1.12.24 - 31. Schmachtendorfer Nikolauslauf in Oberhausen

Zwei Doppelläufer gewinnen Nikolauslauf

von David Bieber 

Nico Schneider hieß der Mann der Stunde am Sonntagmorgen in Oberhausen. Der Läufer des Styrumer TV, ein Verein in Mülheim an der Ruhr, gewann erst die fünf und dann die zehn Kilometer beim 31. Schmachtendorfer Nikolauslauf in Oberhausen. Der junge Läufer, Jahrgang 2002, war auf beiden Strecken nahezu konkurrenzlos.

Der fünf Kilometerlauf war der teilnehmerstärkste Wettbewerb am Sonntagmorgen in Oberhausen
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Nur auf den fünf Kilometer konnte Jan Neuens vom ASV Duisburg noch knapp mithalten. Der Duisburger kam in 16:36 Minuten 21 Sekunden hinter Schneider ins Ziel am Sportplatz in Schmachtendorf. Mit Laurenz Klever, RWO-Endurance-Team, Jahrgang 2004, kam ein zweiter Jungspund aufs Podium. Allerdings knapp eine Minute später als der Sieger Nico Schneider. Der Oberhausener lief 17:22 Minuten auf den fünf Kilometer durch den Sterkrader Wald.

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Mit Nikolausmütze bekleidet: Nico Schneider vom Styrumer TV gewinnt die fünf und zehn Kilometer

 

Katharina Wehr, Stephanie Breitkreutz sowie Annika Vössing heißen die drei Erstplatzierten bei den Damen über die Fünf. Siegerin Katharina Wehr, 18:07 Minuten, zeigte eindrucksvoll, dass sie dieses Jahr die Nase vor Stephanie Breitkreutz hatte. Die Oberhausener Breitkreutz, ebenfalls ASV Duisburg, 18:21 Minuten, hatte dieses Jahr ein, zugegeben, durchwachsendes Jahr. Wehr hatte immer leichte Vorteile im internen Vereinsduell. Breitkreutz will aber kommendes Jahr wieder angreifen und ihre Bestzeiten auf allen Distanzen (fünf bis Marathon) unterbieten und einstellen.

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Die Siegerin des fünf Kilometerlaufs: Katharina Wehr vom ASV Duisburg

Annika Vössing ist eine interessante Läuferin. Genauso wie Nico Schneider bei den Herrn lief die Starterin der SG Wenden erst die fünf als auch die zehn Kilometer. 18:51 Minuten brauchte die 32-Jährige für die kürzere Strecke.

 

Der fünf Kilometer Lauf war der teilnehmerstärkste Wettbewerb.

Der Schmachtendorfer Nikolauslauf findet traditionell immer am ersten Advent statt. Eine Woche später steigt dann der Nikolausmarkt in dem Oberhausener Stadtteil. Und immer wird ein Bambinilauf über 300 Meter, zwei Schülerläufe über 1100 und 1400 Meter, ein Fünfer und Zehner angeboten.

In bemerkenswerten 32:29 Minuten siegte Nico Schneider über die "Zehn". Der zurückhaltende Mülheimer lief mit Nikolausmütze auf dem Haupt einsam, nur begleitet bzw. eskortiert vom Führungsrad, durch den ruhigen Sterkrader Wald, der an einigen Stellen steinige Steigungen, scharfe Kurven und viel matschige Wege dem Läufer darbot.

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Entsprechend der Jahreszeit und der Witterung sowie der Streckenführung ist der beliebte Nikolauslauf als Crosslauf klassifiziert. "Genau darauf legen wir auch in der Ausschreibung wert, dass es ein Crosslauf ist", heißt es vom veranstaltenden und ausrichtenden Verein, der Spielvereinigung Sterkrade Nord.

Die Initiative für den Erhalt des Sterkrader Walds hatte einen Info-Stand vor Ort Vater und Sohn Franzen einig beim 31. Schmachtendorfer Nikolauslauf

Vor Heiner Wardemann steht die Altersklasse M40. Er kam mit deutlichen Abstand in 37:05 Minuten ins Ziel am Buchenweg. Der Mann vom Bataver Lauftreff distanzierte Karsten Kruck, Jahrgang 1978 und startend für den ASV Duisburg, und verwies ihn auf Platz drei.

