6.-10.6.23 - Berglauf- & Trailrunning-Weltmeisterschaft Innsbruck-Stubai

Vertical: 7,1 Kilometer, 1.020 Höhenmeter (7.6.23)
Trail Short: 45 Kilometer - 3.132 Höhenmeter (8.6.23)
Trail Long: 86,9 Kilometer - 6.500 Höhenmeter (9.6.23)
Mountain Classic: 15 km - 2 Runden - 374 hm & 377 hm (10.6.23)
Mountain Classic: 7,5 Kilometer Junioren (m/w) - 374 Höhenmeter (10.6.23)

Berglauf- und Trailrunning-WM in Innsbruck & Stubaital setzt neue Maßstäbe

Text und Fotos von Wilfried Raatz 

Direkt zu den jeweiligen Beiträgen der Berglauf- & Trailrunning-Weltmeisterschaft Innsbruck-Stubai (klick auf die jeweilige Disziplin)

VerticalTrail ShortTrail LongMountain Classic

Begeisterung allerorts. Und die Gewinner sind - Berglauf und Trailrunning. Natürlich im Verbund mit der Olympiastadt Innsbruck und der Urlaubsregion Stubaital, mit den Machern der World Mountain and Trail Running Championships (WMTRC) - und vorrangig den 1300 Athleten aus 68 Nationen, die vier Tage lang Innsbruck und Stubaital in ein Sportstadion verwandelten. Spannung und Dramatik auch am vierten WM-Tag in Innsbruck und Stubai, der wie auch die voran gegangenen Tage auch ein Meisterstück in medialer Hinsicht war. Mit hohem technischen Aufwand und 20 exzellenten Kameraläufern, die es verstanden, nicht nur die spektakulären Rennen wie Vertical und Classic, sondern auch die über Stunden dauernden Trailevents Kilometer um Kilometer auf die an vielen Stellen aufgestellten Videowalls zu präsentieren.

World Mountain and Trailrunning Championships 2023 Innsbruck-Stubai: 4 Disziplinen an 4 Tagen in alpin-urbaner Naturkulisse
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So sprach Österreichs Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler von einer WM mit einem Höchstmaß "an Professionalität, Atmosphäre und internationalem Flair"… und outete sich in seinem Fazit nicht nur als Fan der ihren siebten WM-Titel gewinnenden Andrea Mayr, sondern auch als Förderer, wenn "die Berglauf- und Trailrunning WM in einigen Jahren den Weg wieder nach Innsbruck-Stubai findet".

Ganz im Sinne des Tourismus äußerte sich Landeshauptmann Anton Mattle: "Viel Sonnenschein, spannende Rennen, beste Stimmung und perfekte Organisation samt Livestreams auf höchstem Niveau. Tirol hat maßgeblich zur Bekanntheit der Trendsportart beigetragen!... Wir haben eine WM der Superlative erlebt!" Und die Messlatte für alle nachfolgenden Ausrichter gelegt!

6.-10.6.23 - Berglauf- & Trailrunning-Weltmeisterschaft Innsbruck-Stubai

10.6.23 - Mountain Classic: 15 km - 2 Runden - 374 hm 1. Rd. - 377 hm 2. Rd
10.6.23 - Mountain Classic: 7,5 Kilometer Junioren (m/w) - 374 Höhenmeter

Tag 4 der Berg- und Trailrunning WM

Willkommen in der Berglauf-Weltklasse: Filimon Abraham, Domenika Mayer und Lukas Ehrle

Teilstrecken durch die Altstadt beim Mountain Classic am vierten und letzten Tag der World Mountain and Trailrunning Championships 2023 Innsbruck-Stubai
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Der finale Tag mit den Classic-Wettbewerben, die im jährlichen Wechsel diesmal auf einem Bergauf-bergab-Kurs ausgetragen wurden, hatte es fürwahr in sich. Es gab erneut spektakuläre Rennen mit erwartbaren und auch unerwartbaren Resultaten. Die "Höll" wurde zur Herausforderung für die Afrikaner, für die US-Läufer und vor allem für die Europäer, die sich, getragen von einer euphorisierten Zuschauerlisse, zu Höchstleistungen trieben.

Für den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) wurden diese nach 2022 in Chiang Mai unter dem Dach von World Athletics durchgeführten Titelkämpfe, mit den nominierten 28 Athleten zu einer der erfolgreichsten überhaupt. Dreimal Silber und einmal Bronze, zudem hervorragende Platzierungen unmittelbar hinter den Medaillengängen zeugen von einem hohen Laufniveau in Deutschland. Dies war allerdings nur deshalb möglich, weil die bergaffinen Marathonläufer wie Filimon Abraham, Laura Hottenrott und Domenika Mayer diese WM als willkommene Motivation für die anstehenden Großereignisse im Herbst oder im Olympiajahr 2024 sahen.

Start der U20 mit den Uganda-Läufern James Kirwa (vorne), Hosea Chemutai und dem amtierenden Europameister Lukas Ehrle Kampf um Gold zwischen James Kirwa (vorne) und dem wenige Meter zurück folgenden Hosea Chemutai auf dem City-Trail vor dem Goldenen Dachl Der Schweizer OL-Läufer Matthias Bührer gewinnt überraschend die Bronzemedaille

Beginnen wir unsere Reportage des Finaltags mit den Rennen des U20-Nachwuchses über 7,5 km und 374 Höhenmeter (bergauf/bergab). Schon im Voraus war für den wenig bergab erfahrenen (Bergauf-)Europameister Lukas Ehrle klar, dass er gegen die laufstarken Afrikaner einen überaus schweren Stand haben würde. Von Beginn an machten die lediglich in einem Zweierteam angetretenen Ugandaläufer James Kirwa und Hosea Chemutai mächtig Druck, dem neben Lukas noch überraschend der Schweizer OL-Spezialist Matthieu Bührer folgen konnten. Und der Schweizer, übrigens zweifacher Orientierungslauf-Jugend-Europameister, war zweifeillos die Überraschung, denn der 16jährige zeigte sich vor allem bei den Bergab-Passagen stark. Schon auf dem finalen Cityparcours am Goldenen Dachl jubelte Swiss Athletics Präsident Christoph Seiler, denn nicht nur Matthieu brillierte, sondern auch dessen OL-Kollegen Loic Berger (7.) und Nino Freitag (8.) liefen ein Toprennen, das der Schweiz Teamgold vor Frankreich und Spanien einbrachte.

Tolles Rennen - super Platzierung mit Rang vier für Lukas Ehrle Attraktiv und publikumswirksam - der City-Trail-Parcours inmitten der touristisch stark bevölkerten Altstadt

Lukas Ehrle lief ein überaus starkes Rennen, konnte aber auf der Bergabpassage den Rückstand zu den enteilten Kirwa, Chimutai und Bührer allerdings nicht verkürzen, vielmehr wurde der Abstand merklich größer. "Auf dieser Strecke war für mich nicht mehr drin. Ich habe alles gegeben, aber meine Beine wollten am Ende nicht mehr! Bergab konnte ich da einfach nicht ganz mithalten. Für mich hätten es ruhig mehr Höhenmeter bergauf sein können" und bilanzierte: "Ich bin damit aber sehr zufrieden! Denn es war eine geile Stimmung". Für den zweiten deutschen Starter Arvid Lösel war nach einem Sturz nicht mehr als Rang 48 machbar.

Start der Juniorinnen mit v.l. Monika Ogorek (Polen) und Rebecca Flaherty (Großbritannien) an der Spitze Die Britin Rebecca Flaherty verteidigte ihre knappe Führung bis ins Ziel vor der Spanierin Ines Herault
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Bei den U20-Mädchen dominierte vom Start weg die vorjährige WMRA-Youth-Cup-Zweite Rebecca Flaherty, war zeitweise schon 45 Sekunden enteilt, musste aber gegen die stark bergab laufenden Ines Herault und Lucia Arnoldo kämpfen, um letztlich mit 15 Sekunden Vorsprung Gold zu gewinnen. Auch die Teamwertung ging an Groß-Britannien. Deutsche U20-Mädchen waren nicht am Start.

