16.11.24 - 30. Kalmit-Berglauf MaikammerIndian Summer-Feeling beim Finale |
von Wilfried Raatz |
Indian Summer mitten im November. Beste Rahmenbedingungen beim finalen Lauf des sechs Herausforderungen umfassenden Pfälzer Berglauf-Pokals 2024 hinauf zum höchsten Berg im Pfälzer Wald. 505 Höhenmeter, weitgehend gleichmäßig verteilt auf 8,3 Kilometer, das sind die Eckdaten des "neuen" Kalmit-Berglaufes, der aufgrund der Schleife durch Maikammer etwas an Länge hinzugewonnen hatte. |
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Für das neu zusammengestellte Organisationsteam des TV Maikammer um Christoph Seibel waren gewiss die über 400 Läufer ebenso wenig ein Problem wie die Siegerehrung der Tagesbesten und die Präsentation der Berglauf-Pokalsieger, eher die 30. Auflage des teilnehmerstärksten Berglaufes in der Pfalz mit einem besonderen Präsent für alle Teilnehmer.
Nichts für reine Asphalt-Cowboys:
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Ein Klappmeter sollte es sein! Mit dem Logo des Berglaufs "Kalmit 505". Während einige vermuteten, dass dies eine Anspielung auf die kürzliche Neuvermessung des Kalmitgipfels sein könnte, bei der festgestellte wurde, dass der Berg statt wie bisher angenommen 673 Metern, tatsächlich 673,9 Meter über Meereshöhe herausragt, wussten andere, dass es sich beim Klappmeter (auch Zollstock, Meter, Gelenkgliedermaßstab, ) um die vielleicht größte Erfindung des Weinortes handelt. Die in Maikammer ansässigen Brüder Franz und Anton Ullrich ließen 1886 das Federgelenk patentieren und bereits drei Jahre später fand der Klappmeter auf der Weltausstellung in Paris große Beachtung. So jedenfalls formuliert es das Internet-Lexikon Wikipedia. |
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Unter den Voranmeldungen fanden sich viele "Wiederholungstäter", die üblichen "Verdächtigen" aus der Pfälzer Berglaufszene, zudem einige überregional bekannte Spezialisten und natürlich die vierköpfige Delegation der LG Allgäu. Verhieß der Zwischenstand nach dem Potzberg-Berglauf noch interessante Rennen um den Pfälzer Berglauf-Pokal 2024, so klärte sich vieles schon mit dem Startschuss, den pünktlich um 14:15 Uhr Kalmit-Urgestein Karl-Josef Hundemer mit unschlagbaren 30 Starts abgab.
Kunstvolles zum Jubiläum | Nach dem Metermaß, dem Maßstab, dem Zollstock oder dem Zollstab - nun auch der Kalmitmeter |
Mit Tim Könnel und Jonas Lehmann, der zwischen 2011 und 2019 alle Kalmit Bergläufe für sich entscheiden konnte, standen zwei Pfälzer Berglaufgrößen, zudem Vorjahressieger Julian Beuchert (mit zuletzt dem Berglauf-Erfolg in Dossenheim), mit Lennart Nies der Zweite der Pokal-Zwischenwertung - und allen voran Leander Fink, der in der Vorwoche wie entfesselt auf den Potzberg-Gipfel gestürmt und erster Anwärter auf die diesjährige Pokal-Gesamtwertung war. |
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Bei den Frauen lag der wegen anderweitiger Verpflichtungen abwesenden, bereits feststehenden Gesamtsiegerin Simone Raatz wie auch Natascha Hartl die Favoritenrolle bei Lara Elea Eckhardt.
Schon am Start läuft Leander Fink voraus und die Konkurrenz mit Abstand hinterher | Leichtfüßig - eine Klasse für sich: Leander Fink |
Leander Finks Taktik aus der Vorwoche ließ befürchten, dass die Vorentscheidung schon sehr früh fallen könnte und genau so sollte es kommen.