Annika Vössing gewann die Frauen-Konkurrenz souverän und mühelos in 38:22 Minuten. Angelika Ax wurde Zweite in 43:14 Minuten. Ax lief für Laufsport Bunert Duisburg. Dritte wurde in 44:07 Minuten Sophie Hofstetter vom RWO-Endurance-Team.

Dass der familiäre Nikolauslauf sich auch als Familienlauf versteht, dürfte mittlerweile in der Szene bekannt sein. Hier starten Jung und Alt und Groß und Klein. Leo Franzen war zum ersten Mal dabei. Er lief die 300 Meter. Freudestrahlend lief der vier Jahre alte Deutsch-Chinese nach dem Ziel erst zu Mama Zhang Yi, dann zum Nikolausstand, holte sich seine Urkunde und einen Weckmann. Am Ende gab es sogar ein Foto mit einem echten Nikolaus. Die liefen übrigens in Scharen am Sonntag herum.

Vater Jannis Franzen lief eine knappe Stunde später die fünf Kilometer. 22:09 Minuten, seine Zeit. Er war vergangenes Jahr schon dabei. "Dass ich nun zusammen einen Wettkampf mit meinem Sohn machen kann, freut mich sehr." Vater und Sohn wollen kommendes Jahr wieder am Start sein. So wie viele andere Starter auch, hörte man am Sonntag.

Dass der Veranstalter SpVgg. Sterkrade-Nord die Teilnehmerzahl zum vergangenen Jahr dieses Jahr ausbauen konnte, ist eine Randnotiz. Vergangenes Jahr liefen 900 Personen mit. Dieses Jahr waren es 86 Läufer zusätzlich. Die Anfrage von LaufReport zur Resonanz seitens des Veranstalters blieb indes unbeantwortet.

Der Nikolaus durfte natürlich nicht fehlen
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Der Nikolauslauf in Schmachtendorf am und durch den Sterkrader Wald im Norden von Oberhausen ist aber viel mehr als ein Lauf. Denn der "Sterki", so wird der Sterkrader Wald von Lokalen genannt, ist seit vielen Jahren ein Politikum. Dort soll bald ein neues Autobahnkreuz entstehen. Dafür sollen 5000 Bäume geopfert werden. Im Gespräch mit LaufReport erklärt einer der Unterstützer für den Erhalt des Sterkis, dass für den Ausbau des Autobahnkreuz A2/A3/A516 etwa elf Hektar Wald und 22 Hektar Gehölzstrukturen und Böschungen dem Abrissbagger zum Opfer fallen sollen. In Zeiten von Verkehrswende und Klimaschutz eine irrwitzige Maßnahme, könnte man meinen. Der langjährige Unterstützer betonte im Gespräch, dass es eine knappe Stadtratsmehrheit gäbe, die ein neues Gutachten zum Ausbau anfordere. So soll die Stadtverwaltung nun beauftragt werden, an den Verkehrsminister des Bundes heranzutreten und ihn um ein neues Planungsgutachten zu bitten. Der ältere Mann meint, dass dadurch die Chancen für den Forst stiegen. "Je länger wir darüber diskutieren, desto höher ist die Chance, dass der Sterki bleibt." Frappierend findet er, dass Oberhausens Oberbürgermeister Daniel Schranz, CDU, sich seiner Ansicht nach, nicht öffentlich für den Erhalt des Sterkrader Wald einsetzt. Die Initiative, das Bündnis für den Erhalt Sterkrader Wald fordert, dass das Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiet Sterkrader Wald erhalten bleibt und zudem ein umfassender Lärmschutz - unabhängig vom Ausbau der Autobahn - geschaffen werden soll.

Läuft man durch den Sterki, trifft man immer wieder auf Familien, Jogger, Radfahrer und Hundebesitzer. Auch am Sonntagmorgen beim Nikolauslauf. Es wäre fatal, wenn es den Nikolauslauf wegen ersten Baumaßnahmen kommendes Jahr nicht mehr gäbe.

Bericht und Fotos von David Bieber

Ergebnisse my.raceresult.com
Info www.sterkrade-nord.de/nikolauslauf

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