Berglauf- & Trailrunning-Weltmeisterschaft Innsbruck-Stubai
10.6.23 - Mountain Classic: 7,5 Kilometer Junioren (m/w) - 374 hm - Top 10

  Juniorinnen Junioren
Pl. Name Land Zeit Name Land Zeit
1 Rebecca FLAHERTY GBR 33:20 James KIRWA UGA 27:37
2 Ines HERAULT ESP 33:27 Hosea CHEMUTAI UGA 27:43
3 Lucia ARNOLDO ITA 33:42 Matthieu BÜHRER SUI 27:52
4 Amelie LANE GBR 34:22 Lukas EHRLE (LG Brandenkopf) GER 28:28
5 Lauren RUSSELL GBR 34:25 Jan TORRELLA ESP 28:38
6 Nadia SOTO ESP 34:28 Anatole BERTHOU FRA 28:43
7 Margot DAJOUX FRA 34:52 Loïc BERGER SUI 28:56
8 Eve WHITAKER GBR 35:00 Nino FREITAG SUI 29:10
9 Alice MUGNIER FRA 35:05 Jules MONGELLAZ FRA 29:16
10 Ida WALDAL NOR 35:06 Mervan HAYKIR TUR 29:25
  ...48. Arvid LÖSEL (TV Oberstedten) GER 33:16

Berglauf- & Trailrunning-Weltmeisterschaft Innsbruck-Stubai
10.6.23 - Mountain Classic: 7,5 Kilometer Junioren (m/w) - 374 hm - TEAM-Podium
  Juniorinnen Junioren
1 1. Rebecca FLAHERTY 33:20
4. Amelie LANE 34:22
5. Lauren RUSSELL 34:25
GBR
10 Punkte
3. Matthieu BÜHRER 27:52
7. Loïc BERGER 28:56
8. Nino FREITAG 29:10
SUI
18 Punkte
2 7. Margot DAJOUX 34:52
9. Alice MUGNIER 35:05
11. Pauline TROCELLIER 35:09
FRA 27 Punkte 6. Anatole BERTHOU 28:43
9. Jules MONGELLAZ 29:16
13. Jules BARRIOD 29:48
FRA
28 Punkte
3 2. Ines HERAULT 33:27
6. Nadia SOTO 34:28
19. Blanca BATLLE 36:56
ESP 27 Punkte 5. Jan TORRELLA 28:38
11. Marcos VILLAMUERA 29:32
16. Marcos LÓPEZ GALERA 30:10
ESP
32 Punkte

Mit dreißig minütiger Verzögerung gingen die Männer auf die auf zwei Runden ausgeweitete Distanz von 15 km und 750 Höhenmeter. Und es wurde kurios, denn Eliud Cherop wähnte sich nach einer Runde schon als Sieger und trabte zunächst eher verwirrt weiter, als ihm die Ordner den Weg in die zweite Runde zeigte. Der Vorjahresfünfte lief letztlich tapfer durch und wurde direkt hinter den Medaillengewinnern Vierter. Davon ließ sich Filimon Abraham nicht beirren und zeigte nach eher zurückhaltendem Beginn nicht nur bergauf, sondern auch bergab eine Meisterleistung. Hinter Leonard Chemutai (Uganda/ 56:14) duellierte er sich praktisch das gesamte Rennen mit dem Kenianer Philemon Kiriago. Am Ende trennten die beiden fünf Sekunden mit dem besseren Ende für Kiriago, der bereits im Vorjahr Silber gewonnen hatte. Der Vertical-Weltmeister und Weltranglistenerte 2022, Patrick Kipngeno stellte sich in den Dienst der Mannschaft, wurde Fünfter und verhalf Kenia zum Mannschaftssieg.

Kuriosum: Nach einer Runde führte Eliud Cherop (Uganda), ließ sich feiern - und wurde wie alle anderen in die zweite Runde geschickt, um final Rang vier zu belegen! Schnappschuss nach einer Runde: Erste Verfolger von Eliud waren Filimon Abraham und der Kenianer Philemon Ombogo Kiriago Der weltbeste Berg(auf)läufer und Vertical-Champion Patrick Kipngeno im Dienst des kenianischen Teams auf Rang fünf

"Ich bin heute sehr glücklich", freute sich Filimon Abraham im Interview mit den internationalen Medienvertretern. "Letztlich ist es auch egal, ob du Zweiter oder Dritter wirst!" Und bekannte, dass er vor allem in der zweiten Runde bergab leichte Probleme in den Beinen verspürte. "Das hatten aber die anderen auch! Bei einer 2:30er Pace ist dies auch kein Wunder!" Der Regensburger, nach seiner Schreinerlehre inzwischen Lauf-Professional geworden, führt diesen Umstand neben dem intensiven Trainingsaufenthalten in Kenia und Äthiopien auf seine starken Leistungsverbesserungen zurück. Schließlich konnte er nach seinem Frühjahrsmarathon in der drittbesten Zeit eines Deutschen mit 2:08:22 Stunden die Tür für einen Olympiastart schon ein Stückweit öffnen. Wird aber weiterhin bei Bergläufen zu sehen sein. "Auch wenn Marathon mein Hauptziel ist!"

Nach dem Fauxpas von Eliud Cherop ging Gold dennoch an Uganda: Leonard Chemutai Wie 2022 wird Philemon Kiriago Vize-Weltmeister Filimon Abraham holt in Innsbruck nach einem großartigen Rennen als Dritter seine erste WM-Medaille Starker Auftritt für Julius Ott - wird final Elfter

Dank der hervorragenden Leistung von Julius Ott (Elfter/ 59:58) und der Abrundung durch Maximilian Zeus (43./ 1:04:01) konnte das DLV-Team in der Mannschaftswertung mit 57 Punkten hinter Kenia (15), Italien (30), Spanien (43) und Uganda (51) den fünften Rang belegen, noch vor so starken Läufernationen wie Groß-Britannien (60) und Frankreich (74).

Gewohnt zuverlässig auf Spitzenplätzen: Cesare Maesti (Italien) wird in Innsbruck Siebter Schweizer Express mit Jonas Soldini (vorne) und Dominik Rolli
Kämpft sich mit leichten Atemproblemen durch: Maximilian Zeus

Bei den Frauen, übrigens wie die Männer über 15 km, wäre der schwedischen Orientierungsläuferin, 2019 sogar dreifache Weltmeisterin geworden, fast ein Coup gelungen, denn die 31jährige Schwedin übernahm in der ersten Runde von der zunächst enteilten US-Läuferin Grayson Murphy die Führung, musste diese aber gegen die eher gleichmäßig agierende Weltmeisterin von 2019 und Vertical-Dritten vom WM-Auftakt am Mittwoch, wieder abgeben und sicherte sich jedoch mit einer starken kämpferischen Leistung Rang zwei in 1:05:26 Stunden, wenngleich nahezu eine Minute zurück. Für Joyce Wambui Muthoni, der Weltranglistenersten 2022 und Weltmeisterin 2017 und 2018, gab es eine weitere Medaille in ihrer langen Karriere, zudem noch einmal Gold in der Teamwertung mit 14 Punkten vor Groß-Britannien (43) und Frankreich (46).

Afterrace Männerrennen. Wer's mag: Entspannung pur! Start zum Frauenrennen mit (v.l.) Joyce Muthoni, Rebecca Cheptegei den verdeckten Grayson Murphy und Monica Florea und Domenika Mayer in der ersten Reihe

Ein weiteres begeisterndes Rennen lieferte nach Rang sechs beim Vertical drei Tage zuvor Domenika Mayer ab. Die Regensburgerin scheint den Wettkampfdruck bestens wegzustecken, schließlich stand sie noch exakt eine Woche zuvor beim 10.000 m-Europacup als Dritte auf dem Siegerpodest. Zusammen mit der Kenianerin Valentine Rutto und der Rumänin Monica Florea kämpfte sie beherzt in der Verfolgergruppe - mit Erfolg. Mit 1:07:09 Stunden wurde sie exzellente Fünfte, direkt vor Florea. "Es war super heute! Für mich kommt allerdings der fünfte Platz schon unverhofft. Aber ich gestehe: Berglauf ist meine heimliche Leidenschaft!" Kein Wunder also, wenn sie die Atmosphäre an der Strecke ("Da kannst du nicht stehen bleiben. Weil überall Leute standen, die angefeuert haben. Die Strecke ist zwar cool, aber superhart!") besonders genoss. Für die Polizistin wird wie auch bei Filimon Abraham der Berglauf integraler Bestandteil im Trainings- und Wettkampfkalender bleiben. "Kraft und Geschwindigkeit kannst du optimal im Gelände trainieren, für mich passt dies bestens zusammen!"