Und schon bevor das Feld den kurzen Abschnitt auf der Weinstraße Richtung Süden verlassen hatte, hatte der junge Rheinhesse eine Lücke auf das Verfolgerfeld herausgelaufen, in dem sich Tim Könnel, Julian Beuchert, Lennart Nies und Jakob Breinlinger eher belauerten. |
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Während der angehende Zahnarzt am Ortausgang von Maikammer schon eine halbe Minute Vorsprung hatte und diesen kontinuierlich auszubauen wusste, setzte sich zu diesem Zeitpunkt Tim Könnel zunächst leicht von der Verfolgergruppe ab.
Jakob Breinlinger startete nach etwa fünf Kilometern eine Attacke gegen Tim Könnel. In einem engen Duell bis zur vorletzten Kehre verteidigte Jakob sechs Sekunden auf das Pfälzer Berglaufass und sicherte sich hinter dem überragenden Sieger doch etwas überraschend den zweiten Platz. Leander Finks Siegerzeit von 31:22 Minuten bedeutete zudem eine deutliche Verbesserung des Streckenrekordes aus dem Vorjahr, den im Vorjahr Julian Beuchert mit 32:00 Minuten fixierte.
Mit dem leichtfüßig die Kalmit erstürmenden Leander Fink, dem Zweitplatzierten Jakob Breinlinger und Maximilian Walter wird der TV Alzey übrigens im kommenden Jahr ein schlagkräftiges Berglaufteam auf die Beine stellen, das gewiss auch mit großen Ambitionen bei den deutschen Berglaufmeisterschaften (voraussichtlich am Nebelhorn) an den Start gehen möchte.
Als Vierter sicherte sich Lennart Nies die M35-Wertung und hielt den stark laufenden Tobias Fischer mit acht Sekunden Vorsprung in Schach. Weniger zufrieden mit seiner Zeit und Platz sechs zeigte sich Vorjahressieger Julian Beuchert. Alexander Tarlton, Jonas Lehmann, Johannes Kassel und Tim Zeltner komplettierten mit Zeiten unter der 35 Minuten-Marke die Top 10.
Das Duell der starken M50er Marko Martin und Alexander Barnsteiner entschied im Gegensatz zum Potzberg-Berglauf diesmal Marko mit 26 Sekunden Vorsprung für sich, beide kamen im stark besetzten Feld auf die Ränge 14 und 16. Waren am Potzberg Florian Kegler (U18) und Leo Lattke (U16) mit starken Leistungen als beste Nachwuchsläufer aufgefallen, so waren dies an der Kalmit die beiden der U16 angehörenden Yannis Wagner (LG Region Karlsruhe) und Axel Wäsch (TV Eberbach), die mit 36:43 bzw.36:55 Minuten.
Routinier Tom Heuer als Lokomotive vor M45-Sieger Marco Wagner (332), Lukas Gerlach und Rouven Emmerich | Marcel Job coacht Florian Kegler zum U18-Sieg und Pokalerfolg in seiner Wertungsklasse |
Weitere Altersklassensiege sicherten sich Daniel Erb (M40), Marco Wagner (M45), Klemens Bollinger (M55), Andy Tindall (M60), Benno Scherer (M65), Peter Beil (M70), Werner Heiter (M75) und Werner Mootz, der mit 82 Jahren älteste Teilnehmer und M80-Sieger.
Wer das Rennen der Frauen verfolgte, dem dürfte das entspannte Lächeln der späteren Siegerin entlang der gesamten Strecke nicht entgangen sein. Während sich ihre Konkurrentinnen offenbar mehr quälten, schien Charlotte Baßler vom TV 1860 Mußbach ihr Geheimrezept gefunden zu haben und lag im Ziel 75 Sekunden vor der eigentlichen Favoritin Lara Elea Eckhardt. Die 23jährige Siegerin steigerte dabei ihre im Vorjahr als Vierte erzielte Endzeit von 43:07 Minuten erheblich.
