oder Winterlaufserien aufblühen, ruhen sich andere noch nach ihrem Herbstmarathon aus. Und dennoch geht jetzt - am Ende des Jahres - der Blick auch nach vorne. Über Weihnachten hinaus in den Frühling, wenn nicht sogar über die ganze nächste Saison.

Was wird kommen? Was sind die nächsten Ziele?

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Wer in diesem Jahr einen Marathon im Frühling und einen im Herbst gelaufen ist, wird das auch für 2019 wieder planen. Wer nach der Winterlaufserie über vier Mal zehn Kilometer dann über den Sommer verteilt verschiedene Volksläufe absolviert hat, plant vielleicht genau die gleichen Läufe wieder. Und das Training davor und danach? Hat funktioniert, also macht man es wieder. Im Zweifelsfall exakt den gleichen Trainingsplan wie im letzten Jahr.

Das gleiche Training bringt meist aber auch die gleichen Ergebnisse.

Wie wäre es also mit etwas Neuem? Es muss ja kein ganz verrückter Ultralauf über die Alpen sein. Wie wäre es mit dem ersten (Halb)Marathon. Oder - für die erfahrenen Marathonis - mit einem Rennen über nur 5 km? Das erste Cross-/Bahn-/Trail- oder gar Radrennen?

Ein neues Ziel bringt nicht nur neue Motivation, sondern lässt uns gleichzeitig über unser Training nachdenken. Was muss jetzt anders sein, und warum? Warum genau funktioniert das, was ich bisher gemacht habe? Was war gut und was war schlecht? Fragen über Fragen, die uns aber besser machen.

Natürlich kann es auch einfach so weitergehen. Im letzten Jahr haben wir unsere Schwerpunkte so gelegt, weil uns die gewählten Rennen wichtig waren und eine Herausforderung darstellten. Ein neuer Reiz muss die Gesamtplanung aber nicht unbedingt beeinflussen und kann trotzdem viel bewirken. Weil wir nur durch neue Reize besser werden, zumindest laut Trainingstheorie: Ein Reiz führt zu einer Anpassung. Das ist Training: die Anpassung, die uns immer ein Stückchen besser macht. Man kann auch darüber nachdenken, beides zu tun: schnelle 5 km im Januar und dann wieder ein Marathon im April.

Ganz gleich also, wie groß die neuen Saisonziele, jetzt ist die Zeit, einfach mal etwas anders zu machen. Seien es Bergsprints im Training, ein großes Rennen oder eine Stunde mehr Schlaf pro Nacht. Jetzt ist die Zeit, mutig zu werden. Mut zur Veränderung. Schon Heraklit wusste schließlich, dass die einzige Konstante im Leben die Veränderung ist.

Beitrag von Markus Heidl
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