Überraschender Vorstoß durch die mehrfache schwedische OL-Weltmeisterin Tove Alexandersson an die Spitze nach einer Runde Nach Rang drei im Vertical Race läuft die US-Läuferin Grayson Murphy zur Goldmedaille im Classic-Wettbewerb Die Weltranglistenerste 2022 diesmal auf Rang zwei: Joyce Muthoni Njeru In der Berglauf-Weltspitze angekommen: Nach Rang sechs im Vertical Race läuft Domenika Mayer im Classic-Wettbewerb auf Rang fünf!

Nicht zufrieden zeigte sich Hanna Gröber nach ihren vorzüglichen Ergebnissen bei der letztjährigen WM, sodass sie für die Teamwertung lediglich Platz 19 (1:10:53) beisteuern konnte. Debütantin Nina Völkel wurde 37. (1:14:02), damit rangierte die DLV-Auswahl punktgleich mit 61 Punkten hinter den USA auf Platz fünf.

Starkes Rennen für die Schweizerin Natalia Gamperle (4219), hier hinter der späteren Achten Tereza Hrochova (Cze) Erstmals im Nationaltrikot: Nina Völkel (dahinter die Britin Holy Page) Sichtlich unzufrieden, aber eine wertvolle Stütze im deutschen Team: Hanna Gröber
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Berglauf- & Trailrunning-Weltmeisterschaft Innsbruck-Stubai
10.6.23 - Mountain Classic: 15 km (2 Runden - 374 hm & 377 hm) - Top 11

  Frauen Männer
Pl. Name Land Zeit Name Land Zeit
1 Grayson MURPHY USA 1:04:29 Leonard CHEMUTAI UGA 56:14
2 Tove ALEXANDERSSON SWE 1:05:26 Ombogo KIRIAGO PHILEMON KEN 56:22
3 Joyce MUTHONI KEN 1:06:40 Filimon ABRAHAM (LG Telis Finanz Regensburg) GER 56:27
4 Valentine Jepkoech RUTTO KEN 1:06:56 Eliud CHEROP UGA 57:26
5 Domenika MAYER (LG TF Regensburg) GER 1:07:09 Patrick KIPNGENO KEN 57:27
6 Monica Madalina FLOREA ROU 1:07:25 Alejandro GARCÍA ESP 59:25
7 Philaries Jeruto KISANG KEN 1:08:31 Cesare MAESTRI ITA 59:28
8 Tereza HROCHOVÁ CZE 1:08:37 Josphat KIPROTICH KEN 59:34
9 Cecile JAROUSSEAU FRA 1:08:40 Xavier CHEVRIER ITA 59:43
10 Alice GOODALL GBR 1:09:22 Andreu BLANES ESP 59:54
11 Annet Chemengich CHELANGAT UGA 1:09:41 Julius OTT (TSG 1862 Weinheim) GER 59:58
...19. Hanna GRÖBER (Post SV Tübingen) GER 1:10:53 ...43. Maximilian ZEUS (LG Telis Finanz Regensburg) GER 1:04:01
...37. Nina VOELCKEL (Laufteam Kassel) GER 1:14:02 ...86. Philipp STUCKHARDT (SSC Hanau-Rodenbach)
GER
1:08:59
...46. Laura HAMPEL (TSV Rosenheim) GER 1:15:42      

Berglauf- & Trailrunning-Weltmeisterschaft Innsbruck-Stubai
10.6.23 - Mountain Classic: 15 km (2 Runden - 374 hm & 377 hm) - TEAM-Podium
  Frauen Männer
1 3. Joyce MUTHONI 1:06:40
4. Valentine Jepkoech RUTTO 1:06:56
7. Philaries Jeruto KISANG 1:08:31
KEN
14 Punkte 2. Ombogo KIRIAGO PHILEMON 56:22
4. Patrick KIPNGENO 57:27
7. Josphat KIPROTICH 59:34
KEN
13 Punkte
2 10. Alice GOODALL 1:09:22
12. Scout ADKIN 1:10:00
21. Phillipa WILLIAMS 1:11:21
GBR
43 Punkte 6. Cesare MAESTRI 59:28
8. Xavier CHEVRIER 59:43
13. Alberto VENDER 1:00:32
ITA
27 Punkte
3 9. Cecile JAROUSSEAU 1:08:40
13. Christel DEWALLE 1:10:02
24. Elise PONCET 1:11:49
FRA
46 Punkte 5. Alejandro GARCÍA 59:25
9. Andreu BLANES 59:54
26. Ibai LARREA 1:01:42
ESP
40 Punkte
5 5. Domenika MAYER 1:07:09
19. Hanna GRÖBER 1:10:53
37. Nina VOELCKEL 1:14:02
GER
61 Punkte 3. Filimon ABRAHAM 56:27
11. Julius OTT 59:58
43. Maximilian ZEUS 1:04:01
GER
57 Punkte

Bericht und Fotos von Wilfried Raatz

Ergebnisse my.raceresult.com
Infos www.innsbruck-stubai2023.com

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6.-10.6.23 - Berglauf- & Trailrunning-Weltmeisterschaft Innsbruck-Stubai

9.6.23 - Trail Long: 86,9 Kilometer - 6.500 Höhenmeter

Silber für Katharina und das deutsche Frauenteam

Aufstieg bei erschwerten (Schnee)Bedingungen ... ... den Benjamin Roubiol locker nimmt
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WM-Organisator Alexander Pittl hatte im Vorfeld der World Mountain and Trail Running Championships in Innsbruck und Stubaital "Gänsehaut-Feeling" auf der Strecke und vor allem im Event-Areal auf dem Landestheater-Vorplatz versprochen. Was bereits an der Bergstation am Hoadl in 2.340 m Höhe über dem weltbekannten Skiareal Axamer Lizum mit großartiger Stimmung begann, das wurde gewiss am Landestheater in Innsbruck um Längen übertroffen, als die Berglauf- und Trailfans die Weltmeister Benjamin Roubiol und Marion Delapierre nach zehn bzw. elfeinhalb Stunden mit einer schier unfassbaren Begeisterung gefeiert wurden. Aber nicht nur die beiden Goldmedaillensieger wurden begeistert empfangen, sondern nicht minder lautstark auch die Nächstplatzierten. So schwärmten dann auch die beiden deutschen Trailasse Katharina und Rosanna von dem "wahnsinnigen Empfang".

Großer "Bahnhof" bei der Bergstation Hoadl für den Halbzeit-Führenden Andreas Reiterer Noch in der Verfolgung Benjamin Roubiol US-Läufer Zach Miller beim Abstieg nach Axams Lizum Zeitkontrolle muss sein (Thiebaut Garrivier)

Überwältigt waren die Trailasse nicht alleine durch diese einzigartige Atmosphäre, sondern wohl auch durch die kräftezehrenden 86,9 Kilometer mit über 6000 Höhenmeter in Steigung und Gefälle. Die Strecke, ehedem schon überaus lang geraten, musste wegen der großen Schneefelder im Hochalpinen zudem noch etwas verändert werden, die "Ersatzstrecke" forderte zusätzlich, sodass die Laufzeiten weit über den des Vorjahres lagen, als die Siegerzeiten 7:15 bzw. 8:22 Stunden betrugen.

Starker Auftritt für die Schweizer Walter Manser... ...und Ramon Manetsch Heimspiel für den Stubaitaler Christian Stern

Wie bereits an den beiden ersten WM-Tagen wurde der Kampf um Gold wiederum zu einem spannenden Spektakel, das erst im Schlussdrittel und vor allem im Aufstieg zur Nordkette entschieden wurde. An der Spitze lief der Südtiroler Andreas Reiterer ein einsames Rennen an der Spitze, doch sein zeitweise über vier Minuten großer Vorsprung auf den erst 23jährigen Franzosen Benjamin Roubiol reichte nicht aus für den Goldgewinn.

