11.5.25 - 23. Heilbronner Trollinger Marathon und HalbmarathonSo viel Trollinger gab es noch nie - in vielfacher Hinsicht |
von Thomas Disser |
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Die Zahl der Trolli-Fans steigt jährlich, und das aus gutem Grund. Sicher kann das Orga-Team um HMG-Projektleiter Holger Braun mit seinen rund 800 Helfern vom derzeitigen Trend zur Lauferei profitieren. Freilich ist das kein Selbstläufer. |
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Das Rundum-Paket muss für die Teilnehmer stimmen, und das tut es in Heilbronn auf jeden Fall für jene, die am Sonntag die Laufschuhe im Frankenstadion zu Heilbronn schnüren.
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Begrüßung durch freundliche Helfer (hier in Talheim) mit reichlichem Angebot | . und einem Schluck Trollinger! |
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Ausführliche und einladend präsentierte
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Nach problemloser Anreise über leere Autobahnen am frühen Sonntagmorgen parkt es sich kostenfrei und in der Nähe zum Frankenstadion gut. Die Startnummer wird nebenan im Zelt der Läufermesse zügig ausgegeben. Die zuvor versendeten QR-Codes werden gescannt und sorgen für reichliches Piepen bei der Ausgabe der Nummern und der Trollinger-Flasche. Bei der Digitalisierung läuft es im wahrsten Sinne. Nachmelde-Schalter gibt es diesmal nicht, alle Läufe sind restlos ausgebucht. |
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Angenehme Temperaturen und leichter Wind sorgen für bestes Laufwetter. Selbst für die Laufhelden am Ende des Feldes bleibt es bei erträglichen Bedingungen. Mit zunehmender Temperatur wird der Wind etwas stärker, so passt es wunderbar. Die Trolli-Stammkunden erzählen gerne von alten Zeiten und heißerem Kampf durchs Heilbronner Umland.
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Moderator Achim Seiter mit Trolli-Frisur | Trinkbare Läufer-Zugabe: Eine Flasche Trollinger mit Marathon-Etikett | Trolli-Persönlichkeiten: Das Heilbronner Käthchen |
Moderator-Profi Achim Seiter ist wieder frisurtechnisch in Veranstalter-Farben vor Ort und sorgt für beste Stimmung schon vor dem ersten Startschuss für die Marathonis. Eine kurze Begrüßungsansprache von Holger Braun folgt. Er weist auf die baustellen-bedingten Streckenänderungen hin, und dass dadurch mehr Strecke durch die Weinberge gehen wird. Sozusagen ein Zuwachs an Trollinger. Das klingt einerseits schön, weist aber auch auf die Verschärfung des Streckenprofils hin. Weinberge sind eben auch Berge!
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Der Stimmung unter den Laufhelden tut das aber keinen Abbruch, ganz im Gegenteil. Ich geselle mich zur letzten Pacemaker-Gruppe von 5 Stunden, die erwartungsgemäß Luft zum Plaudern hat. Neben den beiden Schrittmachern und mir fast nur junge Läuferinnen und Läufer, die zumeist heute ihren ersten Marathon wagen. |
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Eine tolle Mischung zwischen alten Hasen und Debütanten. Mit reichlichem Gesprächsstoff, die den Autor an seinen ersten Marathon und das, was sich für ihn dadurch verändert hat, erinnern.
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Orga-Chef Holger Braun begrüßt die Marathonis | Die Elite ist schon unterwegs, wir warten grün beschirmt auf den Countdown der nächsten Welle | Fast 600 Teilnehmer beim Marathon am Start |
Eine schöne Laufstrecke bietet der Trolli. Zwar auf asphaltierten Wegen, bietet sich nach dem Verlassen des Heilbronner Stadtgebietes dennoch Landschaft pur. Dazwischen nette Ortschaften wie Flein und Talheim, die lautstarke Zuschauer-Hotspots zu bieten haben. Besonders schön ist Lauffen am Neckar. Nicht nur wegen seines Namens, auch wenn er irgendwie falsch geschrieben aussieht. Immer wieder wird motiviert, was das Zeug hält, eine Kapelle bläst uns den Marsch, oder trommelt samba-rhythmisch, bis hin zu DJ-Gewummer.