Doch auch Lara Elea Eckhardt dürfte nach überstandener Infektion mit dem Ergebnis zufrieden gewesen sein, erzielte sie doch ihr zweitbestes Ergebnis in der diesjährigen Pokalserie. Als drittbeste Läuferin und W35-Siegerin wurde Tina Grimm, die erst seit diesem Jahr für den TV Maikammer startet und sich in kürzester Zeit bei den Pfälzer Bergläufen einen Namen gemacht hat. Mit Eva Katz (W45), Marion Raab (W50) und Isabelle Berg (W40) folgten auf den Plätzen vier bis sechs drei weitere Altersklassensiegerinnen. Die stark besetzte W55 entschied Iris Walter für sich. Merit Engel (WJU18), Gisela Kipper (W60), Mirjam Jaberg-Ryzanek (W65) und Ruth Weimer (W70) hießen die weiteren Klassen-Ersten.
Fast ein halbes Dutzend Begleiter hat offenbar die Frauendritte Tina Grimm "gebucht" | Konzentriert zum W50-Sieg in der Tages- wie auch Gesamtwertung: Marion Raab (links André Maack) |
Die anschließende Siegerehrung des Pfälzer Berglaufpokals überstrahlten die beiden Gesamtsieger. Simone Raatz und Leander Fink durften sich über die Präsente der Veranstalter sowie des Ministeriums freuen.
Während bei Leander Fink in diesem Jahr die schnellen Zeiten vom Donnersberg, dem Potzberg und der Kalmit hervorstachen und seinen ersten Pokalsieg mit 1205 Punkten sicherte, überzeugte bei Simone Raatz vor allem die Kontinuität über das gesamte Jahr hinweg, was sich mit 999 Punkten auch entsprechend niederschlug. Mit dem Erfolg 2024 sicherte sich die für den ASC Darmstadt startende Mastersläuferin übrigens ihren sechsten Pokalsieg in Serie, was vor ihr nur der Rekordhalterin Sabine Rankel geglückt war. Leander gewann zudem die M20-Wertung, Simone die W45-Wertung.
W55-Siegerin Iris Walter im Dress des legendären Rennsteiglaufes | Mit einem Lächeln im Gesicht geht der langjährige Donnersberglauf-Chef Roland Schreiber auf die zweite Streckenhälfte |
Hinter den beiden Topplatzierten durften sich Lara Elea Eckhardt (960/ W20) und Natascha Hartl (946/ W35) bzw. Lennart Nies (1176/ M35) und Jonas Lehmann (1165) auf dem Treppchen feiern lassen.
Hinter Tobias Fischer (2. M20) entschied Alexander Barnsteiner als Gesamtfünfter auch das M50-Duell mit 1093 Punkten gegen seinen Dauerkonkurrenten Marko Martin mit 1089 Punkten knapp für sich. Auf Rang 11 platzierte sich mit Andy Tindall der M60-Sieger. Gut platziert im Gesamtranking der 117 gelisteten LäuferInnen sind die besten Jugendlichen mit Hannes Ebener (U20), Florian Kegler (U18) und Leo Lattke (U16) auf den Plätzen 14, 20 und 23.
Bei den Frauen rangiert Tina Grimm (917) auf Platz vier vor Marion Raab (874/
W50) und Isabelle Berg (862/ W40). Die Teamwertungen der Männer und Frauen
holte sich wie im Vorjahr der TV Maikammer.
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Danke an Lennart Nies für umfangreiche Informationen und Henning Schneehage für seine exzellenten Schnappschüsse, die wir mit großer Freude in diese Reportage einarbeiten durften.
Bericht von Wilfried Raatz Ergebnisse www.br-timing.de Infos www.tv-maikammer.de Zu aktuellen Inhalten im LaufReport HIER |
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