Die Schwächephase im Aufstieg zur Nordkette führte hinter Kranebitten zum Führungswechsel- und zum Sieg für Benjamin Roubiol. Nach 9:52:59 Stunden durfte er sich feiern lassen und genoss den Triumph. Andreas Reiterer musste letztlich noch bangen, ob der stark auflaufende Slowake Peter Frano ihm den eigentlich sicheren zweiten Rang noch wegschnappen könnte. Doch nach 10:00:46 Stunden genoss auch er das Bad in der Masse im Zielbereich, auch wenn mit eineinhalb Minuten Rückstand das Podium mit Peter Frano komplett war.

Hannes Namberger hinter dem Spanier Marcos Ramos im Aufstieg am Hoadl Adrian Niski mit einem Lächeln Später leider ausgestiegen: Florian Reichert

Dann dauerte es satte 12 Minuten, bis der Franzose Thibaut Garrivies und die US-Läufer Drew Holmes, Zack Miller und Eric Lipuma im Dreierpack jubelten. Jubel auch bei den beiden Schweizern Ramon Manetsch und Walter Manser über die Plätze acht und zehn. Wo blieb aber der von Insidern als Medaillenkandidat bezeichnete Hannes Namberger? Der 100 km-Ultra-Trail-Sieger von Cape Town und UTMB-Sechste jedoch hatte nicht seinen besten Tag erwischt, lag zeitweise sogar auf Rang 39 - um final als Vierzehnter nach 10:33:47 Stunden ins Ziel einzulaufen. "Ich hatte bei zahlreichen Läufen schon gute Tage, heute aber musste ich viel lernen!" gestand Hannes freimütig ein. "Ich hatte schon früh keine Energie, weil ich mit der Verpflegung experimentiert habe. Nach einer Umstellung lief es zusehend besser und ich konnte viele Plätze noch gutmachen! Aber letztlich Lehrgeld bezahlen müssen!"

Mexikanische Begeisterung Abfahrt im Schneefeld

Während Frankreich seine Dominanz mit einer Gesamtzeit von 30:43:09 Stunden mit der Goldmedaille feiern konnte wie auch die US-Läufer (30:48:17) und Italien (31:29:55) Silber und Bronze, konnte die DLV-Vertretung keine drei Läufer für die Wertung ins Ziel bringen. Alleine Adrian Niski wurde nach 11:08:42 als 34. gewertet, Alexander Dautel und Florian Reichert brachen wie auch der Schweizer Martin Lustenberger vorzeitig das Rennen ab.

Überraschend in der Pole Position: Katharina Hartmuth Als Zweite an der Bergstation Hoadl: Marcela Vasinova (im Ziel 12.) Entschlossen die lange Abfahrt hinunter: Rosanna Buchauer Hat Rosanna schon im Blickfeld: Martina Valmassoi

Anders hingegen die deutschen Frauen, die wie schon beim Auftakt beim Vertical überzeugen konnten. Eher unerwartet tauchte nach der Hälfte der Distanz am Hoadl die in der Schweiz lebende, für den SCC Berlin startberechtigte Katharia Hartmuth an der Spitze auf. Die über das Sportklettern zum Traillaufen gekommene 28jährige ist in der Ultraszene keineswegs ein unbeschriebenes Blatt, schließlich bestritt sie den Eiger Ultratrail wie auch das Innsbruck Alpine Festival über die Langdistanz bereits mit Erfolg, die WM-Generalprobe bestritt sie als Vierte beim Transgrancanaria.

Als dritte deutsche Läuferin am Hoadl: Ida-Sophie Hegemann Die spätere 22. im Frauenrennen Gemma Arenas Alcazar aus Spanien als Pacemaker Claudia Rosegger wird beste Österreicherin (Platz 19)

Nachdem sie den ersten Angriff der Tschechin Marcela Vasinova im Aufstieg am Hoadl abgewehrt hatte, startete sie einen Alleingang - bis nahe Kranebitten, als sie von der Französin Marion Delespierre abgelöst wurde. Bei dieser Reihenfolge ist es geblieben, zumal der Abstand an der Nordkette zur Führenden bis auf 6:45 Minuten anwuchs. Das Duell mit der aufkommenden Französin Manon Bohard Cailler entschied sie in überzeugender Manier für sich. "Eigentlich laufe ich gerne noch länger, aber heute sind mir die Höhenmeter zugutegekommen. Da ich nicht als eine der Favoritinnen gestartet war, bin ich natürlich sehr zufrieden!" freute sich Katharina Hartmuth über ihren Coup.

Public Viewing im Eventbereich am Landestheater Gänsehaut-Feeling im Zieleinlauf für den neuen Weltmeister Benjamin Roubiol

Spannend wurde es aber auch auf den nächsten Positionen. Stets auf Rang vier, ohne jedoch ernsthaft in die Medaillenränge vorstoßen zu können, lief Rosanna Buchauer. "Ich hatte schon bei der Hälfte einige Probleme", gestand die WM-Fünfte des Vorjahres, "vielleicht war ich auch am Anfang zu schnell losgelaufen! Ich habe alles gegeben, jetzt bin ich aber einfach froh, hier zu sein. Der Zieleinlauf ist wirklich so cool!" Im Abstieg hinab nach Innsbruck stürmte noch die Italienerin Martina Valmassoi an der Ruhpoldingerin vorbei auf den vierten Platz, sodass es für Rosanna wieder Rang fünf wurde.

Vielgefragt: Trail long-Weltmeisterin Marion Delespierre Interview-Marathon für Katharina Hartmuth Rosanna Buchauer wie im Vorjahr WM-Fünfte
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Das Frauenrennen lebte aber auch von der Spannung, wer letztlich in der Teamwertung die Nase vorne haben würde. Nach der Hälfte des Rennens trennten Frankreich und Deutschland lediglich Sekunden, dank des starken Auftritts der Französinnen an der Nordkette gab es letztlich auch hier klare Verhältnisse. Mit 34:58:23 Stunden holte Frankreich das vierte Gold in diesem Wettbewerb, die deutschen Läuferinnen mit Katharina, Rosanna und der Fünfzehnten Ida-Sophie Hegemann belohnten sich nach 35:32:01 Stunden mit Silber - der dritten Silbermedaille bei diesen Titelkämpfen. Bronze ging bei den Frauen an Italien (36:20:08). Das deutsche Frauenteam komplettierten Eva Sperger (20.) und Marie-Luise Mühlhuber (40.).

Berglauf- & Trailrunning-Weltmeisterschaft Innsbruck-Stubai
9.6.23 - Trail Long: 86,9 Kilometer - 6.500 Höhenmeter- Top 10

  Frauen Männer
Pl. Name Land Zeit Name Land Zeit
1 Marion DELESPIERRE FRA 11:22:31 Benjamin ROUBIOL FRA 9:52:59
2 Katharina HARTMUTH (SCC Berlin) GER 11:29:14 Andreas REITERER ITA 10:00:46
3 Manon BOHARD CAILLER FRA 11:34:22 Peter FRANO SVK 10:02:10
4 Martina VALMASSOI ITA 11:44:50 Thibaut GARRIVIER FRA 10:14:49
5 Rosanna BUCHAUER (SV Ruhpolding) GER 11:45:58 Drew HOLMEN USA 10:15:40
6 Allison BACA USA 11:56:21 Zach MILLER USA 10:15:45
7 Emily SCHMITZ USA 11:58:31 Eric LIPUMA USA 10:16:52
8 Mari Klakegg FENRE NOR 12:00:57 Ramon MANETSCH SUI 10:17:13
9 Akiyama HONOKA JPN 12:01:23 Tomáš FARNÍK CZE 10:18:02
10 Audrey TANGUY FRA 12:01:30 Walter MANSER SUI 10:19:19
...15. Ida-Sophie HEGEMANN (LG Göttingen) GER 12:16:49 ...14. Hannes NAMBERGER (SV Ruhpolding) GER 10:33:47
...20. Eva-Maria SPERGER (LG SW München) GER 12:45:34 ...34. Adrian NISKI (LG Erlangen) GER 11:08:42
...40. Marie-Luise MÜHLHUBER LG Oberland
GER 13:30:56 Florian Reichert (Ausdauersport für Menschlichkeit)
Alexander Dautel (LG Nord Berlin)
GER
GER
DNF
DNF
 

