31.12.24 - 35. Internationaler Bitburger 0,0%-Silvesterlauf in TrierErste Siege für Ruanda und Holland |
von Holger Teusch |
Mike Foppen verhindert beim Silvesterlauf in Trier den ersten deutschen Männer-Sieg seit elf Jahren. Der Doppelerfolg für Ruanda bei den Frauen war auch ein bisschen ein Heimsieg. Mehr als 2100 Läufer kamen ins Ziel - das zweitbeste Ergebnis seit dem Jubiläumsjahr 2019!
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Die deutschen Läufer waren so nah dran! Um genau zu sein, es waren gerade einmal drei Sekunden, die Max Thorwirth (SFD 75 Düsseldorf) und Nils Voigt (TV Wattenscheid) vom Sieg eines deutschen Läufers beim Silvesterlauf in Trier trennten. 2013 hatte Homiyu Tesfaye gewonnen. Davor gab es nur bei sibirischer Kälte 1996 durch Thorsten Naumann und bei der Premiere 1990 durch Olaf Dorow deutsche Gewinner im Asselauf der Männer. |
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Bei der 35. Auflage machte der Niederländer Mike Foppen der fast komplett versammelten deutschen Spitze einen Strich durch die Rechnung. Auf der letzten der erstmals nur fünf (statt acht) 1-km-Runden durch die Trierer Altstadt war aber kein Kraut gegen den 5000-Meter-Olympiafinalisten gewachsen. Foppen siegte in 13:42 Minuten. Thorwirth (13:45) konnte auf den letzten 1000 Metern noch den zweiten Platz erobern. |
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Der deutsche 3000-Meter-Meister war froh über die Streckenverkürzung. Das habe es leichter gemacht, die schwere Phase zwischen Kilometer drei und vier zu überstehen. Voigt (13:46) kam nur einen Monat nach seinem Marathon-Debüt in Valencia mit einer 2:10-Stunden-Zeit von Beginn an mit dem höheren 5-km-Tempo gut zurecht. Nur im Endspurt fehlte noch ein bisschen die Frische.
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5 km statt 8 km, damit brach der Trierer Silvesterlauf-Verein als Ausrichter mit der seit 1990 währenden Tradition im Männer-Asselauf. Eine logische Konsequenz aus zweierlei Sicht: Zum einen wird die 5-km-Distanz auf der Straße immer beliebter. Sie bietet auf Kursen mit mehreren Runden wie in Trier den Zuschauern mehr Action. Attraktiver ist die Distanz für die Aktiven auch dadurch geworden, dass mittlerweile auch Bestenlisten und Rekorde über sie geführt werden. |
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Für den Silvesterlauf-Ausrichter-Verein gab es ein weiteres Argument: Durch die Umstellung der Männer-Läufe von der 8- auf die 5-km-Strecke wurde Zeit gespart. Das ist deshalb wichtig, weil durch Sicherheitsmaßnahmen durch neue Poller die Strecke einige Engstellen bekommt, sodass nicht mehr so viele Starter auf den 1-km-Rundkurs gehen können. Denn in den Hobbyrennen kommt es natürlich zu Überrundungen. Bisher gab es jeweils einen Volkslauf für Frauen und einen für Männer. Mit einem neuen gemischten Lauf konnte das Startplatzangebot sogar etwas erweitert werden. Dass man damit einem Wunsch vieler Teilnehmer entgegen kam, zeigte sich darin, dass der Mixed-Lauf bereits weit vor Weihnachten als erster Wettbewerb ausgebucht war.