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Bei den zahlreichen gut ausgestatteten Verpflegungsstellen wird auch das namensgebende Getränk gereicht. Gottlob nicht jedes Mal. Aber zuerst bei km 10, und das ist auch gut so. Ich will das Zusammenwirken zwischen Powergel und Trollinger nicht zu einer Studie ausbauen, daher soll es diesmal bei einer Verkostung bleiben. |
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Läufer-Weisheiten auf jedem Kilometer-Schild | Die Pacemaker tragen bereits das schicke Trolli-Finishershirt |
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Nach einigen Kilometern mit netter Plauderei zieht sich das Feld im hinteren Bereich trotz deutlich höherer Teilnehmerzahl doch ordentlich auseinander. Unterschiedlich sind die Lauf-Taktiken, wie sich speziell auf dem letzten Drittel durch die Weinberge mit leichtem, aber stetigem Bergauf zeigt. Ordentlich marschieren kann durchaus hilfreich sein und für die letzten Laufkilometer noch Reserven bieten. Jedenfalls tun die sehr freundlichen Helferinnen und Helfer mit ihrem großartigen Getränke- und Obstangebot das Beste für die Motivation der Laufhelden. Auch bis zum letzten Finisher. |
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Kaum aus der Stadt, schon reichlich Landschaft mit Neckarblick | Nicht nur Läufer blasen die Backen auf | Trompeten-Solo zur Motivation |
Der hat allerdings auf den letzten Kilometern Begleitung von besonderen Besen-Fahrzeugen. Aus zum Glück einiger Entfernung zeigt sich mir ein doch bedrohliches Szenario, das nach einem Agenten-Thriller anmutet:
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Eine schwarze Limousine und ein schwarzer Bus dahinter, so sieht es eher wie eine Verfolgung als eine Streckensicherung aus. Vielleicht hat mich die gerade laufende James-Bond-Filmmusik aus meinen Ohrstöpseln auf diese Gedanken gebracht. Wie meist im Film gibt es für den letzten Finisher doch noch ein Happy-End. |
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Der höchste ist auch mal überwunden. Darüber freut sich auch Simone Specht | Beste Aussicht auf Läufer und Weinberge hat die Helferin bei km 29 |
War man in den letzten Jahren kulant und ließ die Zeitmessung noch bis gut 6 Stunden laufen, wird heuer zur offiziellen Zielzeit 5:45 Stunden abgeschaltet. Freilich hat das auch Gründe wegen der Streckensicherung, da oft auch auf normalen Verkehrswegen gelaufen wird. Wie dem auch sei, erstmals trifft es auch Mamo Topyürek, der wie immer mit seinem über 20 kg schweren Baumstamm auf den Schultern unterwegs ist. Er bekommt dennoch seine Medaille und freut sich auf seinen Rekordversuch in diesem Jahr, wo er die 270 km um den Bodensee schaffen will - natürlich mit hölzernem Gepäck.
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Meine Helden von der 5h-Laufgruppe | Man sieht Daisy (li.) und Alex in herrlicher Landschaft. Was man nicht sieht: sie laufen barfuß |
Bekannte Namen finden sich auf den vorderen Plätzen der Ergebnisliste. So wird der Vorjahres-Zweite Vasilii Leminskii (Freiburg-St. Georgen) in 2:24:32 Stunden Sieger. Der MHK-Läufer kann sich damit um fünfeinhalb Minuten im Vergleich zum Vorjahr verbessern, und das auf erschwerter Strecke. Auf Platz zwei läuft Maciek Miereczko in 2:31:03 Stunden. Der M45-Athlet startet für das Sebamed-Team/LG Donatus Erftstadt und ist schon seit zwei Jahrzehnten erfolgreich auf der Langstrecke unterwegs. Er ist nach seiner Bestzeit von 2:14 Stunden in 2006 auch heuer noch flott unterwegs. Wie bereits im letzten Jahr erreicht Michael Chalupski Rang drei. Der für das engelhorn-sports-team/TV Schriesheim startende M40-Läufer ist diesmal nach 2:34:35 Stunden auf der Ziellinie.
Bei der Frauenwertung kann sich W30-Starterin Antonia Seeger (Audi) durchsetzen. In 2:56:45 Stunden gewinnt die Vorjahres-Sechste den 23. Trollinger-Marathon. Dabei hat sie sich gegenüber dem Vorjahr um 26 Minuten verbessert. Auf Rang zwei kommt Lisa Weber vom TSV Ilshofen. Die WHK-Läuferin bleibt mit 2:59:46 Stunden deutlich unter der Zeit ihres Marathon-Debüts beim ebm-papst-Marathon im September 2024, den sie mit 3:25 Stunden gewann. Rang Drei erreicht die mehrfache Deutsche Meisterin auf Ultramarathon-Strecken, Katrin Ochs (W45) von der LG Filder in 3:10:15 Stunden. Erst Ende März gewann sie die Deutsche Meisterschaft über 100 Kilometer, also heute eher eine "Kurzstrecke" für Katrin.