Berglauf- & Trailrunning-Weltmeisterschaft Innsbruck-Stubai
9.6.23 - Trail Long: 86,9 Kilometer - 6.500 Höhenmeter - TEAM-Podium
  Frauen Männer
1 1. Marion DELESPIERRE 11:22:31
3. Manon BOHARD CAILLER 11:34:22
10. Audrey TANGUY 12:01:30
FRA
34:58:23
1. Benjamin ROUBIOL 9:52:59
4. Thibaut GARRIVIER 10:14:49
17. Baptiste CHASSAGNE 10:35:21
FRA 30:43:09
2 2. Katharina HARTMUTH 11:29:14
5. Rosanna BUCHAUER 11:45:58
15. Ida-Sophie HEGEMANN 12:16:49
GER 35:32:01 5. Drew HOLMEN 10:15:40
6. Zach MILLER 10:15:45
7. Eric LIPUMA 10:16:52
USA 30:48:17
3 4. Martina VALMASSOI 11:44:50
13. Giuditta TURINI 12:15:21
16. Marina CUGNETTO 12:19:57
ITA 36:20:08 2. Andreas REITERER10:00:46
15. Davide CHERAZ 10:34:34
23. Philipp AUSSERHOFER 10:54:35
ITA 31:29:55

Bericht und Fotos von Wilfried Raatz

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6.-10.6.23 - Berglauf- & Trailrunning-Weltmeisterschaft Innsbruck-Stubai

8.6.23 - Trail Short: 45 Kilometer - 3.132 Höhenmeter

Trail 85 % - Forst 2 % - Asphalt 13 %

Teammedaille lange Zeit in greifbarer Nähe

Nach den dramatischen Rennen am Vortag beim Vertical Race ging es am zweiten Tag der World Mountain and Trail Running Championships beim Trail Short über 45,2 km und einer Höhendifferenz von +3132 m/-2719 m nicht minder spektakulär zu. Bei zunächst Sonnenschein vor dem Landestheater und den ersten zwanzig Kilometer bis zur Muttereralm wechselte das Wetter in Niesel- bis Starkregen und niederen einstelligen Temperaturen, was im Schlussteil des rund 350 Teilnehmer starken Rennens sogar für fünfzig Athleten sogar auf dem Streckenabschnitt zwischen Kreuz- und Sennjoch zum Abbruch führte. "Die Sicherheit eines jeden Läufers hat unsere höchste Priorität und diese war bei der aktuellen Wetterlage nicht mehr garantiert", hieß es letztlich in einer Verlautbarung der Organisation.

Organisationschef Alexander Pittl auf Inspektionstour im Startbereich Los geht' zum Trail Short über 45,2 km und +3132 m/-2719 Höhenmetern Benedikt Hoffmann lässt es eher verhalten angehen
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Spektakulär jedoch vor allem der Rennverlauf bei den Frauen. Mit einer beeindruckenden Vorstellung dominierte die überaus erfolgreich vom Orientierungslauf- ins Berglauf- und Trailrunninglager gewechselten Judith Wyder das Rennen mit einem ausgewogenen Mix aus Asphalt- und Forstwege-Abschnitten und zünftigen Trails mit einem hohen technischen Anteil gut und gerne dreißig Kilometer lang. Als erste Verfolgerin bis zur Muttereralm lief Laura Hottenrott nach ihrem exzellenten vierten Platz beim Vertical Race auf einem Medaillenplatz, musste sich aber dem Ansturm der Französin Clementine Geoffray erwehren, die sich in der Folge im abwechslungsreichen Gelände immer wieder abwechselten.

Mittendrin: Laura Hottenrott (rechts) und Daniela Oemus (mit weißem Laufrucksack) Schnappschuss ins Starterfeld der 350 Läuferinnen und Läufer

Bis der zweifachen Jungfrau-Marathonsiegerin der Jahre 2021 und 2022 schier der (Kräfte-)Stecker gezogen wurde, sie büßte auf vornehmlich technisch anspruchsvollen Abschnitten zur Schlickeralm mehr und mehr von ihrem Vorsprung auf die weiteren Verfolger ein und ging sichtlich angeschlagen nach dreißig Kilometer aus dem Rennen.

Einmalig: Ein aufgeschotterter Steg mit Baumstämmen und größeren Steinen führt mitten durch Innsbrucks Altstadt Innsbruck bringt den Trail-Wettbewerb in die Stadt hinein!

Mit einer anderen Taktik startete hingegen Daniela Oemus das Rennen. Die erst nach ihrem sensationellen Erfolg beim Trail-Klassiker Zegama-Aizkorri ins Team nachgerückte Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie rückte mit zunehmender Streckenlänge in die Top 10 vor - und beendete das Rennen als Sechste! "Damit habe ich bewiesen, dass ich hierher gehöre! Vor dem Rennen habe ich mir vorgestellt, dass eine Top 10-Platzierung super wäre. Jetzt habe ich diese und bin superhappy!" Wegen einer Verletzung im Sprunggelenk hatte sie die gut dreieinhalb Wochen zwischen den beiden Topevents zur Regeneration als zum geregelten Training genutzt. "Anfangs habe ich mir gesagt, du läufst dein Ding und schaust nicht nach den anderen. Vor allem bei den Downhill-Passagen hatte ich etwas Sorgen, aber es ging alles gut!" Und der Blick zu ihrer Teamkollegin Laura Hottenrott, die so furios das Rennen angegangen war? "Laura habe ich bei Kilometer 23 überholt und wusste, dass ich mich auch weiterhin auf mich konzentrieren muss!"

Dramatische Entwicklung um den WM-Titel: Nach 30 km führt die Schweizerin Judith Wyder... ... mit rund neunzig Sekunden vor der stark aufkommenden Französin Clementine Geoffray Starke Aufholjagd wird mit Bronze belohnt: Theresa Leboeuf (Schweiz)

Durch den Ausstieg von Laura war natürlich die Hoffnung auf eine Teammedaille hinfällig. Zeitweise lag das deutsche Team, für das zudem die sich stetig weiter bis auf Platz 22 vorlaufende Anja Kobs, Lena Laukner und Dioni Gorla starteten, sogar vor Frankreich an der Spitze. Das änderte sich freilich mit zunehmender Streckenlänge. Im Ziel blieb unter 21 Teams Rang sieben hinter Frankreich, der Schweiz und USA auf den Medaillenrängen, gefolgt von Schweden, Spanien, Italien, Deutschland und Groß-Britannien.

Die US-Amerikanerin Jennifer Lichter wird Vierte Taktisch bestens ausgelotet: Daniela Oemus läuft von einem Mitte-Zwaniger-Platz bis auf Rang sechs vor! Im Berggang zum Kreuzjoch läuft Louise Serban-Penhoat und wird Zehnte

Und den Tagessieg sicherte sich dank ihrer überragenden Bergab-Lauffähigkeiten Clementine Geoffray nach 4:53:12 Stunden und zwei Minuten Vorsprung auf Judith Wyder, die keineswegs enttäuscht wirkte. Und freute sich riesig mit ihrer Teamkollegin Theresa Leboeuf, die mit einem respektablen Rückstand von 16 Minuten die Bronzemedaille gewann. "Bergab hatte ich Probleme", gestand Judith Wyder. "Ich bin einige Male gestürzt und bekam Krämpfe. Der Sieg von Clementine ist absolut verdient...". Mit neun Minuten Rückstand auf Frankreich durften die Schweizerinnen (zusammen mit Nina Zoller/ Platz 33) eine weitere Silbermedaille in Empfang nehmen.

Lächeln über den Coup: Daniela Oemus und "ihre Kamerafrau" Eva Sperger Doppelte Freude bei der Schweiz: Judith und Theresa jubeln über Silber und Bronze und zudem Teamsilber Klein-Emelie freut sich mit Mama Daniela

Stian Angermund ist der anerkannt beste Trailläufer auf der Marathondistanz. Nach einem Auftakt mit dem in Innsbruck lebenden Briten Thomas Roach setzte sich der Vorjahressieger mehr und mehr ab, hatte aber kaum mehr als zwei Minuten Vorsprung auf seinen ersten Verfolger, der sich in kurzer Zeit aber auch in der Trailszene einen exzellenten Namen gemacht hat. Doch auch Thomas Roach musste kämpfen, schließlich rückte der Italiener Luca del Pero bis auf fünfzig Sekunden heran.