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Wichtig: Der zusätzliche, nun 13. Wettbewerb passte nur wegen der Streckenverkürzung auf 5 km noch in den Zeitplan. Denn wenige Stunden nach dem Silvesterlauf muss der Trierer Hauptmarkt für die Silvesterfeier wieder besenrein sein - auch wenn das nicht lange so bleibt. |
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Frauen laufen beim Silvesterlauf in Trier bereits seit 1992 5 km (in den ersten beiden Jahren 4 km). Aber erst seit 2003 gibt es einen separaten Elitelauf. Anders als bei den Männern schafften die deutschen Läuferinnen es sehr viel öfter ganz nach oben aufs Trierer Silvesterlauf-Podest. Allein Sabrina Mockenhaupt siegte dreimal (2005, 2007, 2010). 2012 und 2013 gewann Corinna Harrer, 2016 und 2017 Konstanze Klosterhalfen, 2018 Elena Burkard, 2019 Katharina Steinruck und 2022 nach der Corona-Pause Deborah Schöneborn. 2023 sorgte Lisa Rooms zusammen mit Isaac Kimeli für ein belgisches Doppel.
Es dauerte neun Jahre, bis beim 35. Silvesterlauf mit Emeline Imanizabayo wieder eine Afrikanerin siegte. 2015 war das Meskerem Amare aus Äthiopien zuletzt gelungen. Der Sieg von Imanizabayo war aber nicht nur der erste einer Läuferin aus Ruanda, sondern auch ein bisschen ein Heimsieg. Denn Läufer aus dem rheinland-pfälzischen Partnerland sind seit 2017 regelmäßig Gast beim Silvesterlauf und den anderen Veranstaltungen wie dem Flutlichtmeeting des Ausrichtervereins. Außerdem gibt es einen sportlich-kulturellen Austausch zwischen Jugendlichen.
Trotz der niedrigen Temperaturen um den Gefrierpunkt legten Imanizabayo und ihre Landsfrau Claire Uwitonze zusammen mit der erst 17 Jahre alten Äthiopierin Amare Kassie von Beginn an ein hohes Tempo vor. Sogar der seit fast einem Vierteljahrhundert bestehende Streckenrekord von Lornah Kiplagat von 15:15 Minuten lag lange Zeit in Reichweite. Am Ende siegte Imanizabayo in 15:23 Minuten vor Uwitonze (15:27) und Lisa Rooms (15:39). Die Vorjahresgewinnerin schien schon abgeschlagen, konnte aber in der letzten Runde die junge Kassie (15:43) noch einholen und distanzieren.
Hinter der Polin Kinga Krolik (16:01) belegte Vanessa Mikitenko in 16:10 Minuten als beste Deutsche den sechsten Platz. Die Tochter der deutschen Marathonrekordlerin und Trierer Silvesterlauf-Gewinnerin von 1998 Irina Mikitenko setzte sich gegen die deutsche 1500-Meter-Meisterin Vera Coutellier bei ihrem letzten Rennen für den ASV Köln (16:11) und Gesa Krause durch. Die Hindernislauf-Vizeeuropameisterin vom Verein Silvesterlauf Trier belegte in 16:15 Minuten den achten Platz. Die 32-Jährige plant in den ersten Monaten des neuen Jahres Ausflüge auf die Halbmarathonstrecke im Januar in Spanien und im April in Berlin. Das Anfangstempo war ihr diesmal etwas zu hoch. Ihr Training ist auf etwa 3:20 Minuten ausgelegt, was auf etwa 1:10 Stunden über 21,1 Kilometer hinausläuft. Danach soll es aber wieder auf die Rundbahn und über die Hindernisse gehen. Die Norm für die Weltmeisterschaften im September in Tokio hat Krause bereits erfüllt, sodass sie anders als im Olympiajahr nach ihrem Schwangerschaftsjahr keinen Druck hat, noch eine Qualifikationszeit erfüllen zu müssen.
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Genauso wie ihr Vereinskamerad Samuel Fitwi. Der frischgebackene deutsche Marathonrekordler, der in Valencia am 1. Dezember 2:04:56 Stunden lief, wurde im Asselauf Zehnter in 13:56 Minuten. Genauso wie Europameister Richard Ringer, der in Valencia mit persönlicher Bestzeit das WM-Ticket ebenfalls so gut wie löste, zeigte sich Fitwi bei seinem Heimrennen für die Zuschauer oft an der Spitze des Feldes, bevor die Spezialisten auf der für Marathonläufer kurzen 5-km-Distanz zum Endspurt ansetzten.
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Bericht von Holger Teusch |
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