581 Marathon-Finisher stehen auf der offiziellen Ergebnisliste. Ein Viertele mehr zu 2024 mit damals 465. Somit prozentual stärker geworden als der sehr gut besuchte Halbmarathon.
Der teilnehmerstärkste Lauf des Tages zeigt sich ebenfalls als Gewinner. Mit über 3133 Finishern gegenüber 2677 aus 2024 ein sattes Plus. Auch die Zeiten der schnellsten Läuferinnen und Läufer haben sich zum Vorjahr verbessert. So gewinnt Moritz Bickel, M30-Starter für die Sport-Union Neckarsulm in 1:12:33 genau eine Minute vor seinem Verfolger Hannes Wallmann (MHK) von der LG Region Karlsruhe, der nach 1:13:33 Stunden die Zeitmessmatte im Frankenstadion auslöst. Dritter wird Tobias Feyrer (M30) von "Wino läuft" in 1:14:18 Stunden.
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Überall werden wir herzlich begrüßt und motiviert | Idylle pur beim Anblick des Lauffener Rathauses |
Bei der Frauenwertung ist die Qualität an der Spitze noch deutlicher.
Konnte die Siegerin 2024 noch mit einer 1:25er Zeit das Rennen gewinnen, wäre
sie diesmal nicht unter die ersten Drei gekommen. Eva Lang, in der WHK für
die zahlreich vertretene Schwarz-Gruppe startend, gewinnt heute in 1:19:13 Stunden
vor der Zweitplatzierten Sara Stark (W40) vom TV Flein (1:24:48). Dritte Frau
wird Katja Schymanski (W40) von BSG Festo in 1:24:53 Stunden.
Auch der noch recht neu im Programm des Trolli stehende Zehner erfreut sich steigender Beliebtheit. Diesmal sind es 1551 Läuferinnen und Läufer im Ziel.
Drei Starter der MHK-Altersklasse gewinnen bei den Herren. Matteo Kozka siegt in 32:12 Minuten, Hannes Vohn (Schwarz Gruppe) wird Zweiter in 33:31 Minuten und Lukas Schwella (Wino läuft) wird Dritter in 33:53 Minuten.
Bei der Frauenwertung bleibt Isabel Leibfried einzig unter 40 Minuten. Nach 37:44 Minuten überläuft die W30-Starterin der TSG Heilbronn die Zeitmessung im Ziel. Zweite Frau wird Christiane Wolf (W40) von TriAs Wernau in 40:49 Minuten vor der Drittplatzierten Veronica Clio Hähnle-Pohl (W40) von der TSG Heilbronn, die nach 41:35 Minuten das Ziel erreicht.
Über 10 Kilometer werden auch die Walker und Nordic Walker auf die Strecke geschickt, diesmal beeindruckende 574 Teilnehmer.
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Und schon wieder gibt's was auf die Ohren: gut gestimmt | oder auch Guggenmusik, laut und schön schräg |
Weitere Laufformate runden das sonntägliche Programm des 23. Trollinger Marathons ab. Erstmalig dabei der Duo-Marathon mit 19 Teams, also 38 weitere Teilnehmer auf der klassischen Distanz. Dazu noch der Staffel-Marathon, bei der sich jeweils drei Laufhelden die 42,195 Kilometer teilen, mit nochmal 23 Teams.
Der letzte Startschuss des Tages knallt für den Zehnteleslauf (ab Jahrgang 2015 und älter), der von 352 Läuferinnen und Läufern absolviert wird. So werden am Ende des Tages deutlich über 6000 Teilnehmer von Moderator Achim Seiter im Ziel des Frankenstadions begrüßt.
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Kurz vor dem Ziel nochmal Samba | Moderator Achim Seiter begrüßt Nina Häussermann zu ihrem Marathon-Finish |
Der frische Wind, der den Laufhelden unterwegs eher angenehm entgegenweht und vor Überhitzung bewahrt, sorgt zwar im Stadion für Verwirbelung und lässt einmal sogar Schirme und ein Zelt emporsteigen. Aber sonst bleibt alles bodenständig - und damit standesgemäß fürs Ländle.
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Holger Braun kann auf das, was er und seine 800 Mann starke Helferschar an diesem sportlichen Wochenende beim 23. Trollinger Marathon geleistet haben, mit Recht stolz sein. Und außer den bleibenden Erfahrungen während des Laufes und der schönen Medaille hat jeder Erwachsene noch ein tolles Goodie für zuhause: eine Flasche Trollinger. Die lasse ich mir gerne mit der besten Ehefrau der Welt schmecken.
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Bericht und Fotos von Thomas Disser |
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Ergebnisse
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