Stig Angermund auf dem Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung Der Innsbrucker Biologie-Dozent Thomas Roach holt für Groß-Britannien die Silbermedaille Am Kreuzjoch passiert der Pole Andrzej Witek die Zeitmessung noch als Dritter, im Ziel reichte es jedoch lediglich zu Rang sieben

"Wir sind sehr schnell gestartet, aber dennoch habe ich versucht, wegzulaufen. Der finale Anstieg war auch für mich sehr hart und ich musste ‚leiden'. Aber nun bin ich glücklich, denn der WM-Titel war mein großes Ziel in diesem Jahr!" Mit 4:19:00 Stunden lag der Norweger auch im Ziel gerade 2:18 Minuten vor dem Briten, der seinem Heimatland den Weg zum Mannschaftsgold ebnete.

Spannendes Duell um die Medaillen zwischen Luca del Pero (Italien/ vorne) und Thibaut Baronian (Frankreich) Der frühere Langdistanz-Weltmeister Francesco Puppi wird 2023 nur Sechster

Sichtlich zufrieden zeigte sich auch Benedikt Hoffmann, der als bester deutscher Läufer sein erklärtes Ziel Top 10 als Zehnter auf den Punkt schaffte. "Das ist meine bislang beste Platzierung bei einer Weltmeisterschaft. Es waren so viele Topathleten am Start, sodass diese Platzierung wirklich zeigt, dass dies meine Disziplin ist!" Seine Taktik, das Rennen defensiv anzugehen, ist somit vollends aufgegangen. "Mit Stephan Wenk habe ich mir ein tolles Duell geliefert, musste aber beim langen Downhillstück zum Ziel aufpassen, dass er nicht noch einmal herankommen würde."

Duell zweier etablierter Berg- und Trailspezialisten: Benedikt Hoffmann (vorne) und Stephan Wenk Mit dem Japaner Ruy Ueda scheitert ein weiterer Mitfavorit Der eigentliche Skibergsteiger Marc Dürr wird als 27. zweitbester Deutscher Marcel Höche auf dem Anstieg zum Kreuzjoch

Der eigentliche Skibergsteiger Marc Dürr schlug sich als 27. sehr achtbar, schließlich konnte er auch den starken Österreicher Hans-Peter Innerhofer in Schach halten, der allerdings mit erheblichen Problemen weit unter seinen eigenen Erwartungen das Ziel erreichte. Thomas Wanninger sorgte als 40. für das dritte Wertungsresultat, das das DLV-Team wie später auch die Frauen als Siebter beendete. Hinter Groß-Britannien (13:18:52) belegten Italien (13:26:32) und Frankreich (13:34:38) die weiteren Medaillenplätze, gefolgt von Polen, Norwegen und den USA.

Große Begeisterung auch bei Kälte und Nieselregen auf 2000 m am Kreuzjoch Attraktiver Zieleinlauf in Neustift
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Berglauf- & Trailrunning-Weltmeisterschaft Innsbruck-Stubai
8.6.23 - Trail Short: 45 Kilometer - 3.132 Höhenmeter - Top 10

  Frauen Männer
Pl. Name Land Zeit Name Land Zeit
1 Clementine GEOFFRAY FRA 4:53:12 Stian Hovind ANGERMUND NOR 4:19:00
2 Judith WYDER SUI 4:55:13 Thomas ROACH GBR 4:21:18
3 Theresa LEBOEUF SUI 5:09:29 Luca DEL PERO ITA 4:22:04
4 Jennifer LICHTER USA 5:11:55 Thibaut BARONIAN FRA 4:25:41
5 Emilia BRANGEFÄLT SWE 5:15:11 Jonathan ALBON GBR 4:26:57
6 Daniela OEMUS (SV Motor Königsee) GER 5:16:34 Francesco PUPPI ITA 4:28:16
7 Oihana KORTAZAR ESP 5:18:45 Andrzej WITEK POL 4:29:21
8 Emelie FORSBERG SWE 5:18:45 Kristian JONES GBR 4:30:37
9 Emkay SULLIVAN USA 5:19:43 Frédéric TRANCHAND FRA 4:31:07
10 Louise SERBAN-PENHOAT FRA 5:20:21 Benedikt HOFFMANN (TSG 1845 Heilbronn) GER 4:32:28
...22. Anja KOBS (TSV Alling) GER 5:31:28 ...27. Marc DÜRR (TV Hindelang) GER 4:44:47
...29. Lena LAUKNER (Citylauf-Verein Dresden) GER 5:37:12 ...40. Thomas WANNINGER (WSV Viechtach)
GER 4:54:08
...52. Dioni GORLA (Ultimativer Lauf Verein Wolfsburg) GER 5:59:37 ...44. Marcel HÖCHE (TS Herzogenaurach) GER 4:54:45
DNF Laura Hottenrott ( (PSV GW Kassel) GER DNF      

Berglauf- & Trailrunning-Weltmeisterschaft Innsbruck-Stubai
8.6.23 - Trail Short: 45 Kilometer - 3.132 Höhenmeter - TEAM-Podium
  Frauen Männer
1 1. Clementine GEOFFRAY 4:53:12
10. Louise SERBAN-PENHOAT 5:20:21
15. Lucille GERMAIN 5:22:20
FRA
15:35:53
2. Thomas ROACH 4:21:18
5.Jonathan ALBON 4:26:57
8. Kristian JONES 4:30:37
GBR 13:18:52
2 2. Judith WYDER 4:55:13
3. Theresa LEBOEUF 5:09:29
33. Nina ZOLLER 5:39:32
SUI 15:44:14 3. Luca DEL PERO 4:22:04
6. Francesco PUPPI 4:28:16
15. Cristian MINOGGIO 4:36:12
ITA
13:26:32
3 4. Jennifer LICHTER 5:11:55
9. Emkay SULLIVAN 5:19:43
16. Kimber MATTOX 5:22:51
USA 15:54:29 4. Thibaut BARONIAN 4:25:41
9. Frédéric TRANCHAND 4:31:07
16. Thomas CARDIN 4:37:50
FRA 13:34:38
7 6. Daniela OEMUS 5:16:34
22. Anja KOBS 5:31:28
29. Lena LAUKNER 5:37:12
GER 16:25:14 10. Benedikt HOFFMANN 4:32:28
27. Marc DÜRR 4:44:47
40. Thomas WANNINGER 4:54:08
GER 14:11:23

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6.-10.6.23 - Berglauf- & Trailrunning-Weltmeisterschaft Innsbruck-Stubai

7.6.23 - Vertical: 7,1 Kilometer - 1.020 Höhenmeter

Auftakt nach Maß für deutsche Berglaufasse

Es war zweifellos ein Traumstart für das Gastgeberland Österreich und auch für seine nördlichen Nachbarn, denn mit ihrem siebten WM-Titel sorgte die inzwischen 43jährige Ärztin Andrea Mayr bei den World Mountain and Trail Running Championships in Innsbruck und Stubaital für einen weiteren Höhepunkt ihrer einzigartigen Karriere und das deutsche Frauenteam mit Laura Hottenrott, Domenika Mayer und Hanna Gröber wurde mit 33 Punkten überraschend Zweiter hinter Kenia (17) und deutlich vor Groß-Britannien (51).

Riesenstimmung am Steilhang zur Elferhütte Dramatik pur im Frauenrennen zwischen der noch führenden Philaries Jeruto Kisang und Andrea Mayr, die wenig später den erfolgreichen Schlussangriff starten sollte
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"Ich wusste, dass mein Rennen startet, wenn es steil wird", kommentierte die Wiener Ausnahmeläuferin ihren sieben WM-Titel. "Ich habe mich sehr gut gefühlt und früh die Führung übernommen. Zu wissen, dass ich einige Verfolger hatte, das hat mich zusätzlich gepusht. Die flacheren Passagen sind nicht meins, da hat mich die Kenianerin auch überholt. Die Stimmung auf der langen Zielgeraden war enorm, so viele Menschen, allen voran meine Familie, feuerten mich an. Das letzte Steilstück war sehr hart, aber ich überglücklich, gewonnen zu haben!" Tränen in den Augen bei der emotionalen Siegerehrung zeugen von der enormen Kraftanstrengung und der Genugtuung, ein weiteres Mal als Weltbeste im Berglauf durchs Ziel gelaufen zu sein.

