2.12.23 - Wittlich Crosslauf2. Lauf zur 48. Crosslaufserie im Kreis Bernkastel-Wittlich Eiskalter und schneller Crosslauf |
von Holger Teusch |
Der Crosslauf durch den Grünewald von Wittlich war diesmal noch mehr als zuvor für Straßenläufer geeignet. Die Sieger trugen folglich keine Spikes.
Normalerweise ist die Qual der Schuhwahl beim Crosslauf in Wittlich groß! Die Hauptläufe starten auf einer Straße und ein Teil der Laufrunde führt über asphaltierte Wege, bevor es in den Wald geht. Dort kann es aber matschig und glitschig werden. Auf diesen Abschnitten sind dann in der Regel Spikes sehr hilfreich.
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Aber nicht diesmal! Frostige Temperaturen sorgten am ersten Adventssamstag dafür, dass der Parcours nahezu durchgehend gefroren war. Gute Bedingungen, um die Straßenlaufschuhe zu schnüren. Und das taten dann auch die Sieger der Hauptrennen über Mittel- und Langstrecke!
"Es lief sich optimal", sagte Robin Marbut nach seinem Sieg über 7340 Meter. Probleme hatte der Trierer mit seinem nur wenig Profil aufweisenden Handwerkszeug nicht. Das zeigte sein klarer Sieg in 27:47 Minuten vor Dennis Dusemund (SV Zeltingen-Rachtig/29:45), dem 17-jährigen Benjamin Wacht (TuS Fortuna Saarburg/29:51) und Crosslauf-Veteran und M45-Sieger Thomas Koch (Ausdauerteam.de Morbach/30:35). Nur auf der ersten kleinen Runde hatte Marbut mit Oliver Ewen einen Begleiter. Doch der 40-Jährige, der Ende Oktober das erste Rennen zur Mosel-Crosslauf-Serie, zu der auch der Wittlicher Crosslauf gehört, gewonnen hatte, musste Marbut bald ziehen lassen und stieg später vorsichtshalber aus. Nach einer Infektion war der für den LT Schweich und die Marienburg Runners Pünderich startende Läufer für einen Wettkampf noch nicht auf der Höhe.
Ganz im Gegensatz zu Marbut. Der kam mit dem Schwung einer neuen Marathonbestzeit nach Wittlich. In Frankfurt war der 32-Jährige fünf Wochen zuvor 2:38:50 Stunden gelaufen. Danach habe er natürlich nicht mehr viel trainiert, erzählt der Läufer mit dem grünen Trikot der LG Meulenwald Föhren aber die Form stimmt weiterhin. Im Januar will er nun wieder einen Drei-Monats-Trainingsblock als Vorbereitung für den Hannover-Marathon starten. Vielleicht mit dem ein oder anderen Geländelauf als Wettkampf eingestreut. Denn dass Crossläufe im Winter bei den Rennen über die klassischen 42,195 Kilometer helfen können, hat bereits der ebenfalls aus Trier stammende Herbert Steffny gezeigt, der sogar Deutscher Crosslaufmeister war.
Für Marbut war es das erste Resultat in der Mosel-Crosslauf-Serie. Diese wird in diesem Winterhalbjahr zum 48. Mal durchgeführt. Selbst die Corona-Pandemie konnte die 1976 begründete Tradition nicht unterbrechen. Vier Veranstaltungen gehören zu einer der ältesten deutschen Laufserien. Um in die Serienwertung zu kommen, müssen mindestens drei Resultate (in ein und demselben Wettbewerb) nachgewiesen werden. Marbut muss also ebenso wie Ewen in Bengel und Veldenz (beides an Zuflüssen der Mosel gelegen) starten.
Auf bestem Weg zum Seriensieg ist dagegen Désirée Joerg. Die 33-Jährige vom Wehlener Lauftrio feierte nach ihrem Erfolg beim Auftakt in Breit (im Hunsrück) ihren zweiten Sieg. Sie kann deshalb entspannt den Rennen im Neuen Jahr entgegenblicken. Im Wittlicher Grünewald, auf den Höhen und oberhalb der Weinberge der Säubrennerstadt, setzte sich Joerg mit fast zweieinhalb Minuten Vorsprung gegen Oliver Ewens Ehefrau Kerstin und Annika Elsen durch. Letztere lief zwar bereits als Jugendliche, feierte ihre größten Erfolge aber im Ruderboot. Mehrmals nahm die mittlerweile 23-Jährige vom RV Treviris Trier an U23-Weltmeisterschaften teil und gewann Medaillen.
Die kürzere, 3880 Meter lange Strecke hätte ihr wohl besser gelegen, sagte Elsen nach dem Rennen. Denn auf dieser Distanz sind die Sportler mit rund einer Viertelstunde nur wenig länger unterwegs, als Ruderer auf der olympischen 2000-Meter-Strecke. Mit Elsen auf der sogenannten Mittelstrecke hätte es im Kampf um den Frauen-Sieg spannend werden können. So hatte die erst 15-jährige Ella Repplinger keine Probleme, sämtliche Konkurrentinnen deutlich hinter sich zu lassen. Am nächsten dran an der Nachwuchsathletin des PST Trier war Annika Pfeiffer (LT Büdlich-Breit-Naurath), die aber auch schon fast eineinhalb Minuten Rückstand hatte. Auf dem dritten Platz folgte mit Lena Goeres die Zwillingsschwester der Langstrecken-Zweiten Kerstin Ewen (Mädchenname Goeres).
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Bei den Männern ließ Straßenschuhläufer Finn Willars gegenüber den Spike-Trägern Theo Knopp und Maximilian Hoppe nichts anbrennen. Der Triathlet aus der einstigen Ausdauerdreikampf-Hochburg Gerolstein (Tri-Team SV Gerolstein) setzte sich in 13:38 Minuten gegen die 15-Jährigen Theo Knopp (PST Trier/14:14) und Maximilian Hoppe (TuS Fortuna Saarburg/14:35) durch. Diese suchten sich nach dem Start auf der Straße oberhalb des Sportplatzes des Wittlicher Stadtteilvereins SV Lüxem erst einmal auf der linken Seite der Laufstrecke für ihr Schuhwerk geeigneten Untergrund, während Willars sich ganz auf seinen Laufrhythmus konzentrieren konnten. Allerdings: Der U16-DM-Achte Knopp machte genauso wie Hoppe nicht den Eindruck, dass er schon alle Energie in das Rennen legen würde.
Bericht und Fotos von Holger Teusch Ergebnisse lg-bernkastel-wittlich.de Zu aktuellen Inhalten im LaufReport HIER |
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