10.2.24 - Fastnachts-/Crosslauf der Vulkanläufer in EllscheidOben bunt, unten nass |
von Holger Teusch |
Laufend Spaß hatten 135 Teilnehmer am Karnevalssamstag beim dritten Fastnachts(a)laaf in Ellscheid in der Vulkaneifel. Beim Verein Vulkanläufer um die Lauftherapeutin Inge Umbach gab es jede Menge guter Stimmung in bunten Kostümen, auch wenn auf der Strecke zuweilen Wassertreten angesagt war.
Martin Haier ist ein mutiger Jeck'! Nach den Regenfällen dieses Winters in der Eifel und vor allem noch kurz vor dem dritten Fastnachts(a)laaf der Vulkanläufer gehörte schon Courage dazu, mit blütenweißer Toga eines römischen Senators die 3,5 km lange Landschaftslaufrunde um das Naturschutzgebiet Mürmes in Angriff zu nehmen. Denn selbst, wer in den vergangenen Wochen nur auf dem nahen Maare-Mosel-Radweg auf Asphalt trainiert hat, musste klar sein: Trockenen Fußes und ohne Matschspritzer konnte man den jüngsten Crosslauf in der Vulkaneifel nicht bewältigen!
![]() |
Ausführliche und einladend präsentierte
Laufankündigungen im LaufReport HIER
|
---|
Umso erstaunlicher war, dass Martin Haiers Toga erstaunlich weiß blieb. Ebenso hätte man auch bei allen anderen Läufern mehr mit Schlamm verschmierte Waden erwartet. Doch auch wenn manchem Wasserlauf kaum auszuweichen war, richtig schlammige Stellen gab es diesmal kaum. Und für ein bisschen Wassertreten bezahlt man bei einer kommerziellen Veranstaltung gar nicht so weit entfernt von Ellscheid in der Eifel horrende Startgebühren.
Beim Fastnacht(a)laaf wurde dagegen sogar für einen guten Zweck gelaufen. Ein junger Familienvater aus einem Nachbarort droht nach dem Platzen eines Aneurysmas im Kopf ein Pflegefall zu bleiben. Das Leid für Ehefrau und Tochter sind unermesslich, aber zumindest um die finanzielle Not ein wenig zu lindern, konnten die Läufer mit ihrer Teilnahme etwas tun.
Bei den Veranstaltungen der Vulkanläufer um deren Vorsitzende Inge Umbach geht es immer um mehr, als "nur" zu laufen. Erstmals waren diesmal auch Menschen mit Beeinträchtigung mit dabei. So selbstverständlich wie jeder andere auch. Gelebte Solidarität! Die Freude eines Jungen zu erleben, der erstmals an einem Kinderlauf in einem solchen Rahmen dabei war, gab auch jedem Erwachsenen die Energie für die nicht gerade leichte Fastnachtslaufstrecke von Ellscheid.
Denn während der Nachwuchs auf seiner 600-Meter-Runde auf dem Höhenplateau von Ellscheid blieb, ging es in den Hauptläufen über 3,5 km und 7 km rund um besagtes Naturschutzgebiet Mürmes. Das bedeutete einen ersten schnellen Kilometer bergab. Als die GPS-Uhr sich mit ihrem Piep mit der erste tolle 1000-Meter-Zeit meldete, war den meisten klar: Wo es so schnell bergab geht, geht es herausfordernd wieder hinauf! Dieser Streckenabschnitt führt am sogenannten Ellscheider Fenster vorbei, einem Aussichtspunkt auf das Mürmesgebiet. Manch einer fand hier sogar die Zeit für ein Erinnerungsfoto - oder gab sich so gelassen, um seine Atemnot nach dem steilen Anstieg zu kaschieren.
Freundlich grüßte sogar noch an dieser kraft- und atemraubenden Stelle Ingo Warken. Als Oberförstern mit garantiert nicht ganz atmungsaktiven Hemd und lauf-untypischer Kopfbedeckung (alles in Tarn- statt Signalfarben) gewann der Pädagoge gar nicht oberlehrerhaft das 7-km-Rennen. Er hätte es ruhiger angehen lassen können, wollte aber nicht. Immerhin stand ein Tempodauerlauf auf dem Programm des Traillauf-Spezialisten. Davon, dass sich Lokalmatador Christian Dietzen von den Vulkanläufern und der Italiener Besim Brijani knapp drei Minuten hinter ihm einen spannenden Zweikampf um den zweiten Platz lieferten, bekam der Läufer des TuS Daun, dem Verein, für den einst Olympiateilnehmer Karl Fleschen startete, nichts mit.
![]() |
Ausführliche und einladend präsentierte
Laufankündigungen im LaufReport HIER
|
---|
Bei den Frauen ging es enger zu. Zwar ließen es Marion Haas und Monika Hübner auf der ersten der beiden 3,5-km-Runden ruhig angehen und nahmen sich sogar noch die Zeit für ein Foto am Ellscheider Fenster, aber den Sieg wollte sich Hübner als kämpferische Leopardin verkleidet, am Ende nicht von ihrer Vereinskameradin von der LG Meulenwald Föhren streitig machen lassen. 25 Sekunden Vorsprung hatte sie am Ende im Ziel. Dritte wurde Marie-Christin Brösch. Die Jugendliche vom PSV Wengerohr war zuvor bereits auf der Mittelstrecke Zweite hinter Dorothee Teusch (TuS Bengel) geworden. Junge Läufer dominierten über 3,5 km mit Rouven Dockter (ebenfalls PSV Wengerohr) als Sieger und dem drittplatzierten Henri Stolz von den Hasborner Lambachläufern. Dazwischen schob sich nur Routinier Dietmar Krämer vom HSC Gamlen.
Ergebnisse: |
|
---|---|
Männer | Frauen |
3,5 km: | 3,5 km: |
1. Rouven Dockter (PSV Wengerohr) 15:26 2. Dietmar Krämer (HSC Gamlen) 15:42 3. Henri Stolz (Lambachläufer Hasborn) 17:44 |
1. Dorothee Teusch (TuS Bengel) 15:42 2. Marie-Christin Brösch (PSV Wengerohr) 19:56 3. Steffi Ackermann 24:03 |
7 km: | 7 km: |
1. Ingo Warken (TuS Daun) 31:34 2. Christian Dietzen (Vulkanläufer) 34:18 3. Besin Brijani (Italien) 34:43 |
1. Monika Hübner (LG Meulenwald Föhren) 41:07 2. Marion Haas (LG Meulenwald Föhren) 41:32 3. Marie-Christin Brösch (PSV Wengerohr) 42:56 |
![]() |
Bericht und Fotos von Holger Teusch Ergebnisse www.chiplauf.de & Infos www.lernelaufen.de Zu aktuellen Inhalten im LaufReport HIER |
![]() |
© copyright
Die Verwertung von Texten und Fotos, insbesondere durch Vervielfältigung
oder Verbreitung auch in elektronischer Form, ist ohne Zustimmung der LaufReport.de
Redaktion (Adresse im IMPRESSUM)
unzulässig und strafbar, soweit sich aus dem Urhebergesetz nichts anderes
ergibt.