1.12.24 - Nikolaus-Crosslauf in Alflen-Auderath

Lange Tradition, aber jedes Jahr ein Kampf

von Holger Teusch 

Seit 1978 gibt es den Nikolaus-Crosslauf des SV Schwarz-Weiß Alflen. Die tolle Strecke lockte bei der 45. Auflage zwar mehr Läufer als in den vergangenen Jahren an, es waren aber trotzdem nur 97.

 

Was macht eine erfolgreiche Laufveranstaltung, speziell einen guten Crosslauf aus? Im Gelände natürlich die Strecke, die anspruchsvoll, abwechslungsreich, aber trotzdem laufbar sein sollte. Genau einen solchen Parcours hat der SV Schwarz-Weiß Alflen bei seinem Nikolaus-Crosslauf. Es ist fast alles dabei: Wiese, Waldwege und schmale Pfade, enge Kurven, Anstiege, festes Geläuf und tiefer Morast.

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Dass die Strecke ideal zur Vorbereitung auf größere Crosslauf-Weihen wie bei Deutschen oder gar internationalen Meisterschaften ist, zeigte sich in der Vergangenheit unter anderem daran, dass beispielsweise Junioren-EM- und -WM-Teilnehmer am Start waren. Beispielsweise Carlo Schuff, der 1997 unter Trainer Heinz Reifferscheid bei der LG Vulkaneifel bei der Cross-EM als U-20-Sechster bester Deutscher war.

Die Zuschauer am Sportplatz-Häuschen der SG Auderath/Alflen sahen die Läufer nach dem Start auf dem Sportplatz nur wenige Meter weit, bevor der Nebel sie verschluckte Weckmänner sind die traditionelle Auszeichnung für alle Teilnehmer im Ziel des Nikolaus-Crosslaufs
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Aber vor allem: Die 1,75 km lange Nikolaus-Cross-Runde macht Spaß. Zumindest solange, wie die Kondition es zulässt. Und wenn es zum Kampf wird, darf man nach zwei Runden auf der Mittel- oder doppelt so vielen auf der Langstrecke auf jeden Fall stolz sein, die Herausforderung bewältigt zu haben. Das reizt allerdings nicht allzu viele Läufer. 97 kamen beim 45. Nikolaus-Crosslauf am ersten Advent in den insgesamt fünf Rennen für verschiedene Altersklassen ins Ziel. Und das ist schon ein gutes Ergebnis!

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Benjamin Bauer-König aus dem Moselort Ernst sicherte sich mit seinem Sieg über 7 km auch den Langstrecken-Gesamtsieg in der Cochem-Zeller Crosslaufserie M55-Altersklassensieger Ralf Zenz belegte im Gesamteinlauf über 7 km den dritten Platz auf der teils gefrorenen, teils matschigen Crosslauf-Runde Alexander Gödert vom HSC Gamlen zeigte über 3,5 km ein couragiertes Rennen, verpasste den Crosslauf-Serien-Gesamtsieg auf der Mittelstrecke aber um drei Sekunden. Zusammen mit seinem zweiten Platz über 7 km war er aber der erfolgreichste Starter beim Nikolaus-Crosslauf

Dass es nach fast einem Jahrzehnt nicht noch einmal in den dreistelligen Bereich ging, lag wohl auch am Wetter. Dichter Nebel verschleierte die Eifel. Das sind nicht gerade die Bedingungen, die Hobbyläufer spontan zur Laufveranstaltung vor der Haustür treiben. Obwohl Nachmelden vor Ort beim SV Alflen genauso wenig ein Problem darstellen, wie bei den beiden anderen Veranstaltungen der Crosslaufserie im Kreis Cochem-Zell (COC). Der Nikolauslauf ist seit einigen Jahren Finalstation der Veranstaltungsreihe. Das ist Fluch und Segen zugleich: Wer seinen Preis abholen will, muss kommen. Aber wer schon keine Chance in der Serie hat, bleibt vielleicht gleich fern. Dabei sind die Startgelder weit vom zweistelligen Euro-Bereich entfernt.

Für den Endstand der COC-Serie brachte der Nikolauslauf diesmal einige Überraschungen. Die Sieger der ersten beiden Wertungsläufe auf Mittel- und Langstrecke fehlten gänzlich. Die Karten wurden noch einmal neu gemischt. So kam es, dass auf der Langstrecke eine Läuferin und ein Läufer aus dem Moselort Ernst die Serie gewannen. Benjamin Bauer-König setzte sich über 7 km klar gegen Alexander Gödert durch. Der Läufer des HSC Gamlen ging allerdings nicht ganz frisch ins Rennen. Aber dazu gleich mehr.

Michelle Trumm vom LT Schweich war Ende Oktober in Frankfurt noch Marathon unter drei Stunden gelaufen und siegte jetzt über 7 km beim traditionsreichen Nikolaus-Crosslauf Die ehemalige Rheinlandmeisterin und Jugend-DM-Teilnehmerin Viola Pulvermacher vom SV Fortuna Ulmen belegte bei den Frauen auf der 7-km-Langstrecke den zweiten Platz Unverwüstlich ist Gerd Heiseler vom SV Wittlich. Der ehemalige Fußballspieler und -trainer siegte in der Altersklasse M70

Bei den Frauen siegte Michelle Trumm fünf Wochen nach ihrem Marathon-Debüt unter drei Stunden in Frankfurt. Hinter der Läuferin des LT Schweich sicherte sich die ehemalige Rheinlandmeisterin Viola Pulvermacher den zweiten Platz. Martha König vom SV Ernst reichte aber auch der dritte Platz, um den Seriensieg perfekt zu machen.

Nun zu Alexander Gödert: Der hatte zuvor schon souverän das Mittelstreckenrennen gewonnen. Aber nicht souverän genug. Denn sein Vorsprung vor Jan Gilles reichte nicht ganz, um den Läufer der DJK Kelberg noch den Mittelstrecken-Seriensieg zu entreißen: drei Sekunden fehlten! Schnellste Frau war Sarah Gräf vom TV Eintracht Cochem.

Heiko Herrmann im roten Trikot des HSC Gamlen war im 3,5-km-Rennen in der Zwickmühle, Jan Gilles von der DJK Kelberg nicht zu nah an seinen in Führung liegenden Vereinskameraden Alexander Gödert heranzuführen und es nicht auf einen kurzen Endspurt ankommen zu lassen Sarah Gräf vom TV Eintracht Cochem gewann über 3,5 km und sicherte sich so auch den Gesamtsieg der COC-Crosslaufserie auf der Mittelstrecke Der ehemalige Deutsche 100-km-Altersklassenmeister Robert Gotto vom HSC Gamlen ist Stammgast beim Nikolaus-Crosslauf des SV Alflen Mit 75 Jahren war Jürgen Freymuth von der LG Meulenwald Föhren der älteste Teilnehmer
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Für die Besten der COC-Serie gab es Medaillen. Für alle, die das Ziel erreichten, wie immer einen Weckmann. Dass der weiterhin eine Ton-Pfeife in den Armen hält, stört keinen. Auch das gehört zur Tradition der ältesten Laufveranstaltung im Kreis Cochem-Zell.

Bericht und Fotos von Holger Teusch

sportverein-alflen.de

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