Für Andrea Mayr wurden auf der überaus selektiven Strecke über 7,1 km und 1020 Höhenmetern mit der Passage über den Skihang hinauf zur Elfterhütte auf 2080 Metern 48:14 Minuten gestoppt. Die letzten dreihundert Meter hinauf zur Elferhütte wurden dabei zu einem Triumphzug für einer extatisch jubelnden Zuschauerkulisse. Die hartnäckige Kenianerin Philaries Jeruto Kisang folgte nach großartigem Kampf 37 Sekunden dahinter. Überraschend lief die US-Amerikanerin Grayson Murphy mit 49:22 Minuten auf den Bronzeplatz, hier hatte man in Fachkreisen eher mit ihrer Landsfrau und Titelverteidigerin Allie McLaughlin gerechnet, die nach einer Anfangsattacke letztlich nur 13. wurde.

Starke US-Läuferin Grayson Murphy wird Dritte Famoses Rennen für Laura Hottenrott - wird mit Rang vier belohnt Von der Rundbahn ins steile Gelände. Domenika Mayer hat "einen Lauf"! Rundet das exzellente Teamresultat ab: Hanna Gröber (22.)

Mit einem großen Ausrufezeichen kämpften mit Laura Hottenrott und Domenika Mayer zwei DLV-Läuferinnen mit den Weltbesten beim "Vertical", wie der reine Bergauflauf inzwischen international bezeichnet wird. Und beachtlichem Erfolg, zumal sowohl Laura als auch Domenika eher als Langstrecken- und Marathonläuferinnen zu bezeichnen sind. Und Laura blieb trotz exzellentem Einsatz mit 49:46 Minuten der Griff um eine WM-Medaille noch verwehrt. Nach einem furiosen Lauf und permanenten Duellen mit der Französin Christel Dewalle und zuletzt Valentina Jepkoech Rutto lief Laura auf Rang vier und sackte auf die Knie - mit Tränen in den Augen. "Ich habe bestenfalls mit Top 10 gerechnet, aber nun Vierter. Das ist der Hammer!"

Das sind die weltbesten Bergläuferinnen mit v.l. Philaries Jeruto Kisang (2.), Andrea Mayr (1.) und Grayson Murphy (3.).
Die deutschen "Silbermädels" mit v.l. Laura Hampel, Laura Hottenrott, Domenika Mayer und Hanna Gröber

Und musste nur eineinhalb Minuten warten, bis mit Domenika auf Rang sieben (!) bereits die zweite deutsche Läuferin über die Ziellinie stürmte. "Jetzt ist meine Medaillensammlung komplett", freute sich die Regensburgerin. Denn zusammen mit Hanna Gröber auf Rang 22 landen die Deutschen völlig unerwartet auf dem Silberrang, noch vor so starken Nationen wie Groß-Britannien, Italien oder Frankreich. Am Samstag noch wurde Domenika beim 10.000 m-Europacup in Pacé (Frankreich) Dritte und holte der deutschen Mannschaft mit Alina Reh und Eva Dieterich Gold.

Überragende Titelverteidigung für Patrick Kipngeno beim Vertical-Race Levi Kiprotich aus Uganda holt Silber Brach in die Phalanx der Afrikaner ein: US-Läufer Joseph Gray wird Fünfter Mehr als Rang neun erwartet: Filimon Abraham

Bei den Männern wurde das "Vertical" zu einer Machtdemonstration für die afrikanischen Läufer. Keinen Zweifel an seiner derzeitigen Dominanz ließ dabei Patrick Kipngeno, im Vorjahr in Chiang Mai Weltmeister und Gewinner des WMRA-Weltcups. Mit 40:18 Minuten ließ er die staunende Konkurrenz im wahrsten Sinne des Wortes stehen, denn erst eineinhalb Minuten später folgten Levi Kiprotich (Uganda) und Patricks Teamkollege Josphat Kiprotich (42:04). Noch am ehesten konnten als Fünfter der US-Läufer Joseph Gray (42:32) und der Spanier Daniel Osanz (42:41) mithalten.

Roberto Delorenzi legte als Zehnter den Grundstock für das Schweizer Mannschaftsbronze Wird starker Dreizehnter: Julius Ott Maximilian Zeus auf dem Weg zum Ziel

Mit einer Enttäuschung endete das Rennen für Filimon Abraham, dem Nationscup-Gewinner 2021. Als Neunter blieb er klar unter seinen eigenen Erwartungen: "Ich hatte mir Top 5 ausgerechnet. Aber meine Beine waren müde nach vielen Flachkilometern im Training!" Auch wenn sein Fokus klar auf Olympia 2024 und dem Start über die Marathondistanz ausgerichtet ist, zwinkerte er beim Ziel: "Die Classic-Strecke am Samstag liegt mir besser, da musst du nicht nur bergauf, sondern auch schnell bergab laufen. Und das kann ich…!"

Hier ist Geduld gefragt: Die Elferbahn kommt bei der WM an ihre Kapazitätsgrenzen "Tag des Laufens" fasziniert auch im deutschen Berglauf-Team bei der WM in Innsbruck und Stubaital
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Mit einem überzeugenden Julius Ott auf Rang dreizehn (!) und Maximilian Zeus (31.) schaffte das DLV-Team hinter Kenia (11 Punkte), Uganda (21) und der Schweiz (45) mit 53 Punkten einen feinen vierten Rang, einen Punkt vor Frankreich und drei Punkten vor Italien.

Berglauf- & Trailrunning-Weltmeisterschaft Innsbruck-Stubai
7.6.23 - Vertical 7,1 Kilometer, 1.020 Höhenmeter - Top 10

  Frauen Männer
Pl. Name Land Zeit Name Land Zeit
1 Andrea MAYR AUT
48:14
Patrick KIPNGENO KEN
40:18
2 Philaries Jeruto KISANG KEN 48:51 Levi KIPROTICH UGA 41:51
3 Grayson MURPHY USA 49:22 Josphat KIPROTICH KEN 42:04
4 Laura HOTTENROTT (PSV GW Kassel) GER 49:56 Eliud CHEROP UGA 42:16
5 Valentine Jepkoech RUTTO KEN 49:59 Joseph GRAY USA 42:32
6 Christel DEWALLE FRA 50:04 Daniel OSANZ ESP 42:41
7 Domenika MAYER (LG TF Regensburg) GER 51:21 Ombogo KIRIAGO PHILEMON KEN 42:54
8 Scout ADKIN GBR 51:39 Joe STEWARD GBR 43:02
9 Karoline Holsen KYTE NOR 51:51 Filimon ABRAHAM (LG Telis Finanz Regensburg) GER 43:08
10 Joyce MUTHONI KEN 52:09 Roberto DELORENZI SUI 43:31
...22. Hanna GRÖBER (Post SV Thüringen) GER 53:14 ...13. Julius OTT (TSG 1862 Weinheim) GER 43:50
...39. Laura HAMPEL (TSV Rosenheim) GER 55:50 ...31. Maximilian ZEUS (LG Telis Finanz Regensburg)
GER 45:43
        ...89. Philipp STUCKHARDT (SSC Hanau-Rodenbach) GER 51:51

Berglauf- & Trailrunning-Weltmeisterschaft Innsbruck-Stubai
7.6.23 - Vertical 7,1 Kilometer, 1.020 Höhenmeter - TEAM-Podium
  Frauen Männer
1 2. Philaries Jeruto KISANG
5. Valentine Jepkoech RUTTO
10. Joyce MUTHONI
KEN
17 Punkte
1. Patrick KIPNGENO KEN
3. Josphat KIPROTICH KEN
7. Ombogo KIRIAGO PHILEMON
KEN
11 Punkte
2 4. Laura HOTTENROTT
7. Domenika MAYER
22. Hanna GRÖBER
GER
33 Punkte
2. Levi KIPROTICH
4. Eliud CHEROP
15. Dismas YEKO
UGA
21 Punkte
3 8. Scout ADKIN
20. Sara WILLHOIT
23. Phillipa WILLIAMS
GBR
51 Punkte
10. Roberto DELORENZI
11. Dominik ROLLI
24. Jonas SOLDINI
SUI
45 Punkte
4
9. Filimon ABRAHAM
13. Julius OTT GER
31. Maximilian ZEUS
GER
53 Punkte

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6.-10.6.23 - Berglauf- & Trailrunning-Weltmeisterschaft Innsbruck-Stubai

Strahlkraft in vielerlei Hinsicht

In Innsbruck und im Stubaital ist man bereit für die zweiten Berg- und Trail-Weltmeisterschaften - Stimmen von der Auftakt-Pressekonferenz in Innsbruck

Die WM-Countdown-Uhr zeigte am Montag die "1", damit ist klar, die "2023 World Mountain and Trail Running Championships" in der Region Innsbruck-Stubai stehen in den Startlöchern. Nach der feierlichen Eröffnung in Innsbruck startet am Mittwoch (7.) der erste Wettbewerbstag um die Medaillen. Über ein Jahr an Planung und Vorbereitungen sind somit abgeschlossen.

Für Landeshauptmann Anton Mattle sind diese Weltmeisterschaften "ein Großevent mit Strahlkraft", wie er anlässlich einer Pressekonferenz am Montag formulierte. "Tirol hat bereits in der Vergangenheit bewiesen, dass es ein ausgezeichneter Gastgeber für sportliche Großveranstaltungen ist. Nun rückt unser Land erneut in das Rampenlicht des internationalen Spitzensports. Die Berglauf- und Trailrunning Weltmeisterschaften 2023 werden mit großer Spannung und viel Emotion erwartet. Zahlreiche begeisterte Zuschauerinnen und Zuschauer wird es an die Strecken ziehen!"

Für Georg Willi, Bürgermeister der Stadt Innsbruck, werden es einzigartige Bedingungen sein, die die rund 1300 Teilnehmer aus 68 Nationen vorfinden werden. "Schauplatz der sportlichen Wettkämpfe sind nicht künstlich errichtete Sportstätten, sondern unsere atemberaubende alpin-urbane Naturkulisse. Die Trails werden die Athletinnen und Athleten vom Innsbrucker Stadtzentrum bis ins Stubaital führen - ein außergewöhnliches sportliches Highlight und spektakuläre Bilder, die Innsbrucks Ruf als Sportstadt Nummer eins in den Alpen eindrucksvoll untermauern werden!"

WM-Organisator Alexander Pittl ist bereit für die Weltmeisterschaften hier in Tirol: "Die Vorbereitungen und Planung dieses Mega-Events laufen nun seit über einem Jahr auf Hochtouren - jetzt ist es endlich soweit! Die Berglauf- und Trailrunning-Weltmeisterschaften 2023 in der Region Innsbruck-Stubai können beginnen. In den kommenden Tagen werden auf abwechslungsreichen, anspruchsvollen und WM-würdigen Strecken in den Kalkkögeln, am Fuße des Elfer-Gipfels mit Blick auf den Stubaier Gletscher und an der Nordkette um Edelmetall gelaufen. Ich bin davon überzeugt, dass spannende und unvergessliche Tage vor uns liegen, und ich freue mich, wenn der Startschuss für die 2. WMTRC fällt!"

Das "zarte Pflänzchen" von gemeinsam durchgeführten Weltmeisterschaften, begonnen im November 2022 in Chiang Mai trägt bereits im zweiten Jahr der Durchführung erste Früchte, denn rund 1300 AthletInnen aus 68 Nationen werden im Berglauf und im Trailrunning an den Start gehen. Entsprechend zufrieden konnten sich die Vertreter von WMRA (Berglauf) und ITRA (Trailrunning) äußern. Allen voran gewiss Alessio Punzi, Head of Running, Competitions & Events Department der World Athletics, dem Leichtathletik-Dachverband: "AthletInnen aus 68 Ländern und Territorien weltweit, von denen viele zur absoluten Spitze in ihren Disziplinen gehören, haben sich hier zu diesem ultimativen Festival des Geländelaufs versammelt. World Athletics und seine Partnerverbände haben es sich zum Ziel gesetzt, eine Veranstaltung zu schaffen, die AthletInnen und Fans gleichermaßen begeistert. Gemeinsam mit dem lokalen Organisationskomitee haben wir uns große Mühe gegeben, um sicherzustellen, dass das Erlebnis in der Region Innsbruck-Stubai unvergesslich wird. Es sind Bedingungen geschaffen worden, die es den SportlerInnen ermöglichen sollten, ihr Bestes zu geben. Ab sofort steht der Wettbewerb der Off-Road-Running-Superstars im Rampenlicht!"

Janet Ng, Präsidentin der ITRA: "Der Erfolg der World Mountain and Trail Running Championships in Chiang Mai im letzten Jahr bringt Schwung in die zweite Ausgabe hier in Innsbruck-Stubai. Die Routen schauen super aus, die Landschaft ist wunderschön und wir fühlen uns herzlich willkommen. Tirol ist ein natürliches Zuhause für unseren Sport und wir freuen uns riesig, hier zu sein. Wir sind sicher, dass die AthletInnen, ihre UnterstützerInnen und alle Fans des Berg- und Traillaufens sowie der Bewegung in der freien Natur eine wunderbare Zeit haben werden. Wir können es kaum erwarten, bis die Rennen endlich starten und hoffen, dass alle dieses Erlebnis genießen werden."

Sarah Rowell, WMRA-Vorstandsmitglied: "Berglauf und Trailrunning haben die gleichen Wurzeln und Großteils dieselbe Geschichte. Der Zusammenschluss zum WMTRC war der logische Schritt, um ein globales Spitzen-Ereignis für alle Berg- und Trail-Läufer zu schaffen. Wir hatten vor etwa sieben Monaten einen sehr erfolgreichen Start in Thailand und freuen uns auf außergewöhnliche Tage hier in Innsbruck-Stubai. Wir werden großartigen Sport erleben und ein Festival des Berg- und Trail-Laufens mit den besten Läufern der Welt feiern!"

Über alle Strecken hinweg konnten nahezu 4000 Trailläufer bei dem der WM unmittelbar davor geschalteten Innsbruck Alpine Trailrun Festival (IATF) die Weltmeisterschaftsstrecken testen. Unter dem Zusatz "WM-Edition" gewann mit Dmitry Mityaev ein russischer Läufer über die 85 km lange Distanz und benötigte dabei 9:41:41 Stunden, der Niederländer Stijn Derks (10:21:32) und der Deutsche Marco Schneider (10:53:39) belegten die weiteren Podestplätze. Bei den Frauen hatte die Tölzerin Sandra Saitner mit 12:33:55 Stunden über zwei Stunden Vorsprung auf die Ungarin Hélène Trapp. Über die Marathondistanz (K42) holte Dmitry Mityaevs Ehefrau Ekatarina den Tagessieg in 5:50:40 vor Nadja Fässler (Schweiz/ 5:57:12), bei den Männern setzte sich der in Innsbruck lebende Deutsche Sven Koch nach 4:54:15 Stunden klar gegen David Wöhler (Österreich/ 5:20:45) und Roman Nef (Schweiz/ 5:22:17) durch.

Mit 407 Finishern erfuhr die Marathondistanz eine starke Resonanz, noch stärker nachgefragt waren naturgemäß die kürzeren Distanzen Halbmarathon (K25) mit 783, der Rookie Trailrun (K15) mit 426 und das Discovery Race (K35) mit 388 Finishern, während der K85 lediglich 117 Finisher aufweisen konnte. Der über 110 km führende Ultra musste wegen starker Gewitter für ein Teil der Starter sogar abgebrochen werden. Die beiden deutschen Tagessieger Johannes Löw (12:54:28) und Michaela Wolf (16:55:49) waren allerdings schon im Ziel.

Bericht von Wilfried Raatz

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